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Wein/Vinho aus Portugal

So, kurzer Kommentar: Der Contacto hat uns das Grillen verschönert und wurde allseits gelobt. Es gab u. a. Douraden und Lachs vom Grill dazu und ich werde wohl noch ein paar Flaschen nachholen.
Auch mir hat er gemundet, die grenzenlose Begeisterung von @Dom Estêvão stellte sich bei mir aber nicht ein. Liegt vermutlich aber daran, dass ich meinen Gaumen nicht ausreichend trainiert habe...
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Auch mir hat er gemundet, die grenzenlose Begeisterung von @Dom Estêvão stellte sich bei mir aber nicht ein. Liegt vermutlich aber daran, dass ich meinen Gaumen nicht ausreichend trainiert habe...
Könnte aber auch daran liegen, daß die Interpretationen der Gaumenfreuden von @Dom Estêvão mitunter ein bisserl exaltiert scheinen :).

Darauf Prost Euch allen ... :)
 
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Übrigens, nur so am Rande. Wir sind gerade in Viana do Castelo. Es ist ziemlich warm und gestern war unser Abendessen schlecht organisiert. Wir sind in ein x-beliebiges Restaurant gegangen. War für die Gegend unterdurchschnittlich. Aber egal. Ich wollte einen leicht gekühlten roten Hauswein. Alle Maduros waren auf Zimmertemperatur, also Richtung 30 Grad (=ungeniesbar). Kühle Maduros hatten die nicht, aber einen kalten roten Verde. Ich habe mir ein 0,1er Gläschen "gegönnt".

Wer mal in der Region ist, kann es mir ja nach tun. Die Farbe war erstaunlich. Ein derart intensives Purpurrot habe ich eigentlich noch nie gesehen. Nach dem Schwenken hatte das Glas eine rötliche Farbe angenommen. Ein Bukett war kaum wahrnehmbar, was natürlich auch der Kühle geschuldet ist. Ansonsten geht der Geschmack gegen Essig.

Entsprechend der Restaurant-Qualität war das ein billiger Verde vielleicht beim Nachbarn abgefüllt. Ich habe mit roten Verde keine Erfahrung. Sicherlich gibt es auch bessere. Aber das wird wohl wie mit dem Trollinger sein. Man muss dort geboren sein, um mit diesen Weinen etwas anfangen zu können. Ich bin Schwabe und kann mit einem Trollinger trotzdem nichts anfangen.

Es gibt also auch noch grenzenlos Luft nach unten :-)
 
Mach ich mich sicher noch schlau. Bin grade quasi hier, aber keine Zeit für meine Interessen. Wegen Kinder, Kinder und Frau :-) Sie will nach Porto, ich nach Ponte de Lima. Mal schauen, was wir bis Samstag noch auf die Reihe kriegen. Weingut besuchen wird es eher nicht. Vielleicht ist aber einen Weinshop drin.
 
Das Thema mit den rote Verdes hat mich hier oben nicht losgelassen. Wenn ich Zeit finde, schreibe ich Euch noch eine kleine Geschichte dazu. Wollte nur kurz was loswerden. Muss eh gleich wieder Essen gehen :-)

Gerade über eine kurze Rezension von Adega Cooperativa Ponte da Barca Reserva de Sócios, Vinho Verde Vinão tinto 2020 gestolpert.

In Eichenfässern gealtert, Holz, Tannine und Säure in schönem Gleichgewicht, ein "Vinhão bem maduro". 13,5%

Das habe ich gelesen, wie gesagt. Liegt hier um die 15,00 Euronen und klingt sehr interessant.

Im verlinkten Beitrag von @zip träumt der Verfasser von der Etablierung von Premium Roten Verdes in USA innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre. Kann gut sein. Aber nicht der regionale Standard-Stil. Ein Alvarinho beispielsweise oder ein Premium Avesso hat ja wenig bis nichts mit den spritzigen einfachen Verdes zu tun. Sicherlich müssen sich die Roten auch in Richtung Maduros bewegen, um internationale Aufmerksamkeit zu bekommen. Dabei fängt "International" übrigens schon südlich von Porto an :-)

So ich muss los, sonst ist unser Platz weg.
 
Also ... über das heutige Essen und die Weinbegleitung lege ich vielleicht auch noch was nach. Bis dahin aber erst der Rest vom Verde Tinto.

Wie erwähnt, haben mich die roten Grünen noch etwas länger beschäftigt. Vorgestern in Ponte de Lima war ich allerdings noch nicht ganz so weit und habe vor dem ultimativen Test gekniffen :)

Geht man über die sehenswerte Ponte Romana kommt auf der anderen Seite nach knappen 100 Metern "der Paulaner". Jedenfalls kann man vor dem Restaurant unter einem großen Paulaner-Schirm sitzen. Das Restaurant erinnert von außen an eine drittklassige Dorfbeiz. Lasst Euch nicht täuschen. Das "Petiscas" Ist eine gute Adresse und drinnen sehr schön eingerichtet.

Zwei persönliche Herausforderungen wollte ich gleichzeitig angehen. Arroz de Sarrabulho und Vinho Verde Tinto. Der Reiseintopf ist eine Spezialität Ponte de Limas. Und Ponte de Lima ist auch mitten im Vinho Verde Gebiet, der Wiege des roten Grünen. Zu diesem habe ich mich ja schon geäußert. Eine Sarrabulho wird mit Schweineblut gekocht. Im Reiseintopf selbst ist Schweinefleisch und separat gibt es verschiedene Würste, Blutwürste, Leberstücke etc. Alles nichts, was mich direkt vom Hocker reißt. Aber wir sind ja auf der Welt, um zu lernen.

Wie gesagt, mich hat erstens der Mut verlassen, zweiten gab es keine halben Portionen (= eine Person) und drittens hat mich ein Cabrito Assado, vom Koch empfohlen, angelächelt. Also keine Sarrabulho und kein Vinhão. Dafür ein kleines Testgläschen vom offenen Verde Tinto. Brrrrr, wie schon zuvor.

Gestern waren wir dann im Camelo in Viana do Castelo. Ein top Restaurant an einer Durchgangsstraße. Ohne Tip würde ich mich da nie rein verirren. Das sieht von außen schlimmer aus als eine Bahnhofskneipe. Allerdings trügt der Anschein. Ein riesiger, sehr schöner Innenhof und auch der innere Bereich des Restaurants ist toll und edel eingerichtet.

Beim Erstbesuch lasse ich mir gerne die Spezialitäten des Hauses empfehlen. Welche Überraschung. Arroz de Sarrabulho (Ponte de Lima) und Arroz de Galo blabla. Das war Vorsehung. Zweimal "Blutgerichte". Der Gockel war einer Art Galinha de Cabidela als Reiseintopf und wohl vom Hahn statt vom Hühnchen. Dazu "Vinhão Traubenblut". Diese Assoziation kam mir, als mich der tiefviolette Vinhão Ponte de Lima aus der traditionellen Trinkschale skeptisch anblickte.

Zuerst habe ich mir den dritten offenen roten Grünen zum Probieren einschenken lassen. Brrrrr. Der Vinhão sei aber deutlich gastronomischer und passe gut zu den gewählten Gerichten. Also Augen zu und durch. Das Menü war komplett, Frau den Hahn, ich das Schwein und dazu den Ponte de Lima Vinhão.

Fast schon zu meiner Überraschung war alles ausgezeichnet. Ich bilde mir ein, dass die leicht säuerliche Sarrabulho dem Vinhão etwas "Acidez" nimmt und überhaupt mit dem kühlen, fruchtigen und etwas prickelnden Roten eine geschmackliche Symbiose eingeht. In anderer Kombination kann ich mir diesen Vinhão kaum vorstellen. Ich habe mich auch keinesfalls sofort in den Wein verliebt. Im Gegenteil. Der Ponte de Lima jedenfalls ist nicht mein Ding. Aber in der richtigen Umgebung, dem passenden Gericht und etwas Wohlwollen eine durchaus passable Alternative zu traditionellen portugiesischen Maduros.

Anmerkung: Angeblich wird roter Verde aus Porzellan(?)schalen getrunken. War mir neu. Uns wurde der Wein in weißen, schlichten aber schönen Schalen gereicht. Hat irgendwie gepasst. Mein Erstkontakt mit Vinho Verde Tinto war Ende der 70er Jahre auf dem Festa do Avante in Lisboa allerdings ganz anders. Dort haben wir 5 Liter Bastflaschen über die Schulter abgekippt und Trinkhörner gefüllt. Ja echt. War kein Touristennepp, sondern haben die echt so gemacht. Damals gab es, glaube ich, noch gar keine Plastikbecher in PT.
 
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O Camelo

Hinter so einer Fassade würde ich eher ein lausiges Restaurant und bestenfalls einfaches "Comida Caseira" vermuten. Ist jedoch eine der ersten Adressen in Viana do Castelo.

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O Vinho


In Restaurants mein Essen fotografieren mache ich eigentlich nie. Hier habe ich allerdings eine Ausnahme gemacht. Auf die Schnelle, nur zur Information, also ohne Anspruch auf schöne Bilder.


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O Arroz de Sarrabulho (Ponte de Lima)

Eigentlich besteht das Gericht aus zwei Gerichten, dem und den .


Arroz de Sarrabulho

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Rojões

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Und hier das ganze Essen inkl. dem Vinhão aus der Trinkschale

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Noch mehr Wein und Essen

Ohne Kinder hätte ich mich in der Region richtig austoben können. Hier kann man sich vermutlich wochenlang intensiv mit Essen und Trinken beschäftigen. Frei nach unserem Philosophen @Maximus: "Essen und Trinken ist die Erotik im Alter" oder so ähnlich :)



Die Liste konzentriert sich auf Vinho Verde Food Pairings. Restaurants verteilen sich aber auf ganz Portugal.

Meine beiden Lieblingsrestaurants in Viana do Castelo sind nicht aufgeführt. Ich habe nur das gefunden. Das wollte ich auch ausprobieren, kam aber nicht mehr dazu. Wie weit die Restaurant-Liste wirklich gut ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht aber ein hilfreicher Ausgangspunkt, wenn man gute Restaurants sucht oder sich einfach Namen anerkannter Köche in PT merken will. Die Präsentation ist auf jeden Fall sehr gelungen und natürlich ein riesiger Ideen-Fundus für Vinho Verde/Essen-Kombinationen.
 
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Arroz de Serrabulho
Gut, das so mancher nicht gleich weiß, was das ist KLICK .... :)

Rojões? Schaut nach aus. Ist Euch Vlad der III das nächtens begegnet ?

Ich esse das auch gerne.

Hinter so einer Fassade würde ich eher ein lausiges Restaurant und bestenfalls einfaches "Comida Caseira" vermuten.

Es gibt schlimmeres, wo es vermutlich genau so gut ist.
 
@Iris_K @irisb Ohh ja, ihr wisst ja, dass ich 75 Prozent Legastheniker bin. Das wäre natürlich nett, wenn ihr das möglichst überall korrigiert und freut dann Google und andere Suchmaschinen.
@Ricarda Verreet Jau, ich hätte mal vorher die Suche bemühen sollen. Gut, dass ich es nicht getan habe, sonst wäre ein eher bissiger Beitrag entstanden. Ich finde so was wie "Ekelgericht" unpassend. Ekelerregend sind für mich im Zusammenhang mit Essen eher irgendwelche billigen Dschungel-Shows, in denen irgendwelche Tierhoden ausgeschlürft werden müssen etc.

In jedem Sonntagsbraten und später in der Soße ist Blut. Unsere Großeltern und Urgroßeltern haben spätestens am Schlachttag mit Blut gekocht. Zu diesen Zeiten wurden Schweine noch verwertet und nicht gefleddert. Ich will nicht leugnen, dass mich die Vorstellung Schweineblut in meine Soße zu kippen ebenfalls nicht anmacht. Ich bin auch kein Innereien-Fan. Das ist aber ausschließlich Geschmacksache und Gewohnheit und resultiert aus unserer Sozialisation. Man kann lernen, solche Details bewusst auszublenden. Ich denke ja auch nicht an aufgeschlitzte Rinder, wenn ich ein Steak esse.

Übrigens, ich hatte ganz vergessen zu schreiben, dass man unbedingt Cominho (Kreuzkümmel) mögen muss. Wer den nicht abkann, hat verloren. Cominho ist in Brasiliens Nordosten quasi unser schwarzer Pfeffer und kommt an viele Fleischgerichte, inkl. der brasilianischen Feijoada und dem dort auch gerne gegessenen Galinha Cabidela.

Lasst Euch vom Rezept und anderen Beiträgen nicht abschrecken. Wüsstet ihr nicht, dass einiges Blut in die Soße kommt, würdet ihr es auch nicht bemerken. In meinem Reiseintopf waren keine "Innereien". Leber, Kutteln, Blutwurst, andere Würste, Schweinefleisch etc. waren im Rojões. Was nicht schmeckt, lässt man liegen.

Aber eigentlich geht es hier in erster Linie um roten Vinho Verde. Wein, Essen und Umgebung beeinflussen sich gegenseitig und harmonieren im besten Fall. Ich hoffe, vor diesem Hintergrund freut Ihr Euch über die Infos und die Bilder, trotz des Schreibfehlers ;-)
 
@Dom Estêvão

Ekelerregend sind für mich im Zusammenhang mit Essen - [eher Speisen] x1 - in denen irgendwelche Tierhoden ausgeschlürft werden müssen etc.
x1=Text von mir geändert

Du hast noch nicht die leckeren Stierhoden in Wirsingkohl gewickelt mit Kümmel an pikantem Süßkartoffelfladen gegessen, die mein früherer kongolesischer Metzger meines Vertrauens im belgischen Verviers feil geboten hat.

DAS!!! ist Geschmacksache ... :fies:. Dabei sind sie sehr gesund und richtige Energielieferanten. Das liegt an ihrem hohen Gehalt an Zink, Eisen und B-Vitaminen.
 
Das ist "gebongt" @Ricarda Verreet, solange man die nicht im Dschungel vor laufender Kamera und mit viel Grimasse ausschlürfen muss :) PS: Ich glaube, die ich meine, wurden sogar einem armen Känguru abgeschnitten. Also nix Stier.
Jetzt aber zurück zum Thema.

@Duisburger, Anselmo Mendes habe ich mir gleich an zwei Tagen in der Tasquinha da Linda (Viana do Castelo) gegönnt. Ein herausragendes Restaurant. Die müssen einen guten Draht zum Anselmo haben. Jedenfalls musste ich zweimal lesen, als ich die Preise sah. Nur knapp über Supermarktpreis. Der Contacto lag bei 13,00 Euro und die Parcela Unica bei "nur" 36,00 Euronen. Auch, wenn es teuer aussieht. Bedenke, Restaurant-Preise! Selbst in PT sind eher Aufschläge um die 100 Prozent üblich. In DE noch weitaus mehr. Da konnte ich natürlich nicht daran "vorbeilächeln".

Also, extra für @zip, der ja Wein-/Foodpairing liebt und aufgrund vorangegangener Beiträgen sicher schon nervös an den Fingernägeln kaut, wo das alles noch enden soll :)



+ Cataplana de Mariscos. Die Cataplana sah ganz genau so aus, wie .

Wer beim Parcela Unica vielleicht drüber liest. Beachtet das hier:

Tempo aceitável de guarda
20 anos

Qualitativ, wenn man Alterungsfähigkeit als Qualitätsmerkmal gelten lässt, spielt Alvarinho in der Liga von Riesling und Chardonnay.



+ Arroz de Tamboril

Auch den kann man lange liegen lassen.


Selbst in der Tasquinha wird Weißwein viel zu kalt serviert. Schenke den vielleicht bei 10 bis 12 Grad ins Glas und lasse ihn dort noch etwas atmen und sich erwärmen. Ich habe den Wein gleich aus dem Kübel gezogen. Dennoch war er zu kalt. Wir hatten Zeit, war also kein Beinbruch.



Und noch eine Außenaufnahme von der Tasquinha

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Übrigens ist der Contacto bei mir noch durch die Timeline auf Twitter gehuscht und ich habe zwei Flaschen nachgekauft. Weitere Tests werden also folgen.
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Der "Twitterer" trinkt auch zu kalt. Mache es ihm keinesfalls nach :-)
 
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