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Wein/Vinho aus Portugal

Diesmal ein Weingutsbesuch ausnahmsweise mal nicht von mir:
 
Ich hab ja mir nun auch mal eine Flasche gegönnt.
So ein orangenes Fluid.

Art. Terra Curtimenta 2018.

Schmeckt sehr urtümlich. Ohne Schnörkel.
Erdig. Harzig. Mag ich.
Daß nun ausgerechnet eine "einfache" Geschichte relativ viel kostet...nun ja.
Präsentation aber auch hübsch. Das sind doch sicher Schweine...
Ok, einfach mal "was anderes".

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Habe gerade ein Stück(chen) Azoren Filet intus und dazu einen Quinta do Carmo 2014 halb geleert. Kein Hüngerchen mehr und nur noch ein bisschen Dürsterchen. Aber in der Flasche ist ja noch was drin :-) Das einzig schöne am Winter ist, dass es für mich die Rotweinzeit ist. Drum ist für mich auch Winter zwischen September und Juni :-) Dein ART.TERRA ist sicher auch ein nettes Stöffchen, jedenfalls macht Casa Relvas reelle Weine.

Seh es mal so: Geh ins Kino mit Popcorn und Cola. Oder geh zum Bäcker, stell Dich an den Stehtisch und esse ein Sandwich plus Milchkaffee. Der Preis für einen anständigen Wein erscheint vor diesem Hintergrund nicht mehr ganz so teuer. Und wer nur 5 Euro ausgeben möchte oder kann, der findet auch dafür schöne, ehrliche portugiesische Weine (, abseits von Mateus, Gatão und Casal Garcia ;-) )
 
Jein. Grundsätzlich ja. Aber klassischerweise gehen auch "buttrige" Weißweine und die "orangenen" auch. Orange Wines schmecken (meistens) am besten bei einer Temperatur wie sehr leichte Rotweine. Auf Farbenzeits Fotos sehe ich Kondensat an der Flasche und den Gläsern. Vermutlich runtergekühlt wie ein Weißwein? Dann sind die (meistens) sehr verschlossen und öffnen sich erst bei Temperaturen um die 10 - 12°C.
 
Habe das alles durch und die letzten Tage mit Genuss sogar meine Lieferung an Grünen durchgetestet (da wollte ich ja an anderer Stelle noch ein paar Kommentare ablassen). Abwechslung ist wichtig, aber, körperreiche Rotweine sind einfach mein Ding. Und natürlich bringe ich auch keinen Fisch ein weiteres Mal mit einem Glas desselben um, aber wenn es kalt wird, dann ändern sich auch meine Essgewohnheiten und im Winter koche ich öfter rot-kompatibel. Bis Ende Oktober hatte ich seit Mai vielleicht 5 Mal ein Steak auf dem Teller. Seither gab es dreimal Barrosã, einmal Picanha Argentina, einen Tomahawk und einige Azoren-Filets. Zum Grünen gab es übrigens Xixarro, Sargo aus dem Ofen, Spagetti mit Spinat, Pilz-Risotto, und Schrimps aus unserer Bahia im Kürbis mit Maracuja-Soße (nein, nicht alles am selben Tag). Letzteres ein nachgekochtes Gericht aus Brasilien. Man merkt, es ist noch Übergangszeit. Bald kommen dann nur noch die Eintöpfe und deftigen Gerichte auf den Tisch und Hunger habe ich jetzt auch schon wieder ....
 
Apropos, meine Grünen habe ich meisten so um 10° in die "Tasse" gekippt. Die können das prima ab und brauchen die Temperatur. Wir hatten es die Tage ziemlich feucht, gerade sind es ca. 97% Luftfeuchtigkeit. Trotz der relativ hohen Weintemperatur haben sich die Gläser richtig beschlagen und es hätte nicht viel gefehlt, da hätten sie getropft. Ganz hart ist es, wenn ich ein Glas in der Küche stehen habe, Fenster zu und in einem großen Topf Spagetti oder so was koche. Da beschlägt sich sogar ein Rotweinglas. Im Nordosten Brasiliens produziert eine Caipirinha soviel Kondenswasser, dass es über den Tisch läuft und ständig auf die Hose tropft. In DE und vor allem im Winter ist die Luft allerdings sehr trocken, es sei denn man kocht 10 kg Spagetti in einer 10 m3 Küche :-)

Nee, Spaß beiseite. Ich mache das immer wieder gerne. Etwas kühler als man sollte ins Glas und dann beobachten, wie sich der Wein entwickelt. Da ich weder eine sehr feine Nase, noch einen so hoch entwickelten Geschmackssinn habe, dass sich mir sofort Trauben, Jahrgänge und Hanglagen offenbaren, erstaunt mich diese "Übung" immer wieder. Es gibt einen relativ engen Temperaturbereich, in dem der Wein (für mich) optimal schmeckt. Das liegt wohl an den Phenolen (und anderen Geschmacksträgern), die je nach Temperatur mehr oder weniger in den Vordergrund treten. Im Wein sind hunderte von Phenolen enthalten. Ähnlich den Gewürzmischungen macht auch hier der richtige Mix den Gesamteindruck aus. Und dieses Aromen-Mischungsverhältnis ist temperaturabhängig.

Zu kalt schmecken Weine verschlossen, bei Weißen wenig Säure, Frucht, keine Süße und kaum Abgang. Roten wirken metallisch und ebenfalls billig im Abgang. Später, zu warm, schmeckt der Wein unausgewogen, riecht fast schon muffig, faulig (rot), und hat einen penetranten Abgang, auf den man gerne verzichtet.

Achtet einmal selbst darauf. Das kann man auch an ganz gewöhnlichen 5 Euroweinen trefflich beobachten. In portugiesischen Restaurants, rauf bis zur guten Mittelklasse, ist das gerade bei Roten ein großes Problem. Weinkeller oder Weinkühlschränke sind sehr selten. Mir ist ein gut temperierter 5 Eurowein lieber als eine zu warme 50,00 Euro Flasche. Ihr glaubt mir nicht und denkt, der dreht jetzt durch? Einfach mal selbst darauf achten.
 
Ich möchte mich bei @zip bedanken, dass er als "Forum-Weinkenner" uns immer wieder berichtet, was es für Weinsorten etc. gibt. :) Leider ist für mich die Auswahl so groß, dass ich als Wenig-Trinker nicht mehr weiß, welchen Wein ich kaufe, denn es soll ja was besonderes sein...

@zip: Ich suche ein Weihnachtsgeschenk. Kannst du mir einen besonders guten, teuren Wein empfehlen? Sollte möglichst online bestellbar sein, da ich die Flasche an eine Adresse in PT verschicken möchte.
 
Ich möchte mich bei @zip... einen besonders guten, teuren Wein empfehlen ...

Das wird er können, garantiert :-) dennoch, ich möchte mich hier gar nicht einmischen und die Antwort den Profis überlassen, Du solltest aber noch folgende Infos nachlegen:

Preisspanne. Teuer oder besser ein besonderes Tröpfchen, kostet für den Einen 15,00 Euro, für den anderen 50,00 Euro und manche finden, es können auch 300 Euro sein.

Stil aber mindestens die Farbe. Einen älteren, bodenständigen Portugiesen kann man meistens nur mit einem satten Roten beeindrucken.

Überhaupt. Wenn es kein wirklicher Weinliebhaber oder -in ist, dann würde ich eher eine der großen, bekannten Quintas mit gutem Namen wählen und dort eine oder zwei Flaschen (ich selbst habe immer gerne zwei. Habe ich nur eine, dann mache ich die nie auf ;-) ) aus der gehobenen Linie. Die Gefahr, dass ein fein ausgewählter unbekannter Winzer verkannt wird, könnte hoch sein. Bei einem Cartuxa, Casa Ferreirinha oder einem der anderen bekannten Produzenten passiert das eher nicht.

Und ich wohne ja auch in Portugal. Brauchst Du meine Adresse? Ich nehme Weingeschenke immer gerne an :-)
 
Ich hab vorgestern zur Gans den Botavelha tinto 2018 aufgemacht, den ich mir mal irgendwann bestellt hatte.
Sehr dunkelbeeriges Aroma, beim Schluck aber auch Gerbstoff und weniger Süße als würzig bis teils sogar vanillig (wie die Stangen, nicht der Zucker).
In kleinen Portionen genießen und im Mund nachwirken lassen.
Ich hab davon auch noch eine Weißweinvariante, mal sehn, wann's passt.

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Ich würd mir vielleicht nicht grad die Stiefel durchlaufen dafür, aber er schmeckt mir.
 
...sehe ich Kondensat an der Flasche und den Gläsern. Vermutlich runtergekühlt wie ein Weißwein?
Dann sind die (meistens) sehr verschlossen und öffnen sich erst bei Temperaturen um die 10 - 12°C.
Ich gestehe, dass ich ja auch manche Roten leicht kühl mag.
Das Kondensat mag wohl schon vom Kühlschrank kommen, allerdings ist mein Männe immer so verfroren,
dass der Ofen ordentlich bullert. Da schlägt sich schnell mal was nieder :-D.
Ich werde auf jeden Fall weiter experimentieren, bin aber auch zur Zeit mal öfter bei Rotwein.
 
Konnte sich der Douro denn gegen die Gans behaupten? Ich bin ja immer auf der Suche nach einer Alternative zu bspw. Madiran, wenn es um Gans oder Ente geht ...
 
Wein trinkst Du @Farbenzeit, wie er Dir schmeckt. Probiere normalen Roten mal so um die 16 Grad. Das fühlt sich kühl an und trotzdem zeigt ein Standard-Wein schon was er kann. Bessere, ältere, reifere Tröpfchen gehen gut bis 18 Grad. Dann wird es eng. Nicht weil es keine 20 Grad Weine gibt, sondern weil ich mir die nicht leisten kann :). Leichte, junge Rote gehen auch unter 16 Grad. Und ganz einfache Rote in der Fischer-Spelunke aus Nachbars Weinfass, gehen nicht nur kühl, sondern auch zu gegrillten Sardinen, zum Xixarro oder zum Carapau. Erlaubt ist, was schmeckt.
 
Gerade bei Gans oder Ente, die ja beide sehr bindegewebsreiches Fleisch haben, finde ich Weine mit kräftigen Tanninen gut; deswegen halt auch gerne Madiran; die Tannat kommt damit gut klar. Bei Douro war ich mir nie sicher; werde ich jetzt mal ausprobieren. An Deinen komme ich hier glaube ich nicht dran, aber ich habe einen anderen von Dona Berta, vielleicht passt der auch.
Danke für den Tipp ...

Oliver.
 
Dona Berta haben einen sehr schönen Rabigato. Aber auch die meisten Roten sind gut! War mal bei einer Weinvorstellung in einem Restaurant in Lisboa. Der Rabigato ist mir deutlich in Erinnerung. Feine Sache ... und Deine Ente sicher auch!
 
Ich würd mir vielleicht nicht grad die Stiefel durchlaufen dafür, aber er schmeckt mir.
Klingt jetzt nicht gerade euphorisch, aber ich denke man muss den Preis (< 10 EUR) einordnen, um dann in diesem Kontext zu beurteilen, was der Wein mitbringt. Der Jahrgang spielt auch eine Rolle. Während der 2017 bei der Revista de Vinhos noch groß abrockt (17 Punkte!), mag es beim Folgejahrgang (2018) schon verhaltener zugehen. Holla, selbst solche regionalen Platzhirsche wie Prats & Symington bleiben davon nicht verschont, wie ich heute leidvoll beim 2018er P + S, kostet rund 20 EURO/Flasche, feststellen musste ...

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Das soweit als eine realistische Einordnung in die Douro-Tintos!
 
Bei und in D geht zur Gans such immer der Niewport Fabelhaft...

Jedenfalls wenn es nach unserem Gasthof geht ... und das dann auc/ als Magnum, Doppelmagum und (notfalls) auch ne Methusalem:-)

Hans
 
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