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Mein erster Auswanderungsversuch nach Portugal

Ich kannte aus der oldenburger Szene einen Hans-Juergen ... der ebenfalls mal Lehramt studierte und keine Anstellung fand, und danach begann nochmal zu studieren und zwar Jura, womit er sich viel Zeit liess. Er stammte gebuertig aus einem kleinen Ort irgendwo zwischen Osnabrueck und Muenster. Seine Familie war sehr streng katlhoisch und schwul ging bei denen gar nicht, und um nicht sein Erbe zu verlieren, heiratete er halt. Waehrend seiner Referendarzeit lernte er eine Kollegin kennen, die auf ihn stand und von Haus aus auch nicht gerade arm war, und da hat er zugeschlagen. Die Frau, so sagte er, brauchte er als Geldquelle, und was Sex angeht, da wuerde auch nichts mehr laufen, da er ihr immmer wieder sagt, dass in der Liebe zwischen so hochgebildeten und interlektuellen Menschen, wie sie es sein, das keinerlei Bedeutung haette. Er sagte, dass er am Anfang ihrer Ehe oft rann musste, weil sie unbedingt Kinder wollte, aber worauf er keine Lust hatte. Aus diesem Grund hatte er sich, ohne dass sie davon Wind bekam, sich sterilisieren lassen und als es mit den Kindern nicht so ganz klappte, erzaehlte er ihr, dass erbbedingt mehrer Maenner in seiner Familie zeugunsunfaehig sind, und sie hat es wohl nicht weiter hinterfragt. Und vor allem kannte, sie ihn nicht, wenn er in Lederklamotten unterwegs war, und sich auf irgendwelchen SM-Parties herumtrieb.
Ich kannte ihn auch, und wir hatten auch schon das Vergnuegen miteinander, und dass im Haus von ihm und seiner Gattin, waehrend sie auf einer Klassenfahrt war.
 
Jetzt hatte ich ja mal seine Frau gesehen und erlebt, wenn sie es denn war. Aber derselbe Nachname, dieselbe Stadt und dann noch derselbe Beruf der Dame, also so viele Zufaelle kann es wohl nicht geben. Ausserdem wusste ich auch, dass die Beiden meist getrennt Urlaub machen, da deren Intressen dort sehr weil auseinander gingen, so zumindest schilderte es Hans-Juergen.

Das hochschlaue Gesabbel der beiden Frauen, war einfach nicht mehr zu ertragen und fing auch an langweilig zu werden, und ich hoerte einfach weg und unterhielt mich mit meinen Reisebegleitern.
 
Dann betrat ein weiterer Mann das Lokal, der einen sehr ungehobelten Eindruck machte, und Ricardo fluesterte uns zu, dass er der Freund von José sei, der im oertlichen Gesundheitszentrum als Arzt taetig sei. Victoria begruessten ihn auch -"Boa tarde Senhor Doctor". Er bestellte sich einen Whisky und als Victoria ihn fragte, ob er ihn mit oder Eis wolle, antwortete er, dass Eis nur etwas fuer Haemathome sei.

Und kurz darauf kam ein Maedchen, welches ich so ungefaehrt zehn Jahre alt schaetzte und rief dem Doctor zu -"Pai, tu és um paneleiro grande!", und der Herr Doctor antwortete -"E tu és uma puta como a tua mae doida."

Ich schaute nur etwas verdutzt und Ricardo erklaerte mir, dass es in dieser Familie ganz normaler Umgangston sei. Die Noch-Ehefrau von Jorge, so hiess der Arzt, war ebenfalls Aerztin. Und obwohl es bei denen um studierte Leute handelte, hatten sie weder Kultur noch Benehmen.
Nachdem wir gegessen hatten, wurde es fuer uns Zeit, Richtung Arena zu gehen, denn es dauerte nur noch eine halbe Stunde bis die Corrida begann. Und kurz nachdem wir in der Praça de Touros unsere Plaetze aufgesucht hatten, dachte ich nur, dass darf nicht wahr sein, denn genau hinter uns nahmen die beiden deutschen Damen Platz. Ich dachte nur, dass ganz je heiter werden, die ganze Veranstaltung lang deren superschlauen Kommentare zu hoeren. Ja und so war es dann auch.
Aber wir hatten Glueck, denn wir sassen ziemlich nahe bei der Musukkapelle, und jedesmal wenn die Musik einsprang war das dumme Gewasch der beiden Lehrerinnen nicht mehr zu hoeren. Aber dennoch so einiges bekam man mit, und die beiden diskutierten darueber, was fuer ein Sinn der Stierkampf in Portugal habe, da er im Gegensatz zu Spanien ohne Toetung staffindet. Sie mochten die spanische Variante zwar auch nicht, aber sie meinten, dass diese zumindest mehr Sinn machen wuerde.

Letztendlich war die Corrida vorbei und wir begaben uns in unsere Pension, tranken noch eine Flasche Rotwein und gingen dann zu Bett, aber schliefen auch nicht sofort ein.

Am naechsten Morgen hiess es dann Abschied nehmen, denn die Beiden wollten hinueber nach Spanien, und ich beschloss mich auf den Weg Richtung Lissabon zu machen. Zuvor hatten Luis Miguel und ich verabredet uns einige Tage vor meinem Abflug wieder in Faro zu treffen, um noch gemeinsam etwas zu unternehmen. Ricardo hingegen wollte fuer einige Monate in Spanien bleiben.

Und ich hatte zu jenem Zeitpunkt keine Ahnung, dass ich mal viele Jahre spaeter in diese Gegend zurueckkehren sollte, und drei Jahre lang dort leben und arbeiten sollte.
Das wir uns treffen wollten, hatten wir dummerweise keine Adressen ausgetauscht, denn zu einem Wiedersehen kam es nicht, da ich waehrend dieses Urlaubs krank wurde und eine Woche eher als erwartet nach Hause gefahren bin.

Und nun etwa fuenf Jahre spaeter standen wir uns wieder gegenueber, Ricardo und Luis Miugel erinnerten sich sofort an mich und sie waren genau so ueberrascht wie ich, dass wir uns nach so langer Zeit zufaellig in Belgien wiedersahen.
 
Zunaechst wollte Luis Miugel wissen, warum ich nicht wie verabredet in Faro erschienen bin, er meinte, dass er sich Sorgen gemacht habe und befuerchtete, dass mir etwas passiert sei. Ich sagte ihm letztendlich, dass ich in jenem Urlaub krank wurde und aus diesem Grund vorzeitig nach Hause gefahren bin.
 
Wie auch immer, die Ueberraschung und die Freunde, unseres unerwarteten Wiedersehen, war auf beiden Seiten recht gross, und ich fragte mich mal wieder, ob es ein Zufall oder Bestimmung war, dass wir uns ein paar Jahre spaetr ganz woanders wiedertrafen.

Als ich mich an jenem Tage von den beiden neuen Freunden in Vila Real de Satno Antonio verabschiedet hatte, fuhr ich zunaechst mit dem Zug wieder Richtung Faro, um von der aus mit dem Intercidades weiter nach Lisabon zu fahren. Ich wollte schauen, wie es meinem Freund Alvaro geht, welchen in meinem Portugalurlaub im Sommer zuvor besuchte, aber es zwischen uns es immer wieder zu Spannungen kam, und somit hatte ich mich nach meiner Rueckkehr nach Deutschland nie wieder gemeldet. Ja und dann waren da auch noch immer, diese grossen Gedaechnisluecken, die ich auf Grund eines Unfalls ja hatte, und somit mir vieles fehlte, was zwei Jahre zuvor geschah, als ich zum ersten Mal den Versuch startete mein Leben in Portugal zu leben.

Ich wusste, dass ich im Ribatejo gewesen bin, und dort auch viele Leute kennenlernte, und hatte beschlossen auch dorthin zu reisen, um meine Erinnerung wiederzufinden.
 
Ich fuhr also wieder zurueck nach Faro, wo ich dann auch gleich ein Anschluss, einen Intercidades nach Lisboa hatte.

In Tunes stieg dann jemand ein, der seinen Platz genau neben mir hatte, und es war auch jemand, der mir vom Aussehen her gefiel, es war wie sollte es anders sein, ein Schnaeuzertyp, hatte aber allerdings eher mittelblonde Haare, sah aber trotzdem irgendwie suedlaendisch aus, und ich hatte auch das Gefuehl, ihn irgendo schon einmal gesehen zu haben. Wir beiden kamen auch recht schnell ins Gespraech, und er war auch ganz nett. Ich bekam auch recht schnell mit, dass er mehrere Sprachen sprach, und als ich ihn fragte woher er stammte, sagte er, dass er ein typischer Europaier sei, der als Sohn eines Spaniers aus Salamanca und einer Belgierin aus Bruegge in Luxemburg geboren wurde, und seine Kindeheit und Jugend in zunaechst in Metz in Frankreich und spaeter dann im Raum Lisboa in Portugal verbrachte. Und was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass wir uns im Leben immer wieder irgendwo ueber den Weg laufen sollten, und das an den verschiedensten Orten in Portugal, Spanien, Deutschland, Belgien und Frankreich. Und bei so manchen Wiedersehen, hoerte ich von anderen, was seine Herkunft anging immer andere Geschichten. Letztendlich war es immer sein Geheimnis woher er wirklich stammte.
 
Ja und auch was Namen anging, da hoerte ich ebenfalls versciedenes, an jenem Tag stellte er sich mir als Juan Pedro vor, ein Name, welchen er bei anderen Zusammentreffen gerne mal in andere Sprachen uebersetzte.

Wir zwei unterhielten uns recht gut auf der Bahnfahrt, die durch die schoene Landschaft des Alentejo fuehrte, und nach einem Stopp, irgendwie auf einem kleinen Bahnhof in den Weiten der Gegend ging die Fahrt dann ohne Stop weiter nach Barreiro. Nachdem wir den Bahnhof von Alcacer do Sal passierten, war es es ploetzlich vorbei mit schoenen Wetter und strahlendem Sonnenschein, je naher wir auf Lisboa zukamen, umso dunkler wurde der Himmel, und kurz hinter Pinhal Novo sah man auch schon die ersten Regentropfen an den Fenstern des Zuges, und ab Moita letztendlich war es richtig stark am schuetten und der Himmel war mit dunklen Wolken vorhangen, und das Anfang Juli. Und obwohl es noch frueher Abend war, ist es bereits recht dunkel geweseen. In Barreiro ging es dann vom Zug auf das Schiff hinueber auf die andere Seite, und auf Grund des extrem wolkenvorhangenden Himmel, war bei die Ueberfahrt nicht einmal die Ponte 25 de Abril zu sehen.

Letztendlich erreichten wir Lisboa und es schuettete total, ich hoffte nur schnellstens eine guenstige Pesnion in der Naehe der Praça do Comercio zu finden, und da ich die Stadt vom Urlaub im Jahre zuvor ja kannte, wusste ich auch schon wo ich fuendig werden konnte. Ich war nicht der einzige, der eine bestimmte Pension, die wohl bei Interrailern als Tip gehandelt wurde, ansteuerte. Also ich dort ankam, war reger Andrang an der Rezeption, und auch mein Reisebegleiter fand sich dort ein. Und als wir dann an die Reihe kamen, sagte man uns, dass es nur noch ein Zimmer mit zwei Betten gaebe, und obwohl wir uns kaum kannten, beschlossen wir dennoch dieses gemeinsam zu nehmen.
Ein Bad war im Zimmer nicht vorhanden, und zum Duschen mussten wir in ein Gemeinschaftsbad, ich ging letztendlich zuerst, und als ich ins Zimmer zurueck kam, war als Juan Pedro duschbereit. Er trug eine kurze Sporthose und Badelatschen, und ich konnte sehen, dass er am Fuss ein seltsames Tatoo hatte, und ich raetselte, was es darstellen sollte. Es sah irgendwie aus, wie ein Gartengeraet, oder vielleicht auch ein Musikinstrument, also ich hatte so etwas vorher noch nie gesehen. Es var irgendwie dreieickig und hatte an einer Seite links und rechts irgendwie Dinge die aussahen wie Zaehne eines Rechen, und gegenueber wo die anderen beiden Seiten zusammenliefen, eine Art Verlaengerung oder Stiel., und ich hatte zu jenem Zeitpunkt echt keine Ahnung was es darstellen sollte, und als ich Juan Pedro fragte, sagte er mir, dass ich es selbst herausfinden sollte, waw und wozu dieses Geraet gut sei.
 
Wir gingen gemeinsam etwas essen, und ich fragte mich immer noch, woher ich diesen Typen kannte, denn nach wie vor hatte ich den Eindruck, ihn nicht zum ersten Mal zu sehen. Und waehrende des Essens fragte ich ihn dann, ob es moeglich sei, dass wir uns schon einmal begegnet sind. Juan Pedro grinste mich an, und meinte, gesehen haben wir uns schon mit Sicherheit, aber gesprochen haben wir noch nie miteinander, und dann sagte ihr mir direkt auf den Kopf zu, dass ich aus Oldenburg stamme, zwei Jahre zuvor mich mit Umwegen von Strassbourg ueber Luettich, Montpellier, Toulouse, Bayonne und Valladolid auf den Weg nach Portugal machte., und er wusste ebenfalls, dass ich am Tage meiner Rueckkehr nach Oldenburg diesen Unfall hatte. Er wusste weiterhin von meinem Freund Alvaro in Portugal, sowie das ich ein Jahr zuvor waehrend meines Urlaubs wieder nach Portugal reiste, um u. .a. auch Alvaro zu treffen. Ich war etwas verwundert, und er sagte mir zwei Kneipen in Oldenburg, eine Einschlaegige sowie eine weitere mit sehr bunt gemischtem Publikum, wo ich regelmaessig verkehrte

Ich war etwas verwirrt, und er sagte mir, dass er diese beiden Kneipen immer in Begleitung einer dunkelhaarigen und etwas staemmigen Frau namens Helga besuchte, und da konnte ich mich erinnern, aber da gab er sich immer als Franzose aus Metz aus. Weiterhin fragte er mich, ob mein bester Kumpel Dirk in Oldenburg nicht mal einen Portugiesen kennengelernt hatte, welchen ich niemals kennengelernt hatte. Besagte Frau kannte ich, und das mein Kumpel einen Portugiesen aus Bremen kennengelernt hatte, der ihn foermoch nachstellte, war mir auch bekannt, wobei ich anfangs dachte, dass er spinnt, aber spaeter feststellen musste, dass es wohl stimmte, denn Dirk beschrieb mir das Auto des besagen Typen, und als ich Dirk mal unangemeldet besuchte und er nicht zu Hause war fuhr besagter Wagen immer wieder am Haus vorbei wo er wohnte.
Ich fragte ihn dann, ob er besagter Portugiese war, was er verneinte und mir saagte, dass es ein guter Bekannter von ihm war. Und obwohl es dunkel war, wals das Auto vor Dirks Haus immer wieder vorbeifuhr, konnte ich dennoch sehne, dasss der Typ dort drinnen doch etwas anders aussah.
 
Als wir mit dem Essen fertig waren, beschloss ich, mich auf den Weg zu Alvaro`s Wohnung zu machen, der zu jenem Zeitpunkt irgendwo zwischen Praça do Comercio und Santa Apolónia an einem Zugang zur Alfama wohnte.

Und bei meiner Ankunft stand die Tuer zum Wohnhaus offen, und ich ging die Treppe hinauf zu Alvaro´s Wohung, und hatte ein bisschen Angst, wie er wohl reagieren wuerde, denn seit meinem Urlaub im Jahre zuvor herrschte zwischen uns totale Funkstille. Also stand ich vor der Tuer und klopfte an, aber niemand oeffnete, und als ich gerade gehen wollte, ging die Wohnungstuer gegenueber auf, und da stand Graciete, sie war eine dunkelhaeutige Frau und stammte aus Angola, und wir kannten uns schon aus dem Jahr zuvor, da sie und ihr Mann mit Alvaro ein gutes Nachbarschaftliches Verhaeltnis hatten. Sie war allein zu Haus, da Gatte arbeiten musste. Da ich von Regen ziemlich nass war, bat sich mich in die Wohnung und machte mir einen Tee, und wir plauderten ein wenig. Graciete sagte mir, dass Alvaro einige Monate zuvor nach Brasilien gegangen war, wo ja auch seine Schwester lebte.

Letztendlich ging ich, und wollte eigentlich auf dem direkten Weg zurueck in die Pension. Es goss nach wie vor in Stroemen und die Strassen der Stadt waren wie ausgestorben. Wie auch immer, ich kam an einer kleinen Kneipe vorbei und beschloss vor dem Schlafen noch ein Bier zu trinken. In dem Laden war nicht viel los, es war nur der Barman hinter dem Tresen, an welchen nur zwei weitere Personen sassen, ein Mann und eine Frau, die ungefaehr in meinem Alter waren, und man sie dass sie ebenfalls keine Portugiesin war.
Und es dauerte auch gar nicht lange, und die Dame sprach mich auf Deutsch an. Sie sowie ihr maennlicher Begleiter, ein Portugiese, sahen sehr ungepflegt aus, und als sie ihren Mund aufmachte, war kaum noch ein Zahn zu erkennen, entweder fehlten sie oder es waren nur noch schwarze Stumpen. Irgendwie waren die zwei auch etwas bekifft und dazu taten wohl auch noch ein paar Glaeschen Wein ihre Wirkung, denn sie, vor allem die Dame, laberten nur dummes Zeug. Als ich sie beispielweise fragte woher siie komme, bekam ich als Antwort vom Mond zu hoeren. Und ich fragte sie, ob sie denn in Portugal leben wuerde und ob es ihr gefiele, woraufhin sie sagte, dass es es sonst ja wohl nicht machen wuerde. Ich hatte den Eindruck, dass diese Frau nicht gerade Gluecklich in Lissabon war, und sich das Leben einfach nur schoen trank und kiffte. Ihr Begleiter war ein finsterer Geselle, der mir irgendwie Angst machte. Also trank ich schnellsten mein Bier aus und ging.
Als ich zurueck in die Pension kam, sass Juan Pedro mit einer Flasche Wein im Zimmer, und sagte, dass er einen Rundgang durch die Stadt gemacht habe, um sich entweder einen Typen oder eine Frau fuer die Nacht zu suchen, aber er habe niemanden gefunden, der oder die ihm auch gefiel, und ausserdem war wegen des Schmuddelwetters ebenfalls nicht gerade viel los, womit er mir nichts neues sagte. Weiterhin bemerkte er, dass er davon ausging, dass ich die Nachat eventuell bei Alvaro verbringen wuerde und erst gar nicht in die Pensio zureuckkaeme. Wie auch immer, er bot mir von seinem Rotwein an, und fing an bei mir seine ersten Annaehrungsversuche zu machen, ich war nicht abgeneigt und wir hatten eine recht schoene Nacht miteinader.

Also wir am naechsten Morgen wach wurden, es war noch recht frueh, fragte er mich, ob ich nach wie vor ins Ribatejo wollte, wie ich es ihm zuvor bereits erzaehlte. ich sgte ja und fragte ihn, was er denn vorhabe, und er sagte mir, dass er Richtung spanische Grenze in die Beiras Interiores wollte. Als ich zum Wachbecken ging, und mir die Zaehne zu putzten bekam ich einen grossen Schreck, denn da sah ich zum ersten Mal in meinem Leben, etwas was ich nur aus Erzaehlungen und dem Fernsehen kannte. Da krabbelte doch im Wachbecken eine dicke schwarze Kakerlake herum, ich verzichtete daraufhin auf meine morgendliche Mundpflege, da ich dieses Viech einfach nur ekelhaft fand. Juan Pedro grinste nur, aber auch er zog es dennoch vor das Waschbecken zu meiden.. Also machten wir uns ungewaschen und mit ungeputzten Zaehnen gemeinsam zu Fuss auf den Weg zum Bahnhof Santa Apolonia.
 
Es war immer noch am regnen, als wir durch die Strassen Lissabons Richtung Bahnhof marschierten, aber weitaus weniger als am Abend zuvor, und es schien zunhemend weniger und der Himmel schien ebenfalls langsam heller zu werden. Juan Pablo bemerkte ebenfalls, der er solch ein Wetter Anfang Juli noch nie in Lisboa erlebt hatte.

Wir erreichten letztendlich den Bahn Santa Apolonia, und warfen zunaechste einen Blick auf die Fahrplaene. Es gab fuer mich genug Verbindungen nach Vila Franca de Xira, und auch Juan Pedro sagte, dass er verschiedene Moeglichkeiten der Weiterreise hatte, es gab Zuege nach Guarda und Vilar Formoso der Linha da Beira Alta, sowie Verbindungen, ebenfalls bis Guarda via Castelo Branco und Covilha.

Nachdem wir etwas gefruehstueckt hatten, beschloss ich, die naechste Regionalbahn nach VFX zu nehmen. Mein neuer Freund begleitete mich bis zum Zug, er wusste noch nicht so genau, wie und wann er Richtung Beiras Interiores reisen wollte. Ich hatte gerade die Bahn bestiegen, als auf dem gegenueberliegenden Gleis der Nachtzug aus Madrid mit einer riesigen Verspaetung einlief. Ich hatte mir einen Platz gesucht und durch das offene Fenster plauderte ich noch ein wenig mit Juan Pedro. Dann sah ich, wie jemand aus dem gegenueberliegenden aus Madrid angekommenden Zug ausstieg, der irgendwie Juan Pedro recht aehnlich sah. Dieser Typ kam auf ihn zu und die beiden schienen sich wohl zu kennen und andererseits ueberrascht zu sein, sich ausgerechnet in Lisboa auf dem Bahnhof zu treffen. Sie begruessten sich herzlich und sprachen untereinander auf Portugiesich. Aber ich bekam nicht mehr viel mit, denn mein Zug setzte sich letztendlich in Bewegung. Aber ab diesem Moment sollte ich dem einen oder anderen von den Beiden immer wieder begegnen und das immer wieder an verschiedenen Orten, und je laenger ich keinen von Beiden sah, umso schwerer viel ers mir, sie wirklich voneinander zu unterscheiden, aber das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht mal hier an anderer Stelle als eigenes Thema erzaehlen werde.
 
Auf der Fahrt fingen die Wolken langsam an sich zu lichten, aber so richtig sonnig wurde es dennoch nicht, es war weiterhin bedeckt, aber zumindest regnete es nicht mehr. Ein Jahr zu vor, fuhr ich ebenfalls mit dem Zug zum ersten Mal von Santa Apolonia ab, auf dieser Fahrt empfand ich die Vor- und Schlafstaedte sowie einige Industreizonen, die links und rechts der Bahnlinie lagen extrem trostlos und schrecklich, war mir ein Jahr zuvor bei schoenstem Wetter gar nicht so aufgefallen. Aber so etwas gibt es wohl in jeder Grossstadt.

Letztendlich erreichte in VFX, ich stieg aus und wollte mich zunaechst auf der Suche nach einer Unterkunft machen. Als den Bahnhof verliess sah ich unmittelbar am Vorplatz den Wegweiser einer Estalagem und ich begab mich auf dem direkten Weg dorthin. Man hatte auch Zimmer zu Preisen, die damals meinem Geldbeuten entsprachen, und ich beschloss erstmal fuer zwei Naechte zu bleiben.
 
Nachdem ich mir erstmal die Zaehne geptzt und das Gesicht gewaschen hatte, was ich ja in Lisboa wegen der fetten Schabe im Waschbecken lieber gelassen hatte, machte ich mich auf, um einen Rundgang duch die kleine Stadt zu machen. Laengst der Strassen standen noch ueberall Holzzauene, denn beiden Tagen zuvor, es war Wochenende, fand das jaehrliche Fest Colete Encarnado statt, wo es u. a. auch Stiertreiben in den Strassen gibt, und ich erinnerte mich auch wieder daran, als ich durch den Ort lief. Es hingen ebenfalls noch ueberall Stierkampfplakate, auch noch eines vom letzten Fest, und auf diesem war noch eine Tourada fuer den folgenden Tag angekuendigt.

Das Wetter war immer noch nicht so besonders gut, es war nach wie vor bedeckt, die Sonne hat wohl versucht etwas durchzukommen, aber schaffte es irgendwie nicht.
 
Ich weiss eigentlich gar nicht so richtig warum, bei jenem Besuch fand ich die Stadt irgendwie unheimlich, und sie bereitete mir Beklemmungen, und wie ich mich recht erinnere ist es zwei Jahre zuvor nicht so gewesen, da hatte ich den Ort irgendwie als lebenslustig empfunden, was wohl daran gelegen hat, dass gereade die Feira war, und ich in Begleitung von Leuten gewesen bin, die ich kannte, und mir viel auc so einiges wieder ein.

Ich hatte auch bei diesem Besuch den Eindruck, dass der Ort total verallen und die Leute irgendwie seltsam waren, also kurzum ich fuehlte mich irgendwie unwohl, wobei ich noch nicht ahnte, dass ich dort fuenf Jahre spaeter mal fuer einige Zeit leben und es alles im Gegenteil empfinden sollte.
 
Ja und als ich mich gerade an besagten Aufenthalt n VFX erinnerte, ahnte ich nicht, dass ich schon weinige Wochen spaeter dort wohnen wuerde.

Also sass ich in Liège, mit der Idee mein Glueck zunaechst in Spanien anstatt in Portugal zu versuchen, da mir ja bekannt war, dass man dort bessser verdiente.

Plotzlich ging bei Antonio das Telefon, es waren besagte Freunde von Ricardo und Luis Miguel, sie wollten uns mitteilen, dass sie doch nicht nach Luettich kamen, da sie beschlossen hatten, bei einem anderen Freund in Antwerpen einzukehren und sie schlugen vor, dass wir doch am naechsten Tag ebenfalls dorhin kommen sollten.
 
Mir waere es egal gewesen, aber die anderen hatten wirklich keine Lust noch nach Antwerpen zu fahren, und somit sollte ich die Leute erst zwei Tage spaeter zu Gesicht bekommen, was mir im Grunde auch irgendwie egal war.

Wir sassgen letztendlich den ganzen Nachmittag zusammen und untehielten uns. Vor allem wollten Luis Miguel und Ricardo wissen, wie es mir die letzten Jahre ergangen war und was ich so gemacht hatte. Und sie auch sie berichteten mir von ihrem Leben, was halbwegs ein Zigeunerleben gewesen sein muss, da sie halt kreuz und quer durch Westeuropa waren, und sich mal hier mal dort aufhielten, und sich durch irgendwelche Gelegenheitsjobs ueber Wasser hielten.

Antonios Haus lag in Luettich etwas hoeher in unmittelbarer Naehe der Citadelle, welche man von Zentrum zu Fuss ueber eine riesige Treppe erreichen konnte. Es war eine gewaltige Treppe mit etwas ueber 850 Stufen, und entland dieder befanden sich ebenfalls kleine Wohnhaeuser.



Die Motagne de Bueren, die groesste Treppe in Europa, so hiess es zumindest.
Vom Balkon aus hatte man einen wunderschoenen Blick ueber die Stadt, direkt auf die Maas. Es war ein recht sonniger und freundlcher Nachmittag und es fing langsam an zu daemmern. Ich genoss die Ausblick bei Sonnenuntergang, und war wieder mit meinen Gedanken in Portugal. Als ich einige Monate in Coimbra war, um einen Sprackurs zu machen, hatte ich vom Zimmer meines Fensters aus einen recht aehnlichen Ausblick, schaute aber auf den Mondego und nicht auf die Maas, und da es mich auch immer wieder ins Ribatejo zuog, gegab ich mich, wenn ich gerade in Santarem war, immer wieder gerne in den Jardim Portal do Sol, um die Ausblcik bei Sonnenuntergang ueber die endlos erscheinende Leiziria und dem Tejo zu geniessen.

Vom Tejo an den Mondego, oder vom Mondego an den Tejo. In meinem Leben bewegte ich mich sehr viel zwischen diesen beiden Fluessen, und ich die meisten Bahnfahrten in meinem Leben fuehrten mich ebenfalls von Coimbra ins Ribatejo, nach Santarem oder Entroncamento, und umgkehrt.

Und obwohl es mir immer sehr gut gefiel hatte ich aber in diesem Augenblick, wenige Jahre spaeter doch irgendwie das Nachbarland als Ziel im Kopf, aber was ich noch nicht wusste, als ich dort auf dem Balkon in Luettich stand, dass es doch andern kommen sollte, und Mondegjo und Tejo wieder aktuell werden wuerden.

Zwischen Mondego und Tejo ------

Nachdem mein zweiter Urlaub im Jahre 88 in Portugal bis auf wenige Tage irgendwie ein Reinfall wurde, verfluchte ich dieses Land und wollte niemals wieder hin, aber nachdem ich wiede zu Hause und einige Monate vergangan waren, fing ich doch wieder an, meine Meinung zu aendern.

Im diesem Urlaub war ich auch drei Tage in Santarem, und obwohl auch dort meine ersten Stunden alles andere als schoen waren, fuehlte ich mich letztendlcih doch ganz wohl, und irgendwie zog es mich auch wieder dorthin.
Wie gesagt es war in menem zweiten Urlaub. Nachdem ich in VFX war, wo es mir nun gar nicht gefiel, beschloss ich zunaechst nach Coimbra zu fahren, wo ich u. .a auch im Jahr zuvor gewesen bin und es mir auch recht gut gefiel, und insgeheim hoffte ich ebenfalls Eduardo, den Kriminalbeamten, welchen ich dort waehrend meines ersten Auswanderungsversuch kennenlernte wiedrzutreffen, aber das Glueck hatte ich leider nicht.

Ich war drei Tage in der Stadt und sah mir alles an, was es dort zu sehen gab, denn im Sommer zuvor, war ich nur einen halben Tag dort und zwei Jahre zuvor, eben dann als ich Eduardo dort traf hatte ich ja ebenfalls nicht gerade viel von dieser schoenen Stadt gesehen.

An einem Abend gab es eine grosse Prozession, man begann das Fest der Rainha Santa, welches nur alles zwei Jahre, genau in den Jahren mit gerader Zahl stattand. És war ein Fest zu Ehren der port. Koenigin Isabel, und man verkleidete kleine Maedchen als Prinzesiinen, und es gab einen Umzug von zwei Reitern angefuehrt durch die Stadt, genau gesagt durch die Rua Ferrerira Borges.

Das Wetter in Coimbra, war obwohl es Juli war, eher durchwachsen. Am letzten Tage jedoch war es dann doch recht Sonnig und warm, und ich beschloss, am folgenden Morgen, auf den Weg nach Nazaré zu machen, wo ich im Sommer zuvor eine recht schoene Woche zusammen mit Alvaro verbrachte.
 
Und als ich zum zweiten Mal in Nazaré ankam, fand ich auch recht schnell ein Zimmer, denn zu jener Zeit wurde man auf dem Busbahnhof von einheimischen Frauen angesprochen, die privat Zimmer an Touristen vermieteten, und das auch noch zu Preisen fuer den kleineren Geldbeutel, zumindest aus Sicht eines Rucksachtouristen aus Nordeuropa.

Ich machte vor dem Mittagessen noch einen kleinen Bummel durch den Ort, welchen ich aus dem Vorjahr kannte. Dann fuhr ich mit der Seilbahn hinauf nach Sitio, wo ich im Jahr zuvor Alvaro vor dem Besuch einer Tourrada gleich neben der Arene in eine Bar ging, wo zwei recht nette Typen arbeiteten, die mir recht sympatisch waren und ich auch den Eindruck hatte, dass umgekehrt wohl ebenso war.

Als ich dort ankam, traf ich auch einen von den Beiden an, er stand hinter der Theke und erkannte mich auch gleich wieder und fragte etwas haemisch -"Ob ich den diesmal alleine in Nazaré sei, was ja auch so war. Dann betrat ein weiterer Typ den Laden, der nicht gerade portugiesisch aussah. Er quatschte mich zunaechst auf Englisch an und fragte, ob ich nicht ein paar Escudors fuer ihn haette.
Irgendwie kam mir der Typ bekannt vor, und ich merkte recht schnell, dass es ihm aehnlich ging, und es war auch so, wir kannten uns, da wir Beiden aus derselben Stadt stammten, und er dort als Jugendlicher ebenfalls an einschlaegigen Treffpunkten verkehrte. Der Typ war ungefaehr ein Jahr aelter als ich und sein Name war Max. Er war eher zu beiden Seiten offen, und mit Maennern liess er sich anfangs nur ein, um sich etwas Geld zu verdienen, obwohl er es eigentlich nicht noetig hatte, da seine Eltern, die ausserhalb der Stadt ein Gastronomischen Betrieb hatte, Hotel mit bekanntem Restaurant.

Max kreuzte anfangs nur in der Szene auf, um seinem Vater nachzuspionieren, welcher eigentlich auch nur sein Stiefvater war. Max leiblicher Vater kam bei einem Unfall ums Leben, als Max mal gerade zwei Jahre alt war. Und als er sieben war, lernte dann seine Mutter Herbert, also Max Stiefvater kennen. Er kam gerade aus Frankreich zurueck, wo er einige Jahre im seinem Beruf als Koch arbeitete. Und auf Jobsuche in Deutschland fragte er bei den Grosseltern von Max an, die zu jener Zeit noch den Betrieb fuehrten. Er ueberzeugte und sie stellten ihn ein. Und es dauerte gar nicht lange, da fing er auch schon an, Max Mutter zu ungarnen, und allen Anschein nach, um eine gute Partei zu machen und sich ins gemachte Nest zu setzten. Fachlich hatte er nun wirklich etwas drauf und konnte somit durchaus ueberzeugen.

Und kurz darauf lief auch ein ein etwas enfernter Verwandter von Herbert auf, welcher der Sohn eines Coursins seines Vaters war. Dieser Typ hiess Hugo und hatte ebenfalls lange in Frankreich lebte, wo er laut seiner Schilderungen in der Fremdenlegion war. Max war im alter von sieben Jahren noch nicht getauft, da seiner Mutter der Ansicht war, er sollte es selbst entscheiden, und im alter von sieben Jahren aeuseerte er auch diesen Wunsch, und da ihm Huge recht sympatisch war, wurde er sein Taufpate.
Jedoch Huge hielt es nicht lange in Deutschland und verschwand kurz darauf wieder ins Ausland, zunaechst wieder nach Frankreich, und dann spaeter auch nach Spanien, wo sich dann fuer lange Zeit seine Spur verlor.
Es war ziemlich genau fuenf Jahre zuvor, als Max und ich uns zum ersten Mal trafen und im Laufe der Zeit auch recht gute Freunde wurden, wie gesagt einfach nur Freunde. Es war ziemlich genau Anfang April des Jahres 1983 und es war ebenfalls die letzte Woche der Osterferien, ich war zu jenem Zeitpunkt 15 Jahre alt und ging in die neunte Klasse der Realschule, lebte zu jener Zeit mit meinen Eltern , meiner Schwester, meinen Grosseltern sowie unserer Katze in einem Zweifamileinhaus in einer Standrandsiedlung. Alles stinklangweilig und ganz normal. Nun ja, aber ich hatte so meine Phantasien und mir war klar, dass ich mir aus Frauen noch allzuviel machte.

Sie fuhr ich eines Morgens mit dem Bus in die Stadt, um mir eine Schallplatte zu kaufen. In Stadtzentrum gab es eine grosse Kreuzung, wo alle Buslinien hielten. Es gab eine Fussgaengerunterfuehrung, so dass man recht bequem ueber vier Ausgaenge zu jeder beliebigen Seite kam. Es gab dort auch ein grosses Kaufhaus was zu einer Kette geheorte, die es zu jener Zeit noch gab, dass ueber eine Tiefgarage verfuegte, die ebenfalls von dem besagten Tunnel aus zwei Zugaenge hatte.

In besagtem Tunnel gab es auch ein WC, und als ich am besagten Morgen dort ausstieg, merkte ich, dass ich einen Untermeiter hinauswerfen musste und begab mich halt dorthin. Vor der Toilette lief ein Typ, recht gross und kraeftig mit dunklen Haaren und Vollbart, ganz in Leder gekleidet mit einer Fluppe im Hals, auf und ab und schaute davei staendig auf die Uhr.
Also als ich dort so sass, fiel mir auf, dass die Waende und Tueren der Kabine total vollgeschmiert waren mit irgendwelchen Angeboten und Gesuchen sexueller Kontakte und bestimmter Praktiken, und eigentlich alles von Mann zu Mann.

Dann hoerte ich wie jemand die Kabine neben mir betrat, nein es waren zwei, und dann hoerte ich recht eindeutige Geraeusche und bekam auch mit wie die Typen halt fluesternd miteinander sprachen, und es bedurfte keiner grossen Phantasie zu erahnen war die beiden Kerle dort veranstalteten.

Nachdem ich fertig war und hinasuging, waren sie immer noch am Gange. Vor Toilette stand ein Typ, der wohl auch so in meinem Alter war, er war recht gross und hatte schulterlange hellblonde Haare. Als ich am ihm vorbeilief meinte er, dass ich mal einen Moment warten sollte, und fragte mich, was ich auf der Toilette gemacht haette, und ich antwortete ihm, dass ich einen Untermieter hinausgeworfen hatte. Dann fragte er mich ob ich einen Typen, mittelgross, staemmig mit dunklen leicht gekraeuselten Haar gesehen habe, eventuell vorher. Ich erzaehlte ihm von dem anderen Typen, welchen ich zuvor sah. Und er wolte wissen, ob ich der Toilette nichts auffaelliges gesehen haette. Gesehen hatte ich ja nichts, aber gehoert, und dass sagte ich ihm auch.

Dann kam ein aleterer Typ, mit leicht grauelichem Haar und Oberippenbart auf uns zu, der auch nicht gerade schlank war sowie hoch mal breit. Der Typ gruesste den anderen Jungen mit "Guten Morgen Max" und fragte ob er Zeit haette und ging dann durch eine Metaltuer in ein Treppenhaus, welches in die Tiefgarage des Kaufhauses fuehrte, und ohne etwas zu sagen folgte ihm der andere Typ sofort. Ich machte mich dann auch auf dem Weg, und mir war klar, dass ich nun einen Einschlaegigen Treffpunkt gefunden hatte.
 
Ich blieb noch eine Weile stehen, und ging noch einmal in das WC, ja und da kamen mir auch der Baertige sowie ein der Typ, welchen Max mir beschrieb entgegen, nachdem sie wohl ihren Spass miteinander hatten. Ja und auch ich, dachte mir, erstmal weg dort. Obwohl ich ja irgendwie neugierig war und mir dachte, dass ich vielleicht jemanden fuer das erste Mal finden koennte, ueberwog doch irgendwie eine Art Mischung aus Angst und Unwohlsein, und ich beschloss zu gehen.

Beim Verlassen des WC, dachte ich nur, so eine Kacke, denn da kamen geradewegs aus der Tiefgarage, die drei groessten Hexen aus meinem Wohnviertel. Drei strengkatholische Moralapostolinnen, die neben ihrer beruflichen Taetigkeit in der Altenpflege sich immer wieder durch freiwillige Taetigkeiten in der Gemeinde versuchten beim Pfarrer einzuschleimen. Da war zunaechst die Neukemper, die als Buerokraft im Seniorenheim unseres Viertels taetig war, sie hatte zwei Toechter, die als totale Streberinnen bei den anderen Jugendlichen verschrien waren. Aber die beiden, Úrsula und Anette, konnten auch irgendwie nichts dafuer. Die beiben Moppel, welche sich ohne grossartig zu verkleiden am Fasching als Miss Piggy gehen konnten, wurden von ihrer Mutter zu schulischen Hochleistungen getrieben, waehrend ihr Gatte, ebenfalls sehr aktiv in der Kirchengemeinde, sich bei irgendwelchen Huren vergnuegte, da seine Vorlieben fuer die liebe Gattin ja so gar nicht in Frage kaemen.
Und dann war dort die Nieburger, eine alte Bitze, die als ambulante Altenpflegerin unterwegs war, und die Senioren zu Hause versorge, welche sich vor ihrem Besuch immer fuerchteten, da sie nicht gerade freundlich mit ihren Schuetzlingen umging, ja man behauptete sogar, dass ihr so manches Mal sogar die Hand ausrutschen wuerde. Sie hatte ebenfalls zwei Toechter, die aeltere namens Kirsten, war genau so eine Bitze wie ihrer Mutter, und dazu kam noch, dass sie haesslich und strohdumm war; mit ihren kurzen roten Haaren und ihrer recht dunklen Stimme wurde sie oft fuer einen Jungen gehalten; und eines der groessten Erfolgserlebnisse war, als sie in der sechsten Klasse so gerade mit ach und krach, die Hauptschulempfehlung bekam Boese Zungen behaupteten, dass ihr Vater, der wohl auch der gleichgeschlechtlichen Liebe nicht unbedingt abgeneigt war,, dafuer mit ihrem Klassenlehrer ins Bett gegaangen sei. Und dann war dort noch eine weitere Tochter namens Birte, die von allem, auf Grund ihrer Figur und ihres Koerpervolumens, Jumbo genannte wurde.
Und letztendlich noch die Melchior, sie arbeitete ebenfalls im Seniorenheim unseres Viertels und war einige Jahre zuvor sogar recht gut mit meiner Mutter befreundet. Ihr Sohn, der Thorsten hiess, ging mit mir vom erste bis zum sechsten Schuljahr in eine Klasse. Ich hatte zu jener Zeit, vor allem waehrend der 5 und 6. Klasse, so gar ncihts fuer die Schule zu tun, und aus diesem Grunde auch zu Hause niemals erzaehlte wenn Klassenarbeiten geschrieben wurden, oder wenn es Elternabende gab. Das hatte die Melchior wohl irgendwie spitzt gekriegt, und sie genoss es meine Mutter zu besuchen und dabei nur von der Schule vollzuquatschen, und jeder Besuch von ihr war fuer mich stets eine Zitterpartie, da es hinterher meist Stress gab. Jedoch sobald, ihr Sohn und ich ab der siebten Klasse auf verschiedene Schulen gingen, war sie bei uns nie wieder gesehen, denn sie hatte ja nichts mehr zu berichten, was meine Eltern haette eventuell interessieren koennen.

Von der Aufmachung, sei es Frisur und Kleidung, waren alle drei Frauen richtige langweilige Puttchens, totale graue Maeuse. Ja wenn man die drei Hexen so sah, da konnte man schon verstehen, dass sich die Gatten, welche vielleicht einmal in der Woche Bluemchensex haben durfen, sich anderweitig vergnuegten.
Ja und ausgerechnet diese drei braven Muttis sahen mich aus diesem WC kommen. Ich hoffte mel, dass denen nicht bekannt war, was dort ablief, da sie ansonsten mal wieder etwas zum Traschten haetten.
Ich ging geradewegs an denen vorbei und sagte freundlch Guten Tag, und auch sie gruessten freundlich zurueck und sie verliessen ueber die naechstgelegende Treppe den Tunnel. Kurz darauf kam ein weiterer Typ vorbei, der sich auf direktem Wege ins WC begab und mir zuzwinkerte. Es war ein Suedlaender, ich vermutete Tuerke. Ja und kurz darauf, er bemerkte mich irgendwie nicht, kam auch der Ehemann von der Nieburger und begab sich ebenfalls ins WC. Nun packte mich die Neugier und ich folgte ihm ein wenig spaeter , und bekam nur noch mit wie er sich mit dem suedlaender in eine der Kabinen begab.
Ich begab ich in die Nachbarkabine, um einfach mitzubekommen, was Nieburger wohl so treiben wuerde. Zunaechst hoerte ich im gebroechenem Deutsch -"Eberhard, Du perverses Schwein, was Du wollen heute - ja und Nieburger sagte worauf er Lust hatte, was ich hier nicht naeher ausfuehren moechte. Und der andere Typ meinte -"Ich dass machen alles, wenn Du mir dafuer geben 50 Mark. Ich bemerkte dass ein kleines Loch in der Wand war, durch welches ich einen Blick erhaschen konnte, und was ich dann zu sehen bekam, fand ich nun nicht gerade sehr angenehm und machte schnellsten davon, da mir ansonsten eventuell schlecht geworden waere.
Ich begab mich zunaechst in die Innenstadt, um zu erledigne was ich eigentlcih wollte. Nachdem ich meine Schallplatte gekauft hatte, lief noch etwas durch die Gegend und dachte ueber Dinge nach, mit welchen ich kurz zuvor konfrontiert wurde, und dacht mir, dass so etwas doch eigentlch gar nicht sein duerfte.

In der Naehe des Bahnhofes gab es keine Gaststaette, die auch Imbissbetrieb hatte und recht guenstig war. Und man erzaehlte mir, dass man dort um die Mittgaszeit eine gewisse Gerda antreffen wuerde, eine Frau Anfang dreissig, die auf Jugendliche meines Alters stand, und es besonders geniessen sollte, wenn sie es mir ihr zum ersten Mal im Leben machen wuerde. Man braeuchte auch keine Angst davor zu haben, mit ihr ein Kind zu zeugen, da sie mal ein Mann war und sich zur Frau umoprieren liess. Sie soltle zwar etwas mollig, aber ansonsten recht gut aussehen.

Also dachte ich mir, sollte ich es doch erstmal mit einer Frau probieren, falls sie mich den heranliesse.

Wie auch immer, ich begab ich besagte Gaststaette, es war bereits Mittags und ich bekam auch Hunger. Als dort ankam, war ich der einzige Gast, nur ein Mann, es war der Betreiber war dort. Ich bestellte mir eine Mantaplatte und eine Cola. Ich war etwas nervoes, da ich hoffte auf diese Gerda zu treffen, und liess meine Blicke stets durch das leere Lokal schweifen. Dann fragte der Typ mich ganz direktk ob ich auf Gerda warten wuerde. Ich stellte mich etwas dumm und fragte wer das sei, ja und er erzaehlte mir, was ich bereits schon wusste.
Ja und dann betrat eine Frau mit kurzen rotbraunen Haaren, mit einer bunten Bluse und einer engen Jeans bekeidet den Laden, und auf sie passte auch die Beschreibung, welche ich von dieser Gerda hatte. Sie begruesste den Wirt, und die zwei unterhielten sich ueber irgendwelche allgemeinen belanglosen Dinge. Ich merkte, dass die Frau staendig zu mir hinueberschaute, und ich konnte mir durchaus vorstellen, es mit ihr zu tun.

Letztendlich kam sie auf mich zu, und sprach mich auch an. Nachdem ich zu Ende gegessen hatte, lud sie mich auf ein Bier ein, welches ich auf bekam, ohne das der Wirt nach meinem Alter fragte. Und recht schnell fragte sie mich, ob ich nicht mit zu ihr nach Hause kommen wolle, sie wuerde gleich um die Ecke wohnen.
 
Ja zu weit waren die Ausfluege von der Vergangenheit in die noch tiefere Vergangenheit.

Nachdem ich ein Wochenende in Luettich verbrachte, ging es dann per Europabus zunaechst nacht Bilbao, wo ich in den fruehen Morgenstunden ankam und auch nicht gerade lange blieb, mal gerade einen Tag, um mir die Stadt anzusehen. Dann ging es zunaechst per Bahn nach Valladolid und von von dort aus weiter nach Cáceres. Diese Stadt gefliel mir, aber ich merkte dennoch, dass ich mich zu jener Zeit in Spanien allgmein irgendwie nicht so richtig wohl fuehlte, was die Idee betraf dort zu leben, denn es war halt nicht Portugal und ebenfalls doch recht anders, und ich es eigentlich nur als Urlaubsziel im Kopf hatte. Von Caceres ging es dann mit dem Zug nach Mérida, wo ich mir nur ein bis zwei Stunden aufhielt, bevor ich mit dem nach Badajoz fuhr. Und auch dort bliebt ich nur zwei Naechte und einen Tag, und nahm recht schnell den naechsten durchgehenden Zug nach Entroncamento.
Und einmal in Portugal, also in Entrocamento angekommen, fuhr ich zunaechst nach Coimbra, da mir bekannt war, dass ich dort in Portugal zu jener Zeit am guenstigsten leben konnte, und auch was oeffentliche Verkehrsmittel anging recht gut angebunden war, da ich mir ja nun einen Job in Portugal suchen wollte.
 
Einmal in Coimbra angekommen, stellte ich fest, dass es ausgerechnet die Woche war, in welcher die Queima das Fitas stattfand. Ja irgendwie und irgendwann im Mai, dass war mir ja bekannt, da ich ja drei Jahre zuvor, ebenfalls um diese Zeit in der Stadt war, da ich dort ja einen Langzeitsprachurs fuer Auslaender machte
 
Ich war gerade in Coimbra angekommen und da passten mich zwei Typen ab, die ich zuvor in Badajoz kennenlernte, es waren zwei zwielichtige Gestalten, der eine war dunkehaarig mit Vollbart, und war halb Deutscher halb Portugiese, und er andere rothaarig, angeblich halb deutsch halb franzoesich. Und war etwas verwundert. Sie verwickelten mich auf dem Bahnhof in Badajoz in eine Unterhaltung und verschwanden kurz darauf. Und einige Stunden spaeter, treffe ich dieselben Typen, in Coimbra wieder. War das Zufall und wo kamen sie so ploetzlich her? Im Zug zumindest habe ich sie nicht gesehen. Ich fragte mich was sie von mir wollten, und eine Antwort bekam ich schneller als mir lieb war, und dass noch auf eine recht unagenehneme Weise.

Da kamen vier Typan auf uns zu, wie ich feststellen musste, Polizisten in Zivil, und da ich ja nun wirklich nichts verbrochen hatte, war ich total ueberrascht. Aber ich sollte recht schnell merken, was los war. Die beiden Gestalten, der Fuchs und der Kater, so nannte ich sie, die sich mich irgendwie an diese Figuren aus der Geschichte von Pinocchio erinnerten.
 
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