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Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

evora hat 50.000 einwohner. keine weihnachtsdeko weihnachtsmarkt, ab 20:00 totentanz, restaurants leer. wer setzt sich gerne an einen von 20 leeren, schneeweiss gedeckten tischen im eiskalten saal?

hi,
das klingt ja schon ein wenig deprimierend- aber gute 80km von dir entfernt scheint das vorweihnachtliche leben dann doch noch vehement zu brodeln ... talk about weiss & eiskalt;-)



also den SUV auf- oma, opa, waldi und die schlittschuhe eingepackt, die c-karten sortieren und ab gehts, zum ... xmas shopping nach elvas;-)

that's phun, I guess
grezz
henry
ps
wie sieht es ... in Lissabon aus, auch so eine einsame sache?

ich werde das im laufe der naechsten tage einmal genau ausschecken und dann selbstredend hier darueber berichten
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

so siehts also aus, wenn alle touristen fort sind. das ist leben in portugal.

wie sieht es an Algarve und Lissabon aus, auch so eine einsame sache?

l.g europe

Das würde mich auch interessieren, wie die Krise in der Öffentlichkeit in den verschiedenen Regionen daherkommt.

Meiner Ansicht nach, war auch in guten Zeiten der strukturschwache Alentejo weitaus ruhiger
(weniger Menschen, weniger Häuser, weniger Läden, weniger Autos, weniger restaurants, weniger Konsum) als das Gebiet nördlich des Tejos bzw. dessen dicht besiedeltem Küstenstreifen.
Touristen hin oder her. Die Algarve als Sonderfall blende ich mal aus.

Deshalb die Bitte an die Forianer: Berichtet Eure persönlichen Eindrücke aus den verschiedenen Regionen des Landes.
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

@HenryHill

Elvas ist also noch bewohnt ?!:o

ueber die geisterbahn so 40 minuten. werden samstag mal hin, um irgendwas normales zu sehen, fahren sonst immer weiter nach badajoz, um aus dieser volkstrauertags-atmosphaere herauszukommen.

span. extremadura ist die aermste provinz spaniens mit geringster einwohnerzahl/ km2, aber selbst im abgelegendsten dorf haben wir uns jemals so gefuehlt.

danke fuer tip. schlittschuhlaufen, froehliche gesichter, muss guttun:)

l.g. europe
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

hi,
das klingt ja schon ein wenig deprimierend- aber gute 80km von dir entfernt scheint das vorweihnachtliche leben dann doch noch vehement zu brodeln ... talk about weiss & eiskalt;-)



also den SUV auf- oma, opa, waldi und die schlittschuhe eingepackt, die c-karten sortieren und ab gehts, zum ... xmas shopping nach elvas;-)

that's phun, I guess
grezz
henry
ps


ich werde das im laufe der naechsten tage einmal genau ausschecken und dann selbstredend hier darueber berichten

So ganz neu ist die Nachricht nicht ;-)

@HenryHill

Elvas ist also noch bewohnt ?!:o

ueber die geisterbahn so 40 minuten. werden samstag mal hin, um irgendwas normales zu sehen, fahren sonst immer weiter nach badajoz, um aus dieser volkstrauertags-atmosphaere herauszukommen.

span. extremadura ist die aermste provinz spaniens mit geringster einwohnerzahl/ km2, aber selbst im abgelegendsten dorf haben wir uns jemals so gefuehlt.

danke fuer tip. schlittschuhlaufen, froehliche gesichter, muss guttun:)

l.g. europe

"Geisterbahn" war es bis 16.00 Uhr...im Jahre 2010...

Wie es dieses Jahr dort aussieht, weiss ich nicht, ich kann aber sagen, dass die Schlittschuhe damals nicht viel taugten.
Es fehlte das Innenfutter und verursachte deshalb nach einer gewissen Zeit ordentliche Schmerzen...wenn man fast den ganzen Tag auf den Kufen war.

War trotzdem schön, mal nach langer Zeit mal auf dem Eis zu sein.

Und schon damals war der Eintrittspreis auf 30 Min. beschränkt...
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

Sivi, mit geisterbahn meine ich "geisterautobahn", die A6 Evora-Estremoz-Elvas benutzt ausser uns niemand.
estremoz-badajoz 3,52 euro gebuehr sind nicht teuer, spart sprit, schneller, keine blitzer, aber selbst lkws fahren landstrasse.

die A6 ist eine der groessten fehlinvestitionen in diesem land. vielleicht vom besitzer von delta-café bezahlt, um schneller im spielcasino badajoz zu landen. kein witz. netter zeitvertreib, geldwaesche...

darum auch vernuenftiger, dass Portugal das schnellzugprojekt badajoz-evora gestoppt hat, dem tausende von alten stein-und korkeichen zum opfer gefallen waeren, taumhafte waelder verwuestet haette.

die krise ist manchmal doch zu was gut.

l.g. europe
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

Naja, die Krise ist einigermaßen die Notbremse für die Art von Aktionen, die gerade erst in die Krise geführt haben.
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

Es ist wirklich wahr - in der Boom-Zeit hat man das Geld für überdimensionierte Straßenbauprojekte rausgeschmissen.

Erinnere mich noch, wie platt ich war als in dem kleinen Ort Vila Flor (Douro gebiet) eine vierspurige Ausfallstraße gebaut, und auch ein riesiges Gemeindezentrum aus Beton in die Ortsmitte gepflanzt wurde.

Die Einwohner waren seinerzeit total stolz - schließlich konkurrierte man mit den Nachbarorten Mirandela (die bekamen auch einen vierspurigen Zubringer) und Murca.

Es war ein regelrechter Größenwahn - auch auf dem Land.

Insofern haben leere Kassen auch was Gutes.
Allerdings zahlen nun die Falschen die Zeche.
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

andererseits durch krise, verschuldung, abeitslosigkeit, der ausverkauf portugals; was nicht um des schnellzugs abgeholzt wird, wird jetzt durch goldschuerfechte, verkauf an franz. minenbauges., obertageabbau, vor die hunde gehen, zerrstoerung der waelder, vergiftetes grundwasser, seen fluesse auf km2...alleine der kontinuierliche staub durch diese gigantischen maschinen wird die landschaft ersticken, diese baumgiganten ringsherum werden einfach sterben.
die tausendjaehrigen kork-und steineichenwaelder zwischen evora-montemor-o-novo sind einmalig in europa. niemand interessiert sich dafuer:(
im tausch gegen 120 arbeitsplaetze fuer montemor-o-novo...

rio tinto in spanien ist ein "schoenes" beispiel fuer irreversible umweltschaeden durch obertageabbau. endzeitlandschaft.

l.g. europe
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

eine wirtschaftskrise geht vorbei, ruinen, verfallene, verlassene haeuser, palaeste, selbst burgen, kathedralen, kann man schnell wieder aufbauen. 500 - 2000 !!! jahre alte eichenwaelder aber werden wir nie wiedersehen, gehen fuer immer verloren.

aus kapitalmangel gibt portugal schon seit jahren faellgenehmigungen an auslaendische plantagenwirte fuer baumgiganten.

man muss zwischen solchen baeumen laufen, sie beruehren, unter ihren gewaltigen kronen sitzen, waelder wie im "herrn der ringe", man braucht fuer viele mehrere erwachsene, um ihe staemme zu umfassen, um zu begreifen, dass etwas zerstoert wird, das man nicht mit geld bezahlen kann.

meiner meinung nach ein verbrechen. aber habe in den 4 jahren hier noch nie jemanden gefunden , der ein bewusstsein dafuer hat. es ist allen ganz egal.

europe
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

@ Europe
Du solltest überlegen, ob du nicht Texte für Fados schreiben solltest. Deine Beiträge sind sicherlich eine gute Grundlage dafür. Der Zuhörer kann sich dann anschliessend entscheiden, ob er sich mit der Mp3-Player in der Hand sofort erschiesst, sich mit der CD die Pulsader aufschneidet oder auf Ex 2 Flaschen billige Bagaço leer trinkt.
Die beide letzte Zeile des Fados kann ich dir schon liefern:
' e morremos, morremos
devagar devagar' *
* Mit freundichen Dank an Amália R.
Johan
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

@Sir Iocra;

einige fakten des "liedes". mal eine kritik von portugiesischer seite.



ueber andere "strophen" wie herausreissen, demontage tausender hektar olivenbaeume alter plantagen, verkauf an zahlende spanier (konkret banken in madrid), demontage der naturstein-trockenmauern im Alentejo, ebenso verkauf nach spanien in schwertransportern, ausverkauf einer landschaft, habe ich mich einige male mit jose salgueiro unterhalten.
José salgueiro ist schriftsteller, bekannter kraeuter- und naturheilkundiger, musiker und poet. geeigneter fuer fados ueber die krise.

l.g. europe
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

link zu demontage tausendjaehriger oliven, zerstoerung ganzer landschaften, die krise macht alles moeglich:



wir kennen in spanien jemanden, der nach verbot dort, monumentale baeume aus Portugal holt, so auch natursteine fuer span. villen bestellt, die in Portugal grossgrundbesitz eingrenzten, auch schutz gegen erosion, wind...
abbau ebenfalls in spanien verboten worden zum erhalt von kulturlandschaften.
90% der baeume sterben nach 2 jahren der umsetzung.

l.g. europe
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

@Europe:
wenn ich Deine Beträge lese, wird mir ganz schlecht.

Ich verstehe voll Deine Entrüstung und den Zorn über die bedenkenlose Zerstörung der Natur.

Du, im Alentejo wohnend, bist ganz nah dran.

Was können wir, Freunde Portugals, die nicht vor Ort leben tun?

LG
Wolfgang
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

@Lobinhoreal

mit kritik,agressiven methoden, erreicht man im falle waldgebiete oft das gegenteil, brennen solche gebiete wie bei golfplaetzen haeufig ab, waelder sind feuersensibel...
erzieherische methoden, mehr bewusstsein schaffen, in diese waldgebiete reisen, mit den menschen sprechen. 120 arbeitsplaetze haette man mit turistischen aktivitaeten in so einer traumlandschaft leicht anders schaffen koennen.
angeblich entscheidung der stadt montemor. die minenges. wird die richtigen leute bezahlt haben. die bevoelkerung der walddoerfer kann nichts dagegen tun. eine der quellen, vorher wasserfuehrendes aquaedukt ist schon durch probesprengung ausgetrocknet.

l.g. europe
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

sowas zerstoert hunderte von arbeitsplaetzen in mehreren doerfchen im wald wo viehwirtschaft betrieben wird, naherholungsgebiet fuer lissabon, evora, restaurantbetriebe etc.
kein wasser mehr fuer mensch und vieh durch sprengungen, durch staub, landschaftszerstoerung dann kein turismus mehr, die leute muessen wegziehen und das wars dann. die sache macht keinen sinn, zeigt nur wessen geistes kind die verantwortlichen sind. so kommt keine regierung aus der krise...
weder das gold noch die (schwarz) einnahmen durch verkauf von alten olivenbaeumen etc. landen in portugiesischer staatskasse.
wir fahren oft zum essen in diese walddoerfer nahe boa fé; idyllisch, liebevoll gepflegte haeuser und hausgaertchen. kein zeichen von rebellion.

keine ahnung, was man, konkret ich, dagegen tun kann:(

europe
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

Es ist traurig zu sehen, was mit den alten Olivenbäumen passiert....

Am Allegro Einkaufzentrum wurden sie auf so komische Balkone gepflanzt... Das Google Streetview-Bild ist wohl schon älter, denn mittlerweile sind die meisten eingegangen:-(

Iris
 

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Dabei sind das auf deinem Foto nichtmal alte Olivenbäume...
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

@Europe:

Deine Einwände werden gehört, und offensichtlich nehmen auch Andere Deine Themen auf und beschreiben sie:

Und ich verspreche, dass ich Dein Thema auch beschreiben werde – und versuchen werde, Leser in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Besuchen zu animieren.

Herzliche Grüße

Alex
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

Hi,

ich kann europes Beobachtungen nur bestaetigen. Egal ob das nun die leere Innenstadt Évoras betrifft oder den Raubbau an der Natur.

Allerdings dachte ich, dass der Goldabbau bei Montemor letztes Jahr nach kurzer Dauer wieder eingestellt worden sei, weil sie feststellten, dass der Aufwand gegenueber dem zu erwartenden geringen Ertrag zu kostspielig waere. Was hast du fuer aktuelle Infos, europe?

Hier eine Buchempfehlung vom Autor Joerg Boehm ueber die uralten Olivenhaine des Alentejo:



Es besteht nicht wirklich Interesse oder wenn doch, nicht wirklich Initiative, die Natur oder auch historische Staetten (z.B. Dolmen, Antas) zu schuetzen.

Fehlendes Bewusstsein:
Die Bevoelkerung in den Doerfern geht kaum in der Natur, die ihr zu Fuessen liegt, spazieren oder Rad fahren oder haelt sich sonst wie dort auf. Die Kinder spielen im Dorf und bei Regenwetter sowieso grundsaetzlich daheim. Sie weiss nicht, welcher Schatz vor ihrer Haustuer liegt.

Es gibt allerdings Bestrebungen von Einzelnen z.B. den "Montado" zu erhalten.

Fehlende Initiative/ Kompetenz der Politik:
Z.B. koennte auch der "aterro sanitário" bei Évora umweltschaedigend auf seine Umgebung sein, z.B. fuer´s Grundwasser. Hunderte von Stoerchen ernaehren sich vom Muell, weil die Halde nicht abgedeckt ist. Einzelne Tiere verenden. Eine moegliche Gefahr: Vogelgrippe.
Auf die Anfrage bei der zustaendigen Gemeinde, sich an die EU zu wenden, stellte ich fest, dass niemand Englisch kann, um eine email dort hinzuschicken. Mein Angebot, dabei zu helfen, wurde abgelehnt. Im Gegenzug soll die Stadt guenstig Bauplaetze zur Verfuegung stellen und die Bruecke renovieren. Davon haette die Gemeinde mehr.

Gerade die Doerfer, die sich vor Ort wehren sollten, werden nicht von Politikern vertreten, die die noetigen Faehigkeiten/ Willen haetten, um einzugreifen. Oft springt ja auch finanziell ein bisschen was fuer die Gemeinde raus. Das belaeuft sich dann wohl auf ein paar 10000 Euro. In welchen Dimensionen solche Firmen aber abzocken, ob nun Muell oder Goldabbau, entzieht sich wohl deren Vorstellung!

Gruss Manuela
 
AW: Die Krise in Portugal - wie sieht sie konkret aus?

@Manuela;
in einigen artikeln steht, wuerden 2015 beginnen, frage ich in no graça oder s. sebastiao do giesteira, nur schulterzucken. wir holen da auch regelmaessig heu fuers pferd.
das mit den 100.000 tonnen arsénico durch abbau kann ich kaum glauben. vielleicht meinen die tonnen abbau in schutt, ich uebersetze falsch?
wir werden mal ana cardosa suchen, linkspartei, die in artikeln erwaehnt wird, in boa fé wohnt und versucht hat das zu stoppen. gucken, fotos machen, ob das chafariz dos arcos (quelle) wirklich trocken durch die sprengungen ist.

ein neffe meines lebensgefaehrten wollte sich ein haeuschen in s. sebastiao do giesteira kaufen - bis wir vor 3 jahren auf die story stiessen.eins unserer lieblingsdoerfchen, auch castelho...

l.g. europe
 
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