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Azeite/Olivenöl aus Portugal - was ist das beste?

[format=h3]Portugal hat wirklich gutes Olivenöl[/format]

Vom Olivenöl kann ich ein Lied singen... Bin da etwas pingelig, da ich Olivenöl über alles liebe.
Man darf wirklich nicht gutes Olivenöl mit einem günstigen „Marketing-Masse-Produkt“ verwechseln.
Wie denn auch, die Produktion zielt auf Profit und nicht auf den teuren Rohstoff, der in der Produktion schon ca. 7- 9€ / Liter kostet, daher kann auch ein sehr gutes Olivenöl nicht im Supermarkt für 2-5€ angeboten werden. Ich rede hier nicht einmal von einem sehr teuren Gourmet Olivenöl, wo es ab 20€/L losgeht.
(Olivenöl im Allgemeinem)

In Portugal bekommt man gutes und sehr gutes Olivenöl, zu einem deutlich besseren Preis wie es hier in Deutschland angeboten wird.
Beim Kauf von Olivenöl sollte man halt einpaar Merkmale beachten. Wichtig für ein gutes Olivenöl ist natürlich auch das Jahr, in dem die Ernte eingenommen wurde und das Öl produziert wurde, wie beim Wein.

Hier einpaar Merkmale an denen ich mich immer beim Olivenöl, am Etikett, orientiere:
  • die Bezeichnung „natives Olivenöl extra“ (Azeite Virgem Extra)
  • Welche Anbau Region
  • Herkunft/Ursprungsgebiet DOP: Steht der Hersteller (Familienunternehmen) samt Anschrift auch wirklich auf dem Etikett oder nur eine Produktionsfirma!?
  • Säuregehalt unter 0,5% besser 0,3%
  • Peroxidzahl unter 10 max 20
  • UV k270=0,22 | K232 max. 2,5
Olivenöl kann intensiv, blumig, nussig oder fade schmecken, es gibt viele Unterschiede im Geschmack. Stößt man jetzt auf das Olivenöl in Portugal, dann muss man sagen das man als Olivenöl-Liebhaber, sehr erfreut sehen kann, wie das Öl noch von der ganzen Panscherei verschont geblieben ist, Ausnahmen gibt es aber auch. In Portugal findet man auch im Supermarkt sehr gutes Olivenöl ab 10€ und gutes ab 6€, nur kostet es NICHT 2-4 €!

Was den bekannten Galo Hersteller angeht, selbst diese haben sehr gutes Olivenöl in den Regalen stehen, findet man leider nicht in jedem Supermarkt, da es besondere Editionen sind. Ein wirklich gutes Öl ist das Oliveira da Serra (Seleccao Ouro), kann ich nur empfehlen, es hat einen vernünftigen Preis ca. 7 € und es schmeckt, viele teurere Olivenöle sind sehr intensiv, mag auch nicht jeder.

Nun ja, ich hole mir jedes Jahr ca. 5 Flaschen unterschiedlicher premium Olivenöl-Hersteller und 3-4 Flaschen von z.B. dem Oliveira da Serra (Seleccao Ouro) mit einem Säuregehalt von 0,4%. Die jetzige Flasche, die bei mir im Küchenregal steht, ist eine „ “ ein sehr gutes Olivenöl (ca. 10-12€) und es schmeckt einfach intensiv nach Oliven, ich mag es;)

Ich hab hier mal eine Seite rausgesucht die, die besten Olivenöl aus der Welt prämiert, Portugal ist nicht nur mit einem dabei!!!




FabiLX hat das auch schon sehr gut erklärt, Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl!!!

Liebe Grüße
Helena
 
CASA DE SANTA VITÓRIA AZEITE VIRGEM EXTRA

Seeeeehr mildes Olivenöl (Acidez máxima 0,20%). Kostet in D 8,50 EUR/500ml.

SVAzeite_Gourmet_zpsnrflb0xj.jpg


Zip
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Azeite/Olivenöl aus Portugal - was ist das beste?

Liebe Portugalfreunde,
auch hier gilt, wie kann ein solches Produkt so billig hergestellt werden! Das für einen solchen Preis mit allen Mitteln gearbeitet werden muss, sollte jedem klar sein (Lösungsmittel zum Extrahieren des letzten Restes; jegliche Ware wird gepresst usw.). Gerade bei Olivenöl kommt es auf die Qualität der Oliven an sowie auf die Zeit, die zwischen Ernte und Verarbeitung vergeht. Wenn das hochwertig sein soll, muss das einfach teurer sein, ich erinnere an die Diskussionen in D zur Milch!
In der Algarve gibt es einen Produzenten - ich glaube ein Däne, der wirklich tolles Öl produziert, sortenrein und auch noch nach Bioregeln. Dort ist die Mühle zu besichtigen, aber der 1/2 Liter kostet auch 10€. Gegenüber italienischen Ölen ist das tatsächlich noch günstig.
Die Diskussionen mit ihm zum Thema Qualität und Einkommensmöglichkeiten in diesem Sektor waren sehr aufschlussreich.
Daher als Tipp:
Link editiert irisb 2017
Es ist ein Schwede mit estnischen Wurzeln : Detlev von Roosen. Lecker , lecker. Macht nach Anmeldung sogar Führungen mit Verkostung . ( Moncarapacho ) !!!
 
Im Buch "Os 100 melhores Azeites de Portugal" (Die 100 besten Olivenöle Portugals) sind auch die beiden Platzhirsche (Gallo, Oliveira da Serra) mit je drei Ölen vertreten. Die beiden "Embaladores" (Abfüller) erzeugen tatsächlich limitierte Auflagen, Sondereditionen, die dann auch Top-Qualität bieten. Bei Gallo sind es z.B. und . Kosten in Deutschland zwischen 8 und 11 EUR/500ml.

image.jpg
 
Versuche mal diesen GALLO im port.Supermarkt zu bekommen. Der Inhaber ist immer sehr bemüht. Aber wie immer - besten DANK -.

Gruß
Dieter
 
Versuche mal diesen GALLO im port.Supermarkt zu bekommen. Der Inhaber ist immer sehr bemüht. Aber wie immer - besten DANK -.

Gruß
Dieter
Diese Öle bekommst du z.B. bei Modello und Leclerc.
Aber ausgerechnet die Olivenöle vom Marktführer Gallo sind nicht alle 100% National, sondern stammen teilweise aus verschiedenen Ländern der EU.:cool::pssst:

Aufgrund ihrer Aufmachung sind sie gut zum Verschenken geeignet.:fies:

Gruss
Nassauer
 
Vielen Dank für Deine Info - man lernt ja nie aus.

Gruss
Dieter
 
Hallo,

Bin da etwas pingelig, da ich Olivenöl über alles liebe.
  • die Bezeichnung „natives Olivenöl extra“ (Azeite Virgem Extra)
  • Welche Anbau Region

  • Herkunft/Ursprungsgebiet DOP: Steht der Hersteller (Familienunternehmen) samt Anschrift auch wirklich auf dem Etikett oder nur eine Produktionsfirma!?
  • Säuregehalt unter 0,5% besser 0,3%
Weder die Bezeichnung Azeite Virgem Extra noch das Anbaugebiet, noch der Saeuregehalt sagen ueber die Qualitaet des Oeles aus. Leider.

Der Saeuregehalt laesst sich leicht "steuern". Wie? Vor der geplanten Ernte werden die Baeume in der Regel noch mal intensiv gewaessert. Der Effekt: Die Olive fuellt sich, der Wassergehalt nimmt zu und der Saeuergehalt ab. Der Saeuregehalt laesst sich also regeln, die Qualitaet nimmt aber ab, weil die Olive "kuenstlich" mit Wasser angereichert ist.
Die Bezeichnung Azeite Virgem Extra sagt nichts ueber die Art des Anbaus aus. Das meiste Oel mit dieser Bezeichnung stammt aus Intensiv- oder Ultraintensivanbau, die nur mit extremer Bewaesserung und der Behandlung mit Chemikalien funktionieren koennen. Um den Geschmack hinzubekommen wird ein kleiner Anteil hochwertiger Biooliven mitgepresst.

und .
Das ist eine Werbestrategie mit schalem Beigeschmack. Denn tatsaechlich werden die riesigen Erntemaschinen 24 Std. eingesetzt. Auch die Olivenpressen werden im Schichtbetrieb oft 24/7 (mindestens 24/6) betrieben. Im Grunde koennten viele Oele einen aehnlichen Namen bekommen, da ja ein Anteil nachts geerntet wird. Was passiert bei der naechtlichen Ernte? Voegel, die sich in den Baeumen zum schlafen niedergelassen haben, werden von den Maschinen "mitgeerntet" und zerfetzt. Die Fotos, die man dazu sehen kann, sind ziemlich ekelig. Weder Veganern noch Vegetariern kann der Verzehr von Olivenoel eigentlich empfohlen werden, denn es enthaelt oft Spuren von tierischen Proteinen...

Wer wirklich Wert auf qualitativ hochwertiges Oel legt, sollte andere Kriterien als die o.g. anwenden.

Gruss, Manuela
 
Ooops
ein gefällt mir mag ich dir für das Geschriebene gar nicht geben.:|
Aber Danke für die Info.
Da kann ich nur hoffen, dass eines unserer bevorzugten Öle mit >0,2% Säure nicht derart gepantscht ist. Die steile unwirtliche Gegend bietet sich eigentlich weniger für den intensiven Anbau an , aber man weiß ja nie.
LG iris

(ich hoffe, eures schmeckt- ich bin grad nicht auf dem Laufenden, was Erntezeiten etc angeht)
Baumschuler hat in diesem Thread was Interessantes geschrieben
News - Olivenöl 2015 um 30 Prozent teurer?
PS
das vom "königl Wölfchen" ist auch unser bevorzugtes.Zum Glück oft im Casa Aveirense zu kaufen
Olivenöl (Azeite) aus Tras-os-Montes
 
Da kann ich nur hoffen, dass eines unserer bevorzugten Öle mit >0,2% Säure nicht derart gepantscht ist.
Ja, es ist halt schade. Denn es gibt sicherlich "Azeite Virgem Extra" auf dem Markt das qualitativ hochwertig ist, aber solange es nicht "biologisch" ist, kann es sich von den anderen Oelen rein durch die Bezeichnung nicht abheben. Wie bei allen anderen Erzeugnissen ist die Bezeichnung "Bio" aber auch ein schwammiger Begriff...

Es ist ganz interessant sich einzulesen und ein bisschen zu verstehen wie der Anbau und die Vermarktung so funktionieren.

Fuer die Artenvielfalt und das Oekosystem im Alentejo sind die sich unwahrscheinlich rasant ausbreitenden (ultra-)intensiven Anbauflaechen eine tickende Zeitbombe. Aus dem Alqueva und Bohrloechern wird tagtaeglich unkontrolliert eine Unmenge Wasser gepumpt, um die Unmengen an kleinen Baeumchen am Leben halten zu koennen.

Wenn man ein Olivenbaeumchen aus einer solchen Kultur mit einem alten Olivenbaum aus traditionellem Anbau vergleicht,
glaubt man verschieden Baumarten vor sich zu haben.


IMG_Baum.jpg





Viele alte Olivenbaeume werden auch ausgegraben und weichen Neuanpflanzungen fuer Intensivanbau. Laster mit alten Baeumen beladen fahren Richtung spanische Grenze.
 

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Wie bei allen anderen Erzeugnissen ist die Bezeichnung "Bio" aber auch ein schwammiger Begriff...
Schwammig nur in der Umgangssprache. Wenn Bio auf dem Etikett steht, dann ist das NICHT schwammig, jedenfalls nicht in der EU und das schon seit vielen Jahren.

Bio auf dem Etikett heißt:
Die Herstellung entspricht den Richtlinien, die in der EU vorgegeben sind.
Hersteller und Weiterverarbeiter sind staatlich zertifiziert (und werden regelmäßig kontrolliert).
Wer da schwindelt bekommt, wenn er auffliegt, saftige Strafen aufgebrummt.

Die Richtlinien fuer den Bio-Anbau von Oliven habe ich mir noch nie angesehen. Mich würde aber fast wundern, wenn die Richtlinien keine Bewässerung zulassen (reines Wasser wohlgemerkt). Ich könnte mir eventuell vorstellen, dass die DEMETER Richtlinen keine Bewässerung zulassen. Alle Oliven mit dem Siegel DEMETER sind Bio, aber nicht alle Bio-Oliven sind Demeter. Ich sage das aus der Erfahrung, dass die Demeter Richtlinien viel strenger sind als die Eu-Bio-Richtlinien.

Grob gesagt:
Bio Oliven = nicht künstlich gedüngt
= keine chemischen Spritzmittel

Was Wasser anbetrifft, das eins der natürlichsten Dinge dieser Welt ist, habe ich meine Zweifel, dass damit der Bio-Olivenbaum nicht "behandelt" werden darf. Aber wie gesagt, ich habe mir die Anbaurichtlinien nicht angesehen.
 
BIO hat zumindest nichts mit der Qualität zu tun. Ist halt nur eine bestimmte Anbauvariante. Das gilt auch für andere Lebensmittel.

Auch BIO-Oliven können z.B. überreif oder vergammelt sein :) Und die dürften dann eigentlich nicht zu Qualitätsöl verarbeitet werden.
 
BIO hat zumindest nichts mit der Qualität zu tun. Ist halt nur eine bestimmte Anbauvariante.
Absolut korrekt.

Für kleine Hersteller sind Zertifizierungskosten für Bio oft zu hoch, die zusätzliche Buchführungskosten sind zu groß (die Kontrolleure überprüfen Warenaus- und Wareneingänge sehr genau).

Diese Hersteller dürfen sich offiziell nicht "Bio" nennen; die Produktqualität kann über der von bio-zertifizierten Herstellern liegen.

Auch die Bio-Produktion muss man unter ökonomischen Aspekten betrachten. (Wobei ich weiß, daß man unter den Bio-Landwirten oft Idealisten findet, für die der wirtschaftliche Aspekt nicht die Hauptrolle spielt).
 
Hatte mir vor einiger Zeit ein Olivenoel von der Firma Galo gekauft. Topp. Der port. Laden hier in Bremerhaven hat eine schöne Auswahl.
 
Die beiden größten Hersteller von Olivenöl in Portugal sind Sovena und Galo. Deren Produkte findet man unter unterschiedlichen Marken im wesentlichen in den portugiesischen Supermärkten. Das heißt aber noch nicht, daß die Oliven immer aus Portugal sind.

 
Hallo Roemer,
vielen Dank für den Beitrag und den Tipp.( ist doch einiges was ich nicht kannte ) War eine tolle Info.
 
Tolle Info von der grossen Mühle in Ferreira do Alentejo. Aber auch gut wie sich der Alentejo, und nicht nur der,verändert hat. Das freud mich sehr - denn zu meiner Zeit, war von 1969-72 in Beja bei der Bw, war in Ferreira do Alentejo NICHTS los. Alles schon lange her. Nochmals Danke für die Info!
 
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