AW: Portugiesisch - richtige Aussprache
Hallo,
drei Bemerkungen zu diesem populären Thema:
1. Brasilien ist riesig groß und innerhalb des Landes gibt es enorme Sprachunterschiede; wer also "Brasilianisch" sagt, sollte daher auch definieren welche Gegend er meint.
2. Es gibt sogenannte Soziolekte, also Sprachvarianten entsprechend sozialer Schichten oder Gruppen; und es gibt Dialekte entsprechend geographischer Regionen.
Letztere sind im Falle Brasilien-Portugal zwar meist sehr gut hörbar, jedoch nicht besonders stark; auf jeden Fall deutlich sehr weniger ausgeprägt als die Dialekte des deutschsprachigen Raumes.
Erstere sind, vor allem im Falle Brasilien, enorm stark.
Das heisst, in anderen Worten, dass der Unterschied zwischen der Sprache eines gebildeten Portugiesen und eines gebildeten Brasilianers kaum ins Gewicht fällt gegenüber des Unterschiedes zwischen der Sprache eines gebildeten und eines ungebildeten Brasilianers.
3. Modesprachen, Straßenjargon, idiomatische Umgangssprache oder ein spezifisches Vokabular entsprechend der regionalen Gegebenheiten stellen keinen Dialekt dar sondern schlichtweg Sprachfärbungen ein und derselben Sprache. Ebenso ist es kein Dialekt und erst recht keine andere Sprache, wenn der Satzbau unterschiedlich ist.
Daher verstehen sich selbstverständlich zwei portugiesischsprachige Menschen, die mehr oder weniger auf gleichem Niveau stehen, oder sich auf das ihres Gesprächspartners sprachlich einstellen können, hervorragend und ohne Anstrengung.
Es scheint äusserst unschicklich zu sein von Sprachniveau zu sprechen und wahrscheinlich ist dieses mittlerweile sogar politisch unkorrekt.
Stattdessen schiebt man offensichtlich soziale Unterschiede, die mit Bildung zusammenhängen, resolut in die Schublade der regionalen Spezialitäten, meist gewürzt mit einer guten Prise Nationalismus.
Das ist schlichtweg falsch; und mich persönlich ärgert es auch aus politischen Gründen, da ich meiner Natur gemäß lieber Gemeinsamkeiten als Unterschiede sammle.
In diesem Sinne haben mich die Postings dieses Threads sehr gefreut, weil endlich einmal der Grundton der ist, dass dieses Thema doch gar kein Problem ist.
Viele Grüße,
Dirk
Hallo,
drei Bemerkungen zu diesem populären Thema:
1. Brasilien ist riesig groß und innerhalb des Landes gibt es enorme Sprachunterschiede; wer also "Brasilianisch" sagt, sollte daher auch definieren welche Gegend er meint.
2. Es gibt sogenannte Soziolekte, also Sprachvarianten entsprechend sozialer Schichten oder Gruppen; und es gibt Dialekte entsprechend geographischer Regionen.
Letztere sind im Falle Brasilien-Portugal zwar meist sehr gut hörbar, jedoch nicht besonders stark; auf jeden Fall deutlich sehr weniger ausgeprägt als die Dialekte des deutschsprachigen Raumes.
Erstere sind, vor allem im Falle Brasilien, enorm stark.
Das heisst, in anderen Worten, dass der Unterschied zwischen der Sprache eines gebildeten Portugiesen und eines gebildeten Brasilianers kaum ins Gewicht fällt gegenüber des Unterschiedes zwischen der Sprache eines gebildeten und eines ungebildeten Brasilianers.
3. Modesprachen, Straßenjargon, idiomatische Umgangssprache oder ein spezifisches Vokabular entsprechend der regionalen Gegebenheiten stellen keinen Dialekt dar sondern schlichtweg Sprachfärbungen ein und derselben Sprache. Ebenso ist es kein Dialekt und erst recht keine andere Sprache, wenn der Satzbau unterschiedlich ist.
Daher verstehen sich selbstverständlich zwei portugiesischsprachige Menschen, die mehr oder weniger auf gleichem Niveau stehen, oder sich auf das ihres Gesprächspartners sprachlich einstellen können, hervorragend und ohne Anstrengung.
Es scheint äusserst unschicklich zu sein von Sprachniveau zu sprechen und wahrscheinlich ist dieses mittlerweile sogar politisch unkorrekt.
Stattdessen schiebt man offensichtlich soziale Unterschiede, die mit Bildung zusammenhängen, resolut in die Schublade der regionalen Spezialitäten, meist gewürzt mit einer guten Prise Nationalismus.
Das ist schlichtweg falsch; und mich persönlich ärgert es auch aus politischen Gründen, da ich meiner Natur gemäß lieber Gemeinsamkeiten als Unterschiede sammle.
In diesem Sinne haben mich die Postings dieses Threads sehr gefreut, weil endlich einmal der Grundton der ist, dass dieses Thema doch gar kein Problem ist.
Viele Grüße,
Dirk