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NHR Besteuerung mit deutscher GmbH

Simon Rother

Amigo
Teilnehmer
Liebes Forum,

ich überlege nach Faro mit meiner Familie auszuwandern.
Ich bin Inhaber einer deutschen GmbH mit Sitz in Aachen und werde für diese auch weiterhin remote aus Faro arbeiten, sowie ca. 30 Tage im Jahr in D arbeiten. Wer kann mir sagen, wie die Besteuerung, Sozialversicherung und das Thema mit NHR-Steuersatz läuft? Ich danke euch sehr für Feedbacks.
Liebe Grüsse Simon
 
Hallo Simon,
willkommen im Forum.
So ein komplexes Thema klaerst Du besser mit einem Steuerberater ab.
Gruss
Iris
 
Kommt drauf an... wie üblich ;)

Bist du ganz offiziell in PT ansässig, bist du in PT auch steuer- und sozialversicherungspflichtig.
Bist du ganz offiziell in PT ansässig, hast du 2 Möglichkeiten um für deine Firma in DE zu arbeiten:
1. Deine Firma hat ganz offiziell eine Außenstelle in PT - komplexes Thema, auch mit dt. FA und Krankenkasse, etc.
2. Unkomplizierter ist es, du meldest dich in PT als Selbständiger an und schreibst für deine Fa. in DE Rechnungen.

Unabhängig davon, sämtliche Einkünfte aus deiner Fa. und/oder aus deiner Tätigkeit in PT müssen in PT steuerlich und sozialversicherungstechnisch abgearbeitet werden, sobald du deinen Wohnsitz in PT anmeldest (Pflicht bei mehr als 180 Tage Aufenthalt im Land pro Jahr).

NHR- bzw RNH-Status weiß man erst, nachdem dieser entsprechend beantragt wurde.
Zu den genauen Umständen und Voraussetzungen gibt es hier im Forum jede Menge Infos, kurz mal raussuchen (oben rechts SUCHEN).


Da ich nun einmal kein Steuerberater oder Anwalt bin -> ohne Gewähr.
;)

PS: @Simon Rother - falsche Rubrik ;)
 
Deutschland verlangt wegzugbesteuerung beim emigration inhaber von gmbh..
Ich dachte erst es war ein witz... Ist es aber nicht..
Bitte erst pruefen
 
Mein Lieber, ich kann dir da etwas helfen.

Wenn du auswanderst, gibt es für GmbH Inhaber Wegzugsbesteuerung. Alle mit über 1% Anteil werden besteuert. Das ganze ist ziemlich verrückt, weil der Staat annimmt, du würdest die GmbH verkaufen und diese fiktiven Einnahmen (Gewinne mal 13,75x) besteuert. Das ganze wird hier erklärt:

Man kann das ganze wohl legal umgehen, aber ganz günstig (oder einfach) wird es nicht. Denn dazu brauchst du eine "doppelte Holding" und außerdem müssen gewisse andere Aktivitäten stimmen (z.B. wirtschaftliche Aktivität in einer der anderen Gesellschaften). Hier helfen spezialisierte Anwälte für Internationales Steuerrecht. Ein normaler Steuerberater hat meist keine oder kaum echte Ahnung.

Nimmst du diese Lösung und bekommst NHR Status, zahlst du vermutlich weiterhin einfach 25% Kapitalertragssteuer auf Dividenten in DE und nichts in PT.

Du könntest theoretisch die GmbH auch an deine Eltern verschenken, die sie später an dich zurückerben, nur kommst du dann nicht mehr mit 25% Steuer an das Geld aus der GmbH ran. Dividenten gehen dann nicht, denn du besitzt ja nicht. Zudem müssten deine Eltern bei über 20k GmbH Schenkungssteuer zahlen.
Gehalt als Freelancer von der Gmbh ginge, aber du zahlst dann höchstwahrscheinlich hohe portugisische Einkommenssteuern und fällst nicht unter NHR (nochmal mit portugisischem NHR Anwalt klären).

Im Endeffekt würde ich dir empfehlen mit spezialisierten Anwälten für Internationales Steuerrecht zu reden und dich über die Doppelte Holding zu informieren. Rede mit mehr als 1 Anwalt, denn die Meinungen weichen gerne mal voneinander ab.

Ich hoffe das hilft dir etwas weiter.
 
Mich hat das Thema "NHR" auch interessiert, wobei eine Verlegung des Wohnsitzes bei mir eigentlich gar nicht auf dem Plan steht. Als Besitzer einer GmbH&co KG hab ichs mit meinem Steuerberater durchgesprochen.

Der Link von Bonavista enthält z.B. die Information, dass eine Umwandlung in eine GmbH&Co KG eine Lösung für das Problem der Wegzugsbesteuerung wäre. Das mag sein, allerdings geht dann der Wahnsinn weiter. Verkürzt gesagt (wenn ich mich richtig erinnere), bleiben die Einnahmen aus einer Firma weiter in D steuerpflichtig und wenn du anfängst den Gewinn in eine Portugiesische Firma zu verschieben oder deiner Firma Rechnungen als Freelancer zu schreiben, hast du die Chance auf eine Menge Stress mit dem Finanzamt.

Mein Fazit war, dass sich ein NHR Status evtl. für Freelancer lohnt, auch wenn das Finanzamt bei höheren Gewinnen schonmal ganz gerne auf die 183 Tage schaut. Wenn du eine Firma hast, hast du gegenüber dem deutschen Finanzamt soviel Angriffsfläche, dass die Risiken dich um den Schlaf bringen können.
 
Mich hat das Thema "NHR" auch interessiert, wobei eine Verlegung des Wohnsitzes bei mir eigentlich gar nicht auf dem Plan steht. Als Besitzer einer GmbH&co KG hab ichs mit meinem Steuerberater durchgesprochen.

Der Link von Bonavista enthält z.B. die Information, dass eine Umwandlung in eine GmbH&Co KG eine Lösung für das Problem der Wegzugsbesteuerung wäre. Das mag sein, allerdings geht dann der Wahnsinn weiter. Verkürzt gesagt (wenn ich mich richtig erinnere), bleiben die Einnahmen aus einer Firma weiter in D steuerpflichtig und wenn du anfängst den Gewinn in eine Portugiesische Firma zu verschieben oder deiner Firma Rechnungen als Freelancer zu schreiben, hast du die Chance auf eine Menge Stress mit dem Finanzamt.

Mein Fazit war, dass sich ein NHR Status evtl. für Freelancer lohnt, auch wenn das Finanzamt bei höheren Gewinnen schonmal ganz gerne auf die 183 Tage schaut. Wenn du eine Firma hast, hast du gegenüber dem deutschen Finanzamt soviel Angriffsfläche, dass die Risiken dich um den Schlaf bringen können.

Naja grade lohnen tut sich eig. wenn du eine Firma in einem Land mit gutem Doppelbesteuerungsabkommen mit Portugal hast und dann günstig Dividenten bekommst, die du in Portugal nicht versteuern musst. Das klappt also mit mehreren europäischen Ländern, wo die Dividente dann jeweils unter 10 oder 15% versteuert wird.
Nur, wenn du schon eine Firma in DE hast geht es nicht so einfach. Es lohnt sich aber, wenn man neu anfängt mit einer Auslandsfirma.
 
Wie und wo würde man besteuert werden, wenn man im Jahr in drei verschiedenen Ländern jeweils 4 Monate verbringt? D.h., in keinem Land 183 Tage pro Jahr verweilt? Muss man dann gar keine Steuern zahlen? Gruss, Markus
 
In allen drei Ländern. Du musst dreimal deklarieren. Ich kenne einen freischaffenden Piloten. Der hat mir gesagt, weitestgehend alle Piloten, die in verschiedenen Ländern tätig sind, verstoßen gegen Steuerrecht. Es sei unmöglich, alles richtigzumachen und selbst die zuständigen Steuerbehörden könnten nicht helfen. Er macht es wie bei einem Nebelflug. Augen zu und durch.
 
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