• Gäste können im PortugalForum zunächst keine Beiträge verfassen und auch nicht auf Beiträge antworten. Das klappt nur, wenn man registriert ist. Das ist ganz leicht, geht schnell und tut nicht weh: Registrieren. Und dann verschwindet auch dieser Hinweis ...
Na bestens, gestern Mietvertrag hier in Portugal unterschrieben. Möchte zwar absolut nicht wegen der Steuerersparnis in Portugal leben.....aber ein großes Stirnrunzeln habe ich jetzt schon aufgesetzt.
Doch ganz herzlichen Dank fürs Einstellen der Information.
Wie lange hat es gedauert, bis Euer Antrag auf den NHR-Status bewilligt wurde? Gab es spezielle Probleme?
Eine - nicht mit portugiesischer, sondern deutscher Adresse beantragte - NIF habe ich schon.
Mir brummt etwas der Kopf angesichts der kommenden Papierflut, doch auch das wird vorbei gehen.
 
@Michael Haardt
RNH 10% gilt für Rentner, PT-Rentner die aus dem Ausland nach Portugal mit ihrer ausländischen Rente zurückkehren.
RNH 20% gilt für Musiker, Künstler , Wissenschaftler, Ingenieure, die nach Portugal ziehen und eine Bereicherung für das Land sind.
Nach den ersten 10 Jahren sind 59% in PT geblieben und 41% wieder verschwunden. Zu erwarten ist, dass viele Portugiesen geblieben sind.

Die Entscheidung der Regierung ist vollkommen richtig, siehe Beitrag von @ALISAN
Hätten die 29.400 RNH eine 'normale' IRS-Erklärung abgegeben hätte das Land 1,36 Milliarden mehr eingenommen. Für 2023 wird einen Zuwachs von 50% RNH-ler erwartet, was den Betrag enorm steigen lassen wird. Wenn knapp 60% sowieso bleibt, warum soll man diesen Leuten von Anfang an ein Steuergeschenk machen, das ein Ärgernis ist für jeden Steuerzahler in PT. Auf die 41%, die nur nach PT kommen um Steuern zu sparen verzichtet man gerne.

Desolater Haushalt Portugals ----Bericht AHK Portugal
Wenn man keine Ahnung hat, hält man den Mund. Die Staatseinnahmen in diesem Jahr steigen überdurchschnittlich.

DBA Deutschland-Portugal. Kapitaleinnahmen in Portugal (zB Mieten) müssen in Portugal versteuert werden mit 28%.
Die Einnahmen fließen auch in die deutsche Steuererklärung in der man die bereits in PT gezahlten Steuern angibt.

@JoergH
Wer, Politiker, die ihre Arbeit aus Überzeugung und zum Wohl ihres Landes tun als Nullen bezeichnet, reflektiert mit der Zahl ganz genau seine eigene Wertigkeit.
Verschone Portugal mit deiner Anwesenheit.
Johan
 
Das diese Steuervergünstigungen abgeschafft werden ist doch schon längst überfällig. Das kann man doch keinem hier vermitteln, dass einer was weiß ich wieviel Prozent Steuern bezahlt und der nette französische Nachbar weniger als die Hälfte.
Was für einen Aufschrei gäbe es da wohl in Deutschland?

Was unter dem Strich rauskommt ist da glaube ich zweitrangig.
 
Es ist in der Tat schwer zu vermitteln, wie man sich so in die Ecke malen konnte, dass man gezwungen war mit Steuergeschenken primär indirekte Steuern, Abgaben und Liquidität zu importieren, aber genau das war der Fall, und ehrlich gesagt war es eine pfiffige Lösung, die den Staat nichts kostete, die Märkte stabilisierte und eine Ausweitung der Krise durch Ausfall von Kreditsicherheiten verhinderte - freilich auf Kosten anderer Staaten, aber es gibt unter den Staaten nunmal einen wirtschaftlichen Wettbewerb. Wer in der Krise liquide war, um in Lissabon zu kaufen und von dem kommenden Regierungsprogramm Golden Visa wusste, konnte ein sicheres und profitables Insidergeschäft mit der Gentrifizierung machen. NHR verblasst dagegen, aber im Grunde hatte beides den gleichen Zweck.

Was die Bewertung von Moodys angeht, so erinnere ich an deren AAA Bewertungen der MBS zur Subprime Krise, erkenne aber an, dass die relative Staatsverschuldung in %BIP zurückgeht und das BIP steigt, wenn auch deutlich langsamer als die Inflation. Mit dem Blick auf die Demographie und die Struktur der Rentenversicherung sehe ich aber zukünftige Verbindlichkeiten, die nicht Teil der bilanzierten Staatsschulden und dennoch existent sind, und damit eine strukturelle Fehlbewertung und keinen Versuch, das zu entschärfen. Letzteres gilt für viele Länder, was aber nichts ändert. Es gibt schon einen Grund, warum die FED eine Zinspause oberhalb der Inflation, aber die EZB unterhalb der Inflation macht.

Es ist heutzutage beliebt, einfache polarisierende Aussagen als Werkzeug der Spaltung zu machen, die idealerweise zwei Gruppen mit konträrer Meinung erzeugen, deren Energie dann in die Auseinandersetzung fließt, statt sich mit dem ursprünglichen Problem zu befassen. Das geschieht unter dem Deckmantel das Problem anzugehen, stabilisiert aber in Wahrheit den Status quo. Eine "wir gegen sie" Geschichte funktioniert sehr gut. Das funktioniert durch geschickte Ausnutzung des schnellen und des langsamen Denkens und ist die moderne Version von "Teile und herrsche". Dieser Thread illustriert das durch negative Emotionen und Beleidigungen. Eigentlich sollte man sich fragen, wer die Notwendigkeit zu verantworten hat, dass man so ein Rettungsprogramm schaffen musste, statt neidisch auf die Nutznießer zu sein.

Das Thema des Threads ist die Abschaffung von NHR und was sie bedeutet. Dank freundlicher Forennachhilfe zum DBA von Portugal und Deutschland ist mir nun klar, dass es kein Problem und in Zukunft wünschenswert ist, in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig zu sein, weil das DBA eine Doppelbesteuerung verhindert. Deutschland hat viele und wage Kriterien, die eine unbeschränkte Steuerpflicht auslösen. Deren Vermeidung ist gut dokumentiert, aber nur nötig, wenn es kein DBA gibt bzw. das DBA Einkommensarten nicht erfasst, was zwischen Deutschland und Portugal nicht der Fall ist. Wer also glaubhaft machen kann, keine 183 Tage in Portugal zu sein, entgeht in dieser Konstellation der in Zukunft hohen Steuer in Portugal, was sich in den Migrationstatistiken nicht wiederfinden wird. Disclaimer: Das ist kein steuerlicher Rat.
 
Ich muss mal meinen Kommentar da lassen.

Ich weiß wieder, warum ich weniger hier schreibe. Viele hier sollten sich mal fragen, warum es hier so toxisch zugeht.
Da werden Fragen gestellt, die in einem Ton beantwortet werden, krass.

Niemand, außer den digitalen Nomaden, wird allein an der Steuerlast eine Einwanderung in ein neues Land festmachen. Auf digitale Nomaden kann man verzichten, da bin ich bei euch. Aber da liegt es ja schon im Namen verborgen, wieso.
Wer bereit ist, hier Geld in die Hand zu nehmen, um ein Haus zu kaufen, dem Staat also nicht nur in Zukunft Grundsteuer und Mehrwertsteuer zahlen will, sondern auch Beträge, die beim Kauf entstehen, auf den kann verzichtet werden?
Geld ist ein Kriterium, wenn man sich überlegt, ob man woanders leben möchte. Wer das negiert, belügt sich selbst.
Und ob ich 500 Euro oder 1000 Euro zahle im Monat, spielt dann schon eine Rolle.
Ich bin sicher, das hier keiner Geld zu verschenken hat oder so sozial ist, das er freiwillig sein Geld nicht zusammen hält.
Und nein, wer hier wohnt, lebt nicht auf Kosten der Portugiesen. Ganz im Gegenteil, durch die höheren Geldmittel wird mehr Mehrwertsteuer gezahlt als der Durchschnittsportugiese, der sich Garten sein Gemüse anbaut, weil er kaum Rente bezieht.

Ich verstehe auch das Argument nicht, was in Deutschland los wäre, wenn der Nachbar weniger Steuern zahlen würde.
Das ist bereits so, keiner regt sich auf. Erstens gibt es das Steuergeheimnis und zweitens, können sich zB. Selbstständige ganz schon runterrechnen vor dem FA.
Ich weiß also gar nicht, was dieser Nachbar beim FA zahlt, ich seh nur sein neustes e-Auto mit Wallbox...um mal gehässig zu sein.

Wenn angeblich die Immo-Preise dermaßen gestiegen sind, wessen Schuld ist das?
Jetzt wird wohl geschrieben, weil die reichen Ausländer jeden Preis zahlen.
Aha, und wer verlangt die? Andere reiche Ausländer oder Portugiesen?
Wer hat mit dem Golden Visa Programm "Superreiche" angelockt, die 500k Euro fürs Haus abgedrückt haben, in dem sie mal 2 Wochen gelebt haben?
Da wars der Regierung egal, das sie Ärger bei anderen EU Staaten wegen dem Visum bekommen.
Kann der kleine Rentner etwas dafür, wenn sein Haus auf einmal das doppelte Wert sein soll?
Ich habe mein Haus massiv umgebaut und damit aufgewertet.
Aber andere?
Sind die jetzt also dafür verantwortlich, das die Mieten steigen? Oder die Hauspreise?
Oder sind es AirBnB gewesen und Inländer, die lieber an Touris vermietet haben als an Inländer?
Da wurde viel unternommen, trotzdem sind in Hotspots noch extrem viele Wohnungen AL.
Hat die EZB durch die Niedrigzinsen nicht dafür gesorgt, das sich Kapital eben in Immos flüchtet, weil diese noch einen nicht so flüchtigen Wert darstellen?
Genauso, wie sie jetzt durch höhere Zinsen zB. Neubau in Deutschland verhindert, weil es zu teuer wird bzw. nicht mehr rentiert.

Machen wir uns nichts vor, außer ich bin durch und durch Sozialist bzw. Kommunist.
Die Welt dreht sich ums Geld und jeder versucht, sein Schäfchen ins trockene zu bekommen.
Ist überall so.
Und überall reagieren diejenigen, die ihr Schäfchen schon im trockenen haben, allergisch auf die, die es noch versuchen.
Das war und ist bisher in Portugal anders gewesen.
Hier scheint sich aber langsam aber sicher auch der Wind zu drehen, Chega sei Undank.

Populismus ist keine Antwort, aber wohl der leichteste Weg für Politiker und Ansässige.
Auch hier im Forum.
 
Heute im Público. Wie erwähnt hätte der PT-Staat 1,36 Mrd € mehr eingenommen, wenn die 29.400 RNH ihre Steuern wie andere Residenten/Portugiesen bezahlt hätten.
Unter den 29.400 RNH waren 50 RNH die zusammen 430 Mio.€ mehr gezahlt hätten.

Ich weise nochmals auf den IRS-Simulator 2023 hin. Hiermit kann man grob seine zu zahlenden Steuern berechnen lassen. Ganz einfach.
Johan
 
Heute im Público. Wie erwähnt hätte der PT-Staat 1,36 Mrd € mehr eingenommen, wenn die 29.400 RNH ihre Steuern wie andere Residenten/Portugiesen bezahlt hätten.
Unter den 29.400 RNH waren 50 RNH die zusammen 430 Mio.€ mehr gezahlt hätten.
Ist aber natürlich eine Quatsch-Rechnung, weil kein Mensch sagen kann, wie viele davon ohne RNH überhaupt nach Portugal gekommen wären. Zudem kann man nicht nur auf die Einkommenssteuer schauen, die wohlhabenden RHNler konsumieren ja auch im Land.
 
Ich verstehe auch das Argument nicht, was in Deutschland los wäre, wenn der Nachbar weniger Steuern zahlen würde
Nagut, dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Der durch das Gesetz die Möglichkeit hat einen wesentlich geringeren Steuersatz zu zahlen, die anderen verwehrt ist.
Ich finde es ungerecht, ganz einfach.
Es ist überall so, dass Gesetze oder ev. Gesetzlücken etc genutzt werden und jeder versucht seine Steuern zu minimieren, aber normalerweise sollten die Möglichkeiten im legalen Rahmen dazu gleich sein.
 
Eigentlich sollte man sich fragen, wer die Notwendigkeit zu verantworten hat, dass man so ein Rettungsprogramm schaffen musste, statt neidisch auf die Nutznießer zu sein
Ich finde man sollte sich eher fragen, warum man nicht auf eine bessere Lösung gekommen ist, z.B. um die produzieren Firmen zu unterstützen und um neue Arbeitsplätze mit Wertschöpfung zu schaffen. Statt weiter nur auf Konsum, Tourismus und Service zu setzen.
 
An @JoergH und Gleichdenkende

Eine Entscheidung für Portugal sollte nicht in erster Linie auf Steuervorteile basieren,
Für mich passt hier eigentlich alles, Land, Leute, Lebensweise....
Deshalb ja auch der Wunsch hierher zu ziehen. Nur sollte es ja auch bezahlbar sein.
Ich geb mal ein Beispiel meiner denkensweise. Bitte nicht gleich zerpflücken bis ins kleinste.
Das ist mein (Halb-)Wissensstand.
Ich habe einfach mal eine Rente von 2000€ (netto in Deutschland ) zu Grunde gelegt.
Dann habe ich mir die Steuertabelle von 2022 genommen.
Da wäre ich wahrscheinlich hier
-> 36.757 und bis zu 48.033 = 43,5% -> ca. 870€ Steuern
So, die habe ich von den 2000 abgezogen. Macht dann aufgerundet 1200€.
Dazu kämen ev. noch irgendwelche weiteren Sozialabgaben die ich noch nicht kenne.
Da nehme ich einfach mal 100€ an (kann hier natürlich sehr stark abweichen nach oben oder unten).
Bleiben noch 1100€.
Nun wollte ich das erste (ev. auch zweite) Jahr zur Miete wohnen und in Ruhe vor Ort etwas suchen/kaufen.
Für die Miete veranschlage ich ca. 600 - 700€.
Bleiben mir noch 400 - 500€ für
- eine zusätzliche Krankenversicherung
- Auto, Telefon, Internet, Essen, Trinken .....

So meine grobe Überschlagsrechnung und daraus resultierende Unsicherheit ob das dann alles reicht.

Sollte ich mit meiner (einfachen) Rechnung stark daneben liegen.
- Ich lass mich gerne aufschlauen. ;)
 
Für mich passt hier eigentlich alles, Land, Leute, Lebensweise....
Deshalb ja auch der Wunsch hierher zu ziehen. Nur sollte es ja auch bezahlbar sein.
Ich geb mal ein Beispiel meiner denkensweise. Bitte nicht gleich zerpflücken bis ins kleinste.
Das ist mein (Halb-)Wissensstand.
Ich habe einfach mal eine Rente von 2000€ (netto in Deutschland ) zu Grunde gelegt.
Dann habe ich mir die Steuertabelle von 2022 genommen.
Da wäre ich wahrscheinlich hier
-> 36.757 und bis zu 48.033 = 43,5% -> ca. 870€ Steuern
So, die habe ich von den 2000 abgezogen. Macht dann aufgerundet 1200€.
Dazu kämen ev. noch irgendwelche weiteren Sozialabgaben die ich noch nicht kenne.
Da nehme ich einfach mal 100€ an (kann hier natürlich sehr stark abweichen nach oben oder unten).
Bleiben noch 1100€.
Nun wollte ich das erste (ev. auch zweite) Jahr zur Miete wohnen und in Ruhe vor Ort etwas suchen/kaufen.
Für die Miete veranschlage ich ca. 600 - 700€.
Bleiben mir noch 400 - 500€ für
- eine zusätzliche Krankenversicherung
- Auto, Telefon, Internet, Essen, Trinken .....

So meine grobe Überschlagsrechnung und daraus resultierende Unsicherheit ob das dann alles reicht.

Sollte ich mit meiner (einfachen) Rechnung stark daneben liegen.
- Ich lass mich gerne aufschlauen. ;)
Ich verstehe deine Rechnung nicht ganz oder meintest du Brutto-Rente in Deutschland? Wenn du mit 2000€ Netto-Rente kalkulierst, heißt das ja, da sind schon Steuern und sonstige Abgaben abgezogen. Dann kannst du aber nicht die 43% aus Portugal draufschlagen, sondern müsstest mit der Differenz aus deutscher und portugiesischer Steuer rechnen. Außerdem hast du bei der Einkommenshöhe auch noch gut 6.000€ Freibetrag in Portugal.
 
Ich finde man sollte sich eher fragen, warum man nicht auf eine bessere Lösung gekommen ist, z.B. um die produzieren Firmen zu unterstützen und um neue Arbeitsplätze mit Wertschöpfung zu schaffen. Statt weiter nur auf Konsum, Tourismus und Service zu setzen.

In der Finanzkrise war eine schnelle Lösung gefragt. Ich kenne die spezielle Situation von Portugal 2008 nicht, aber allgemein gab es eine Bankenkrise: Wenn der Wert von Kreditsicherheiten unter die Deckung sinkt, wird der Kredit gekündigt und in Ermangelung von Liquidität zur Zurückzahlung durch die Sicherheit bedient. Im Einzelfall kein Problem, aber wenn das in einem ganzen Markt passiert, drücken die massenweisen Verkäufe weiter den Preis, was andere, bis dahin noch ausreichende Sicherheiten unter die Grenze drückt. Das führt in der Dynamik dazu, dass der Kredit nicht mehr durch die Sicherheit bedient werden kann und die Bank einen Verlust macht. Bei so einer Verkaufswelle greift ein Staat stabilisierend ein, bevor es das halbe Land und das Finanzsystem in der Panik dahinrafft. Irgendwelche Wirtschaftsprogramme brauchen viel zu lange, um zu deskalieren. Die Lösung war sehr kreativ und zugunsten aller Bürger, anders als z.B. Zwangshypotheken, Einmalsteuern oder Lastenausgleich auf Bankguthaben zur Rekapitalisierung gewesen wären. Aber wieso versagte das Risikomanagement vorher so viel weiter als anderswo, wo so etwas nicht nötig war?

Du stellst die allgemeine Frage nach den Gründen für die Wirtschaftsstruktur von Portugal. Die Antwort ist sehr vielfältig und alle Gründe sind miteinander verwoben. Man kann sich exemplarisch einzelne Gründe herauspicken, aber das verzerrt das Gesamtbild. Entsprechend werden Einzelmaßnahmen selten einen Grund treffen, der eine Kettenreaktion in Gang setzt. Hier bräuchte man tiefgehend kompetente Entscheider, aber so funktioniert Politik nicht. Um nicht nur auf Politikern herumzuhacken: Politik und Gesellschaft spiegeln einander. Dennoch ein paar nicht repräsentative Kennzahlen: Staatsverschuldung pro %BPI, Produktivität in BPI pro Einwohner, Korruptionsindex, Anteil der Beschäftigten im öffentlichen Dienst/Bürokratie. Nach der Finanzkrise hat sich Portugal unter massivem Druck in jeder Beziehung sehr positiv entwickelt, fällt aus meiner Sicht aber seit der Autonomie vom ESM wieder in alte Muster zurück: Die Produktivität ist immer noch viel zu niedrig, die bürokratische Überregulierung ein Albtraum, aber kulturell wird ein starker Staat, der sich überall einmischt, als positiv beurteilt, was zu Deiner Frage nach mehr staatlicher Förderung passt. So zieht man kein Gewerbe an.

Bevor sich nun jemand wegen verletzten Nationalstolzes aufregt: Deutschland ist gerade das einzige Land der Eurozone, dessen Wirtschaft schrumpft. Warum, neben den in den Himmel schießenden Energiesteuern und der gerade gekippten Demografie? Wieder nicht repräsentative Kennzahlen: Wachsende Staatsverschuldung pro %BPI, sinkende Produktivität pro Einwohner, sich verschlechternder Korruptionsindex, wachsender Anteil der Staatsbediensteten, wachsende Bürokratie...
 
Die Produktivität ist immer noch viel zu niedrig, die bürokratische Überregulierung ein Albtraum, aber kulturell wird ein starker Staat, der sich überall einmischt, als positiv beurteilt, was zu Deiner Frage nach mehr staatlicher Förderung passt. So zieht man kein Gewerbe an
Ich glaube nicht an einen stärkeren Staat, sondern eher daran, die Hürden der Bürokratie und die Steuerlast für die Firmen zu senken, statt auf den Konsum von reichen Einwanderern zu setzen.

Das ist ja nur ein kleines Beispiel, aber bei uns im Ort hat eine junge Frau eine wirklich gute Eisdiele eröffnet. Es hat über 8 Monate gedauert, nachdem der ganze Laden fertig eingerichtet war, bis sie endlich alle Genehmigungen beisammen hatte. Teilweise wurden Sachen gefordert, die gar nicht vorgeschrieben waren....
 
Ich verstehe deine Rechnung nicht ganz oder meintest du Brutto-Rente in Deutschland? Wenn du mit 2000€ Netto-Rente kalkulierst, heißt das ja, da sind schon Steuern und sonstige Abgaben abgezogen. Dann kannst du aber nicht die 43% aus Portugal draufschlagen, sondern müsstest mit der Differenz aus deutscher und portugiesischer Steuer rechnen. Außerdem hast du bei der Einkommenshöhe auch noch gut 6.000€ Freibetrag in Portugal.
Ja, stimmt, war mein Fehler. Es wäre in D eine Brutto Rente von 2500 und grob 500€ Gesamtabzüge (20%, inkl. Krankenvers.). Die Steuern allein in D sind dann 190€/Monat
Bei 2500 und 43% in Portugal (-Freibetrag) sind es dann 870€. Sind also 1600-1700€.
Das sieht ja dann auch schon ganz anders aus als meine (komische) Rechnung :-D
Und Danke für den Hinweis mit dem Freibetrag.
 
Ich habe einfach mal eine Rente von 2000€ (netto in Deutschland ) zu Grunde gelegt.
Dann habe ich mir die Steuertabelle von 2022 genommen.
Da wäre ich wahrscheinlich hier
-> 36.757 und bis zu 48.033 = 43,5% -> ca. 870€ Steuern
So, die habe ich von den 2000 abgezogen. Macht dann aufgerundet 1200€.

Bei 2500 Euro brutto:
Minus 2294 Steuer minus 12 * 170 KVK = 25666.

Gebe ich 30000 bei ein, erhalte ich eine Steuerzahlung von 6514 Euro und es bleiben 23486. Mir ist unklar, wo "Deduções específicas" bzw. "Parcela a abater" herkommen und wie sich das berechnet, denn das passt nicht zur Steuerrate. Gibt es einen steuerfreien Grundbetrag oder sowas? Habe ich da etwas falsch bedient? KVK ist inklusive, aber eine private Zusatzversicherung ist wohl anzuraten und ich habe keinen Schimmer, was die kostet.
 
1) Wenn man mehr als 183 Tage in PT ist, sind alle Einkünfte in PT zu versteuern.
2) Ob man in DE noch krankenversichert bleiben kann,weiss ich nicht
'Deduções specificas' Hier wird der Betrag eingetragen, die man erstattet bekommt von der gezahlten Mw.St. Hierfür muss man beim Einkauf den NIF angeben, Teile der privaten KKV werden auch berücksichtigt sowie auch Autoreparaturen, Restaurantbesuch etc. etc. aber immer unter der Bedingung dass der NIF angegeben wird. Siehe E-Fatura.
'Parcela a abater' ist ein Betrag der abgezogen wird um Ungerechtigkeit zu vermeiden. Auch gibt es je Wohnort eine kleine Vergünstigung.
Es gibt auf der Seite von eine Erklärung auf Englisch vom portugiesischen Steuersystem. (Taxation in Portugal)

Das ist jetzt mindesten das 3. Mal, dass ich diese Erklärung hier schreibe. Wenn man im Portugal Forum zu faul ist von der Suche-Funktion Gebrauch zu machen (rechtsoben) bleibt man ja immer dumm.
Johan
 
Bei 30000 Jahresbrutto wird es so gerechnet: (30000-4104)*0.37-3066.79 = 6514.73

Sind die 4104 eine Mindestgrenze oder ein Pauschbetrag? Ich kann es im Rechner nicht ändern. Was passiert, wenn ich mehr oder weniger E-Fatura habe?

@JoergH In Deutschland gibt es einen Steuerfreibetrag, der vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen wird, bevor der Steuersatz angewendet wird. In Portugal gibt es den nicht, aber von den Steuern wird noch ein Betrag abgezogen, was ähnlich ist. Wenn man das zurückrechnet, entsprechen 3066,79 bei 37% einem Freibetrag von 8288,62.

Ein Dokument "taxation in portugal" kann ich unter dem URL nicht finden. Es gibt eine Rubrik " ", aber eine Erklärung des Systems an sich sehe ich da nicht.

Wie funktioniert(e) die Steuer bei NHR, wird da nur der Satz auf 10% (bei Rente) gesenkt und der Rest bleibt gleich, oder geht das komplett anders?
 
Ich bin kein Steuerberater !
4104€ ist ein Festbetrag

Die Seite Taxation hat man geändert. Versuche es hier

RNH weiss ich nicht, musst du selbst heraus finden. Weiss nur das es keine Beneficios Fiscais, wie Rückerstattung von Mw.St. /E-Fatura gibt

Ich habe etwas verwechselt: Deduções especificas ist der Abschlag für den Lebensunterhalt=4104€. Unter Deduções a coleta kommen eventuelle Steuerermäßigungen wie E-Fatura
Johan
 
Bei 2.500€ pro Monat Bruttoeinkommen ist man aktuell, laut derzeitiger Tabelle des Finanzamtes, kinderlos bei einer Einkommenssteuer von 37% und einem monatlichen Freibetrag von 334,48€. Das macht auf's Jahr eine effektive Steuerrate von 23,8%. Ist überschaubar, finde ich.

Man sollte zudem bedenken, dass es 2024 Steuererleichterungen von bis zu 1 Milliarde Euro geben wird, die alle Einkommen bis 50.000€ betreffen sollen.
 
Zurück
Oben