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Mit dem Rollheim nach Portugal

Zumal es nicht so viel gebracht hat, er hat noch genug andere Stellen,
wo er sich einsauen kann, und wenn es andere Fahrzeuge sind.


Wir sind wieder unterwegs
und nach einem Zwischenhalt in der Schweiz, bei einem Funkfreund,
wo ich die kulinarische Besonderheit Chäshörndli mit Apfelmuß bekam,
geht es in Frankreich zunächst noch einmal etwas durch die Berge.
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Da muß man gut aufpassen, wo man da nach Chambery abbiegen muß,
weil die allgemeine Verkehrsführung zur Bezahlautobahn führt.
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Hier sehen wir noch mal Schnee,
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das finde ich jetzt echt witzig, bleib stehen und mach noch ein Bild:
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Der Zwischenhalt im Olivenhain in Südfrankreich war ebenso lecker wie kurzweilig.
Auf dieser Strecke hat sich noch ein Unfall ereignet und es gab einen Stau:
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Da sind die Franzosen auch aus gestiegen und haben mal nach geschaut:
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Dort konnten sie zwar nicht helfen, aber wußten nun, daß es länger dauern wird.
In dem roten Kleinwagen vor mir war ein älteres Ehepaar,
den Aufenthalt nutzte der Mann um in dem Wald links nach Pilzen zu suchen.
Das Bild, wo er mit vollen Händen voller Pilzen zurück kommt war leider verwackelt.


Auf der Strecke am Mittelmeer entlang hat es wenige Berge,
so konnte ich auch mal die Maximalgeschwindigkeit über längere Streckenabschnitte auskosten,
nur noch die LKW aus Lettland sind schneller unterwegs.
Die ganze Fahrt habe ich allerdings nicht im Hochgeschwindigkeitsmodus verbracht,
es war ein starker Seitenwind, bedingt durch den Sturm Elsa, dagegen.
Vor den Pyrenäen:
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Dabei mußte ich das Lenkrad gut 90° einschlagen, um auf der Spur zu bleiben.
Bei Gebäuden oder Baumgruppen am Fahrbahnrand ist dieser Seitenwind mal schwächer
und so muß man darauf achten und entsprechend das Lenkrad wieder nach Geradeaus drehen.
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Das geht alles sehr schnell und ist recht kraftaufwändig.
Eine Servolenkung würde nichts bringen, weil ich damit nicht so schnell lenken könnnte,
wie es hier notwendig war.
In Spanien ist der Sturm sogar noch stärker geworden
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Bei einem Zwischenhalt sehe ich auf dieser Hotelruine eine Funkantenne:
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Aah, das erste frische Grün an der Landstraße:
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Und jetzt ein Foto, für das ich eine ganze Weile mit Vollgas hinter diesem Truck her raste
um noch mal dicht auf zu fahren.
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Ich bin begeistert.
 
Wie schön von dir zu lesen!!!
Auch wenn du es nicht glaubst -Wir haben an dich/euch gedacht
LG iris


das sind aber schon Bilder aus vergangenen Tagen, oder?
 
Scherzkeks!
(Bolinho/Biscoito do brincado?)
Mir gings um " länger frisch " oder aktuell.
Aber du hast ja schon brav recherchiert (oder gewusst?) oder umgeblättert (edit- nöö)
LG iris
 
Weil die Bilder jetzt vier Monate alt sind und aus dem "Vergangenen Jahr"
sind es doch die aktuellen Bilder meiner Überwinterung 2019/2020 in Portugal.
Ja, der Brancinho sieht noch ganz gut aus, dafür hab ich auch viel gemacht,
aber das "süß" hält sich in Grenzen, der Fratz ist frech geworden, saufrech.
Entgegen dem Aussehen ist er gar nicht schmusig, oder nur maximal zehn Minuten.
Er ist so ganz anders als eine oberbayrische Bauerkatze, die man mit nimmt.
Zum Spielen mit ihm empfehle ich Handschuhe, dicke, mit langen Stulpen.
Es ist ein herausfordernder portugiesisch siamesischer Gebirgskampfkater geworden,
der mich diesen Sommer schon mehrere hunderte Euronen Tierarztrechnung
für Operationen von Bißverletzungen, Abszessen und Schnittwunden gekostet hat.
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Da hatte er eine geschwollene Backe, das sieht jetzt nicht so schlimm aus, das kann man zeigen.
Rechts am Ohr die Scharte ist noch vom letzten Jahr.
Am Anfang dachte ich noch, es sei der Nachbarkater oberhalb, mit dem er sich ab und zu fetzte,
von dem auch die Scharte stammt, aber bei einer Unterhaltung mit dem Nachbarn kam heraus,
daß der Sherlock nachts gar nicht mehr raus geht,
weil er eines Nachts so schlimm vom Marder zugerichtet wurde.
Er hat ihm ein Stück vom Bauch raus gebissen.
Da hat die eine Bißwunde schon über vierhundert Euronen gekostet, uiuiui !


So bin ich nun die halbe Nacht auf geblieben, um zu sehen, was da ab läuft.
Er ist ja nicht blöd und kommt um drei Uhr rein und beobachtet mit mir
hinter der sicheren Windschutzscheibe den Fuchs,
der sich am Essensabfällecontainer des Hotels nebenan zu Schaffen macht,
dabei knurrt er wie ein Großer. Aha, den kennt er schon.
Um vier Uhr ist der Fuchs wieder weg und er will raus,
um fünf Uhr dreisig gibt es ein Geschrei,
er ist auch dabei.
Wenn er dann heim kam, war dann schon wieder was,
das die Tierärztin dann wieder liebevoll zusammen flickte.
Sie tadelt ihn "mußt Du so raufen!" und geht sehr präzise vor,
klebt Wundränder paßgenau aneinander und flötet ihn dabei wie verliebt an,
weil er doch soo schön ist und damit seiner Schönheit nichts fehlt.


Nach ein paar mal so oder so ähnlichem Ablauf bin ich mit ihm um fünf Uhr raus und
es war nichts. Aha, der Feind ist Menschen-scheu, ich muß mich anschleichen, damit ich ihn sehe.
In meiner ersten Lehrstelle war der Chef Jäger und da der Mitbewerber Media-Markt
uns die Laufkundschaft nahm, hatten wir viel Zeit, seinen bildenden Ausführungen zur Jagd zu zu hören.
Ich weiß, wie man Jägerlatein spinnt, aber jetzt richtig hinschleichen und so, ist eine andere Nummer.


Es ergab sich aber auch dann ganz leicht, durch die Bebauung mit einer glatten Bachmauer,
meiner kleinen Taschenlampe und etwas Glück um 5:30 Uhr und Neumondfinsterer Nacht.
Ich bin hinter Domingo drein und da war sie schon, eine Mardermutti von beachtlicher Größe.
Wir haben sie vollkommen überrascht, weil wir quasi zu spät kamen.
Sie hat sich vor uns aufgerichtet und da wurde mit erst klar, wie groß die war,
dabei diese extrem stark reflektierenden Augen, wie sie kein Gruselfilm hervorbringt.
Ich stand ebenso gelähmt da und glotzte,
während der Abstand vom Hemdkragen zur Nackenhaut mit den aufgestellten Haaren wuchs.
Wenn jetzt jemand sagt, Marder werden doch nicht so groß, dann weiß ich jetzt,
die, die man immer neben der Straße überfahren sieht, sind die kleinen, oder Jungen.


Dazu hatte diese Dame direkten Zugang zu feinster Kost der Hotelküche.
Ich habe schon Kampfhunde und sonst was verscheucht, aber diese Größe,
diese Energie der Dame, sich jetzt und hier nicht vertreiben zu lassen,
war so enorm, das habe ich noch nicht erlebt.
Jetzt noch, ein halbes Jahr später, beim Schreiben dieser Zeilen hab ein Gänsehaut bekommen.
Wir haben uns angefaucht wie die sprichwörtlichen Tiere, aber sie wollte nicht nachgeben.
Das "Warum" war dann auch noch schnell gefunden,
quasi unter mir in der Bachmauer ist ein mit Holz verkleidetes Turbinenleitungsrohr verlegt
und dort in der Isolierung ist das Mardernest.
Die verteidigt ihre Aufzucht, oh mei !
Daß auf meinem kleinen Grundstück ja schon immer einige Viecher zu Hause waren, ja,
also Wespen , Hornissen, Wildbienen, Igel, Mäuse, aber ein Mardernest ist neu.
Da mir der ansässige Jäger auch nicht helfen, der Katz aber um fünf Uhr unbedingt raus wollte,
bin ich halt ab da um fünf Uhr früh mit dem Katz raus vor´s Rollheim,
hab etwas geräuspert, gehustet und mich um geschaut, dann bin wieder rein, so ging´s ...
Domingo blieb bis zu unserer Abfahrt unverletzt und ich mutiere zur Nachtaktivität.


Nach diesem retrospektiven Exkurs zum Sommer in meinem kleinen Dorf zurück auf die Straße.
Auf der ersten Autobahnraststätte in Frankreich hat er seinen Status als Jäger gleich mal aufgefrischt,
er wollte gleich raus, bevor ich fertig eingeparkt hatte, und drei Minuten später
der letzte Pfiff einer Maus, so kenn ich ihn.
Da kann ich mich ruhig hinlegen, da ist keine Mardermutti, so eine Raststätte ist schon Urlaub ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor Madrid bleibe ich erschöpft auf einem kleinen Parkplatz zur Nacht.
Der Sturm Elsa hat noch an Intensität zu genommen und ich beuge mich der Naturgewalt.
Nach einem halben Tag und einer Nacht im schaukelnden Rollheim läßt er etwas nach
und wir fahren weiter, diesmal am Samstag Morgen um acht durch Madrid.
Damit ich nun alle Varianten der Madrid-Durchquerung abgefahren bin,
war es diesmal der Zentrums-nahe Autbahn-ähnliche Ring M30, mui rrapido !
Nach Madrid ging es mit starkem Seiten wind weiter und bald machte ich wieder Pause.
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Bei einem Restaurant hinter einer Tankstelle ging es zum Mittagstisch mit Fischsuppe.
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Nach dem Essen lag ich noch etwas auf meiner Couch, die Flügel hingen mir doch arg runter.
Da brummte plötzlich ein großer V8 Dieselmotor ganz nahe bei mir und
um die Dramatik noch zu steigern, klopften ein Dutzen Hände aussen an mein Fahrzeug.
Als ich raus kam, sprachen ein dutzend Spanier wild gestikulierend auf mich ein.
Einer davon, der wie ein "Anführer" aus sah, weil er einen Kopf größer als die Anderen war,
es war der uniformierte Busfahrer, er sprach dann auf Englisch und
so war die Sache schnell klar.
Er fragte mich, ob er über meine Treppe am Heck auf seinen Reisebus steigen dürfte,
dazu hat er den Bus schon mal ganz nahe geparkt, er müsse da auf sein Dach rauf.
Ich konnte ihm diese Bitte nicht verwehren und so begann er den Aufstieg.
Dabei muß man vielleicht noch etwas die Statur dieses Mannes beschreiben.
Er hatte nicht nur Größe, sondern auch Masse und so einen spitzen Bauch,
der mit der Bauchbinde seiner Uniform ganz besonders keck aus sah.
Ähnlich King Kong am Empire State Building kletterte er hinauf und oben angekommen
machte er dann auch noch so eine Geste mit erhobenen Fäusten, daß ich nur noch wartete,
daß er sich auf die Brust trommelt.
Inzwischen bin ich um den Reisebus herum gegangen und sah den Anlaß der Klettertour.
Auf dem Dach des Busses war die Abdeckung der Klimaanlage halb losgerissen und
hing auf der Seite herab, das war wohl der starke Wind.
Der Lack des Busses war auf der Seite auch arg verkratzt, das pendelte da schon eine Weile.
Ich wollte dem Mann helfen und holte Hammer, Zange und Schraubenzieher, aber
der Mann hat das einfach so losgerissen und mit einer Geste, die wieder an den Film erinnerte,
das defekte Teil in einem hohen Bogen zum Parkplatz hinunter geworfen.
Alle bedankten sich übereifrig, stiegen schnell wieder ein und der Bus rauscht davon.
Wir sausten dann auch wieder weiter, die Windrichtung und Stärke änderte sich und
es kamen immer mehr blaue Wolken im grauen Himmel.
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aber auch schöne Bilder
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oder
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es dauert noch
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bis wir in Portugal ankommen.
 
Ja, ich fahr da nicht einfach nur runter, ich erlebe unterwegs auch noch was.
Das war schon zu meiner Schulzeit so, daß ich dem Lehrer zu dem zu spät Kommen
auch noch die aussergewöhnliche Geschichte erzählen mußte, die mich auf gehalten hat.
Meine beste Ausrede ist:
"Ich bin schon bei der Geburt vierzehn Tage zu spät gekommen,
das hole ich meiner Lebtag nicht mehr ein !"


Hier kommt jetzt nichts mehr dazwischen und damit ich nicht zu spät komme,
nehme ich die ganze Strecke von Badajoz bis Grandola die Bezahl-Autobahn.
Ich schaffe es rechtzeitig zum Abendessen im Vapor, natürlich Robalo grelhado.
Nach dem Essen erwartet mich der Katz schon vor dem Restaurant und
wir machen eine Tour zum Strand, mit den üblichen Spielchen,
daß er mir auflauert, mich anspringt und mich zu Fall bringt.
Oder er tut so, als ob ich ihn erwischen könnte und wenige Zentimeter
vor mir haut er wieder ab, daß der Sand aufspritzt, er freut sich.


Es ist ruhig in Melides na Praia, das fällt gleich auf, es ist kein "uffza-uffza-uffza" zu hören.
Nur das Meer braust, ungewohnt, fast schon gespenstisch, was ist da los ?


Es hat einige Zeit gedauert, bis ich das zusammen getragen habe,
was ich Euch jetzt vorneweg erzählen kann.


Südlich von Sesmarias ist ein Grundstück, dessen Eigentümer immer wieder mal duldete,
daß da ein paar Junge Leute aus der Umgebung Trance-Party feierten.
Mit einer kleinen Soundanlage um die drei Kilowatt war das dann gar nicht mal so schlimm.
Es war mit etwas Abstand, also beim Vapor z.B. einigermaßen zu ertragen.
Im letzten Sommer war ein Großveranstalter auf die Idee gekommen,
genau dort eine dieser Techno-Riesenpartys zu machen.
Er ließ eine übergroße Verstärkeranlage mit 80 Kilowatt aufstellen und tausende von Leuten kamen.
Er hat allerding keinerlei Sanitäranlagen oder Toiletten in dem nötigen Umfang aufgestellt.
Die kleine Musikanlage der ortsansässigen Jungen Leute ging total unter und
der Wirt sah sich einem Tsunami an exkrementierenden Menschen ausgeliefert und
kam in Panik, von der er heute bei einer Nachfrage nichts mehr wissen will.


Zeugen berichteten daß da plötzlich ein Feuer war, das mit der Windrichtung so angelegt war,
daß genau das "Festivalgelände" ausgeräuchert wurde.
Mir wurde auch mehrfach noch gesagt, das sei eine typische portugiesische Konflikt-Lösung.
Keiner will es eidlich behaupten, aber es ist allen klar, daß das Feuer der Wirt gelegt habe.


Dann kam die Polizei und die Feuerwehr zum Einsatz, die Veranstaltung wurde aufgelöst.
Alle Fahrzeuge, auch die der Leute, die da schon Jahre in den Pinien wohnten,
mußten raus gefahren werden und wurden registriert, es gibt dort nun keine solche "Freak-Scene" mehr.
Das Lokal, bei dem die jungen Leute die Nächte im W-LAN Bereich rum standen und diesen
Trance-Techno hörten, hat geschlossen, es ist niemand da,
denkste.


Um sechs Uhr am Sonntag in der Früh sind plötzlich zwei große schwarze Hunde da
und jagen herum, alles was sich bewegt, und Domingo wird schon wieder gebissen.
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Aha, wir sind angekommen.


Neben mir stand ein kleiner Camper mit einer jungen portugiesischen Familie,
die hatten drei Mädels so ca drei, fünf und elf Jahre alt, die wollten raus zum Spielen
und wurden von den inzwischen drei Hunden angesprungen und "im Spaß" gezwickt.
Die junge Familie ist noch vor sieben Uhr abgereist, wir stehen alleine.


Etwas später mache ich einen Rundgang und schau mich um, was da los ist.
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Das Haus am Meer steht nun wieder frei, wie früher mal,
die verbrannten Bäume sind entfernt.
Das Meer ist von Elsa noch etwas aufgewühlt, ich bleib wieder auf Abstand
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Dann schau ich mir die Veränderungen der Parkmöglichkeiten an
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da hinten links standen die Freunde aus Lisboa, da kann man nicht mehr hin
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davor wurde ein Graben aufgerissen
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und weil man scheinbar auf Nummer Sicher gehen wollte, noch ein Baumstamm in den Weg gelegt
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und weil das scheinbar noch nicht genug war, noch ein zweiter Erdwall am Weg aufgeschüttet,
was für ein Aufwand, welch eine Intension.


Am Montag sind wir dann gleich mal wieder hier bei bekannter Adresse:
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Die Damen haben sich riesig gefreut, ihn mal wieder zu sehen, wie groß er doch geworden ist
und daß er in seinem Alter noch keine Verbrennungsnarben oder Krebs an den Ohren hat.
Ich habe erklärt, daß der Katz zur Sommerfrische nach Oberbayern fährt,
da ist die UV-Strahlung, d. h. die Sonne so selten oder so schwach ...


Das hat einen Sturm der Begeisterung ausgelöst und er wurde wieder mal
als die vielleicht glücklichste Katze der Welt bezeichnet.
 
Das ist sie sicher, bei einem solchen Herrchen. Wo sonst könnte man das alles erleben!
Vielen Dank für Deine Berichte und Fotos, es ist wirklich fast, als wäre man selbst dort.
 
Das will ich so nicht stehen lassen, Hunde haben Herrchen.
Katzen haben Büchsenöffner, Portiers, Beschützer, Flohfänger und Kistl-Ausleerer,
der Herr ist der Katz . Alles Andere ist Illusion.
Noch dazu so ein sturer Portugiese, also ehrlich, der kann energisch werden.

Aber er hat auch etwas von mir angenommen, das mit der Deeskalationsstrategie.
Die Mischung macht´s :
Bei einem Besuch bei einem "Hippie-Opa" hat er mit den Katzen am Platz
das ganz ohne Hauen bewältigt, mit seiner kräftigen Stimme, ich war sehr beeindruckt.
Wir kamen gerade an, keine zehn Minuten später war der Hausherr da und
drohte mit tiefer Stimme, etwa dem menschlichen Wortlaut "schleich Di , Du Opfer !" entsprechend.
Domingo antwortete hell und laut "Nein , bin kein Opfer, i bleib !"
Da traten nach und nach die beiden Schwestern des Hauptwichtigen Katers ihm zur Seite
und drohten im Chor mit ganz geringer Schwebung, also jeder Chorleiter hätte seine Freude gehabt,
mir hat es die Gänsehaut aufgestell und Domingo antwortete wieder, aber deutlich lauter.
Die drei haben etwas die Ohren angelegt und standen etwas unschlüssig mit einer Pfote in der Luft.
Ich stand angespannt, bereit mit einem Hechtsprung, den Katz da raus zu holen,
aber eigentlich schreckensstarr wegen der mächtigen Akustik.

Da kam der Nachbar durch die Brombeerenhecke, der Nebenwichtige Kater verstärkte den Chor.
Die vier standen fest auf beiden Vorderpfoten.
Sonst zerstritten auf´s Blut, aber gegen Fremde halten sie zusammen.

Da bekam ich jetzt schon etwas Angst, vier tief drohende Katzen vor mir,
alle genau den gleichen Ton, das entspricht etwa eineinhalb drohende Pitbull, oder so.
In dem Moment war ich auf alles gefasst, aber nicht, daß mein Katz da noch mal lauter wurde
und quasi im ganzen Satz artikuliert geschimpft hat, aber so was von laut, mir hat es im Ohr geklingelt.
Die vier Katzen zogen sich mit angelegten Ohren langsam und vorsichtig zurück,
der Nachbar rückwärts durch die Brombeerhecke, das sah dann noch drollig aus.
Ich atmete wieder, ja so geht das, das gefällt mir und wir kehrten erst mal zum Rollheim zurück.

Nach derlei Aktionen muß ich blitzschnell von body-guard auf Büchsenöffner umschalten,
weil der Herr dann eine ganze Portion (80g)Frischfutter zu Stressbewältigung braucht.
Danach eine kurze Floh-Kontrolle, man könnte sich ja was geholt haben und
ein Nickerchen im Bücherregal, dann ist alles wieder normal.
Ein portugiesischer Sturkopf, guad gfuttert, der hod a Schmoiz in de Stimmbänder,
mid de sturen Bayernkoda gjodelt, im oberbayrischen Luftkurort auf 600müNN trainiert,
und bei ca50müNN mit erhöhtem Luftdruck unterstützt, also gesteigert.
Das verblüfft die Einheimischen und beugt offensichtlich Verletzungen vor.
Ihr könnt mir Jägerlatein oder sonst was vorschmeißen, aber ich schwöre, so war´s !

Bevor das jetzt zu sehr zum Katzenfred ausartet, wieder weiter mit dem Rollheim,
mit der neuen Problematik, die seit dem Januar an der ganzen Küste im Südwesten
den frei Stehern schwer zu schaffen macht, der Parkplatz am Fußballstadion wird immer voller.
Das heißt, die Leute weichen etwas ins Landesinnere aus, es wird eng.
Ich war ja letztes Jahr gut bei einer Pizzeria an der Algarve Küste gestanden.
Diese hat den Besitzer gewechselt und der Neue macht auf chique, da passe ich nicht hin.
Die andere Pizzeria im Ort ist auch gut, wenn nicht noch besser 200m Luftline zum Meer,
600m mit dem Rad, wegen der Verkehrsführung, aber auch extrem kurz zum Einkaufen im Ort.
Bom, ja aber wenn dann dreizehn Wohnmobile auf dem kleinen Platz stehen und
eine Gruppe dann noch klampft, singt und trommelt, dann fühle ich Enge.
Freilaufende Hunde sind da nicht mal das Schlimmste, Domingo verzieht sich ins Schilf.
Der kennt den Platz ja, die Hunde des Schäfers auf der anderen Seite stellen ihm nicht nach,
aber die Touristenhunde trauen sich da nicht rüber, so brauche ich mich nicht sorgen.

Es gibt ein paar kurze Funkertreffen, ich habe etwas mit gebracht und
der Stromertrag über Solar ist im Januar zu schlecht, um einen Werkstattbetrieb zu machen.
Die Wohnmobildichte nimmt zu, ich bin kein Kuschelcamper.
Wie auf der Flucht fahre ich da weg und auf dem Weg in Richtung Norden bleibe ich in Aljezur stehen,
da auf dem öffentlichen Parkplatz mit den öffentlichen Toiletten, so wie die letzten Jahrzehnte auch.
Geh ein Stück rauf, esse meine Pizza, der portugiesische Name für Pilze gefällt mir sehr.
Diesmal ist er mir auch gleich eingefallen.
Zurück im Rollheim schlief ich etwas auf dem Sofa, bevor ich , ja so weit kommt es erst mal nicht.
Es klopft, höflich, aber bestimmt, ein Beamter, ich schau raus und bin verdutzt,
der schaut beim Fenster rein !
Ja, der portugiesische Polizist der GNR schaut beim Fahrerfenster mit einer ganzen Kopfhöhe herein,

daß ich sofort das Bild vor Augen habe, daß da ein Hocker stehen muß, auf dem der steht,
aber der ist wirklich so groß, er schaut mit strenger Miene, etwa halbe Pitbullstärke, ich spring raus,
was ist da los, er fragt mich ausserordentlich korrekt und wirklich bildhaft sauber ausgesprochen,
ob ich denn portugiesisch verstehe und dann , warum ich gegen das Parkverbot verstoßen habe.
Ich frage verwundert, nach einem Parkverbot auf einem Parkplatz und er führt mich zu einer
beiden Einfahrten, dabei verfinsterte sich sein Blick und ein ganzer Pitbull zischte die Worte
aus seiner perfektgeformten Reihe von Scheidezähnen hervor, ich soll doch mal schauen !
Da ist tatsächlich ein neues Schild, das ist so neu, das glänzt noch und
ich bilde mir ein, es roch auch noch nach frischer Farbe,
mein dummes Gesicht war ehrlich.
Er fühlte sich scheinbar verarscht.

So dumm kann doch niemand sein, au weh, ganz schlechter Ansatz.
Der junge Riese wurde von einem älteren Kollegen begleitet, der alles genauestens beobachtete,
um nicht zu sagen über-wachte und Notizen-machte.
Es handelte sich scheinbar um eine Prüfung.
Ich hab dann meine erste Sprachlosigkeit überwunden und erzählte ihm etwas von Jahrzehnten usw.
und daß ich ja von der Straße direkt rückwärts in den Parkplatz rein bin,
da konnte ich das Schild ja so nicht sehen, ich fing an zu jammern, heute schäme ich mich fast dafür.
Ich hatte die dramatischen Schilderungen von fb über tausende von Euronen Strafe im Hinterkopf.
Dann kam das Formular der Multa zum Ausfüllen und ich zahlte 14,96€
Der Tonfall änderte sich und wurde am Ende noch recht freundlich.
Der Ältere befragte mich noch, ob ich alles richtig verstanden habe und
machte noch einen scheinbar positiven Eintrag in sein Heft,
worauf der junge Mann ein Pitbull-Lächeln zeigte.
Der ist eigentlich ganz lieb, der mußte das jetzt spielen.


Ja hoppala, ich muß besser aufpassen, das ist hier jetzt anders.
So ging es auch in Melides weiter, da kam um halb elf vormittags ein normales Polizeiauto,
kein Jeep, von Sto Andre aus dem Sandweg, Respekt, eine stramme Leistung und blieb vor mir stehen.
Der ältere Beamte war hier der Fahrer, der Jüngere kam zu mir und sagte seinen Vers auf.
ich unterbrach ihn und sagte, ja ich weiß, nach dem Essen fahre ich wieder,
ich komme öfter hier her zum Essen, ich kenne mich hier aus. Der Fahrer stieg wieder ein.
Ich erzählte dem Beifahrer noch, daß ich hier in Melides schon vor über zwanzig Jahren war,
damals noch in dem Dorf unten am Strand, ob er sich denn daran erinnert.
Er einnerte sich, schaute kurz, ob der Vorgesetzte schon eingestiegen ist und
machte eine Faust mit dem Daumen nach oben und rief mir so was wie "forca!" zu.
Dann ist er husch husch ins Auto und sie sind weiter gefahren.


Schon fast etwas paranoid, dachte ich, vielleicht wird´s in der Stadt besser und
ich fuhr nach Barreiro, das war dann noch schlimmer, da kam mehr zusammen.
Große freie Sandflächen wurden aufgekauft und bebaut sogar neben dem riesigen neuen Gebäude
noch eine große Sand-Fläche umzäunt, daß niemand mehr dort parken konnte.
Also ganz viel PKWs verstopften die Nebenstraßenparkplätze, die früher dort standen.
Dazu wurde die Straße, wo wir quasi exklusiv standen, wegen Wasserleitungen aufgerissen.
So mußten wir wieder unten am Wasser des Nebenfluß Coina stehen.
Dort standen wir nicht allein, aber es waren portugiesische Nachbarn und so recht nett.
Ein Familienvater, der getrennt lebt, sie hat das Haus, er das Wohnmobil,
die Kinder waren auch mal zu Besuch, so weit ganz nett und sehr hübsch.
Ich habe viel am Computer gesessen und meine Akkus so weit runter gefahren,
daß ich nicht mehr starten konnte, es war zu oft bewölkt.
Ich mußte ein paar Tage mit den zusätzlichen Zellen laden und warten.

Als ich dann so weit war, war auch mein portugiesischer Nachbar im Aufbruch.
Ich bekam also zufällig mit, wie er die Kassette vom Camping-Klo
zu den Büschen am Rande der Wiese trug und dort entleerte.
Ich war zu perplex, als daß ich, noch dazu auf portugiesisch, etwas schimpfen konnte,
da überraschte mich der Mann mit einem akzentfreien Deutsch und
sagte mit einem echt charmanten, schelmischen Lächeln:
"Das fällt alles auf die Ausländer !"
 
Ein Bekannter von mir ist grade mit genau dem gleichen Rollheim in Portugal unterwegs, einem Mercedes Möbelkoffer Baujahr 1964 in Dunkelblau. Bin da mal ein Stück mitgefahren, tolles Auto. Der Innenkranz vom Lenkrad in Chrom ist auch gleich der Blinker, wenn man ihn nach links oder rechts dreht Und hupen geht auch, wenn man auf den Kranz draufdrückt. Vielleicht trefft ihr euch ja mal. Genug zum Fachsimpeln gäbs ja.

LG
M
 
Ja, schön, ich bin gerade wieder in Bayern und habe hier etwas Muße,
den Reisebericht weiter zu schreiben.
Wenn ich wieder nach Portugal fahre, ist der dann wieder nicht mehr dort ?


Ich bin dann wieder runter an die Südküste und habe in Boliqueime bei einem Funkfreund
einen ganz tollen Stellplatz zugewiesen bekommen, ein umzäuntes Grundstück mit
Strom Wasser und Internetanbindung. Auf beiden Seiten des Zaunes waren Bäume,
so konnte Domingo aus und ein und hatte seinen sicheren Schutzraum.
Das technische Problem war ein Leistungsverlust an seinem Amateurfunkgerät.
Wir haben den Meßaufbau im Freien gemacht, bei schönsten Sonnenschein, herrlich.
Bevor ich jedoch die Arbeit beenden konnte, kam die Corona-Geschichte dazwischen.
Mit erheblicher Dramatik hat er den offiziellen Anweisungen, Gäste nach Hause zu schicken
Folge geleistet und so war der Traum vom Super-Stellplatz mit ganz kurzen Wegen
zum traditionellen Bäcker, Restaurant und Aldi&Lidl ganz schnell wieder zu Ende.


Der Präsident von Portugal hat zu Anfang etwas Bemerkenswertes gesagt,
das ich hier mal als Alleinstellungsmerkmal fest halten will:
"Schaut nicht mehr als eine halbe Stunde Corona-News am Tag !"


Dieser Funkfreund sei in seiner Nervosität entschuldigt, sein Sohn war zum Studium in Brüssel,
der kam mit dem Flieger nicht mehr in die Ferien nach Portugal.
So hatte er die Idee mit dem Auto nach Brüssel zu fahren,
den Sohn zu holen, verständlich,
er schaute den ganzen Tag alles über Corona in allen Medien ...


So stand ich erst mal etwas unschlüssig da, aber klar , nach Bayern kann ich jetzt nicht,
da ist kein Brennholzvorrat und so weiter, da würde ich jetzt wohl eingehen.
Also stand der Entschluß fest und ich fand in der Serra da Grandola Unterschlupf
bei alten Freunden, bzw. der nächsten Generation .
Mit ihm konnte ich mit zum Einkaufen fahren und jeden Abend mit essen,
dafür wurde die Solaranlage grundlegend überarbeitet und optimiert.
So war der Deal, alles gut, nein, "ich bin der Meinung das war Spitze !",
ich sag´s mal ganz ehrlich, den Hüpfer dazu müßt Ihr Euch vorstellen.


Seine Frau hat als gelernte Köchin mal richtig aufgezeigt und es gab, vom Robalo no Forno,
über verschiedenste Zubereitungen von Wildschwein, bis Wildschweinhack auf den Spaghetti,
allerlei Köstlichkeiten, die ich jetzt im Einzelnen nicht mehr alle aufzählen kann.
Oft gab es etwas mit Bacalhao, das habe ich lieben gelernt.
Die Variationen von Huhn sind mannigfaltig und ich habe zu genommen.


In dieser Zeit waren auch noch ander Menschen am herum irren.
Eine Familie aus Holland, die mit dem Fahrrädern unterwegs war,
ob der geringen Urlaubskasse sich auch keinen Rückflug leisten konnte, wurde vorübergehend aufgenommen,
bevor sie nach ein paar Wochen zur nächsten Familie weiter zogen.
Das Alentejo hat ein großes Herz.


Für mich war das jetzt eigentlich eine richtige Erfolgsgeschichte, ich stand am favorisierten Platz.
Mitten im Wald, weit und breit keine Störquellen und viel Zeit
Ich konnte mein Hobby mit voller Kraft ausüben, die Portugiesen waren viel mehr am Funk.
Ich konnte aber auch mit Deutschland viel mehr und viel besser funken, als letztes Jahr.
Zum Einen waren einfach mehr Deutsche an den Geräten, die hatten ja auch lockdown,
und zum Anderen waren die Bedingungen der Reflektion an der Ionosphäre besser.
Ich habe Gespräche mit den Azoren und Brasilien geführt, aber auch mit Wuppertal und Nürnberg.
Ein Funkhändler in Offenhausen bei Nürnberg erzählte mir in einem eineinhalb Stunden andauernden Gespräch am Sonntag Mittag, daß er in seiner Firmengeschichte noch nie so viel Geräte verkauft hat.


Die Reaktionen der Portugiesen am Funk waren auch nicht alle positiv,
Einer aus Lisboa fragte beharrlich, "wann fährst Du?"
Ich mußte das dann mal klar stellen, so viel kann ich schon sprechen,
ich sagte das quasi mal als Ansage für alle und dann gab es auch keine Anfeindugen mehr.
"Ich bin kein Tourist, kein Hippie, kein Parasit, ich bin ein Klima-Asylant,
ich sitze im selben Boot,
ich muß auch zu Hause in meinem Fahrzeug im Wald bleiben,
ich kann nicht ins Restaurant oder an den Strand fahren !"


Ich fühle mich schon mehr hier zu Hause und habe jetzt eine nette Bestätigung bekommen.
Im Juni hat Google maps die Satelitenbilder erneuert und weil mich der Algorithmus
wieder an selben Ort fand, als die Daten verglichen wurden,
bin ich nun dort mit meinem Rollheim im Korkeichenwald zu sehen,
nicht mehr im Chiemgau.
 
Sehr schöne Berichte von Dir! Natur und Tierwelt wird gewürdigt. Und Deine Dankbarkeit für das Erlebte kann man als Leser nachempfinden. Vielen Dank!
Die Zeiten des Wildcampens gehen in vielen Gegenden dem Ende zu. Hoffentlich kommt dabei Dein Kater nicht unter die Räder. Wahrscheinlich sind schon zuviele unterwegs, und zuviele achten nicht auf die Natur. Und selbst wenn, es sind zuviele. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen, es wird wohl noch mehr Vorschriften und noch mehr Kontrollen geben.
Alles Gute für Deine Abenteuer, Markus - Blitz8
 
Danke, ich bin da mit der Begrifflichkeit unzufrieden,
ich bin nicht wild und auch kein Camper.
Ich habe ein vollständiges Rollheim in dem ich das ganze Jahr wohne und
einen dicken Stapel Quittungen vom Campingplatz Lagoa de Sto Andre fürs Entsorgen und
stehe eigenlich nicht gerne vorne an der Steilküste, oder direkt am Badestrand.
Ich sehe das, was da betrieben wurde, als prominentes Falschparken und ich denke,
es werden keine neuen Gesetze kommen, da hat es genug, es werden
nur die Vorhandenen endlich etwas konsequenter umgesetzt.


Viele neue Schilder sind aufgestellt worden,
auf denen ein Campingfahrzeug im roten Kreis dargestellt ist.
An weniger prominenten Bilderbuchplätzen gibt es durchaus noch Möglichkeiten zu stehen.
Neue Stellplätze im Landesinneren und auch ein Konzept der Regierung, da Neue zu schaffen, gibt es auch, die Gemeinden müssen sich nur dort melden, um Unterstützung zu erhalten.
So hat es halt vor dem Lockdown noch geheißen, was nun kommt, werden wir erst sehen.


Ich muß mich auf meine bekannten Plätze konzentrieren, wo ich geduldet,
oder gar erwünscht bin, da geht das eigentlich ohne Probleme.
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Hier stehe ich in der zugewucherten Einfahrt eines gößeren Grundstücks,
das gerade den Besitzer gewechselt hat und der nun auf Genehmigungen warten muß.
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Der Katz hat seinen Spaß um die Ruine herum, da geh ich auch mal Schauen.
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Hintenrum sieht das schon anders aus, viel Arbeit, das sieht man von vorne nicht so:
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Ich will auch gar nicht sesshaft werden, nur mal Schauen, wo man steht.


Das im letzten Jahr abgebrannte Windrad ist inzwischen auch schon ersetzt worden,
ich glaube, es ist jetzt sogar noch etwas größer, als das Vorherige.
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Ich war im Januar schon mal in Melides sesmarias am gewohnten Platz gestanden und
habe auch mal einen richtigen Glückstag gehabt,
zum Frühstück ein Regenbogen über dem Haus am Meer :
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Wieder mal das Haus am Meer, die Einstellung ist jetzt aber wirklich ausgereizt,
grad damit keine Mißverständnisse aufkommen, ich will da nicht wohnen,
es ist nur ein tolles Fotomotiv, das mir noch mal mit allen Registern ein Abschiedsbild schenkt.
Aber es gibt noch andere "Häuschen am Meer", die noch dazu den Vorteil der Beweglichkeit haben :
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da hinten sind in der Nacht noch zwei "Jüngere Rollheimer" dazu gekommen,
die muß ich Euch jetzt unbedingt zeigen
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Das sind doch mal schmucke "Kompakte", so was sehe ich nicht alle Tage,
einer davon wurde gerade verkauft.
 
Noch ein paar Bilder vom Februar, wieder mal am fast schon berühmten Waschhaus.
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Der Blumenteppich beim Gemeindeamt wird farbig, der Katz sieht etwas Anderes als interessant.
Auf dem Rückweg von der Südküste ist auch wieder mal einen Besuch
bei seiner Schwester an der Windmühle obligatorisch,
mit Zwischenhalt und Übernachtung an der Staumauer am Barragem de Santa Clara A Velha.
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So ein Sonnenaufgang über dem See hat schon was, das Bild sieht toll aus,
aber wenn man rechts die Staumauer ein Stück weit geht und zurück schaut,
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schaut das schon etwas anders aus, die sind wohl auch an der Küste verscheucht worden.

Oben angekommen sind die Gipfel von Monchique auch mal in den Wolken versteckt
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und am anderen Tag hat es wieder dieses magische Licht vor dem Sonnenaufgang
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in der anderen Richtung sieht das weniger spektakulär aus,
aber ich kann auch hier wieder die Funkantenne aufbauen und Verbindungen nach
Odemira oder auch nach Praia da Luz und Portimão pflegen.
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Mein Portugiesisch wird dabei immer wieder etwas besser.

So, erst mal keine tollen Bilder mehr, zur Zeit des lockdown habe ich keine gemacht.
Es wäre doch etwas unverschämt, damit eine Urlaubsstimmung zu dokumentieren.
Interessant ist vielleicht noch, daß es da im Wald auch noch mal ruhiger wurde,
als kein Verkehrsgeräusch der fernen Autobahn mehr zu hören war.
Normal nimmt man das gar nicht wahr, es ist ja so viel leiser als...
Daß es noch mal leiser war, erkannte ich daran, daß ich nicht nur die nächste,
sondern auch noch die übernächste Nachtigall hören konnte.

Eine kleine Geschichte möchte ich noch erzählen:
Bei einer anderen Nachbarin war ich auch mal zum Abendessen geladen und fuhr auf einer
weniger befahrenen Strecke, wo ich auch schon mal eine gezackt gemusterte Schlange sah,
wieder zurück zum Rollheim, es war spät und stockdunkel.
Plötzlich raschelte es neben dem Weg heftig
"Etwas" floh rasch durch das Gesträuch einen Baum hinauf.
Ich hatte meine kleine Taschenlampe zur Hand und leuchtete sofort in die Richtung.
Zunächst sah ich nur die stark reflektierenden Augen eines kleinen dreieckigen dunklen Kopfes
an einem dickeren Ast einer Korkeiche.
Ein Marder war es wohl nicht, der Körper war zunächst nicht zu sehen und
ich rätselte, wie, oder wo dieser sich verbarg, der Kopf könne doch unmöglich
aus dem Baum heraus wachsen oder im Baum stecken.
Nach und nach gewöhnten sich meine Augen und ich erkannte die Formfüllende Silhuette
einer am Ast "klebenden" Ginsterkatze, toll, keine zehn Meter vor mir in freier Wildbahn.
Die Tarnung des Fells ist perfekt auf die Korkeichenmusterung ab gestimmt.

Ich sprach sogleich mit dem Tier, es erkannte scheinbar meine Stimme und kletterte gelassen vom Baum, um dann gemächlich im Dickicht der Sträucher zu verschwinden.
Wenn man lange genug irgendwo steht, erkennen einen die Viecher und haben kaum Angst.
Ich entschuldigte mich, sie mit dem schnellen lautlosen Fahrrad so erschreckt zu haben.
Alles gut und für mich eine ganz spezielle Sensation.

Im Juli kamen wir wieder mal zum Waschhaus, morgens Paposecos holen
und danach wieder in den Korkeichenwald war angedacht.
Auf die folgenden Bilder bin ich besonders stolz,
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auch wenn es grad nicht so spektakulär für Euch sein mag, die Blumenpracht ist schon verblüht,
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für mich ist es ganz toll, präzise auf den Millimeter eingeparkt,
so daß die Türe gerade nicht an der Mauer vom Waschhaus kratz !
Jahrzehnte der Übung gingen voraus.

Derweil hatt der Katz da schon etwas ganz Anderes im Fokus
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Was da im Wassergraben war, weiß ich nicht, es war aber scheinbar so wichtig,
daß er meiner mehrfachen Aufforderung zu kommen, nicht Folge leistete.
Auch etwas später, der Schanz war nur etwas ermattet und mehr vertikal,
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aber die Aufmerksamkeit war ungeteilt und
ich fuhr alleine in den Wald zu "unserem Platz".
Ich wollte da nicht ewig in der Hitze rum stehen und dachte bei mir,
spätestens am nächsten Morgen, wenn ich mit dem Fahrrad zum Semmeln Holen fahre,
wird er Hunger haben und mir folgen, ich hole ihn halt dann halt ab.

Am nächsten Morgen fünf vor Sieben war er aber schon im Wald an gekommen und verlangte nach seinem Frühstück, tja , er kennt sich hier schon gut aus, alles gut.

 
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