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Mit dem Rollheim nach Portugal

Bei meinem Ausflug im Juli nach Santa Clara A Velha
habe ich natürlich die Schwester von Domingo besucht,
das heißt richtig, sie hat mich besucht.
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Sie hat auch nach ihrem Bruder gesucht, der Blick, als sie
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beim Katzenklo dann festgestellt hat, er war schon lange nicht mehr hier auf dem Kistl
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Sie hat sich dann noch etwas unsicher auf den altbekannten Plätzen eingefunden,
so dünn ist die Katze, sie bekommt halt nur Trockenfutter.

Bei einem weiteren Besuch im September bin ich gar nicht bis zur Mühle rauf gefahren.
Unten an der Straße, wo sich Domingo mal im Zaun aufgehängt hat,
wurde ein Bereich neben der Straße geschoben, wo ich stehen konnte.
Ich bin dann zu Fuß rauf zur Mühle und habe "meine" Katze nach fünf Jahren
einfach wieder abgeholt, ja einfach, ich hatte es mir komplizierer vor gestellt.
Sie ging einfach mit, sie hat nicht zurück geschaut, das machen Raubtiere so,
sie wollte auch vier Tage gar nicht mehr raus, so habe ich sie halt mitgenommen.
Als ich den Motor gestartet habe, ist sie mindestens so erschrocken,
wie ich, als ich den überholten Motor das erste Mal gehört habe.
Der tut jetzt ganz anders,
der "fünfeinhalbzylindert" nicht mehr,
der läuft rund, wie ein ganz normaler Sechzylinder-Reihen-Motor.

Jetzt mal wieder ein kurzer Exkurs, das hat jetzt wenig mit Portugal zu tun,
hilft aber dem Verständnis dieses besonderen Effekts.
Der Motor hatte einen Reparaturkolben von Mahle, der war 0,6mm niedriger.
Das war dann in der Abfolge der Zylinder ein schwächeres Geräusch,
ganz besonders bei niedrigen Drehzahlen zu hören.
So klang der Motor wie ein schnurrender alter Kater.

Es gab eine Frau in Mietenkam, mit guten Ohren, die mir sagte,
wann ich am gestrigen Abend an ihrem Schlafzimmerfenster vorbei gefahren bin.
Wenn ich über die kleinen Straßen in Bayern fuhr, hat sich die eine oder andere Katze,
die da gerade auf dem Feld auf eine Maus ansaß, nach mir bzw. dem Fahrzeug umgedreht.
Auch die Katzen in Portugal haben auf dieses spezielle Motorengeräusch mit Aufmerksamkeit reagiert.
Mir ist das schon damals aufgefallen, wenn ich mit irgend einem anderen Fahrzeug,
egal ob Benziner oder Diesel, da entlang fuhr, hat sich keine der Katzen umgedreht.
Dieser Effekt ist jetzt weg, keine Katze dreht sich mehr nach uns um und
Caramela hat Angst vor dem Geräusch, das sie ja so noch nicht kennt.
Nach einer längeren Etappe bis Melides hat sie sich unter dem Sofa versteckt
und ist erst nach einiger Zeit herus gekommen.
Hier habe ich dann den ersten Nachtausflug probiert.
Sie ist auch gleich mit raus und ich bin noch mal zurück eine Jacke holen.
Sie hat nicht auf mich gewartet, sie kennt das so noch nicht.
Da stand ich dann erst mal da und hab gewartet.
Zwei Stunden später war sie wieder da und meldete Hunger.
So weit alles gut und wir sind weiter nach Barreiro gefahren.
Auch hier hat sie mich in ihren Nachtausflug nicht einbezogen.
Am zweiten Tag war sie auf ein mal mitten am Tag verschwunden.
Ihr könnt Euch ja vorstellen, daß ich da Angst um die Katze bekam.
Es hat ja hier eine Großstadt mit Autos und vielen Menschen und Tieren.
Der streitbare aggresive Kater ist zwar nicht mehr, aber sein Sohn ist unterwegs.
Der ist übrigens ganz lieb und hat fast schon Manieren,
als er ins Rollheim wollte, sagte ich nur ein mal "nein" und er hat es sein gelassen.
Er wartet jetzt ein paar Sunden am Tag, brav in einiger Distanz,
ob nicht vielleicht etwas Futter abfällt.
Es werden hier auch so allerhand Hunde zum Entleeren geführt.
Ich erinnere da an den Pitbull-Mischling ...
Ich rief durch die Nacht und habe dabei einen ganzen Haufen anderer Katzen kennen gelernt.
Nach ein paar Nächten vergeblichen Rufens kam mir die rettende Idee:
Ich habe bei der Facebook-Freundin, bei der der Post mit dem roten Kater angezeigt wurde,
eine Suchanzeige gepostet, die wurde in 12 Stunden 71 mal geteilt, WOW !

Ein junger Mann kam am Nachmittag mit einem Foto auf seinem Handy,
er habe die Katze gefunden. Ich erkannte sofort, er hat den roten Kater gefunden.
Der hat schon wieder ein neues schickes Halsband.
So konnte ich ihm gleich sagen, wo der hin gehört, fein.
Als ich des Nachts um 1:30 Uhr mit der nächsten Suchrunde begann,
bekam ich gleich auf den ersten Ruf eine Antwort.
Keine zehn Meter vom Wohnmobil entfernt.
Caramela kam auf direkt aus der dunklen Nacht mich zu gelaufen und
war dann aber gar nicht mal so hungrig, wie sie nach vier Tagen sein müßte.
Sie wollte dann gar nicht mehr raus, wenn ich die Türe öffnete,
versteckte sie sich die ersten drei Tage unter dem Sofa.
Was hat sie erlebt, wo war sie ?
Wenn sie doch erzählen könnte.
Mit etwas Überzeugungsargumenten kommt sie dann doch rauf und
liegt auch entspannt auf dem Sofa, wenn die Tür auf ist.
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Wenn ich abends am Computer sitze, legt sie sich neben mich,
so nahe, daß die Körperkontakt hat, und das für Stunden.
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Beim Herrn Domingo war das ja immer nur kurz, bevor er sich auf den Thron verzog,
da muß ich mich jetzt umgewöhnen, es ist ein Mädchen, die sind anhänglicher.
Auf den Thron im Bücherregal ist sie auch schon mal geklettert und hat dann dort geschlafen.

Jetzt habe ich die Katze passend zur Wagenfarbe.
 
Ach, wie schön! Du schreibst wieder. Vielen Dank!
Ich freue mich so auf deine Reiseberichte mit Katzengeschichten.
Ich wünsche dir noch viele, schöne Erlebnisse (vielleicht nicht ganz uneigennützig wegen der tollen Berichte)
und bleib gesund.
 
Es ist schon eine besonders schöne Katze, aber auch besonders ängstlich.
Nach einiger Zeit traut sie sich dann doch wieder raus und ich
kann sie mal mit Sonnenlicht ablichten, ja, Euch zeigen.
Erst mal in Sicherheit unterm Wohnzimmer ein Rundumblick,
dabei erkläre ich ihr eine Besonderheit des portugiesischen Rundschnauzers.
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Der Besitzer hat da statt des Rangiermaules eine Seilwinde eingebaut,
das muß sie sich jetzt doch mal genauer anschauen,
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ich bin begeistert, so ein technik-affines Mädchen an meiner Seite.

Ja, das ist wieder der selbe Laster, wo schon der Rote mit Domingo spielte,
da riecht es halt nach Katz(en), aber die Geschichte mit der Seilwinde war doch auch gut, oder ?
Mal sehen, was sie dann beim TÜV macht, aber zunächst geht es hier weiter.

Eine Woche später ist sie schon mehr unterwegs und schaut auch mal neugierig,
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wer denn da so nett im Schatten liegt, doch als der den Blick erwiedert,
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kokettiert sie und zieht sich unters Wohnzimmer zurück,
aber deutlich mehr am Rand vorne und relaxt
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Er ist ja auch ein hübscher Kerl, durchaus häuslich gepflegt, kastriert und flohfrei
das könnte ein Anfang einer netten Freundschaft werden,
er blinzelt schon mal und
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rückt näher, "errötent folgt er ihren Spuren"
an den Ort, wo sie vorher saß
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bleibt aber da wieder hocken, schnuppert und erkennt die nicht vorhandene Hormonlage,
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alles gut und nett,
ich nehme zwischendurch mal ein touristisches Reisemotiv auf,
die Lage ist ja entspannt
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Das ist die "Skyline" von Seixal, das ist schon wieder eine Wiederholung, ja.
Das ist aber auch zum Zeigen, warum ich dann jetzt keine Fotos des weiteren Hergangs habe.
Während diese Aufnahmen noch auf die Speicherkarte geschrieben wurde,
das dauert so gefühlte zehn Sekunden, ereignete sich ein kleines Drama.

Ein weiterer Kater, schwarz, angora, aus dem Dunkel des Schattens der Radhäuser,
kam auf die Idee Caramela zu bespringen und sie entwandt sich ihm,
nicht ohne Fell zu lassen und eine kleine Schnittwunde an der Schulter zu erhalten.
Ich war natürlich mit einem Satz unten, der Kater war schnell verscheucht und
die Katze geborgen, alles noch mal gut gegangen.

Mit dem hat keiner gerechnet, der kam einfach dazu, tja die Jungs in der Stadt.
Da könnte man jetzt Vergleiche mit der "Rape-culture" ziehen,
aber ich will hier keinen Diskussionsthreat aufmachen.
Es ist bei den Tieren halt normal hormongesteuert und wäre hier mit der
veränderten Hormonlage auch noch gut und friedlich abgelaufen,
die Tiere sind ja an sich nicht blöd,
wenn da nicht ein fehlinterpretierender Zuschauer "wild" geworden wäre.
Ich will auch nicht analysieren, was dieser Kater für eine schwere Kindheit hatte.
ich war erst mal sauer und habe gepackt, wir fahren auf´s Land !

Dort war es bedeutend ruhiger und das Gelände frisch mit der Scheibenegge gerödelt.
Ein riesen-Katzenklo und es wird auch gleich mal Groß und Klein in verschiedene Löcher verteilt.
Was für eine Freude zu sehen, wie es ihr hier gefällt,
sie untersucht die umgebenden Sträucher auf Geruchsspuren der vorbei ziehenden Tiere.
Interessant ist vielleicht noch,
daß sie die jeweiligen Löcher fast doppelt so tief macht, als ihr Bruder.
Dann kommt Besuch,
die Katze, die ich für ängstlich hielt,
haut nicht vor einem Pferd ab, wie ihr Bruder,
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da bin ich jetzt aber platt, und mal auf allen Vieren,
damit Ihr seht, wie viel größer so ein Pferd gegenüber einer Katze ist
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und noch mal aus der normalen Perspektive - und die Katze bleibt sitzen.
Das hatten wir am folgenden Tag mit zwei Schafen,
da war Caramela auch viel entspannter als ihr Bruder
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So war jetzt auch ein Wenig Landschaft dabei.
Ich hatte ja schon wieder eine persönliche Beschwerde,
daß der Thread zu Katzenlastig sei, von einem Hundehalter,
aber mehrfach die Bestätigung andererseits,
so geht es jetzt wieder fröhlich mit Katze weiter,
drumrum sieht man ja was von Portugal,
die werden mich schon nicht deswegen rausschmeißen, oder ?

Ihr könnt sehen, wie trocken es ist, es ist furztrocken,
auch wenn es in drei Monaten ein mal zehn Minuten geregnet hat.
Wenn ich eine Weile wo stehe, so zwei bis drei Wochen,
gibt es in meinem Schatten gleich kleine grüne Halme und
wegen der kommt das Pferd hier durch, im Feld ist doch alles gerodet.
Dem Pferd geht es gut, es langweilt sich etwas, es hat etwas am Huf,
daß es nicht mehr zum Einsatz kommt, es erhält ein Gnadenbrot.
 
Da kann ich mich nur anschließen. Und: es kann nie zu katzenlastig sein....;) Ist ein schöner Perspektivwechsel, gerne mehr...
 
Es ereignet sich in der Umgebung so Einiges, von Partys bis Familiendramen,
mit Einsatz von Polizeidrohnen die nach Vater und Kind suchen,
die dann aber erst zu spät von Jägern gefunden wurden.
Hier bei uns im Wald ist es aber ruhig, fast schon langweilig,
die Befragung durch einen Polizisten , oder ein Loch im Fahrradschlauch
ist fast schon willkommene Abwechslung,
da sind ein paar Tage Regen schon ein Ereignis.
Es hat drei Tage leicht geregnet, es stehen ein paar Pfützen im Weg,
das muß man sich schon anschauen, am Tag danach:
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Der Boden ist an sich noch trocken, aber ein paar Anpassungskünstler sind auf dem Weg
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ganz zart erscheint ein neues Grün im Mittelstreifen
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Das Licht morgens, bevor die Sonne aufgeht
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mein erster Herbst in Portugal und ich kann nur sagen,
sehr angenehm.

Das Grün vom Mittelstreifen aus der anderen Pespektive einen Tag später,
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ja, man kann sehen, wie das Gras wächst, wenn man denn genau hin schaut.

Caramela hat Jagdglück, die zweite Maus, hier noch im Stück.
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Und damit es nicht zu katzenlastig wird, noch Bilder vom Nachbarn,
einem Besucher der anderen Art,
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"Valentin"

der muß natürlich näher betrachtet werden
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Das Gras wird, kaum gewachsen, auch schon wieder reduziert,
hier ist der redundante selbstlaufende wartungsarme Rasenmäher vom Nachbarn im Einsatz,
das Pferd hat auch nichts weiter als Grasen zur Aufgabe.
Das ist der, vor dem Domingo auf den Baum geflüchtet ist.
Caramela geht auf mein Zureden auf ihn zu.
Wie die Zwei gerade Nase an Nase waren und sich beschnuppert haben,
da kommt der Moment, in dem das Pferd ausatmet,
die Nase über dem Boden, die Staubwolke und die Katz die rückwärts purzelt,
das habe ich mit der Kamera wieder mal nicht erwischt,
aber nacher halt, wie die Katz wieder auf die Füße war und Richtung Rollheim trabt:
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Die ist echt mutig , die Caramela !
Aber auch erst, nachdem ich ihr gesagt habe, daß Pferde keine Katzen fressen.

Keine weiteren Ereignisse in meinem Aufgabenbereich.



 
Es wird Winter, der bringt kalten Wind,
aber im Windschatten in der Sonne kann man es durchaus aushalten.
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Ein kleiner Ausflug auf einen Baum
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bringt Abwechslung, der Rückweg wird interessant
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aber da überrascht sie mit gemsengleicher Geschicklichkeit,
ein kurzer Zwischenhalt, ganz sicher, ohne Purzelgefahr
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braucht sie keinerlei Hilfestellung zur Landung.
Ja, ich hab mich sogar mal hingestellt,
da kam sie neben mir, schön rückwärts, den Stamm runter und
hat mich so von der Seite an geschaut wie "was machstnda ?"
Da kam die Erinnerung, ja, weiter vorne im Thread zeigte sie schon mal
behende Kletterkünste an der Nackenstütze des Beifahrersitzes,
das ist diese Katze.
 
Schön zu sehen, das es mit der neuen Katze auch so gut klappt. Ist ja nicht selbstverständlich bei einer Katze.
Das Bild mit der Katze im Reifen: Perfekt.
 
Nichts wirklich Neues, es geht schon weiter, aber ich will mich eigentlich nicht wiederholen.
Unterwegs hat es eine schöne Wolken-Stimmung, ich halte mal an und schau.
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So ist es doch unvermeidbar, ich habe auch wieder eine Einladung zum Weihnachtsessen von meinem Freund bei Lagos bekommen.
Vorher war ich noch in Santiago beim Federnschmied und habe mein quasi neue Stoßstange montieren lassen.

die ist jetzt genau ausgerichtet, verstärkt, sandgestrahlt, verzinkt und Pulverbeschichtet.
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Die Parkplatz-Not spitzt sich auch hier zu, die Stützbalken manifestieren sich, wie so oft in Portugal,
so ist auch hier die einstürzende Mauer abgestützt und weiter wird erst mal nichts gemacht.
Man kann die Balken inzwischen schon im Google Satelite View sehen.
Das wäre mein Parkplatz gewesen, würde Rudi Carrell jetzt sagen.
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So muß ich da ganz am Rand stehen, ohne Klötze ginge es nicht.
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Der Dono macht da nichts mehr, er ist schon sehr alt und hat in seinem Leben viel zu viel Zeug angesammelt,
um das er sich nun auch nicht mehr kümmern kann.
Für Caramela ein Abenteuerspielplatz und wieder wird ein Fahrzeug inspiziert.

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Wir lesen und betrachten deine Beiträge sehr gerne... und selbst wenn: Auch das Alltägliche und Wiederholte macht Freude bzw. lässt uns teilnehmen.

Also bitte bitte ... gib uns immer mal wieder ein Lebenszeichen :liebe:


Ooops hatte wohl nicht abgeschickt:blush:
 
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