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Mein erster Auswanderungsversuch nach Portugal

AW: Mein erster Auswanderungsversuch nach Portugal

Zunaechst sagte Iñaki mir, dass er auf keinen Fall ein Terrorist sei, und auch denkt, dass die Bombenattentate der ETA sicherlich nich der richtige Weg und auch keine Loesung sind, aber obwohl die Franco-Ära in Spanien vorbei sei und es auch eine Demokratie gibt, habe sich fuer die Menschen aus dem Baskenland nicht geändert und sie werden immer noch durch die Regierung in Madrid und dessen Helfern, wie Polizei und Geheimdienst, unterdrückt, und jeder der sich irgendwie dagegen wehrt, wird gleich als Terrorist abgestempelt, obwohl niemals eine Bombe gelegt hat. Er sagte sogar, dass es sogar noch Verhoere mit Folter gaebe, so wie man es zur Zeiten der Diktatur kannte, ja und Iñaki selber ist Opfer davon geworden, nachdem man ihn in Belgien entfuehrt und nach Spanien verbracht, dort verhaftet und schlimmsten Verhören ausgesetzt hatte, wo bespielsweise Elektroschocks zum Einsatz kamen.

Ich war verwundert und zugleich erschreckt, dass es so etwas in einem Land in Europa gab was gerade in die EG eingetreten war. Abe Iñaki versichterte mir, die Wahrheit zu sagen und seine Schilderungen klangen durchaus glaubwürdig.
 
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Ich wollte dann letztendlich wissen, was in jener Nacht in Luettich genau geschehen war. Und er erzaehlte mir, dass er sich mit dem Taxi ins Hafengebiet hat bringen lassen, um jenen spanischen Herren zu treffen mit welchem er mit gefilmt hatte.

Nachdem er in seinem Hotel eine Kopie des Erpresservideos erhalten hatte, setzte er sich telefonisch mit Iñaki in Verbindung um besagtes Treffen im Hafen zu planen zu welchem er alleine kommen wollte. Iñaki war sich seiner Sache halt sehr sicher und meinte wirklich, dass der Typ, fuer welchen durch dieses Video nun einiges auf dem Spiel stand, alleine kommen wuerde und natuerlich zahlen wuerde. Jedoch das tat er nicht. Zunaechst meinte Iñaki, dass die zwei alleine waeren, jedoch aus einem Hinterhalt von einem Hausboot aus wurde Iñaki dann ueberwaeltigt. Es kamen wohl zwei Typen von hinten die ihn packten, zu Boden drueckten, und ihm dann eine Spritze in den Arm drueckten, woraufhin Iñaki sofort in Tiefschlaf fiel. Er war kurzfristig wieder bei Bewusstsein, als man ihn von einem Auto aus in einen Hubschrauber verfrachtete, wo gleich wieder eine Droehnung bekam, und als er erwachte, war bereits irgendwo in einem Folterknast fuer baskische Seperatisten, der irgendwo in der Pampa von Kastilien lag und wie sich hinterher heraustellte nicht weit von Valladolid, denn dorthin verbrachte man in zu Verhoeren, wo durchaus Folter zum Einsatz kam, um von ihm zu erfahren wen man von seinen Landsleuten besonders im Auge haben sollte. Jedoch Iñaki hielt stand, und hat niemanden verraten.
 
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Ich fragte in dann natuerlich, wie er es denn geschaffft habe, nach Portugal zu entkommen. Und Iñaki sagte mir, dass er bei einem Verhoer eine Herzatacke vorgetaeuscht habe und man habe daraufhin einen Krankenwagen gerufen um ihn auf direktem Wege ins Krankenhaus zu bringen, und in einem guenstigen Momente ist er dann aus der Ambulanz abgehauen und habe sich auf direktem Wege zum Bahnhof gemacht und dort in einem Paketwagen eines Zuges der nach Vigo fuhr versteckt. Bei einem Stop in Salvaterra do Miño hat er es dann geschafft unbemerkt auszusteigen, und dort habe er es geschafft bei Nacht mit einem Boot ueber den Minho ins sichere Portugal zu entkommen, wo er ja schon mal gelebt hatte und genug Leute kannte.

Ich musste irgendwie grinsen und sagte ihm, dass die Geschichte recht aberteuerlich und irgendwie wie aus einem Film klingt, aber Iñaki versicherte mir, die Wahrheit zu sagen, an welcher ich selbst heutzutage irgendwie noch meine Zweifel habe.
 
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Iñaki und Santos wollten natuerlich auch wissen, was ich denn so alles auf meinem Weg nach Portugal erlebt habe. Nun ich sagte ihnen, dass ich von Montpellier aus zu Richard nach Bézier bin und dort ein paar Tage blieb. Richard wollte mich dazu bewegen bei ihm zu bleiben und habe sogar versucht mir meinen Peronalausweis und Reisepass abzunehmen, um mich an der Weiterreise nach Portugal zu hindern, was ihm aber nicht so recht gelang. Als ich gerade aus der Dusche kam, sah ich wie er an meinen Sachen war und die Dokimente entwendete und in einer Schublade versteckte. Ich habe mir nichts anmerken, erst am folgenden Tag, als Richard im Dienst war, habe ich mir meine Dokumente zurueckgeholt und beschlossen schnellsten zu verschwinden, na ja, da lagen auch noch ein nicht kleiner Packen an Geldscheinen in der Schublade, welchen ich natuerlich nicht mitgenommen habe, bis auf ein paar wenige Scheinchen, wessen Verschwinden auf dem ersten Blick nicht aufgefallen waere. Ich machte mich von Richards Wohnung auf dem schnellsten Wege auf zum Bahnhof, wo ich gleich einen Zug nach Toulouse hatte.
 
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Als ich in Toulouse ankam, musste ich jemanden finden, der mich mit zu sich nach Hause nehmen wuerde. Obwohl ich ja eine Anlaufadresse hatte, konnte besser gesagt wollte ich dort nicht hin, weil ich davon ausgehen musste, dass Richard dort eventuell aufkreuzt, worauf ich irgendwie echt keine Lust hatte.

Eduardo sagte, dass er beagten Richard ebenfalls in Liège kennengelernt habe und die beiden ebenfalls Verbindung haben, da sie beide bei der Polizei sind und Richard dazu noch halber Portugiese ist. Er sagte weiterhin, dass er auch schon bei Richard auf Besuch war und fragte mich, ob ich mal in verbotenen Kammer war. Die verbotene Kammer in Richards Wohnung war ebenfalls Iñaki und Santos von Besuchen bekannt. Was hatte es damit auf sich? In Richards Wohnung befand sich eine Kammer oder Zimmer, dessen Tuer stets und staendig verschlossen war, wenn er Besuch hatte und dort niemand hinein durfte, und wenn man ihn mal direkt danach fragte, dann wich er staendig aus oder reagierte recht unfreundlich.

"Ja ja, die verbotene Kammer" - meinte Santos -"Was sich wohl darin verbirgt? Das wuerde mich echt mal interessieren. Ja und auch so einige andere unserer Freunde aus Liège waren schon beim ihn zu Hause, und niemand hat es jemals geschaftt nur einen Blick hineinzuwerfen." "Wer weiss, vielleicht hat euer Freund dort eine Leiche versteckt." - bemerkte Luis Miguel, der Richard bis dorthin noch nicht kannte, scherzhaft.

"Das glaube ich kaum" - bemerkte Eduardo -"Er wird als Polizist wohl kaum so dumm sein und eine Leiche in der eigenen Wohnung zu verstecken. Ja und ausserdem wuerde dass auch irgendwann tierisch anfangen zu stinken, und der Geruch durch das ganze Hause ziehen, und auch den Nachbarn aufallen."
 
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Ja wir spekulierten noch eine ganze Zeit, was sich wohl in dieser Kammer verbergen koennte, aber wir sollten es niemals erfahren, denn kurz darauf zog Richard in Beziers in eine andere Wohnung und da gab es dann keine verbotene Kammer mehr.

Santos meinte letztendlich, dass ich weiter von meiner Reise erzaehlen solle, was ich dann auch tat.

In Toulouse hatte ich mal wieder richtig Glueck, denn ich wurde dort auf dem Bahnhof von einem Typ, der wohl so Ende 30 Anfang 40 war angesprochenen, der mich ansprach und mich auch relativ schnell mit zu sich nach Hause nahm. Er wohnte nicht gerade weit weg vom Bahnof.
 
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Der Typ, ein Franzose spanischer Herkunft, sagte mir, dass ich nur fuer eine bis zwei Naechte bei ihm bleiben koenne, denn er sei verheiratet und in zwei Tagen wuerde seine Frau heinkommen, die gerade auf Besuch bei ihren Eltern in Nantes war. Ich war ja froh, ueberhaupt eine Schlafgelegenheit gefunden zu haben, und ausserdem wollte ich eh nicht ewig in Toulouse bleben.

Ich nutzte den folgenden Tag, um mir die Stadt anzusehen, waehrend mein Gastgeber arbeiten war.

Am spaeten Nachmittag trafen wir uns wieder bei ihm in der Wohnung, und er hatte so sein verlangen und wir gingen ins Bett. Und als wir gerade so richtig bei der Sache waren, da ging ploetzlich die Schlafzimmertuer auf und es stand dort die liebe Gattin, die ueberraschend einen Tag zuvor vom Besuch bei ihren Eltern heimgekommen war. Sie fing sofort an herumzuzetern -"Habe ich mir doch gedacht, sobald ich aus dem Haus bin, holst Du Dir wieder irgendwelche Kerle ins Bett. Ja hast ja wohl nicht damit gerechtet, dass ich einen Tag vorher nach Hause komme."

Sie meinte nur dass er seine Koffer packen koenne und zusehen wo er bleiben wuerde mit oder ohne seinen Typen, wo ich mit gemeint war.

Ich zog mich schnellstens an, schnappte meine Reisetasche und so zu, dass ich dort wegkam und ging wieder Richtung Bahnhof. "So ein Scheiss aber auch" -dachte ich mir -"Musste die Frau ausgerechnet einen Tag eher als geplant nach Hause kommen. Hoffentlich habe ich wieder Glueck und finde jemanden, bei dem ich uebernachten kann, weil ich kein Geld fuer ein Hotel ausgeben wollte. Es wurde zunehmend spaeter und an diesem Tage schien wohl niemand am Bahnhof auf der Suche zu sein, der auch bereit war, einen Typen mit nach Hause zu nehmen. Es wurde spaeter und spaeter, mitlerweile war es auch dunkel geworden, und ich dachte mir nur, was ich nun machen sollte. Es ging in dieser Nacht noch ein Zug nach Irun, und anstatt Geld fuer ein Hotel auszugeben kaufte ich mir eine Fahrkarte, allerdings nur bis Bayonne, weil ich ja auch dort eine Anlaufadresse von Freunden meiner Freunde aus Liège hatte.
 
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Es war mittlerweile so spaet geworden, dass der Bahnhof schloss und nur Leute mit Fahrschein fuer besagten Nachtzug sich dort weiterhin aufhalten durften. Ich sass im Wartesaal und wurde langsam muede, es dauerte noch fast zwei Stunden bis der Zug kam. Ich dachte mir bloss nicht einschlafen. Ausser mir befanden sich nur noch drei weitere Personen im Wartesaal und der Bahnhof war wie ausgestorben. Letztendlich kam der Zug und ich war froh als ich im Liegewagen meinen Platz hatte und erstmal schlafen konnte.

Am folgenden Morgen, es war noch recht frueh, so etwas zwischen sechs und sieben Uhr, erreichten wir Bayonne, wo auch einige Leute ausstiegen. Ich dachte mir nur, um diese Uhrzeit kann man ja noch nicht bei den Leuten, die mich gar nicht kennen anrufen. Doch dann kam jemand auf mich zu, der so wie es aussah wohl auch aus diesem Zug gestiegen war auf mich zu, und ich dachte mit trifft der Schlag, er war mein Kumpel Dirk, und ich dachte, dass kann doch jetzt nicht wahr sein.
 
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Und als gerade so am erzaehlen war und die anderen mir gespannt zuehoerten, klingete ploetzlich das Telefon. Luis Miguel nahm ab und sagte, dass dort jemand mit Iñaki sprechen wolle, es sei sehr dringend. Wir anderen konnten kein Wort von dem verstehen, was Iñaki sagte, da er Baskisch sprach. Und kurz nach dem Telefonat teilte er uns mit, dass er ganz schnell weg muss, obwohl er schon sehr spaet sei und fragte Santos, ob es ihm nichts anmachen wuerde am naechsten Tag mit dem Zug zurueck nach Porto zu fahren, da er auch das Auto braeuchte. Santos stimmte zu und Iñaki machte schnellstens auf dem Weg, ohne zu sagen, was eigentlich los sei.

Wir anderen waren mitlerweile muede geworden, wir machten es uns bequem und schliefen auch bald ein.

Am naechsten Morgen fuhren Santos und ich mit Eduardo zurueck in die Stadt. Eduardo hatte an diesem Tag Spaetschicht, und wir gingen gemeinsam in ein Café um zu fruehstuecken. Santos fragte mich, ob ich denn gar nicht zu meinem Freund nach Lisboa wollte, und ich sagte ihm, alles zu seiner Zeit. Letztendlich fragte er mich, ob keine Lust haette mit ihm nach Porto zu kommen. Ich stimmte zu und nachdem wir gefruehstueckt hatten machten wir beiden uns auf dem Weg zum Bahnhof und Eduardo ging nach Hause.

Als wir am Bahnhof ankamen, hatten wir etwa eine knappe Stunde bevor der naechste Zug nach Porto fuhr, und Santos meinte, dass ich doch weitererzaehlen sollte, wo ich am Abend zuvor aufgehoert hatte.
 
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Santos fragte mich auch, woher ich en Eduardo kennen wuerde, und ich sagte ihm, dass ich den echt durch Zufall, am Bahnof in Coimbra kennengelernt habe, wo wir zu dem Zeitpunkt gerade sassen und auf unseren Zug warteten. "Find ich ja lustig"- sagte Santos - "Da lernst Du hier in Coimbra jemanden kennen, der ebenfalls zu unserer europaweiten Clique verbindung hat. Das nenne ich echt einen Zufall, oder war es vielleicht doch Bestimmung?" Ich antwortete ihm daraufhin, dass ich auch nicht schlecht gestaunt habe, als Eduardo mir sagte, dass er so gewisse Leute kannte und als er und Iñaki bei Luis Miguel auftauchten, da habe ich auch nur gedacht, wie ist das moeglich?????

Ebenso war es ein Zufall dass ich auf dem Bahnho von Bayonne meinen Kumpel Dirk widertraf, der einge Wochen zuvor von Luettich aus sich von einem LKW hat mit in die Bretagne nehmen lassen.
 
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"Und wie es Bayonne, was habt ihr dort gemacht?"" - fragte Santos.
"Also wir standen, dort morgens auf em Bahnhof und ich hatte ja eine Adresse bereits von euch in Liège bekommen" -antwortete ich -"Und ich sage Dir ja sicherlich nichts neues, wenn ich Dir erzaehle dass dort Frende von euch, eben solche einen Privatclub aehnlich wie in Luettich betreiben, allerdings nur viel kleiner und nicht ganz so speziell eingerichtet. Also wir warteten noch ein wenig ab und gingen dann spaeter zu besagter Adresse, und ich war echt froh, als wir dort ankamen, dass sich Eric zu jenem Zeitpunkt ebenfalls gerade ich Bayonne aufhielt, und uns dort bekannt machte und einquartierte. Dirk lernte eine reiche Tante aus Biarritz kennen und zog bei der ein, ich wohnte bei Eri`s Freunden und arbeitete auch im Club sowie in Liège. Nach ein paar Tagen fuhr ich dann weiter per Anhalter, und ich fand einen Fahrer der mich mit bis Valladolid war, dort konnte ich bei einem Landsmann von Dir wohnen, der wohl auch zu eurer Truppe gehoert und den ich in Bayonne kennengelernt habe." "Du meinst Joaquim?" - fragte Santos. "Ja genau den meine ich"- antwortete ich und fuhr fort -"Und wie Du weisst eimfaengt ja auch er regelmaessig so einige Herren in seiner Privatwohnung zu gewissen Partys sowie wie wir sie gestern hatten. Ja und dort lernte ich auch dein einen oder anderen netten Herren aus Spanien sowie aus Portugal kennen, der recht grosszueglich war. Ja und dann bin ich letztendlich per Autostop hier in Portugal gelandet."
 
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Letztendlich war es Zeit fuer uns in den Zug Richtung Porto zu steigen, es war ein Regional, der an jeder Michanne anhielt. Santos war der Meinung so koenne ich mehr und auch besser etwas vom Land sehen und wir muessten weder in Coimbra noch in Porto von einem Bahnhof zum anderen mit der Regionalbahn um in den Fernzug zu steigen der aus Lisboa kommt, obwohl wir somit etwas schneller waeren.

Wir waren eine ganze Weile unterwegs und hatten gerade Aveiro hinter uns gelassen und der Zug hielt irgendwo in einem Kaff und dort zog uns ein bestialischer Gestank in den Nase, mir waere fast uebel geworden, da waren die bereits besagte Ausscheidung des Tigers im Zirkus sowie die Stinkfuesse des portugiesischen LKW-Fahrers reines Parfum gegen. Santos sagte mir, dass es von der dort ansaessigen Papierfabrik kaeme, und mir taten einfach nur die Leute leid, die in der Gegend leben mussten. Aber laut Santos wuerden die diesen Gestank schon gar nicht mehr zur Kenntnis nehmen.
 
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Letztendlich erreichten wir Porto. Beim Ueberqueren des Douros hatte man einen recht schoenen Blick auf die Stadt, ja und als wir im Sao Bento Bahnhof aussiegen war ich ebenfalls von den Azulejoblidern in Bahnhofshalle total beeindruckt-.

Wir verliessen den Bahnhof durch eine Seitentuer und Santos sagte, dass er gleich um die Ecke wohnen wuerde. Wir liefen einige Minuten durch ein paar enge Strassen und Gassen, die ich zu jenem Zeitpunkt irgendwie als duster und ein wenig verfallen empfand, aber trotzdem irgendwie ihren Charme und ein besonderes Flair hatten.

Wir kamen in eine kleine Strasse wo sich mehrere Nachclubs befanden, und Santos sagte mir, dass er, Iñaki und ein weiterer Freund ebenfalls dort solch einen Laden betreiben wuerden, sowie einen Privatclub nur fuer Maenner, sowie ich es aus Liège kannte. Natuerlich war der Club fuer die Herren rein privat und der Eingang auch recht unauffaellig.

Wir erreichten letztendlich, die Wohnung von Santos, die sich einem der oberen Stockwerke befand, er sagte mir, dass auch er sowie Iñaki und der andere Freund und Geschäftspartner namens José António (ebenso wie der LKW-Fahrer der mich in Trodesillas aufliess)
 
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Als wir die Wohnung betraten, war ein ziemlich lautes Stoehnen eines Mannes sowie einer Frau zu hoeren, und von dem kleinen Hausflur aus sah man direkt in einen Raum mit offener Tuer, der wie das Wohnzimmer aussahe, und auch von dort kamen die Geraeusche. Santos ging geradewegs in den Raum und meinte ich sollte ihm folgen. Da lag auf dem Sofa ein Mann, so um die 30, ebenfalls ein staemmiger Dunkelhaariger Typ, der ebenfalls einen Obelippen. Kinnbart hatte mit einem aermellosen roten Netzhemd sowie Tennissocken bekleidet war und auf ihm sass eine blonde Frau wohl im selben Alter nur mit Strapsen bekleidet. Santos fragte, ob er stoeren wuerde, und warum sie es nicht in seinem Zimmer machen wuerden. Der Typ meinte nur einen kleinen Augenblick noch, und die beiden machten weiter, und er war auch kurz darauf fertig und sagte zu der Frau, dass sie bei denen anfangen koenne und sagte ihr wo das Bad befand. Der Typ sagte, dass es eine Dame als Frankreich waere, die in Porto mit einem Bekannten, ebenfalls aus dem Millieu, verheiratet waere und im Nachclub taetig werden wolle, und das dass eben eine Art Einstellungstest gewesen sei.
 
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Der Typ stand ebenfalls auf, nahm eine Badehose, die auf dem Boden lag auf und sagte, dass er sich ebenfalls mal eben waschen wolle und kam auch kurz darauf, allerdings mit der Badehose angezogen wieder zurueck und wollte von Santos gleich wissen, wer ich denn sei. Wir erzaehlten ihm kurzum wie und woher wir uns kannten und das ich eigentlich nach Lisboa zu meinem Freund wolle. "Ach was" - meinte der Typ. der sich mir auch als José António vortellte -"Bleib hier bei uns, ich kenne sehr viele nette Herren, die gerne mit Dir Spass haetten, und einige von denen durchaus in Begleitung der Gattin oder eine Damen aus dem Club. "Also" -sagte José António -"Falls Felizberto es Dir noch nicht gesagt hat, wir betreiben hier zwei Clubs, einen Nachtclub wo man Damen kennenlernen kann, und einen weiteren, viel privater und nicht gerade offiziell wo Herren mit Herren Spass haben koennen. Ja und unsere Kunden sind betuchte und teilweise nicht unbekannte Maenner hier aus Porto und der weiteren Umgebung unser Einzugsbereich reicht bis Coimbra und Viseu, sowie Braga, Viana do Castelo und Vila Real, ja und sogar teilweise aus dem benachbarten Galizien kommt man gerne zu uns. Und so mancher unser Stammgaeste besucht auch gerne beide Clubs. Du musst wissen, hier in Portugal ist man eher pruede, also nach aussen hin, und da kommen wir so manchem Herren recht gelegen um seine geheimsten Phantasien auszuleben."
 
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Santos regte sich erst einmal darueber auf, dass er beim Vornamen, welchen er ja absolut nicht ausstehen konnte, genannt wurde, und meinte, dass ich so etwas in Portugal wohl eher nicht erwartet haette, da ich bereits von meinem Freund und den Leuten in Liège erfahren habe, dass man dort eher pruede sei. Aber es auch in Portugal, selbst zu jener Zeit, liess sich so ziemlich alles finden, was zur Befriedigung sexueller Phantasien diente, aber halt nur nicht so offensichtlich wie beispielsweise in Deutschland, Frankreich oder Belgien.
 
Santos und ich machten einen kleinen Spaziergang durch die Stadt, welche mir damals schon recht gut geflel. Nachdem wir so einige Sehenwuerdigkeiten abgeklappert hattten, landeten wir letztendlich in einem Restaurant am Cais de Riberia, wo es damals recht herumtergekommen aussah, und Huehner auf der Strasse herumliefen.

In dem Restaurant war Santos ebenfalls bekannt. Es war nicht sehr viel Betrieb wir waren neben dem Chef des Hauses, an wessen Name ich mich nicht mehr erinnere, sowie einem etwas komischen Typen, der seine Haare, die dunkelblond waren, total mit Gel angeklascht hatte, einen Anzug un Krawatte trug, und dazu Sportschuhe. Der Typ stand auf und gesellte sich zu uns, denn auch er war ein Bekannter von Santos. Er stellte sich mir als Alfredo vor, und er sprach auch akzentfreies Deutsch, und sagte mir das er Deutsch-Portugiese sei und eigentlich in Lisboa leben wuerde. Der Typ war auch etwas korpulent und irgendwie schleimig, also ich mochte ihn irgendwie nicht besonders, aber ich trotzdem freundlich.

Wir haben letztendlich gemeinsam gegessen, und danach gingen wir wieder Richtung Sao Bento. Wo sich ja die Wohnung, und unter anderem auch das Hotel von Alfredo befand, der mir letztendlich anbot noch am selben Abend mich im Auto nach Lisboa mitzunehmen. Santos fragte mich, ob ich denn nicht noch etwas in Porto bleiben wollte, jedoch ich verneinte, da ich ja nach Lisboa wolllte.
 
Letztendlich fuhren wir los und auf der Fahrt erzaehlt mir Alfredo, dass er 35 Jahre alt sei, und Sohn eines Deutschen, der sich aus der alten Heimat auf dem Weg nach Portugal machte, und von dort aus eigentlich weiter nach Brasilen wollte, aber dann die Mutter von Alfredo, eine Portugiesin aus gutem Hause kennenlernte, sie heiratete und blieb. Auf meine Frage, womit er denn sein Geld verdienen wuerde, sagte Alfredo mir, das er in verschieden Branchen taetig sei, Immobilien, in der Erotikbranche sowie Santos und Co., ja letztendlich wuerde er auch noch mit exotischen Tieren handeln. Waehrend der Fahrt liess er immmer wieder eine Hand vom Lenkrad und war mit dieser immer an meinem Bein. Er war nicht unbedingt haesslich, aber irgendwie etwas scheimig und schmierig, und ich hatte auch keine grosse Lust auf ihn. Es war mitlerweile dunkel geworden, und wir machten einen Stop um etwas zu essen, dass muss irgendwo kurz hinter Coimbra gewesen sein. Ich musste nach dem Essen mal fuer kleine Jungs, und als ich an den Tisch zurueckam hatte Alfredo bereits bezaht und fuer mich einen Café und Brandy bestellt.

Letztendlich setzten wir die Fahrt fort und mich ueberkam ploetzlich eine totale Muedigkeit, und hatte irgendwie das Gefuehl, dass Alfredo mir etwas in den Café oder Brandy getan hatte, weshalb ich auch krampfhaft versuchte wachzubleiben und mir nichts anmerken zu lassen. Aber es gelang mir nicht und ich schlief letztendlich ein.
 
Ich weiss nicht wie lange ich geschlafen hatte. Aber ich wach wurde, war es bereits hell draussen lag ich irgendwo, nur mit Unterhose und T-Shirt bekeidet in einem Bett in irgendeinem Zimmer was recht gross war.

Ich hatte keine Ahnung wo ich mich befand, ich stand zunaechst auf, ging ans Fenster und zog die Gardine zur seite, und ich merkte schnell, dass ich irgendwo in einem Haus mitten in der Pampa war, denn beim Blick nach draussen sah eine leicht huegele Landschaft die teilweise bewaldet war, ich der Ferne irgendwelche Berge und einen Fluss. Und ich hatte keine Ahnung, wo ich war, und mir war irgendwie nicht wohl bei der Sache. Ich zog mich letztendlich an und verliess das Zimmer und stand in einem langen und ziemlich dunklen Flur.

Und dann kam mir auch schon Alfredo mit einem einem Bademantel bekleidet entgegen und fragte mich, ob ich denn gut geschlafen habe. Ich wollte von ihm wissen, wo ich denn sei, und er grinste nur, und meinte, dass ich mich schon einleben und es mir gefallen wuerde. So eine Sch......, dachte ich mir, und fragte mich wo ich nur gelandet war, und was mich noch erwarten wuerde.
 
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