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Habt Ihr letzte Woche auch die Maddie-Doku auf TVI gesehen?

kailew schrieb:
Was die Kräuter betrifft, ist es (leider) ähnlich. Die Hoffnung, dass es ein Mittel gegen eine bestimmte Krankheit gibt ist zwar tröstlich aber naturwissenschaftlich spricht eben nichts dafür. Muss man nicht glauben, aber die Naturwissenschaften sind eben bislang ein extrem erfolgreiches Modell, unsere Welt zu erklären.

Kai

Warum sollen Kräuter und andere milde Mittel gegen die Naturwissenschaft sein?
Oder weisst Du nicht, wo die Aspirin* herkommt?
Trinkst Du etwa keinen Kräutertee mit Honig wenn Du erkältet bist?
Oder Ingwer für den Hals oder z.B. gegen Übelkeit?
Leinsamen gegen Magenbeschwerden
Efeuextrakt gegen Husten usw usf
Aus den Pflanzenextrakten kann man sehr gut Medikamente gewinnen oder in anderen Fällen durch den Verzehr der entsprechenden Pflanzen seine Gesundheit verbessern.

* Das war vor wenigen Jahren auch ein rechter Skandal in England; die Aspirin, ein natürliches Produkt, war nur noch sehr begrenzt in den Drugstores erhältlich (ich glaub max. 5 Packungen pro Person) und nur noch hinter dem Ladentisch. Während Aspirin mit Paracetamol vermischt (was viel gefährlicher ist) in beliebiger Menge zu kaufen war und direkt in den Regalen stand. Es macht keinen Sinn, untermauert aber das was ich schon betont habe, dass die Pharmaindustrie unterstützt von den Regierungen ihre "gefährlicheren" Chemiekeulen um jeden Preis an den Mann bringen will und "bessere" Konkurrenz, an denen sie nicht so viel verdient, unterdrücken will - und das war die Parallele, die ich da gesehen habe.
 
Hallo Schneewittchen,

selbstverständlich habe Kräuter Wirkungen, das habe ich nicht bestritten, das wäre auch dumm! Letztlich sind auch in Kräutern chemische Wirkstoffe, die natürlich im Körper etwas tun. Das ist gar keine Frage. Ich habe selber einen ganz guten Kräutergarten und mache eine ganze Menge Tee selber usw.

Was ich nicht glaube ist, dass es ein bestimmtes Mittel gegen eine bestimmte Krankheit gibt. Dass also Aprikosenkerne jeden Krebs heilen und davor schützen können, kann ich schon alleine deshalb nicht glauben, weil es so viele völlig verschiedene Mechanismen gibt, wie Krebs entsteht. Die Hoffnung, dass dagegen ein einziges Mittel gewachsen ist, lässt sich eben nicht naturwissenschaftlich belegen.

Das bedeutet immer noch nicht, dass es vielleicht nicht doch funktioniert. Keine Ahnung - ich persönlich kann nur sagen, dass ich mei Geld dafür definitiv nicht ausgeben würde und dass ich froh bin, dass der Staat solche Scharlatane (und das ist es in meinen Augen) bremst.

Man kann aber natürlich anderer Meinung sein.

Kai
 
Ich nehme das auch nicht vorbeugend. Aber wenn ich Krebs hätte, würde ich das sicher probieren. Sicher klappt es nicht immer oder bei jedem und sicher gibt es noch andere, noch nicht entdeckte Mittel, aber ich glaube trotzdem, dass da was dran ist.
 
hier steht übrigens auch was zu Großbritannien:

Acetylsalicylsäure

Bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen sollte Acetylsalicylsäure nicht eingesetzt werden, da es (möglicherweise nach einer überstandenen Viruserkrankung) das mitunter tödliche Reye-Syndrom auslösen könnte; es sollte auf alternative Substanzen – wie Paracetamol oder Ibuprofen – ausgewichen werden. In Großbritannien ist die rezeptfreie Abgabe von Acetylsalicylsäure an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren aus diesem Grund verboten.

In jedem Fall wird durch diesen Artikel ganz gut deutlich, was ich meine: So ein Mittel wie das Aspirin hat neben einigen Hauptwirkungen immer auch diverse Nebenwirkungen. Wenn mir jemand erklären möchte, dass ein Mittel nur eine einzige erwünschte Hauptwirkung hat, werde ich skeptisch, weil das eben der grundsätzlichen hohen Komplexität der Körperchemie völlig widerspricht.

Kai
 
Leute...ihr schweift ja gerade ab...

In meinen Augen gibt es keine Entschuldigung für die Eltern, zumindest was das alleinlassen an einem Urlaubsort angeht.
Kinder in dem Alter können gar nicht rational handeln.
Schon gar nicht, wenn sie die Umgebung nicht kennen, aber auch nicht, wenn sie allein zu Hause sind.
Dieses Wissen reicht für mich als Mutter aus, um nichts zu riskieren.

Ich lasse mein Kind in diesem Alter einfach NIRGENDWO allein, und schon gar nicht im Urlaub.
Mir würde mein Vergnügen am ausgehen einfach im Halse stecken bleiben, wenn ich mir vorstellen würde, dass mein Kind aufwachen könnte und Angst hätte, weil es nicht weiss, wo Mama oder Papa sind.

Das ganze liegt natürlich anders, wenn Kinder grösser werden und man das Ausgehen vorher mit ihnen bespricht.

Aber im Fall von Maddie waren alle beteiligten Kinder einfach in meinen Augen zu Klein, um allein zurück gelassen zu werden.

Ich würde und werde dies niemals tun, auch wenn ich kein Verbrechen befürchte.
Die Angst meines Kindes wäre einfach Grund genug für mich, nicht ausgehen zu wollen.

Pronto
Para mim é assim
 
Hallo Sivi,

Sivi schrieb:
Ich würde und werde dies niemals tun, auch wenn ich kein Verbrechen befürchte.
Die Angst meines Kindes wäre einfach Grund genug für mich, nicht ausgehen zu wollen.

das kann man alles so sehen.

Aber: Erstens sagt allein die Tatsache, dass die McCanns es doch gemacht haben, nicht viel darüber aus, ob es sich grundsätzlich um liebevolle und verantwortungsbewusste Eltern gehandelt hat - oder nicht. Man weiß immer noch zu wenig - bzw. zu vieles Falsche aus den Medien - über die näheren Umstände und die Familie an sich. Ich kann es mir gut vorstellen, dass man einfach zu wenig weiß, um die Sache wirklich zu verstehen.

Und vor allem Zweitens: Was ändert das? Die nicht mehr beweisbare Spekulation, dass dann alles anders gekommen wäre (die vielleicht sogar stimmt) ändert nichts an der Tatsache, dass hier ein sehr brutales und skrupelloses Verbrechen passiert sein kann. Das kann man durch nichts relativieren. Niemand würde auf die Idee kommen, anhand der Rocklänge eines Mädchens einen Quotienten zu errechnen nach dem es eine Mitschuld an der eigenen Vergewaltigung hat; so nach dem Motto pro Zentimeter weniger zehn Prozent mehr. Das ist einfach Quatsch und bei den McCanns ist es ähnlich. Denn bei allen diesen Betrachtungen käme man irgendwann an den Punkt, dass nicht mehr der Täter, sondern doch die Eltern die ganze Schuld haben.

Wird die Sache, wenn es denn ein Verbrechen war, "besser", wenn man ihnen eine "Mitschuld" oder gar die Schuld unterjubeln kann? Ich finde es ziemlich fatal, sowas zu versuchen und die Rollen von Opfer und Täter zu vertauschen. Die Eltern haben einen Fehler gemacht, der erstens in ihren Augen und ihrer Lebenssituation vielleicht gar keiner war, der millionenfach jeden Tag weltweit passiert und auch normalerweise keine schlimmen Folgen hat. Die entscheidende Grenze hat der Täter überschritten - und das sollte man meines Erachtens immer klar im Kopf behalten und nicht zu relativieren versuchen, weil man eben sonst schnell anfängt, die Tat zu verharmlosen. Und das wäre nun, wenn es diese Straftat gab, wirklich fatal.

Zum Schluss habe ich das Gefühl, dass diese Geschichte mit der Aufsichtspflicht auch in Portugal von den Behörden gerne diskutiert wurde, um von den (inzwischen erwiesenen) Pannen und Versäumnissen bei den Ermittlungen, vor allem bei der Spurensicherung am Tatort abzulenken. Da sollte man sich nicht für einspannen lassen.

Kai
 
kailew schrieb:
also soweit ich weiß, sind Äußerungen in diese Richtung gedeutet worden. Tatsächlich haben sie es aber meines Wissens klar bestritten und Untersuchungen haben bei den beiden anderen Kindern auch ergeben, dass diese definitiv keine Sedativa bekommen haben - jedenfalls nicht in diesem Zeitraum. Es ist ja nicht unwahrscheinlich, dass dann auch Maddie nichts bekommen hat.

Ich meinte mich dunkel erinnern zu können, daß von Paracetamol die Rede war. Das ist allerdings kein Sedativum, sondern ein rezeptfreies Schmerzmittel, das sehr häufig bei Kindern verwendet wird. Ich habe dann kurz bei Google die Suchbegriffe "maddie paracetamol" eingegeben, und voilà: schon findet man die Story ein wenig entmystifiziert: "The only medication found in the apartment was a box of paracetamol."

HenryHill schrieb:
einen hoteleigenen nanny-dienst haben die mc canns seinerzeit abgelehnt- k.a. ob der im preis bereits enthalten war/ist oder extra bezahlt werden muss(te); aber angeblich wurde ja mit den freunden ein aktiver, 20min aufpass/wachdienst fuer diesen abend organisiert.

Als sprichwörtliche Schotten haben die McCanns den Dienst natürlich nicht in Anspruch genommen, weil er extra hätte bezahlt werden müssen (15 Euro/Stunde).

Die Geschichte, daß alle 20 Minuten einer aus der Runde nach den Kindern geschaut hätte, gehört aber wohl eher in die Grimmsche Märchensammlung. Die habe ich denen von Anfang an nicht abgekauft. Ist meines Erachtens eine reine Schutzbehauptung gewesen, um eben nicht das Image von Rabeneltern verpaßt zu bekommen. In einer fröhlich trinkenden Runde (ich sage ausdrücklich nicht: exzessiv saufenden!) verfliegen 20 Minuten nämlich wie nix.

schneewittchen schrieb:
Also, sie haben mit Gonçalo Amaral und noch einem anderen bekannten Kriminologen (Name ist mir entfallen)

Yep, das war sicherlich der Typ, der stets im Hausfrauenfernsehen auftaucht und dort zu allem seinen vorurteilsbehafteten Senf gibt: . Den Typen halte ich für einen Demagogen ganz übler Sorte. Der paßt sehr gut zu dem etwas sinister wirkenden Gonçalo Amaral. Amaral hat übrigens ausreichend Motive für seine Kampagne gegen die McCanns, schließlich wurde er durch diesen Fall als "inkompetenter, saufender, korrupter und brutaler Cop" in der halben Welt bekannt und lächerlich gemacht. Das kränkt die Latino-Ehre natürlich.

Die auch von Moita Flores mehrfach geäußerten Verschwörungstheorien, daß die britische Politik/Diplomatie Druck gemacht hätte, blablabla, etc. pp., kann man doch nun absolut nicht ernstnehmen.

Wo die Wahrheit liegt? Ich weiß es wirklich nicht. Es gibt einfach zuviele Ungereimtheiten und Fehler auf allen Seiten. Sympatisch war mir persönlich keiner der ganzen Hauptdarsteller dieses Schmierentheaterstücks.
 
Yep Jota, genau so,

und apropo Hauptdarsteller, bin gespannt was , werden soll wenns fertig ist?. Besonders krass, finde ich den letzten Abschnitt dieses Artikels.
 
btw. Nun hat der A. Springer Verlag in Form der Bildzeitung mal wieder etwas aufgetan... Ihr wisst ja BILD war dabei... und sprach mit der Leiche....


Artikel
 
Nee Sven, das ist ganz anders:

Metzgermeister tötete seine Frau und drehte sie durch den Fleischwolf, Bild sprach als erste mit den Buletten.

Die Frage ist doch nicht ob sich die Eltern richtig verhalten haben, die Frage ist was ist mit Maddie passiert. Sicher, wenn die Eltern im Hotelzimmer geblieben wären wäre das vielleicht nicht passiert, aber auch nur vielleicht.
Die Kinder haben doch im eigenen Zimmer geschlafen, die Eltern hätten nebenan sitzen können während Jemand durch das Fenster einsteigt und die Kleine klaut. Es sind schon Leute ausgeraubt worden die im Wohnzimmer fern gesehen haben während die Einbrecher über eine Leiter in den obersten Stock eingestiegen sind und den Tresor ausgeräumt haben.

Ihr kennt doch sicher die Serie "Wer wird Millionär", da gibt es eine Möglichkeit das Publikum zu befragen wenn man nicht weiter weiß, aber diese Frage an das Publikum soll man nur stellen, wenn man vorher keinerlei Vermutungen geäußert hat weil das die Objektivität beeinflusst.
Im Fall Maddie wurden soviel Vermutungen und Halbwahrheiten veröffentlicht, daß selbst die Beteiligten nicht mehr durchblicken, von den Unbeteiligten ganz zu schweigen.
 
Jota schrieb:
Yep, das war sicherlich der Typ, der stets im Hausfrauenfernsehen auftaucht und dort zu allem seinen vorurteilsbehafteten Senf gibt: . Den Typen halte ich für einen Demagogen ganz übler Sorte. Der paßt sehr gut zu dem etwas sinister wirkenden Gonçalo Amaral. Amaral hat übrigens ausreichend Motive für seine Kampagne gegen die McCanns, schließlich wurde er durch diesen Fall als "inkompetenter, saufender, korrupter und brutaler Cop" in der halben Welt bekannt und lächerlich gemacht. Das kränkt die Latino-Ehre natürlich.

Die auch von Moita Flores mehrfach geäußerten Verschwörungstheorien, daß die britische Politik/Diplomatie Druck gemacht hätte, blablabla, etc. pp., kann man doch nun absolut nicht ernstnehmen.

Nein, der war es nicht. Er war noch etwas älter, mit einem bemerkenswerten weissen Schnurrbart, der bis unter den Mund reichte.
 
Da die kleine morgen 6 Jahre werden würde (wenn sie noch lebt wird sie es), gab es heute auf Sic nochmal einen Beitrag, wo schon ganz zu Anfang auch nochmal an all die anderen verschwundenen Kinder erinnert wurde, was ich auch ganz gut fand, ehrlich gesagt.

Morgen gibt es auf Sic noch einen weiteren:

Ich weiss nicht, ob dabei wirklich irgendwelche Neuigkeiten heraus kommen, aber wer interesse hat, kann sich das ja anschauen.

Nicht zu wissen, was mit seinem Kind passiert ist, ist jedenfalls das schlimmste, was ich mir vorstellen kann.
 
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