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Wie habt ihr Portugiesisch gelernt?

TinaF

Amigo
Teilnehmer
An alle, die bereits in Portugal leben. Wann und wie habt ihr die Sprache gelernt? Schon bevor ihr ausgewandert seid, mittels Sprachkurs oder erst "learning by doing" im Land?
 
Hallo, ich habe selbständig (über Bücher, Apps, online) schon in Deutschland angefangen mit dem Lernen der Sprache. Das würde ich auch empfehlen. Sind Grundkenntnisse vorhanden, baut sich die Sprache im Land rasch weiter aus - ganz ohne Portugiesisch-Vorkenntnisse, finde ich das Ankommen im Land eher schwierig.
LG
 
Bei mir ist das gemischt: Anfangs hab ich versucht, die Sprache selbst zu lernen, danach hab ich in DE einen Kurs besucht, danach "learning by doing" in Portugal (mein Partner ist Portugiese) und später in einem Sprachkurs in Faro.
 
Ich finde eben auch, dass man mindestens rudimentäre Sprachkenntnisse haben sollte, wenn man in einem anderen Land neu anfangen möchte. Hab mich jetzt mal bei Babbel angemeldet. Muss nur noch den inneren Schweinehund überwinden, um regelmässig zu lernen. Die Tage im Hamsterrad sind so auslaugend, dass ich oft am Abend einfach keine Energie mehr habe.
 
Babbel habe ich vor Portugalleben geliebt. Jetzt lebe ich in Portugal und merke, wie viel ich falsch oder gar nicht gelernt habe (z.Bsp. Verbform mit tu). Halt eben Brasilianisch, wie hier schon oft besprochen. Nun nutze ich Practice Portuguese. Zwar anstrengend in Englisch.
Aber gleichzeitig verbessere ich meine Englischkenntnisse.
Annalies
 
Ich habe mir Portugiesisch aus einem Langenscheid-Kurs auf dem Level A1 beigebracht. Dann waren meine Frau und ich drei Wochen zu einem (sehr zu empfehlen, intensiv, aber große Gruppen, dafür günstig). Und danach einfach reden, reden, reden... Leider sprechen sie hier im Alentejo kein Portugiesisch, sondern meist Alentejano, sehr schnell gesprochen, genuschelt, die Hälfte verschluckt, und dass nur noch drei Zähne im Mund sind, unterstützt das Verstehen auch nicht. Aber die so entstehenden Lücken kann man schnell mit einem Cervejinha überbrücken.
 
Ich wundere mich, dass fast alle Portugiesisch im Selbststudium begonnen haben. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, obwohl es auch damals Sprachkurse auf Kassete gab. Ich habe 1 Jahr Portugiesisch an der Volkshochschule gehabt. Vorher hatte ich schon Spanisch gelernt.
Bei meinem Praktikum in São Paulo (4 Monate) habe ich 2x abends Unterricht an einer Sprachschule mit anderern Ausländern genommen. Das war 1976 ...
 
2 Monate Schule in Porto und ein halbes Jahr später noch einen Monat Schule in Lissabon (C1-C2 Vorkenntnisse F IT und Latein). Einen Halbtagesunterricht würde ich sehr empfehlen und mit Portugies:innen um die Häuser ziehen...
 
Äh öh, bisher eigentlich noch gar nicht, vor 25 Jahren gab es nur einen einzigen halbwegs vernünftigen Sprachkurs in Deutschland und der hat 50 DM gekostet oder so, hat man sich also gespart und fuhr erstmal los. Dann bringt einen hier Radiohören oder Fernsehglotzen weiter, wenn man hier geboren wird, läuft es ja auch so. Einfach immer dudeln lassen aber nicht zuviele brasilianische Soaps, versaut den Akzent. Weiss aber gar nicht ob die heute noch den ganzen Tag laufen, ewig keinen Fernseher mehr angehabt. Heute ginge sicher Youtube oder sowas, wo man sich halt von echten Locals vollabern lässt (Themenahnung in Deutsch vorausgesetzt). Ansonsten dann eben mit den Leuten hier reden. Kommt aber immer auf die Gegend an, also an der Algarve hat man dann so schnell Englisch, Spanisch, Nederlands und damals auch noch ein wenig russisch gelernt. Ist aber eher ein Männerproblem, als Frau findest du genug portugiesische Männer, die dir das beibringen und im Hinterland gibt es ja auch genug Nativespeaker. Also ich habe wahrscheinlich das meiste auf dem Amt, beim Tüv und über die Werbedurchsagen im Intermarche gelernt. ;) Naja nicht das meiste aber das wichtigste auf jeden Fall. Meisch barat.. ;) Es kann aber auch nicht schaden, wenn man schon etwas kann wenn man kommt. Hängt aber auch von einem selber ab, wenn man hier einen Tag nach der Ankunft eine Arbeit aufnehmen will oder muss, sollte man es schon besser vorher lernen. Wenn nicht, wird die Welt nicht untergehen außer zu ziehst hinter Tras os Montes oder so. Also nur Mut!
 
Bei Deiner Methode @stefanstefan bist Du dann nach 25 Jahren auf demselben Niveau wie mein ehemaliger Nachbar aus dem Kosovo. Der hat auf dem Bau genauso gelernt, wie Du es beschreibst. Ist ein super netter hilfsbereiter Kerl, aber kommuniziert meistens noch im Infinitiv. Das wirklich fiese dabei ist, dass er mit diesen Sprachkenntnissen automatisch als "Mensch zweiter Klasse" abgestempelt wird. In der Praxis sind das pampige Antworten in der Du-Form, teilweise auf Ämtern und bei anderen Gelegenheiten, weniger Respekt und damit weniger Chancen im Leben weiterzukommen etc.

Mein Großvater, ein weiser Mann, hat uns die etwas abgedroschene Weisheit auf den Lebensweg gegeben: "Kleider machen Leute". Das war vor ca. 50 Jahren und es gilt bis heute. Jetzt würde er sagen: "Gute Sprachkenntnisse machen Leute".
 
Die Methode total immersion scheint für mich am besten zu funktionieren, also das totale Eintauchen. Geht auch hier in D schon: Handy komplett auf PT umgestellt, Nachrichten werden automatisch auf PT präsentiert. Portugiesische TED-Talks (sofern erkennbar portugiesischen Portugiesich). Diesen Video
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habe ich runtergeladen und in 50 Teile zu 12 Minuten aufgeteilt. Diese werden bei Autofahrten ständig abgenudelt und durch die Pausen für das Nachsprechen ist es ein Wettbewerb, ob der Sprecher oder ich den Satz zuerst sagt.

Das ist die Methode von Stephen Krashen, sehr empfehlenswert, ähnlich wie ein Baby lernt. Und für mich ganz wichtig: Nicht stören lassen, wenn man Wörter nicht versteht. Es ergibt sich irgendwann von selbst. Für Erwachsene ist das erstmal ungewohnt.

Allerdings kann ich Italienisch und das Lesen portugiesischer Texte geht deswegen sowieso deutlich über 50 %.
In vier Wochen kommt die Stunde der Wahrheit, wenn ich wieder runterfahre ;)
 
Bei Deiner Methode @stefanstefan bist Du dann nach 25 Jahren auf demselben Niveau wie mein ehemaliger Nachbar aus dem Kosovo. Der hat auf dem Bau genauso gelernt, wie Du es beschreibst. Ist ein super netter hilfsbereiter Kerl, aber kommuniziert meistens noch im Infinitiv. Das wirklich fiese dabei ist, dass er mit diesen Sprachkenntnissen automatisch als "Mensch zweiter Klasse" abgestempelt wird. In der Praxis sind das pampige Antworten in der Du-Form, teilweise auf Ämtern und bei anderen Gelegenheiten, weniger Respekt und damit weniger Chancen im Leben weiterzukommen etc.

Mein Großvater, ein weiser Mann, hat uns die etwas abgedroschene Weisheit auf den Lebensweg gegeben: "Kleider machen Leute". Das war vor ca. 50 Jahren und es gilt bis heute. Jetzt würde er sagen: "Gute Sprachkenntnisse machen Leute".
Nunja, ich kenne deinen Nachbarn nicht aber ich könnte zusammen mit ihm auf jugoslawisch fluchen. Oder türkisch, je nachdem aus welcher Ecke er kommt, Habibi. Gibt es eigentlich auch Menschen erster Klasse? Ein wenig Eloquenz kann natürlich nicht schaden, also ich hab nie pampige Antworten bekommen. Bin erst knapp vor 60 und kann daher vielleicht nicht beurteilen ob Kleider Leute machen, vielleicht finde ich es noch heraus. Ich persönlich finde, ein akademischer Grad macht Leute. Oder eben Geld. Oder Leute machen Leute. Aber der Rest ist genau so legitim, warum nicht, je nach Ressource. Wenn ich so darüber nachdenke, könnte dort ein monocausaler Zusammenhang bestehen, mir war zeitlebens auch egal was ich anhatte, also mein Kleidungsstil hat sich in den letzten 50 Jahren tatsächlich nicht "verbessert", keine Ahnung ob mich dass weitergebracht hätte, dazu müsste ich erstmal wissen worin dieses "Weiter" besteht. Aber ist wohl ne Frage von Lebensmodellen. Ich hindere auch niemanden, später vor Ort in Sprachschulen zu gehen, es ging ja eher darum, die Fragestellerin ein wenig zu entlasten, da diese ja momentan stark ausgelastet ist. Also wenn sie jetzt nicht direkt Mensch erster Klasse sein muss, wäre das vielleicht für den Anfang ein Kompromiss und später kann sie sich dann eben auch vernünftig z.B. über Fußball unterhalten, ohne das jemand seltsam schaut. Letztendlich muss jeder selber entscheiden was er wie macht. Zur Sprache noch eins, wenn ich (nicht jetzt hier in dieser Frage, aber öfter) solche Sätze in Deutsch lese: "...ich bin Portugiesisch am Lernen mit Büchern, CD‘s...," frage ich mich, was ist das für ein Deutsch erster Klasse? Wird das dann in Portugiesisch besser oder noch schlimmer? Also ich finde, es wird nichts so heiss weggekippt, wie man es vorher kocht. Es stimmt, ich kann nicht beurteilen ob jemand ein "Gutes" Portugiesisch spricht oder obber wie manche Deutsche nur vornehm am labern tun ist. Aber sie hat halt nur gefragt und ich habe halt nur geantwortet. Also wenn sie hier nach ihrer Ankunft direkt als Rechtsanwältin arbeiten will, sollte sie die Sprache natürlich drauf haben. Aber ich gehe davon aus, daß Rechtsanwälte das auch so wissen. Und alle anderen können ja zur Einleitung sagen, daß sie grade erst neu im Land sind und nur ganz wenig portugiesisch sprechen, ich denke nicht, daß man dann direkt als Mensch 2ter Klasse einsortiert wird. N Trick noch für alle: Nach der oben beschriebenen Einleitung könnt ihr fragen ob das Gegenüber vielleicht Deutsch spricht. Russisch? Französisch? Italienisch? Holländisch? Englisch? (in dieser Reihenfolge, bei Englisch wird dann meist bejaht) So um poco? Nauu fasch mal. ;) Eu........ Jetzt kann man die Klassenfrage unter dem Hintergrund nochmal neu beleuchten.....Man muss ja auch nicht Camões ablösen......oder auch nur wie bei uns in der Dorfkneipe (und sicher auch vielen anderen) direkt kontrovers über seine Werke diskutieren...... Com que voz? ;)
 
@stefanstefan
Dein Beitrag gefällt mir. In der Schule oder aus Buchern lernt man vielleicht 30% einer Fremdsprache, der Rest lernt man von der 'Strasse'. Beispiel im anderen Thread das Wort Grelo. @bunny guckt im Worterbuch und findet Sprossen, @Iris_K weiss vom Supermarkt, dass es irgendwelche Kohlblätter sind und @Dom Estêvão auch von der Strasse, dass es noch eine andere Bedeutung hat, die nicht sehr nett ist.
Úbrigens nur 'off the record': Korinthenkacker sagt: Holländisch gibt es nicht als Sprache, es ist Niederländisch !
Johan
 
@stefanstefan
Dein Beitrag gefällt mir. In der Schule oder aus Buchern lernt man vielleicht 30% einer Fremdsprache, der Rest lernt man von der 'Strasse'. Beispiel im anderen Thread das Wort Grelo. @bunny guckt im Worterbuch und findet Sprossen, @Iris_K weiss vom Supermarkt, dass es irgendwelche Kohlblätter sind und @Dom Estêvão auch von der Strasse, dass es noch eine andere Bedeutung hat, die nicht sehr nett ist.
Úbrigens nur 'off the record': Korinthenkacker sagt: Holländisch gibt es nicht als Sprache, es ist Niederländisch !
Johan
Holländisch!!! ;) En dat is correct du hast da natürlich recht: Het is nederlands. Also niederländisch. Ich mag die Sprache sehr. Aber solange mich meine Freunde aus den niederen Landen, Deutschländer nennen und niet geklärt ist, ob de Rijkswald kulturell ursprünglich eher deutsch oder niederländisch ist , sag ich dann immer extra Holland, bzw. Holländisch... ;) Ja von der Strasse, das stimmt auch. Aber nur, weil eine Sprache (oder ein Sprech) aus einem Palast kommt, bietet sie ja nicht automatisch mehr Inhalt, auch wenn die Möglichkeiten dann natürlich möglicherweise höher wären. Was nützt ein extrascharfes Schwert, wenn man es nicht zu führen weiss? Zumindest habe ich das Problem schon bei meiner eigenen Muttersprache, bzw. vielen deutschen Nativespeakern, um es mal auf neudeutsch zu sagen. Also ich habe auch in Deutschland nur mit jedem 10 geredet. Nein, vor 40 Jahren hätte ich nicht geredet sondern noch gesprochen also man sieht, ich kämpfe seit Jahrzehnten darum, meine eigene Sprache zu behalten und mich nicht dem seit x Jahren ausufernden Hartz4 Slang unter Deutschen anzupassen. Weisse wie ich meine? ;) Also die Strasse hat sogesehen auch viel Macht und man ist ja nicht dauernd in einem Palast, ich zumindest leider nicht. Aber man kann eben nicht alle Probleme der Welt lösen, manches muss man einfach akzeptieren. Und da kann jetzt jeder doof schauen aber am witzigsten finde ich es, wenn sich viele Sprachen in einer bunten Unterhaltung mischen, das würde man heute vielleicht Diversität nennen. Weil es dann irgendwie lebendig ist. Und eigentlich geht es im Leben doch um Leben, den Inhalt, nicht den Rahmen. Natürlich war es nie meine Intention, Leute von einem vernünftigen Lernen fernzuhalten oder abzubringen. Ich darf es nur dringend empfehlen. Nicht um anderen zu zeigen wie toll man ist oder wie "Klasse", sondern nur, damit das scharfe Schwert die bessere Ernte einfährt, wenn es sein muss. Hat man das (im Moment) nicht, muss es eben notfalls auch ein Knüppel tun, das Schwert kann man dann für die nächsten Male bis dahin besser schärfen. Also ich fände es schön, wenn viele Deutsche in Portugal überhaupt mal ein vernünftiges Deutsch könnten. Damit meine ich nicht hier meine Interpunktion, die ist eher Stilmittel und vertipper oder eine zu kurz gehaltene Shift-Taste (wie jetzt grade bei Vertipper) dürfen gerne behalten werden oder als Anlass zu Kritik an meiner Person dienen. Also wer seine Muttersprache nur mangelhaft kann, der wird wahrscheinlich auch kein präziseres Portugiesisch lernen, auch wenn er nach Coimbra ziehen würde, um dort Tag und Nacht zu lernen. Ist ihm schließlich in Deutschland ja auch x Jahre lang nicht gelungen. Wo soll das Wunder jetzt herkommen? Aus diesem Grunde sehe ich das alles nicht so eng. Wichtiger ist vielmehr, daß kommuniziert wird. So gut der Einzelne eben kann. Der Beste werfe den ersten Stein. Daher hier nochmal an die Themenstellerin: Wenn du es schaffen willst, wirst du es schaffen, da bin ich mir ganz sicher. Also mach dich nicht verrückt sondern mach einfach dein Ding, das wird schon.
 
Äh öh, bisher eigentlich noch gar nicht ...
So meine Vermutung zu deinem Portugiesisch. Ich habe auch nach Jahren in Brasilien Verständnisschwierigkeiten bei Telenovelas. Wahrscheinlich sehe ich zu wenig Fernsehen. Aber auch ein Analphabet beherrscht die Grammatik seiner Muttersprache, d.h. er wendet die Zeiten, Subjunktiv, Infititivo pessoal, ser und estar korrekt an.

Ein Deutscher hat mich mal im Gespräch mit seiner brasilianischen Ehefrau kritisiert - "Niemand redet so." Ihm war überhaupt nicht bewusst, dass die brasilianischen Verwandten im Gespräch mit ihm sich auf sein Pidgin-Portugiesisch herabgelassen haben. So bin ich einer Meinung mit @Dom Estêvão.

Danke für deine Offenheit!
Bequimão
 
Meine Meinung ist, dass wenn man über 25 Jahre alt ist man eine Fremdsprache zwar erlernen kann, aber nicht mehr das Niveau erreicht von einem sog. Nativespeaker. Man sollte das auch gar nicht erst anstreben, denn es ist verlorene Lebenszeit. Lernen tut man besonders durch zuhören. Zuhören von Leuten,die eine vernünftige Aussprache haben und kein hochtrabendes Portugiesisch sprechen. Umgangssprache halt.
Keiner nimmt es einem Übel wenn man nachfragt oder um eine Wiederholung bittet. Gestern habe ich ein vergessenes Wort wiedergefunden. Im Backofen war die Birne abgebrochen und ich musste die Fassung ersetzten. Ich brauchte Unterstützung und rief den Elektriker an. Ich wollte ihm erklären was ich machen wollte und dann fiel mir das portugiesische Wort für Fassung nicht ein. Ich sagte Rosca (Gewinde). Er sagte du meinst Casquilho. Jetzt werde ich vorläufig das Wort nicht vergessen.
Ich fing an Portugiesisch zu lernen als ich 18 war. In NL gab es kein Lehrbuch. Ich hörte das Programm 'Portugal minha Terra' für portugiesische Gastarbeiter. Es kam Samstagnachmittags direkt nach den Preisen für Marihuana. Auch kaufte ich gelegentlich die Zeitung 'O Século'.
Dann kam ich nach Deutschland und wollte weiter Portugiesisch lernen. Langensscheidt POrtugiesisch Ausgabe Anfang der 70er und eine 45 rpm Schallplatte aus 1959 für die Aussprache. Ich kaufte Schallplatten von Amália und Maria Bethania und versuchte Texte zu übersetzen. Dann fand ich in New York bei Macy's eine Kassette bestehend aus 4 Schallplatten, Lehrbuch und Wörterbuch für Continental Portuguese. Später dann noch ein Buch aus der DDR, das absolut das beste Lehrbuch war was ich je gefunden habe.
Ich kam dann schon öfters nach Portugal, Guinea-Bissau, Kapverden und Brasilien und habe immer die Leute gebeten Portugiesisch mit mir zu sprechen. (Der Kopf von jemanden mit blauen Augen ist nicht dazu gemacht Portugiesisch zu verstehen oder zu sprechen !!)
Nach den vielen Jahren, die ich jetzt ausserhalb von den Niederlanden lebe, bin ich froh, dass ich weiterhin gut Niederländisch spreche, vielleicht ein Bisschen mit einem Akzent.
Johan
 

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Äh öh, bisher eigentlich noch gar nicht ...
So meine Vermutung zu deinem Portugiesisch. Ich habe auch nach Jahren in Brasilien Verständnisschwierigkeiten bei Telenovelas. Wahrscheinlich sehe ich zu wenig Fernsehen. Aber auch ein Analphabet beherrscht die Grammatik seiner Muttersprache, d.h. er wendet die Zeiten, Subjunktiv, Infititivo pessoal, ser und estar korrekt an.

Ein Deutscher hat mich mal im Gespräch mit seiner brasilianischen Ehefrau kritisiert - "Niemand redet so." Ihm war überhaupt nicht bewusst, dass die brasilianischen Verwandten im Gespräch mit ihm sich auf sein Pidgin-Portugiesisch herabgelassen haben. So bin ich einer Meinung mit @Dom Estêvão.

Danke für deine Offenheit!
Bequimão
Ich weiss nicht, was für eine Art Diskussion das hier ist. Warum du die Telenovelas nicht verstehst, verstehe ich nicht aber ist auch egal, meinen Nuschelnachbarn versteht ja überhaupt niemand. Aber der ist auch nicht hier geboren (tippe auf alentejo) und ne deutsche Freundin von mir versteht z.B. kein Bayrisch, also das sind doch alles keine Belege für irgendeine tragende Theorie aus der man etwas ableiten könnte.
Was ist das für eine abstruse These, daß Analphabeten was auch immer korrekt anwenden? Vieles wird ja nicht einmal von Alphabeten korrekt angewendet. Oder ist das in Brasilien so? Das kann ich leider nicht beurteilen, ich will es dir mal glauben. Auch wenn es z.b. in Deutschland viele gibt, die z.B. schneller als wie andere gelernt haben. Oder schneller als wie andere am lernen waren. Oder an lernen waren. Also alles sehr fragwürdig aber das ist Deutschland, woanders ist es vielleicht anders und die Leute haben das dann in den Genen, auch wenn sie nicht schreiben können. Oder so...
Es geht hier auch gar nicht über Vermutungen zu meinem Portugiesisch, daß ist nämlich entgegen einiger Vermutungen irrelevant. Ich bin nicht der Themensteller und daher eigentlich gar nicht im Focus. Und meine Sprachkenntnisse stehen auch gar nicht auf dem Prüfstand und ich persönlich bräuchte sie auch nicht einmal (sie sind also Hobby oder unvermeidbar erlernt) und ich kann nicht beurteilen wie hoch der Bedarf der Themenstellerin ist. Aber ich weiss natürlich, daß es viele Anhänger der Sprache gibt und auch einen Stolz, nach vielen Jahren portugiesischer zu sein als jeder Portugiese. Oder portugiesische Portugiesen, die stolz sind portugiesisch zu sprechen, das alles ist okay. Wobei sich jetzt die Frage stellt, wenn jemand Analphabet ist, dann kann er doch den kompletten Schriftteil gar nicht. Da würde es ja auch schwierig, wenn diejenigen mal noch eine andere Sprache lernen wollen....Egal, der Deutsche mit der brasilianischen Ehefrau hat auf jeden Fall mein Bedauern wenn er eine Verwandtschaft hat, die sich zu ihm herablässt, da muss er ja wirklich weit unter ihnen stehen. Sie hätte ihm doch helfen können. War das seiner Frau auch gleichgültig? Naja.... Pidgin sagt mir grade nix, bestätigt aber ja nur, daß man die Sprache im Zweifelsfall von Nativespeakern aus der Umgebung lernen sollte. Keine Ahnung warum das da nicht hingehauen hat.
Es könnten aber auch ganz andere Dinge eine Rolle spielen, wie z.B. : 1N73LL1G3NC3 15 7H3 4B1L17Y 70 4D4P7 70 CH4NG3. Da hier jeder deutsch kann, gehe ich davon aus, daß jeder unter 60 auch Englisch in der Schule hatte und sich den Satz beim Lesen selber übersetzen kann. Maybe that`s the reason, maybe too much people are only too lazy, who knows?

@ Sir Locra: Seh ich auch so. Und das Alter hat einen Einfluss. Niederländisch habe ich übrigens aus dem Fernsehen aus der Zeit, als es in Deutschland nur 3 grottenlangweilige Programme gab. Und eben einen niederländischen Sender auf dem immer Derrick lief, der lief dann davor und danach einfach durch. Ja okay, man war natürlich dort auch als Kind oft im Urlaub...also da kommt dann im Laufe der Zeit eins zum anderen. Wobei ich aber weder behaupten will, die Sprache zu "können" und schon gar nicht akzentfrei, das würde nie passieren weil ich den "Sprachflow" gar nicht hinbekommen würde. Das hat schon mit 20 bei mir nicht funktioniert, man muss auch seine Grenzen kennen und erkennen. Amalia ist toll, hätte ich sicher auch so gemacht.
 
Da hier jeder deutsch kann, gehe ich davon aus, daß jeder unter 60 auch Englisch in der Schule hatte und sich den Satz beim Lesen selber übersetzen kann. Maybe that`s the reason, maybe too much people are only too lazy, who knows?
Nicht im Osten. Bis zur Wende war Russisch die 1. Fremdsprache. Englisch war optional. Deshalb versteht niemand aus meiner älteren Generation Englisch… Und die älteren, die Englisch verstehen, hatten das entweder als Wahlfach gehabt oder in der VHS oder so gelernt.
 
Mittlerweile ist das hier ja mehr in eine philosophische Diskussion abgeglitten, die aber schön zeigt, dass es nicht den einen perfekten Weg gibt. Ich bin derzeit meist nur wenige Wochen im Jahr in Portugal, das setzt der sicherlich guten Methode lernen von Muttersprachlern enge Grenzen.

Dann gibt es ja noch die unterschiedlichen Ziele, die Menschen verfolgen. Ist halt auch wichtig, ob ich unbedingt Bücher im Original lesen will oder eher früh morgens mit dem Bauarbeiter in der Kneipe klönen möchte.

Um hier noch etwas vielleicht interessantes beizutragen (außer der eigenen Meinung): Das Fenster für den "natürlichen Spracherwerb" schließt sich in der Jugend, ein prominentes und in Deutschland oft herangeführtes Beispiel sind die beiden Kissinger Brüder. Ein Artikel, wo das z. B. angeführt wird ist dieser:

P.S.: Wenn man Kinder hat, ist das Thema Spracherwerb besonders interessant. Ich meine wir hatten dazu bereits mal eine Diskussion, findet sich irgendwo in den Tiefen des Forums. Aber momentan geht es hier ja eher darum, dass "ältere Erwachsene" sich versuchen halbwegs verständlich auszudrücken.
 
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