AW: Made in Portugal
Ja, das ist naheliegend. Ich frage mich aber, welche konkreten Produkte sich dahinter verstecken. Die Autoindustrie ist ja gesondert aufgeführt, nur die Kamera-Vorproduktion kann es wohl nicht sein (zumal die nun eher in die Elektronik-Sparte fällt). Was gibt es in Portugal an - bekanntem - exportrelevantem Maschinenbau ? Oder gibt es Rüstungsindustrie ?
Grüße
can
Eine wahrscheinlich nicht zu verkennende Grösse im Bereich der Metallverarbeitung dürfte Hausrat und Küchenausrüstung sein.Z.B. meine Heimatstadt ist auch das Solingen Portugals. Die grossen Mengen von Schneidwaren aus St. Catarina und Beneditta können unmöglich alle für den port.Markt sein.
Beim Besuch einiger dieser Hersteller war ich über die Ätzung auf den Messern erstaunt
Jeder denke sich seinen Teil.
Gleiches gilt auch für Edelstahltöpfe etc.
Alle Produkte aus V2A,V4A und Aluminium sind in Portugal vergleichsweise billig
und so manche Grossküche stammt von hier.
Ein weiterer Exportschlager waren die Glaswaren aus Marinha Grande. Seit dort die meisten Fabriken geschlossen wurden tauchen offensichtlich Restbestände aus deren Produktion in unseren Läden auf.Diese tragen so noble Aufkleber wie "Arzberg" und "Bohemia". Das Rotweinglas von Arzberg hat in D. 14,90€ gekostet - hier habe ich es bei TRIBO für 1,49€ gekauft.
Mir fallen da noch mindestens 10 weitere Produkte ein, die made in P. sind,aber unter deutschem Namen verkauft wurden.
Beispiel Keramik: Die abgebildete Teekanne trägt auf der Unterseite"den Namen einer sehr bekannten Designer-Marke und Germany".Kostet in Wiesbaden auf der Rue 75 Mäuse. Hier in Caldas habe ich 5€ inclusive Stöffchen gezahlt.Dabei trinke ich gar keinen Tee.
Die Beispiele könnte man beliebig fortsetzen,Tenor ist,dass wir alle kaum wahrnehmen was hier an Waren für den Export produziert wird.
Da aber am Ende alles in Euro bilanziert wird sieht Portugal immer schlecht aus.
Gruss
Nassauer