Hallo zusammen,
der Thread ist zwar schon etwas "verstaubt", dennoch wird der eine oder andere hier reinschauen, genau wie ich heute.
Was ich hier vermisse, ist der Hinweis auf Physalis, auf Kiwi, Bananen und vor allem auf Apfelquitte.
Heutige Sorten aller genannten Pflanzen lassen sich sogar bei entsprechender Vorsicht an der Nordseeküste kultivieren.
Vor allem die Apfelquitte ist eine delikate und anspruchslose Frucht, deren Zweige den Boden beschatten und ihn damit vor dem Austrocknen schützen.
Mit dem bereits andernorts empfohlenen Stockosorb müssten diese Früchte Wahnsinnsernten erzeugen ohne auf Pflege angewiesen zu sein.
Quittenmarmelade (nein nicht Gelee!) gehört mit zu den leckersten Brotaufstrichen, die ich kenne.
Daran reichen bestenfalls Dattelmus und das "Aachener Pflümli" heran.
Bananen - ich kenne die kleinen, völlig wilden Hausplantagen, die man auf Madeira an jedem Hang sieht.
Da wird einfach 1x jährlich ausgelichtet. Als Selbstanbauer kann man auch diverse Sorten anbauen, die der Handel nicht vorhält.
Aus dem Handel kennen wir nur die paar Sorten, die eine lange Transportkette vertragen. Die Vielfalt der Bananensorten ist jedoch überwältigend.
Auch Ananas müssten an der
Algarve wachsen. Was kaum jemand weiss: man kann das obere Viertel (also das mit den Blättern) einer handelsüblichen Ananas glatt abschneiden und einpflanzen - die nächste Frucht wächst dann von selbst heran. Nur bei Frost müsste man eine Blisterfolie drüber legen.
Warum also nicht mal über einen Multi-Obstgarten diskutieren, der sich fast von selbst "pflegt"?
Hitzeempfindliche Kulturen baut man z.B. im Schatten größerer Pflanzen an, die Hitze vertragen oder gar benötigen.
Gerade im sonnigen Süden muss man mit dem Schatten arbeiten.
Bei ariden Böden muss das Pflanzloch natürlich ordentlich vorbereitet werden (Feuchtigkeitspuffer und Langzeitdünger wie z.B. Hornspäne).
Wenn man den Langszeitdünger sehr breit um den Wurzelbereich einbringt, fördert man ein beschleunigtes Wurzelwachtum und damit stabiles Wachstum und schnelle Ernten.
Eine gut vorbereitete Anpflanzung kostet natürlich etwas an Mehrarbeit und auch an Investitionen in die Bodenvorbereitung, dankt es einem aber schnell und reichhaltig.
Was man dann nicht braucht, holen die Vögel, aber man kämpft nicht jährlich um den oft enttäuschenden Ertrag.
Ich hatte hier neulich ein Mittel empfohlen: oben genanntes Stockosorb. Ich stehe weder mit dem Hersteller, noch mit irgendeinem Vertreiber in Kontakt. Ich bin einfach nur begeistert von dem Zeug. Also bitte keine Unterstellungen in dieser Richtung!
Das Mittel bindet bis zum 300-fachen seines Volumens an Wasser, und gibt es ja nach Bedarf wieder ab. Zudem bindet es im Wasser enthaltene Nährstoffe, um sie mit der Feuchtigkeitsabgabe wieder zu spenden, und es zerfällt selbst im Laufe der Jahre zu purem Kalium-Dünger.
Billig ist das Zeug nicht! Aber ein 10 kg-Eimer des Materials kann rechnerisch bis zu 3000 Liter Feuchtigkeit im Boden binden und somit für mediterrane Pflanzen Trockenperioden von mehreren Wochen überbrücken.
Sobald ich Portugal ein paar Bäume anpflanze, werde ich pro Baum, also pro Pflanzloch zwischen 0,25 und 1 kg Stocksorb einsetzen, je nach Lebensdauer des Baums und erwartetem Volumen des Wurzelballens. Natürlich müssen die Pflanzlöcher dann entsprechend dimensioniert sein, sonst "ersäuft" der Baum.
Ich weiss ja nicht, wie ihr eure Gartenarbeitsstunden intern kalkuliert, aber rechnet mal: 20 Obstbaumsetzlinge x 1 Stunde Pflanzzeit plus Anschaffungskosten pro Setzling ---- und dann vertrocknet alles innerhalb einer Trockenperiode.
Alternativ werden die Pflanzlöcher für ein paar Jahre im Voraus "geimpft" mit dem Ergebnis, dass das Anwachsen beinahe garantiert ist.
Ich denke, dass sich das rechnet.
Ansonsten könnte man hier noch über das Thema "terra preta" diskutieren - eine Bodenverbesserungstechnik, die schon die Inka (unter bisher nicht geklärten Bedingungen) bewußt oder unbewußt entwickelt haben, um nährstoffarme Böden aufzuwerten: Asche, Holzkohle, Naturdünger, Tonmineralien...
Ich würde mich freuen, wenn hier ein paar Leute mit "lind- oder dunkelgrünen Daumen" aktiv würden.
Fast jeder ist an einem "paradiesischen Garten" interessiert, aber kaum einer geht das anscheind hier im Forum auch mit dern notwendigen "Radikalität" an.
Beste Grüße
Toni
Sorry Doro,
hab Deine Aufzählung, inbesondere Physalis und Bananen übersehen.
Ich bitte um die Höchststrafe
Aber schreib doch mal zu Deinen Erfahrungen!
Ich denke, dass dieser Thread eine Wiederbelebung verdient.
Beste Grüße
Toni