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Welches ist für euch das beste portugiesische Restaurant

Buffets in Hotels lohnen sich, in örtlichen Restaurants kaum, nur wenn der Teller auf die Waage gestellt wird und man ein Kilo-Preis hat. In Hotels weiss man wieviel Gäste zum Essen kommen in einem örtlichen Restaurant nicht. Im Hotel spart man mit Buffets an Essens- und Personalkosten.
In der Regel gilt dass ein Hotel ab dem3. Tag des Aufenthaltes des Gastes anfängt an Essen und Trinken des Gastes kräftig Geld zu verdienen.
Johan
 
@O Forno
Der Spruch hatte vor 30 Jahren vielleicht eine Berechtigung.
Heute würde ich sagen: gehst du dorthin wo die Portugiesen hingehen dann wirst du meistens eine Enttäuschung erleben.
Mr. FROST Produkte, billiges zähes Fleisch, TK-Nachtische aus Spanien. Montag wird gekocht, Mittwochs ist es durchgekocht und Freitags ist es totgekocht. Und Sonntags ist das Restaurant zu und der Hund bekommt die Reste. Wenn man sich nur genügend Hauswein reinkippt kann man jedes Restaurant auf Michelin Niveau trinken.
Johan

Hallo Johan :cool:, köstlich ... ja ... nicht das Essen, Deine durchaus zutreffende Beobachtung.

Wir waren ein paar Tage bei Aljezur. Dort kenne ich nichts und ich habe versucht, über Google, Trip Advisor und Co zumindest Anhaltspunkte für vernünftige Restaurants zu finden. Fehlanzeige. In den Portalen sind ausschließlich Ausländer unterwegs. Und irgendwie glauben und verkünden die alle, dass sie ein typisches portugiesisches Restaurant gefunden haben. Als wäre das ein Qualitätsmerkmal. Welche Kriterien sind das eigentlich? Du hast ja einige aufgezählt, nur, freut man sich wirklich, wenn man so ein Restaurant endlich gefunden hat? Der Hund am Sonntag sicherlich und der Tourist oder Einwanderer unter der Woche anscheinend auch. Seltsam, oder?

Gerade im Alentejo, also nicht so weit weg von Dir, gibt es eigentlich eine hervorragende, portugiesische Küche. Migas, Açorda, Ensopado, geschmorte oder aus dem Ofen Zicklein, Hammel etc. Oder aus Andalusien rüber geschwappte Gerichte wie Gaspacho (herrlich, ab 40 Grad). Nur sind gute Restaurants mittlerweile sehr selten. Ich denke, man findet sie nur noch abseits der Touristenströme, wenn überhaupt, oder dann wirklich mitten in touristischen Gebieten und Städten. Gute Küche ist ja auch bei (manchen) Touristen beliebt und die zahlen auch gerne dafür.

Ich sehe, dass es hier und da noch wirklich gute, traditionelle Restaurants gibt, in die meist "ältere" Portugiesen aus der Umgebung fahren. Solche, die gutes Essen eben (noch) kennen und schätzen. Trifft man auf so ein Restaurant in einer fremden Umgebung, dann hat man wirklich Glück gehabt. In den Touristengebieten (und heute zählen alle größeren Städte dazu) kann man auch gut essen, aber dann muss man auch gut bezahlen. Eigentlich ist man schnell auf einem internationalen Preisniveau. An der Algarve, in Porto, Lisboa, in Weingebieten, in historischen Distrikthauptstädten wie Évora und Beja, ja im ganzen Land verteilt findet man bessere Restaurants im gehobenen Preissegment mit gutem Essen.

Dennoch hast Du vollkommen Recht. 95 Prozent (oder mehr?) der Restaurants gehören zu den beiden Klassen "minderwertiges Einheimischen-Restaurant" und "Touristenfalle".
 
Eine Bemerkung noch zu der Qualität portugiesischer Restaurants. Dieser Tipp gilt aber nur für die Orte entlang der spanischen Grenze. Findet man dort ein Restaurant wo viele Autos aus Spanien stehen, kann man dort mit gutem Gewissen essen gehen. Für Spanier muss das Essen und der Wein gut sein, dafür zahlen sie gerne, denn insgesamt ist es immer noch preiswerter als daheim. Für Portugiesen sind diese Restaurants am oberen Preislimit jedoch noch bezahlbar.
Johan
 
Hier wird es mit Parken insgesamt schwierig...;)
Aber lecker und nett auf jeden Fall

Das Lessa in Leça ( Porto/Matosinhos)
Klein, aber fein


:bussi:
 
@Dom Estêvão
Hi,
Mann, das freut mich hier wieder etwas von dir zu lesen. Ich hoffe es geht dir und deiner Familie gut
Brauchst nicht jeden Tag etwas zu schreiben, aber so ab und zu, damit man weiss, dass alles in Ordnung ist mit dir.
Abraço
Johan

Danke für die Nachfrage Johan. Bei mir und uns ist alles Bestens! Ich hoffe, bei Dir auch. Die Kinder gedeihen prächtig, das Leben fließ entspannt und wir genießen Fisch, Wein, Sonne und Meer. Und da wir über Essen reden. Ich mache eine Caldeirada, Sardinen & Co. immer häufiger zuhause. Da weiß man, was man bekommt. Fisch muss man anfassen und riechen und das lassen die Restaurants kaum noch zu.
 

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@Dom Estêvão ,
Ich freue mich auch wieder mal von Dir zu lesen!

Da ich eh kein grosser Fan der portugiesischen Restaurants bin, kann ich hier nicht viel beitragen...

Nachbem in dem Lokal in unserer Naehe, dass ich eigentlich fuer ganz o.k. hielt, der gerillte Fisch, den ich bestellt hatte (posta - Scheibe) stellenweise roh war, obwohl ich ausdruecklich darum gebeten hatte, das er durchgegrillt wird...
und diese ganze rohe Fischfluessigkeit dann mir das leckere Gemuese versaut hat, habe ich erst mal die Nase voll von dem Laden. Ach ja, und die anfangs versprochenen Sosse,
war dann eh nur Olivenoel mit Knoblauch.... kam auch erst nach vielen Anfragen, wo denn nun die Sosse waere....
....kann ich das Lokal nicht mehr empfehlen.

Portugiesisch ung gut in Lisboa finde ich noch das Pap'Açorda ist aber auch schon gehobenere Preisklasse.
Ansonsten finde ich das Honest Greens noch gut. Davon gibt es mehrer Stadtorte.

LG Iris
 
Ich habe mir gestern noch das Video über die angebliche Abzocke angeschaut. Im Netz darf eben jeder in feinster Proll-Manier unqualifizierten Schwachsinn verbreiten. Das wird auch nicht mehr besser. Also, sich ärgern nutzt nix. Bei solchen Videos sitzen die Dummen ja auf beiden Seiten. Anbieter und Konsumenten.

Für unerfahrene Portugalreisende möchte ich ein klein wenig Licht ins Dunkel bringen. Der letzte Wirt im Video hatte vollkommen recht. Couvert war in Portugal schon immer Standard. "Abzocke" in Restaurants kommt in Portugal selten vor. Selbst in Lissabon wird man nicht wirklich "abgezockt". Man bekommt und bezahlt, was man bestellt. Preis-Qualitäts-Relation bestimmen Angebot und Nachfrage. Ein Käse ab 5 €. Presunto, die Paio etc. ab 8 €. Salada de Polvo/Chocos etc. eher noch darüber. Das sind portugalweit Standardpreise. Standard-Fisch (Robalo, Dorade) ab ca. 40 €/kg.

In Lissabon bekommt man üblicherweise ähnliche Preise. Der Unterschied ist die Qualität. Ich bezweifle, dass diese angeblich so leckere Fischplatte (Preis war okay) auch lecker war. Wer zum ersten Mal einen solchen Fischteller bekommt, mag das glauben. Wer öfter Fisch isst, selbst Fisch kauft und zubereitet, wird das anders beurteilen. Guter Fisch ist einfach teuer. Es muss nicht immer Wildfang sein. Aber Fisch muss frisch verarbeitet werden. Und das vom "frischen Fisch" an jeder Ecke ist einfach nur eine Legende. Das Gegenteil ist die Realität. Frischen, guten Fisch muss man suchen und zahlt anständig dafür. In einem einfachen, bodenständischen, guten Fischrestaurant (das übrigens niemals abends oder montags offen hat) legt man mit Oliven, Brot, kleinem Salat, einer kleinen Karaffe Hauswein und dem Café ab 25 € auf den Tisch. Ich zahle meistens mehr, da ich oft einen edleren Fisch auswähle, einen besseren Wein trinke und mir manchmal noch einen Nachtisch gönne. Und das weitab von Lissabon, in bescheidenen, aber beliebten Fischrestaurants.

Couverts kommen seit Corona unter Plastikfolie auf den Tisch und Brot in Tüten. Das war vor 2020 die Ausnahme. Da gab es noch Brotkörbe. Sardinenpaste und Butter werden, wie er treffend im Video erwähnt, in diesen kleinen Päckchen gereicht, die an ein Hotelfrühstück erinnern. Das war korrekt. Der Käse oder der luftgetrocknete Schinken sind dagegen meist regionale Spezialitäten. Nun ja, was die Touristenfallen so auf den Tisch geben, weiß ich nicht. In einem guten, ländlichen "Fleisch-Restaurant" bekommt man Paio/Presunto etc. aus regionalem Anbau, die beim Produzenten schon nicht gerade billig sind. In Azeitão gibt es bspw. hervorragenden Käse. Ein guter Amanteigado kostet 7,00 €/200 g in der Käserei. Davon gibt es hier eine Handvoll. Bspw. mein Favorit: . Für Restaurants machen die kleinere Käse, ich glaube 100 g. Da sind ab 5,00 € fast schon ein Schnäppchen. Couverts ermöglichen in guten Restaurants, regionale, hochwertige Spezialitäten zu probieren.

Wer gleich von Anfang an weiß, dass er bspw. nur die Oliven möchte, lässt den Rest freundlich wieder abtragen. Auch das ist Standard und geht selbst ohne Sprachkenntnisse ganz einfach ohne gestresstes Herumfuchteln mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck. Einfach offen lächeln, dabei den Kopf leicht schütteln, auf die Teller zeigen und notfalls auf Deutsch „Nein, danke“ sagen. Das nimmt einem niemand übel und es ist in Portugal auch keine "Nötigungsstrategie", das Couvert ungefragt auf den Tisch zu stellen. Vielmehr ist es ein Service, den man schätzen sollte.

Die manchmal ausgewiesenen 10 Prozent Trinkgeld empfinde ich auch als "Abzocke". Trinkgeld wird allerdings, seit man mit Karte zahlt, weniger gegeben. Dennoch ist das eine Unart, der man aber eigentlich – zumindest ich – fast nie begegnet. Wenn es jemandem doch begegnet (das war bei mir schon Jahre her), dann empfehle ich die gleiche Strategie. Zeigt auf die 10 Prozent und sagt freundlich, ruhig und lächelnd. "Das möchte ich nicht bezahlen, danke." Auch Gäste können Wirte erziehen. Macht das jeder so, dann werden die Wirte die 10 Prozent von vornherein in die Preise einkalkulieren und die Bediensteten anständiger bezahlen. Das ist dann fair, finde ich, und lässt Spielraum, guten Service freiwillig und gezielt zu belohnen. Ausnahme (!): Steht deutlich und sichtbar auf der Speisekarte, dass 10 Prozent Servicegebühren auf die Rechnung kommen, dann ist es vollkommen korrekt und auch rechtlich bindend.

Fazit: In Portugal wird man selten im Restaurant abgezockt. Sorgt Euch weniger um ein paar Euronen oder ein mal zu viel oder zu wenig ausgewiesenes Brot. Sucht lieber nach einem guten Restaurant. Habt Ihr eines gefunden, in dem ihr Euch auch wohl fühlt, dann genießt das gute Essen und die Entspannung! Umsonst ist der Tod und selbst der kostet das Leben.
 
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