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Was aus der früheren Algarve-Idylle geworden ist - die irrsinnigsten Sachen

CasaWistuba schrieb:
Olá a todos,
Und früher war doch schon immer alles viel besser ..." soll ein Ende der Diskussion bedeuten?

keineswegs, aber dieser Ausdruck ist umgangssprachlich und ganz perfide zu übersetzen. Egal was im jetzt passiert, früher war eh alles besser......

Nö, sollte kein Ende bedeuten.

Nur: ÜBERALL und zu JEDER ZEIT reden die Leute davon, daß es früher besser war! Ja, früher gab es noch die Algarve-Idylle!

Als die Leute mit ihren wunderschönen klapprigen Eselskarren um die Ecken zuckelten und lediglich die paar Reichen und natürlich die Touristen mit Autos fuhren, nicht zu vergessen, der eintretende Wohlstand, als man dann endlich den Eselskarren gegen ein Moped tauschen konnte - knatter knatter stink, mit Papa, Mama und zwei Kindern auf dem kleinen Sitz - Mannomann! Das war idyllisch! Fragt sich nur: FÜR WEN???

Aber: Selbst meine portugiesischen Nachbarn trauern früheren Zeiten nach, als die Welt noch in Ordnung war, es keinen Mord und Totschlag gab, man die Haustür nicht abschließen mußte, wenn man mal den ganzen Tag weg war, es noch keine Touristen gab, die die Preise im Sommer in die Höhe trieben und so weiter ...

tja, daß da eh nix zu holen war bei denen zu hause, haben sie vielleicht vergessen ... auch daß es noch kein Fernsehen für alle gab und man somit nicht wußte, daß in Hintertupfing bei Moosach im Oberammergau oder im hinteren Iran (ja, da in den Bergen!) jemand seinen Nachbarn brutal ermordet hat warum auch immer, ist den Leuten nicht bewußt. Übrigens weder hier noch sonstwo auf der Welt ...
 
Bom dia, schneewittchen,

ich sehe die Sache so:
Natürlich war die Algarve früher eine landschaftliche Idylle, die man leider in grossem Umfang in den letzten 2-3 Jahrzehnten zerstört hat. Die Fischer waren keine reiche Leute,aber ich meine im grossen und ganzen zufriedene Menschen. Ihr soziales und kulturelles Umfeld waren mehr oder weniger intakt. Aber die politischen Umstände - die jahrzehnte lange Salazar Ditaktur und die Ausbeutung der Menschen, insbesondere im Alentejo - stimmte nicht und musste bekämpfte werden! Ein demokratischer Staat musste her, die kolonisierten Länder mussten ihren eigenen Weg gehen, Portugal musste endlich aufatmen... die Nelkenrevolution ergab sich fast natürlich!

In der Demokratie entwickelte sich das kleine "schlafende" Land langsam. Politische Turbulenzen gab es immer wieder, Unzufriedenheiten wie überall, aber jeder hatte jetzt Rechte.

Das Interesse an das schöne Algarve mit seinem milden Klima war schon lage da, denke man an die Engländer, die seit ewig hier Urlaub machten. Was meines Erachtens zu kritisieren ist, ist nicht die Entwicklung des Tourismus in dieser Region, wovon die Menschen profitieren können, sondern das WIE. Denn Profit machen hauptsächlich die Baufirmen, die Hotelbesitzer, der Billigurlauber... und minimal der kleine Mann aus der Algarve, der für 3 Monate seine "bessere Hütte" für eine Paar Hunderte Euros vermieten kann.

Man kann die Entwicklung nicht stoppen und "im Alten" beharren, aber wir hatten das Beispiel Spanien direkt vor Augen und hätten daraus lernen sollen! Was machen wir wieder - irgendwelche irrsinnige Großwahnprojekte im noch idyllischen Alentejo! Das tut schon weh...

Aber reden ist einfacher als tätig werden, in diesem Sinne werde ich überlegen, was ich eines Tages in Portugal für den noch bisschen Umwelt beisteuern kann...

Bom Domigo! :D
 
Hallihallo pst,

ja, du hast ganz recht.
Ich denke nur, den Portugiesen kann man nicht vorwerfen, daß sie wie ALLE Völker dieser Welt dem Tourismus-Ruf hinterherlaufen und dieselben Fehler machen, wie ÜBERALL auf der Welt. Erstmal dicke Hotelbauten bauen und später nachdenken ... Das ist doch überall passiert - ich denke nur an die italienische Adria, die ich als Kind regelmäßig besuchen durfte ...
 
hallöchen Heike,

es ist richt, was du sagst, die meisten "Naturscha(n)den" in Europa geschahen in den 60er und 70er Jahre. Im Falle der Algarve in den 80er und 90er Jahre sowie weiterhin im neuen Jahrzehnt!...

Hat eigentlich Deutschland eine ähnliche Entwicklung zu verzeichnen? Ich kann mich an so eine Region, die durch solche Bauten dermassen zerstört wurde, nicht erinnern...

Lebst du auch in der Algarve?

LG
-pst-
 
pst schrieb:
Hat eigentlich Deutschland eine ähnliche Entwicklung zu verzeichnen? Ich kann mich an so eine Region, die durch solche Bauten dermassen zerstört wurde, nicht erinnern...

Guten Morgen pst,

ja, zum Beispiel in Berlin Marzahn.

Lieben Gruß von Grünstadt nach Maputo

Garota
 
Bom Dia Senhora,

ich bin zwar nicht Heike....... aber auf deine Frage zu antworten.

Wenn man sich die bauliche Entwicklung um den Tegernsee oder Titisee so anschaut, habe wir in D mittlerweile ähnliche zupflasteraktionen zu verzeichnen, fast wie an der Algarve.
Aus ruhigen beschaulichen Städtchen, sind mittlerweile reine Touri- Hochburgen entstanden.
Ähnliches gilt für die Gegend rund um Füssen im Allgäu ( Neuschwansstein / Hohenschwangau ) Hotels und Pensionen soweit das Auge reicht.

Leider.......
 
Bom dia zusammen !

Hat eigentlich schon mal jemand versucht anzudenken, daß die ganze Landschafts- und Kulturverschandelung nicht unbedingt einzig und allein die Schuld der Portugiesen sein muss ? So, wie es nicht einzig und allein die Schuld der anderen hier genannten Bevölkerungen ist ?

Könnte es nicht vielmehr auch so sein, daß die Zubetonierung und Zerstörung ganzer Landstriche - darunter Naturschutzgebiete und Biosphärenreservate - eine typischerweise globalisierte-kapitalistische und somit gewinn-maximierungs-orientierte Aktion multinationaler Konzerne, rendite- und/oder abschreibungsorientierter Investoren bzw. heuschreckenartiger Fonds- und Beteiligungsgesellschaften ist.

Z.B. die , die zugegebenerweise nicht nur ein kleiner Fisch ist bei dem Geschacher um schnelle Profite, sondern, wo es vom Kopf her auch ein wenig ... na ja, .

Viele Projekte an Umweltsünden sind doch garnicht primär aus portugiesischer Hand entstanden, sondern werden von ausländischen Investoren gesteuert.

Und die dazu benötigten portugiesischen Hintermänner und -frauen, quer durch alle Ebenen der nationalen Administration, können problemlos gekauft werden. Sehr aufschlussreich nachzulesen ...

Dem kleinem Fussvolk und lohnabhängigen Saisonschuftern kann man da nicht in erster Linie anprangern. Sie haben keine anderer Wahl, als mit den Wölfen des multinationalen Kapitals zu heulen... oder sie bewaffnen sich und ballern ein bischen rum... soweit sind die Portugiesen und Andere aber noch nicht...

"Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing." oder der Brecht-Kalauer "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral."

Ich hab manchmal den Eindruck, die Moral ist ausverkauft... bezahlt wird später...von anderen...

Dies ist mein einziges Statement zu diesem Thema, bis ...

T.B.
 
Tom Bombadil schrieb:
Könnte es nicht vielmehr auch so sein, daß die Zubetonierung und Zerstörung ganzer Landstriche - darunter Naturschutzgebiete und Biosphärenreservate - eine typischerweise globalisierte-kapitalistische und somit gewinn-maximierungs-orientierte Aktion multinationaler Konzerne, rendite- und/oder abschreibungsorientierter Investoren bzw. heuschreckenartiger Fonds- und Beteiligungsgesellschaften ist.

Die zieht's aber eben vor allem dahin, wo die besten Voraussetzungen für Korruption schon gegeben sind. Eben in Länder mit weit zurückreichender Tradition in Sachen Korruption. Die Brasilianer (die ja auch nie die Verantwortung für den Bockmist übernehmen, den sie anstellen, sondern die Schuld dafür stets anderen in die Schuhe schieben wollen) bilden sich ja gerne ein, ihr Land wäre heute ein gewaltfreies Wohlstandsparadies, wenn es nicht einst von Portugiesen kolonialisiert worden wäre. ;)

PS: Und ganz so unschuldig ist das "kleine Fußvolk" eben auch nicht. Die Brasilianer bilden sich auch viel auf ihre "jeitinhos" ein, d.h. auf die Tricks, mit denen sie sich so an der Legalität vorbei durchs Leben mogeln. Da aber liegt eine Wurzel des Übels.
 
pst schrieb:
hallöchen Heike,

es ist richt, was du sagst, die meisten "Naturscha(n)den" in Europa geschahen in den 60er und 70er Jahre. Im Falle der Algarve in den 80er und 90er Jahre sowie weiterhin im neuen Jahrzehnt!...

Hat eigentlich Deutschland eine ähnliche Entwicklung zu verzeichnen? Ich kann mich an so eine Region, die durch solche Bauten dermassen zerstört wurde, nicht erinnern...

Lebst du auch in der Algarve?

LG
-pst-

... es soll richtig und nicht "richt" heissen, sorry...
 
Garota schrieb:
pst schrieb:
Hat eigentlich Deutschland eine ähnliche Entwicklung zu verzeichnen? Ich kann mich an so eine Region, die durch solche Bauten dermassen zerstört wurde, nicht erinnern...

Guten Morgen pst,

ja, zum Beispiel in Berlin Marzahn.

Lieben Gruß von Grünstadt nach Maputo

Garota

hum... Marzahn und Tourismus? ??? Nicht eher eine hässlich soziale Wohnsiedlung...?!

lieben Gruß ebenfalls von Maputo nach Grünstadt!
 
hi Tom,

keine(r) bestreitet hier, dass der kleine Mann/der kleine Portugiese schuld ist an die Verschandelung der Natur. Es ist klar, dass "höhere" Interessen dahinter stecken, aber eins kannst du nicht verleugnen:

Die Multis "erlauben sich" soviele Schandtaten, wie die jeweiligen Regierungen sie "dulden"! Und da haben die Regierenden in Portugal in dieser Hinsicht - was die Algarve - völlig "versagt"... meinst du nicht?

Auch klar, dass sowas nicht allein in Portugal passiert, sondern überall, wo ein Tourismuspotential vorhanden ist und die Machthaber mitziehen...

Aus D kannte ich solche extreme Beispiele nicht, aber ich lasse mich des Besseren gern belehen...

Feliz dia a todos!
-pst-
 
... ok, Garota, alles klar. Solche Bauten, Bunker wie du sagst, sind gräßlich... können die Einwohner nur agressiv oder depressiv machen...

Wie laufen deine Ferien? Was machst du Schönes?

Sonnige Grüße aus Mocambique nach Grünstadt
-pst-
 
Danke pst,

meine Ferien laufen unspektakulär, endlos faulenzen. Heute werde ich anstreben an einem Baggersee ein Paar Stündchen abzusitzen. Irgendwie muss die Farbe von meinen Beinen an die von meinem Gesicht angepasst werden... im Moment sieht so aus, als beide nichts miteinander zu tun hätten ;)

LG - G
 
... ist dein Gesicht oder sind deine Beine bräuner?

Garota, ich habe gelesen irgedwo, dass du auch anfangs Probleme hattest, deine mailadresse zu "verstecken". Ich habe es auch mehrfach versucht, und irgendwie taucht sie trotzdem immer auf... kannst du mir da einen tipp geben?

Schönen Tag am See... heute ist es ja sonnig und warm bei euch!
 
Hallo pst

ich bin zwar nicht Garota, kann dir aber trotzdem eine Antwort geben. Ich war zu Beginn ebenfalls verwirrt, weil ich meine Mailadresse sehen konnte, inzwischen weiss ich es (wurde von Kai aufgeklärt): deine Mailadresse ist nur für dich sichtbar, alle anderen sehen sie nicht!
 
Nein, meine Beine sehen selten die Sonne, weil in dem Alter trägt man nicht mehr so gerne Miniröcke oder Hothotpants, deshalb sind sie, für meine Verhältnisse, ziemlich blass.

Deine e-Mailadresse siehst nur du, niemand anders kann sie sehen.

LG - G

Nachtrag: doch, deine e-Mailadresse ist sichtbar. Du solltest sie als unsichtbar einstellen.
 
Bia schrieb:
Hallo pst...Ich war zu Beginn ebenfalls verwirrt, weil ich meine Mailadresse sehen konnte, inzwischen weiss ich es (wurde von Kai aufgeklärt): deine Mailadresse ist nur für dich sichtbar, alle anderen sehen sie nicht!
Das sollte grundsätzlich richtig sein, ist es aber bei pst nicht, weil ich Ihre mail-Adresse sehen kann.

Pst, hast Du Deine Einstellung " E-Mail Adresse nicht anzeigen (empfohlen)? " auch wirklich hiermit "Aktuelles Passwort:
Aus Sicherheitsgründen muss bei jeder Änderung der Benutzerkonto-Einstellungen das aktuelle Passwort eingegeben werden."
bestätigt ? ? ?

Ich vermute mal ´NEIN´.... Schau doch noch mal danach und dann berichtige das...

Aha, geht es weiter...
 
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