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Ja nochmal zu dem Begriff "Seelenstadt", ich verspüre in dieser Stadt immer noch diese gewisse Sehnsucht, Saudade, es ist einfach so; ich fühle mich wohl wenn ich ankomme und sitze in Parks, geh durch kleine Gassen und fühle mich überhaupt nicht vom Massentourismus bedrängt oder genervt; ausser unten in der Baixa; aber da weiss ich ja was auf einen zukommt; und die Touristen als Asis zu bezeichnen, finde ich jetzt auch nicht angebracht weil wie Osgood schon schrieb, vom Ballermann Tourismus ist lx weit entfernt; ja und vor 30 Jahren bin ich auch am Cais do Sodre durch die Gassen gelaufen, vorbei an Prostituierten, dubiosen Gestalten und hatte ein echt komisches Gefühl damals....lg petra
und ich dachte für mich beim letzten Aufenthalt, lissabon ist wirklich eine lebenswerte Stadt, das Licht, ich hab nette Menschen getroffen, hatte nette spontane Gespräche, mit irgendwelchen Einheimischen auf der Strasse aber vielleicht waren es garkeine "Einheimischen" ?? Egal, waren trotzdem alle nett, ging abends durch den Estrela Park, dort war eine "Lindy hop" Tanzgruppe, total fröhlich, super zum Zuschauen, die Menschen unaufdringlich aber hoflich; das vermisse ich bei uns in Deutschland, schade;

Das mit den Obdachlosen, ja ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass es mehr werden aber es gibt schon viele, besonders um Martim moniz und die angrenzende Gegend, war so mein Eindruck; ja das ist traurig und mich macht dies auch betroffen, man sieht da wirklich auch das Elend und möchte gerne helfen und weiss nicht wie; es gibt aber z.B. in LX die Organisation "Crecer", die sich um diese Menschen auch kümmern.....
 
@petra19 alles richtig. Nur hat nicht Lisboa eine "Seele", sondern die Stadt vermittelt Dir ein bestimmtes Gefühl und "berührt" vielleicht Deine Seele. Das ist bei jedem anders und eine ganz individuelle Angelegenheit. Das kann eine Stadt, eine Landschaft oder eine Jahreszeit sein.

Tatsache ist, dass vor allem der Tourismus in den letzten vielleicht 10 Jahren große Verwerfungen nach sich zog. Das muss man natürlich beachten und darauf muss man als Städteplaner reagieren. Die Tapas in Bairro Alto sind nicht das Problem. Es sind die hohen Mieten. Aber auch das kann man nicht so einfach ändern. Sicherlich kann die Einschränkung der AL Lizenzen hilfreich sein. Aber wenn es nun vielen zahlungskräftigen Ausländern dort gefällt? Was dann? Auch die treiben Mieten und Hauspreise nach oben. Soll man denen verbieten, in Lisboa zu wohnen? Das war in Berlin am Brenzelberg auch nicht anders. Ganz ohne Touristen sind die Preise gestiegen und das ganze Viertel hat sich verändert. Es gab einen Komplettaustausch der Bewohner. Jetzt läuft das sogar schon im Wedding ähnlich ab.

Die Zeit kann man weder anhalten noch zurückdrehen. Veränderungen kann man nicht verhindern, aber man kann sich mit ihnen arrangieren. So gesehen machst Du das ganz richtig. Freue Dich weiterhin über alles, was Dir an und in Lisboa gefällt. Dann hast Du mehr vom Leben. :cool:
 
ja diese Gentrifizierung ist ein Problem, in jeder Stadt, hab von 1988 bis 1993 (mit Unterbrechungen) in München gewohnt und damals war München toll und jetzt.....viel "Zugezogene" und die Stadt platzt aus allen Nähten; ja aber Städte könnten auch eine Grenze setzen und Ausländischen Investoren nicht die "ganze" Stadt überlassen, sondern dafür sorgen, dass an erster Stelle immer noch die Einheimischen kommen und der Ausverkauf einer Stadt garnicht stattfinden darf; aber dies ist ein Thema, dass wir hier wahrscheinlich nicht lösen werden; man kann selber als Tourist nur so handeln, dass man sich rücksichtsvoll in einem fremden Land bewegt und auch bei den Übernachtungsmöglichkeiten auch schaut, wo man sich einquartiert. lg petra
 
Eben. Wenn man will kann man jede Entwicklung als schlecht ansehen. Siehe genauso viel Städte in D., wie eben HH. Preise explodieren, Touris überall und in jedem Winkel der Stadt wird noch ein Billighotel reingedrückt um die Menschenmengen auzunehmen. Natürlich war früher vieles "authentischer", aber die Minderjährigen Prostituierten die für Ihren nächsten Schuss überall hinter der langen Reihe in den Nebenstrassen angeschafft haben sind jetzt weg, vertrieben von Gentrifizierung und hippen Regenbogenläden und teuren Eigentumswohnungen in renovierten Altbauten.
Dito der Fischmarkt wo ich noch als Buttje mit Opa orginal vom Kutter Fisch gekauft hat. Heute ist da jetzt Henssler und Co. Allerdings war dort aber auch nach 18.00 Uhr viel "Autoverkehr" zwischen kaputten Häusern und stinkigen Fischkisten....
Mein Senior hat noch von Lissabon vor dem großen Brand geschwärmt, aber auch viel Armut und Tristesse gesehen was man eigentlich nur schwer als "Lokalkolorit" sich schönreden konnte.....
 
Als ich das erste Mal in Lisboa war, war auf dem Praça do Comercio noch ein riesiger chaotischer Parkplatz.... also schoener war das bestimmt nicht. Lokale zum draussen sitzen gab es fast gar nicht, Eisdiele vielleicht gerade mal Santini in Cascais..... und Cais de Soudre und die ganze Gegend, hat man bei beginnender Dunkelheit auch lieber gemieden...
 
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Ich fand es klasse ... musste dort aber auch nicht leben. Frei nach Schwoißfuaß. "Freak aus Alemania, hat viel Geld und kann ja"



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Als ich das erste Mal in Lisboa war, war auf dem Paraça do Comercio noch ein riesiger chaotischer Parkplatz.... also schoener war das bestimmt nicht. Lokale zum draussen sitzen gab es fast gar nicht, Eisdiele vielleicht gerade mal Santini in Cascais..... und Cais de Soudre und die ganze Gegend, hat man bei beginnender Dunkelheit auch lieber gemieden...

Ich weiß ja nicht, wann Du zum ersten Mal dort gewesen bist. Bei mir war es im Jahre 1987 und ich habe die Stadt noch genau so kennengelernt, sowie Du es hier beschreibst. Ein Jahr später hatte es im Chiado gebrannt. Aber auch zu jener Zeit, war Lissabon schon eine recht gut besuchte Stadt und man traf Reisende aus ganz Europa und teilweise auch aus Übersee, meist USA oder Kanada. In den folgenden Jahren ist in Lissabon viel passiert, Praça do Comércio ist ein gutes Beispiel. Ich habe die Stadt dann auch immer wieder Besucht, 1993 habe ich sogar in der Nähe in VFX gelebt, und in den 2000der Jahre anderswo und Portugal und besuchte Lissabon oft. Und die Besucherzahlen, insbesondere im der Saisaon waren immer recht hoch und das sich an bestimmten Sehenswürdigkeiten mal Schlangen bildedeten war normal. Aber es war ein ganz anderer Flair, obwohl viele der Reisende junge Rucksacktouristen waren, die im Urlaub durchaus etwas erleben und Spass haben wollten, aber so wie ich es bei meinen lezten Besuch im Juni 2019 in Lissabon gesehen und erlebt hatte, das war mir in diesen Ausmaßen unbekannt.
 
Ja, ich war 1989 das erste Mal im Urlaub in Portugal unterwegs, mit "Endstation" Lisboa, wo ich 2 Monate nach meinem Urlaub für ca. 5 Monate zurückkehrte; ich hab heute noch diese Bilder im Kopf, es ist November, es regnete viel in Lissabon, es war grau und schon dunkel und ich geh unten am Cais do Sodre eine Strasse entlang, auf dem Gehsteig, Prostituierte, dubiose Gestalten und ich fühlte mich nicht wirklich wohl.
 
Ja, ich war 1989 das erste Mal im Urlaub in Portugal unterwegs, mit "Endstation" Lisboa, wo ich 2 Monate nach meinem Urlaub für ca. 5 Monate zurückkehrte; ich hab heute noch diese Bilder im Kopf, es ist November, es regnete viel in Lissabon, es war grau und schon dunkel und ich geh unten am Cais do Sodre eine Strasse entlang, auf dem Gehsteig, Prostituierte, dubiose Gestalten und ich fühlte mich nicht wirklich wohl.

Ich war 1989 zum dritten Mal in Portugal im Urlaub, wo ich mich nachdem die beiden Sommer zuvor kreuz und quer durch de Gegend reiste, nur in Abrantes und Santarem auf, und machte von dort verschiedene Tagesausflüge, u. fa. auch nach Lisboa. Im Oktober desselben Jahres kehrte in nach Portugal zurück, genau gesagt nach Coimbra, wo ich acht Monate blieb, weil ich an der Uni einen Sprachkurs für Ausländer belegt hatte.

Der November in Coimbra war ebenfalls recht grau und regnerisch und auch dort gab es so gewisse Ecken, welche man abends besser meiden sollte. Abends um den Bahnhof Coimbra A im Stadtzentrum tummelten sich ach viele Gestalten, welche nicht gerade vertrauenserweckend aussahen. Drogenabhängige und Prostituierte fehlten ebenfalls nicht. Also auch in anderen Städten Portugals gab es so gewisse Ecken, die man nicht gerade als Aushängeschilder der Städte bezeichnen sollte. Irgendwann war das in Coimbra auf einmal alles verschwunden. Wo diese Gestalten und die Protituierten abgeblieben sind, das weiß keiner so genau. Selbst ein guter Freund, welcher lange in Coimbra bei de Polizei tätig war und diese Leute dadruch kannte, weiß nicht wohin sie verschwanden.
 
Wenn wir nun so schön zusammen sitzen und in Nostalgie schwelgen.

Ich war ab Mitte der 80er ein paar Mal am Cais und in näherer Umgebung. Es gab dort auch ein paar andere Läden, die ganz cool waren. Morgens ab 4 kamen die Huren auf Absacker mit dazu. Das war eigentlich nicht so viel anders als die 70er/80er in Berlin rund um die Potze und anderen "Hotspots".

Mein erster Besuch war zusammen mit meiner Freundin. Wir waren noch ziemlich jung, Anfang 20. Natürlich waren auch wir etwas misstrauisch und unsicher. Jedoch ganz ohne Grund. Huren, Freier, Türsteher, Matrosen und wer sonst noch so auf den Straßen war, hat sich fast schon fürsorglich um uns gekümmert. Es war schwül, dunkel, rauchig, rot und fremd ... uns hat es gefallen und ich möchte die einfachen, unspektakulären Erlebnisse nicht missen.
 
Das ist doch immer wieder das gleiche System. Man plaziert im Heft ein paar Anzeigen und schwuppdiwupp gehört man zu den besten Städtezielen. Gleiche Masche: Das beste Hotel, der beste Flughafen etc. etc.
Johan
 
Also bei uns eben war gar nix kaputt, wir sind ein paar Meter vom Hotelchen gelaufen und haben ein wunderbares Minirestaurant gefunden, wo wir nett gespeist und getrunken haben. Am schräg gegenüber- Tisch ein englisches Paar, sonst Einheimische an den 6 Tischen. Und natürlich Fußball.
Es geht also.:-D
 
Das ist doch immer wieder das gleiche System. Man plaziert im Heft ein paar Anzeigen und schwuppdiwupp gehört man zu den besten Städtezielen. Gleiche Masche: Das beste Hotel, der beste Flughafen etc. etc.
Johan

Ist mal interessant im Google einzugeben "Bestes, schönstes oder beliebtestes" Städtereiseziel in Europa oder der Welt. Es stimmt, das Lissabon dabei immer gut abschneidet. Eine Statistik, welche ich kürzlich im Internet fand, da stand auf Platz 1 Amsterdam vor Venedig auf Platz zwei. Lissabon landete dort auf Platz 9 vor Brügge auf Platz 10. Dann habe ich mal andere Statistiken gesehen,die sagten das Lissabon im Ranking in Europa auf Platz vier hinter London, Paris und Barcelona läge. Und anderswo liegen dann noch Rom und Berlin vor Lissabon irgendwo dazwischen. Also echt was soll man glauben? Und wie und woran will man es wirklich festmachen?
 
Falls bei aller "Kaputtness" über den Winter dann doch das Fernweh aufkommt: Sehr liebevoll gestaltet, 200 Seiten werbefrei, Überwiegend von Locals geschrieben und illustriert. Und mit Leopoldo Calhau aufm Cover :cool: ...

Appetizer?

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...ist auch eine Frage, auf was man fokussiert:

Bin neulich mit einer portugiesischen Bekannten durch Lissabon gelaufen, die ihre Kindheit dort verbrachte und ihr fielen natürlich die ganzen neuen Sachen auf, die jetzt nicht mehr so charmant sind.

Aber ich hab auch nach etlichen Besuchen immer noch den Blick für die alte, manchmal leicht morbide Schönheit.
Lissabon ist voll davon...in Deutschland muss man sowas lange suchen.

Und der Blick über den Tejo hat sich seit Jahrzehnten wahrscheinlich nicht geändert.

Gruß Matthias
 
Die Römer haben den Untergrund schon vor langer Zeit "kaputt" gemacht, kann man sich heute noch ansehen:

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