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Einreise nach Portugal mit Hund

G

Gelöschtes Mitglied 20362

Gast
Gast
Hallo Hundefreunde,

ich moechte naechstes Jahr einige Monate in Portugal verbringen um am eigenen Leib zu erfahren, wie man in Portugal lebt, mit dem Ziel dorthin auszuwandern.
Nun will ich natuerlich nicht einige Monate ohne meine Huendin verreisen. Ich lebe derzeit in Argentinien und weiss nicht, ob es sehr kompliziert ist, mit Hund von Argentinien nach Portugal einzureisen.
Von einem europaeischen Land aus gibt es wohl keine Probleme, denn es gibt ja keine Grenzkontrollen.
Aber wie ist das, wenn man per Flugzeug einreist? Und eben aus Argentinien.

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

Freundliche Gruesse
argentinischer Gaucho

PS: wie nennt man eigentlich die Gauchos in Portugal?
 
Olá,

also, ich finde es für das Tier stressig. Ich war knapp 10 Stunden von Portugal bis Brasilien unterwegs. Bis Argentinien fliegt man bestimmt noch 1-2 Stunden mehr, nehme ich an. Ich weiß nicht, ob das Tier so lange aushält? Ist es ein großer oder ein kleiner Hund? Große Hunde dürfen meines Wissens nicht in die Kabine, sondern in den Frachtraum. Das wäre noch mehr Stress für das Tier. Ich persönlich würde das nicht machen.
 
Das Tier braucht einen internationalen Impfausweis, alle Impfungen, die Fristen einzuhalten haben und gechipt oder Tätowiert sein.
Ein Freund wollte seinen Hund aus Brasilien mitbringen, das scheiterte daran, das es in Brasilien wohl nur eine zugelassene Impfstelle gibt.
Bei Argentinien sieht es so aus:

Jedes Tier muss durch eine deutlich erkennbar Tätowierung oder durch einen Microchip (dieser ist seit 3. Juli 2011 für neu gekennzeichnete Tiere verpflichtend) gekennzeichnet sein.

In der Tiergesundheitsbescheinigung muss der gültige Impfschutz gegen die Tollwut nachgewiesen werden. Hierbei ist unbedingt zu beachten, dass die Impfung nicht vor der Anbringung des Microchips erfolgen darf, um eine eindeutige und unverwechselbare Zuordenbarkeit der Tollwutschutzimpfung zum Tier zu gewährleisten. Die Gültigkeitsdauer des Impfschutzes richtet sich nach den Angaben des Herstellers. Fragen Sie hierzu gegebenenfalls Ihren Tierarzt. Eine Erstimpfung muss mindestens 21 Tage vor dem Grenzübertritt erfolgt sein.

Voraussetzung für die Einreise ist, dass die Tiere in Begleitung einer verantwortlichen Person reisen. Die begleitende Person muss eine schriftliche Erklärung darüber abgeben, dass die Verbringung des Tieres nicht dem Verkauf oder Besitzerwechsel dient.

Die Einfuhr darf nur auf direktem Wege erfolgen. Sollten beim Transport nicht-gelistete Drittländer passiert werden, so hat der Halter oder der Bevollmächtigte in einer Selbsterklärung zu bestätigen, dass das Tier bei der Durchreise keinen Kontakt zu Tollwut-empfänglichen Tieren hatte und dass es das Beförderungsmittel oder den Flughafen nicht verlassen hat.

Mehr kannst du finden.
 
Danke Ozzy, das war sehr hilfreich und ausfuehrlich.
Wir waren schon mit unserem Hund in Uruguay. Dort laufen sehr viele Strassenhunde rum, wenn man aber mit einem Hund einreisen will, muss man jede Menge Papiere haben. Also ich denke, dass wir die Bedingungen fuer Portugal erfuellen, natuerlich vorher noch mal alles abchecken. Einen Chip hat er natuerlich auch, eben auch fuer Uruguay erforderlich.

Danke Nassauer,
in Argentinien gibt es auch den Ausdruck "vaquero", den benutzt man aber nicht, weil es ja den Gaucho gibt. Diesen Ausdruck benutzt man hauptsaechlich in Argentinien und Uruguay.

Schoene Gruesse aus der Pampa
Gaucho
 
Hallo Hundefreunde,
ich möchte noch den Ausgang der Geschichte mit unserem Hund berichten.
Seit Anfang Januar leben wir, meine Frau und ich, jetzt hier in Portugal. Bei unseren Hin- und Her-Reisen haben wir es nicht geschafft, den Hund mitzunehmen. Immer hat irgendein Papierchen gefehlt oder einmal musste meine Frau sehr kurzfristig ausreisen, um hier in Europa noch eingelassen zu werden. Und in der Zwischenzeit kam ja auch Corona mit allen seinen Beschränkungen.
Mittlerweile haben wir in Argentinien eine Firma gefunden, die weltweit Hunde transportieren, normalerweise begleiten sie die Hunde persönlich. Das geht im Moment leider nicht weil Argentinien starke Flugbeschränkungen hat. Aber die haben eine Möglichkeit gefunden, den Hund als Cargo zu transportieren. Und so kam gestern unser Hund in Madrid an.
Wir konnten ihn nach 28 Stunden aus seiner Transportbox befreien und er hat das ganze wohl ohne großes Trauma überstanden. Er war sofort fröhlich und "lebendig". Allerdings hat er uns gestern Abend, als er ein Flugzeug gehört hat, sorgenvoll angesehen. Wir konnten ihn leicht von seiner Angst, wieder fliegen zu müssen, befreien.

Schöne Grüße
Gaucho
 
Ja, mit unserem Hund oder besser Hündin, das ist schon eine fast rührende Geschichte. Wir wollten nie einen Hund um unabhängig zu sein, um viel reisen zu können. Eines Sonntag-Mittags, die Kinder meiner Frau waren zum Mittagessen eingeladen, erscheinen sie und bringen einen kleinen, verwahrlosten, fast verhungerten Hund mit, den sie gerade auf der Strasse gefunden hatten (es gibt leider sehr viele Straßenhunde in Argentinien). Nun, den kann man ja nicht einfach eingehen lassen. Also wollten wir ihn erst mal so versorgen, dass er überlebt und dann einen Besitzer suchen. Aber nach zwei Tagen hat man keine Chance mehr, sie ergreift sofort das komplette Herz. Und so ist sie zum Familienmitglied geworden und wir sind froh, dass wir sie jetzt nach mehr als 8 Monaten endlich bei uns haben. Und so bin ich in meinen nicht mehr ganz jungen Jahren doch noch zum Hundehalter geworden.

So viel zu unserer "Lassie", wie Farbenzeit schreibt. Es ist kein Rassehund sondern einfach nur ein sehr lieber Mischling, wohl zwischen einem Golden Retriever und einem deutschen Schäferhund. Aber man sagt, dass aufgelesene Straßenhunde ein Leben lang dankbar sind und es könnte was dran sein.

Schöne Grüße
Gaucho
 
Wir wollten nie einen Hund um unabhängig zu sein, um viel reisen zu können.

Hallo,
wie nahe Mensch und Hund sich eigentlich stehen hat m.E. der Volksdichter Loriot mit seinem Buch "Auf den Hund gekommen" noch am besten aufgezeigt. Immer wieder ein tolles Mitbringsel für den neuen Hundeeigner.



Die Redewendung "Auf den Hund gekommen" bezieht sich u.a. auf eine Geschichte vom Till Eulenspiegel. Dieser arbeitete einmal bei einem Bierbrauer, der einen Hund hatte, der "Hopf" hieß. Als der Braumeister Eulenspiegel sagte, er solle Bier brauen und dabei sorgfältig den Hopfen sieden, warf er den Hund "Hopf" in die Braupfanne.

Prost und gut Hund, sage ich da mal :-)
 
Top! Und der arme Kerl hat es nun auch erfolgreich hinter sich gebracht. Trennung und Reise :-) Glückwunsch und viele Grüße aus Covilhã (grade) :-)
 
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