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Welche Variante von Portugiesisch sollte man lernen?

Dem einen fällt EP leichter als BP, dem anderen BP als EP. So what? :cool:

Was mich an dem BP stört, ist, warum man dort kein „tu“ verwendet, sondern „você“. Für mich ist es ungewohnt, wenn ich ein Familienmitglied oder einen sehr guten Freund mit „Sie“ ansprechen müsste. Klar gibt es sowas auch in Portugal, aber hier geht man irgendwie lockerer um und das passiert nicht so häufig. Meine Schwiegermutter darf ich mit „tu“ ansprechen und das hab ich auch gemacht. Für mich ist EP quasi dem Deutschen ähnlich, was das „du“ und „Sie“ betrifft. Mein Lieblingsmotto ist: „Take it easy.“

Die Brasilianer sind halt wie die Engländer: "You can say you to me" ;)

Und Portugiesen könnten sich daran stören, das die Deutschen soviel englisch sprechen.

So what und take it easy und nichts für ungut.


Gruß Matthias

Beispiel: CALOR(e) oder ODOR(e)
.

Ich hab 2 Audio-Grundkurse Portugiesisch hinter mir.
Bei den Zahlen hieß die 9 einmal "nove" und einmal "nov"
Seitdem bin ich geheilt davon, eine Sprache als exakte Wissenschaft anzusehen.
 
Ich habe mal diesen Thread, der 2010 aufgemacht wurde, nochmal von vorne komplett gelesen und folgende Sätze zitiert, wo ich mich angesprochen fühle und die ich auch zum Teil zustimme:
Wir leben in Europa.
Das europäische Portugiesisch ist im Durchschnitt komplexer. Portugiesen neigen zu einem etwas ausladenderem Satzbau und schöpfen mehr der reichhaltigen Grammatik aus, was auch durch den durchschnittlich höheren Bildungsgrad in Portugal bedingt ist ... In Brasilien hört man leider sehr, sehr viele grammatikalisch falsche Dinge, was wohl auch daran liegt, dass in normalen brasilianischen Schulen keine Grammatik behandelt wird.
Ebenso wird in allen anderen Kolonien eine Aussprache benutzt, die dem europäischen Portugiesisch näher kommt. Wenn man also einen Portugiesen versteht, dann versteht man auch einen Mosambikaner sehr schnell – ebenso wie einen Brasilianer.
Ich ziele also darauf ab, dass das europäische Portugiesisch zunächst schwerer zu erlernen ist, jedoch die bessere Ausgangsbasis bietet und einem hinterher vieles erleichtert. Den Slang und die paar unterschiedlichen Wörter kann man sich hinterher immernoch schnell aneignen, es wird meist sogar im Unterricht behandelt. Auch wenn die Portugiesen in Brasilien Gegenstand vieler Witze und derber Späße sind (wie bei uns die Ostfriesen, Blondinen und Mantafahrer, z.T. sogar noch schlimmer!), wird es einem als (nichtportugiesischer) Gringo hoch angerechnet, wenn man einen sehr guten und gepflegten Standard zu sprechen und zu schreiben weiß, auch mit portugiesischem Akzent – der Slang stellt dann nur noch das Sahnehäubchen dar.
als langjährige Portugieisch-Lehrerin sowohl in Berlin als auch in Maputo, und stammend aus Mosambik, würde ich ohne ein Zweifel und dringend empfehlen, das europäische Portugieisisch zu lernen; weil
1. es ist die Stamm-Sprache; ich würde ebenso vorziehen, Deutsch in Deutschland zu lernen und nicht in der Schweiz oder Österreich. U.a. ist die Grammatik zwar komplexer, aber gilt eigentlich für alle P-Varianten, umgekehrt nicht.
2. europäisches P. ist komplexer, schwerer. Deshalb um so wichtiger dieses P. zu lernen, danach kann man fast automatisch alle andere "Nuancen" verstehen bzw. sich schnell aneingnen.
3. Wichtig ist natürlich, dass der Lehrer oder Lehrerin eine klare Aussprache des P. hat (sowas wie "Hoch-Portugiesisch" spricht) und nicht von einer bestimmten Region stark gefärbt ist.
Ich ziele also darauf ab, dass das europäische Portugiesisch zunächst schwerer zu erlernen ist, jedoch die bessere Ausgangsbasis bietet und einem hinterher vieles erleichtert. Den Slang und die paar unterschiedlichen Wörter kann man sich hinterher immernoch schnell aneignen, es wird meist sogar im Unterricht behandelt.
Aus diesen o. g. Gründen bevorzuge ich das europäische Portugiesisch. Es reicht mir aus, wenn ich ein paar brasilianische Wörter lerne, aber mehr nicht. Ich spreche nur europäische Portugiesisch und das werde ich auch in Brasilien tun.

In der Sprachschule in Faro hatte ich eine Portugiesin als Lehrerin, die ganz klar und deutlich europäisches Portugiesisch gesprochen hatte. Sie hatte sogar kaum genuschelt. ;) In DE in der VHS war es schwierig, da hatte der Lehrer genuschelt. Ich war deshalb vom Sprachunterricht in Faro begeistert. Ich würde immer wieder dorthin gehen und das werde ich auch tun.

Ich bin eben ein Typ, der Herausforderungen liebt. :p Herausforderungen erlebe ich ja genügend im Job. Also bin ich bereit, mich mehr quälen zu lassen. :-D
 
:-D:-D:-D Ich rate Dir ganz ehrlich von Brasilien ab. Das Land ist nicht für jeden Mann und jede Frau geeignet. Aber das ist wie mit meinen Kindern. Die hören auch nicht auf mich. :-D:-D:-D
Ich war ja schon dort. :) Und hab auch tatsächlich europäisches Portugiesisch gesprochen, und zwar überall, wo ich angesprochen wurde, oder wenn ich was wollte.
 
Ich muss dennoch lachen, weil ich dort vermutlich komplett anders unterwegs bin. Aber iss auch wirklich egal, worüber ich schmunzeln muss. Hauptsache, es hat Dir gefallen.
 
Es gibt im Buch von Peter Koj "Português, meu amor" ein ... Es ist eine interessante Ergänzung zum Erlernen der Sprache.
Danke für den Tipp. Das Buch habe ich sogar schon im online-Buchhandel gesehen - leider nicht gekauft damals. Das hört sich sehr spannend an und ich werde gerne dort nachlesen :-)
VG

Nur mal im Klugscheiß-Modus: Die Portugiesen sind keine bösartigen Silbenfresser. Oder lassen Silben aus purer Faulheit weg...
Hatte das jemand behauptet? :shocked: Ist mir nicht aufgefallen
VG
 
Es gibt im Buch von Peter Koj "Português, meu amor" ein Kapitel mit dem Titel "Im Land der Silbenfresser".

Ich bezog mich auf das Buch von Peter Koj. Das Nuscheln wird manchmal so dargestellt, als würde es mutwillig geschehen. Dabei ist es eine Eigenheit in der Sprache, die man auch aus dem Deutschen und aus weiteren Sprachen kennt. ;)
 
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