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Mit dem Rollheim nach Portugal

Wir sind am 23.12. Abends angekommenund der Katz hat gleich mal die Schmiede inspiziert.
Dabei ist er in die Kiste mit dem Antrazit, der Schmiedekohle, gekommen und
hat diese als Katzenklo benutzt.
Der Erfolg waren schwarze Pfoten.


Am nächsten Morgen bot sich uns das übliche Bild mit Tau-nassem Gras vor dem Sonnenaufgang.
27838003lw.jpg

Da müssen wir den Hügel rauf, schon allein, damit die Pfoten schneller sauber werden,
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rauf zur alten Mühle
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von dort oben hat man einfach den besten Überblick,
zum Einen zur Sonne
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zum Anderen aufs Dorf, alles noch da,
27838007ew.jpg

oder auch zurück zur Mühle, da wollte ich den Katz vor dieser Tür abbilden
27838008ov.jpg

aber der Katz will nicht bei der Mühle stehen bleiben,
27838009th.jpg

Jetzt hat er die Korkeichen als ideale Kletterbäume entdeckt, hier ein Suchbild:
Wo ist der Katz ?
27838010uo.jpg

am 25.12. waren wir dann in Melides am Strand.
Auf dem Weg dort hin hat er sich erst mal schon etwas gewehrt, schon wegen der vielen Hunde und
noch dazu war es doch so unheimlich laut dort,
aber nach einer gewissen Eingewöhnung und wieder ein paar Meter von der Brandung weg,
ging das eigentlich.
27838326hq.jpg

ich hab mich dann mal hin gesetzt und dieses Bild gemacht
27838327gp.jpg

das mit dem nassen Sand gefiel ihm auch nicht so, er hat aber einen Mensch,
auf dem er trocken sitzen kann und dann ist der Strand auch für ihn ganz fein
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Abends dann bei Parplatzbeleuchtung nach Sonnenuntergang sitzt er gern auf seinem Platz am Fenster.
27838329er.jpg

Katzenfernsehen - Nachtprogramm
 
Also unsere Hunde lieben das Meer. Bis auf einen, dem ist es auch zu laut und zu nass.
Ist wie überall, es gibt solche und solche :)
 
Hi moin und Ola
Danke dir fuer deinen Berichte und Fotos.
Sie sind gut fuer Seele und Gemuet weil sie sich angenehm abheben von manch anderem.
Dem Katerchen weiterhin viel Erfolg bei der Maeusejagt. Sind gut fuer Knochen und Fell.
Gruss HJV
 
Die Nacht gehört den Katzen,
hier am Parkplatz sind auch die letzten Hunde nach ein Uhr Nachts mit ihren Herrchen heim gefahren,
da will er dann raus.
Draussen ist er eigentlich lautlos, aber diesmal gab es eine Begegnung mit der eigenen Art.
Da saß ein Kater oben grau unten weiß und mein Katz wollte gleich fröhlich hinlaufen und Fangen spielen.
Der Kater wollte aber nicht spielen, der war auf Krawall gebürstet und hat böse reagiert.
Da braucht der Katz inzwischen nicht mehr so lang, den Ernst der Situation richtig ein zu schätzen
und ist bei dem Spiel auch gleich mit in die härtere Gangart eingestiegen.
Zunächst war ich etwas besorgt, dann amüsiert, schließlich ging ich rein,
nachts ist der Wind doch arg kühl.
Der Katz hat den zwar älteren, aber deutlich leichteren Parkplatzkater herum gescheucht,
daß es eine Pracht war, das Lauftraining mit dem Chihuahua in Bayern brachte ihm noch
zusätzliche Vorteile, die den Parkplatzkater geradezu hilflos wie eine Maus herumpurzeln ließen.
und eigentlich wollte der ihn doch verjagen.
Egal in welche Richtung er fliehen wollte,
der Katz war mit einem oder zwei großen Sätzen plötzlich vor ihm.
Er rannte, schlug Haken, wie ein Karnickel, es half nichts, der Katz war schon einen Schritt voraus.
Die Verzweiflung und der Zorn der Ohnmächtigen waren genau raus zu hören.
Ich übersetz das mal frei und direkt ins Bayrische:
"Du rausgfuadata Saupreiß, kaasiger, loß ma mei Ruah, schleich Di !"
(Wie übersetzt man das? Estrangeiro branco, vale!)
Die folgenden Nächten kam dieser dann nicht mehr.


Man stelle sich den Horrortrip dieses Katers mal genauer vor
und wie er das seinen Kumpels erzählt.
Er hatte vielleicht mal zweieinhalb Kilo und war etwas kleiner.
Mein Katz hat vier Kilo und blaue Augen wie ein Baby - und ist kastriert.


"Ich bin von einem Riesenbaby, das noch nicht mal wie ein Mann riecht, vom Platz gejagt worden!"

Zunächst fand der Kampf mit dem Geschrei unter meinem Wohnzimmer statt,
dann aber unter dem Wohnmobil eines Holländers, der einen Hund im Auto hatte.
Kannst Dir ja vorstellen, wie der Hund in dem Auto durch drehte.
Unter diesem Fahrzeug war er einigermaßen sicher, es hatte weniger Bodenfreiheit und
mein "dicker" Kater konnte ihm nicht schnell folgen.
Ich wußte nicht, wer mir mehr leid tun sollte, der Hund , oder seine Leute.

Nach einer Weile bin ich dann raus und hab Domingo eingesammelt, dann war Ruhe.
Er kam auf den ersten Ruf und folgte meinen Anweisungen, den Kater in Ruhe zu lassen und
ein zu steigen, unverzüglich.
- manchmal ist er wunderbar folgsam.

Am nächsten Abend wollte er dann trotz meiner Warnungen viel zu früh raus und
einer der Hunde vom Wirtshaus hat ihn auf den Reservereifen raufgescheucht, als er ausstieg.
Spät Nachts hab ich ihn dann reingeholt, als schon eine Weile keine Hunde mehr zu hören waren.
Da unten hatte er Bewegungsmangel und grauslig im Wind gefroren,
weil er nicht hören wollte ;)
ei war er da froh, wieder im Warmen sitzen zu können.
 
Wieder mal superschön geschrieben...
Ein gutes neues Jahr euch beiden!
 
Servus Klima-Asylant,

danke, dass Du uns weiterhin bzgl. Deiner Fahrten auf dem Laufenden hältst.

Schau, dass Du noch eine Zeitlang in Portugal bleiben kannst, hier wird es jetzt grausig kalt und es hat Schnee! ;-)

Gruß aus der Heimat
 
Ich möchte diesmal wieder bis Mai bleiben, das hat sich bewährt,
auf der Rückfahrt brauche ich nicht heizen.
Am nächsten Tag kehrte ich in die Berge zurück und der Katz war Abends lange aus, friedlich.
In dem Bergdorf hole ich mir die Semmeln morgens zwischen 8:00 und 9:00Uhr,
da ist die Putzfrau in der Backstube und verkauft etwas.
Dabei habe ich nun eine Begleitung, der Katz geht mit, ein Teil hinten,
ein Teil voraus und vor der Bäckerei wartet er.
Beim zweiten Mal kam ein schwarzer Kater und wollte eine Konfrontation.
Da war dem Katz nicht so daran gelegen und er folgte mir direkt.
Der Schwarze Kater war in der Größe etwa ebenbürtig, hatte aber einen deutlich dickeren Kopf,
was auf mehr Lebensjahre und Kampferfahrung Rückschlüsse zuläßt.
Er überholte den Katz mehrfach und stellte sich ihm in den Weg.
Nur etwa hundert Meter vor dem Rollheim blieb mein Katz dann einfach mal sitzen und
"die beiden betrachten und fixierten sich".
Auf mehrfaches Ansprechen und Rufen reagierte mein Katz nicht, er blieb sitzen.
Ich war ja wegen der Sache in Melides noch zuversichtlich und ging weiter,
"die werden das schon regeln".
Nach einer Stunde rief ich mal vor´s Auto und
als er nach zwei Stunden immer noch nicht da war,
ging ich Suchen.
Gar nicht weit, etwa an der Stelle, wo ich ihn das Letzte Mal sah, bekam ich Antwort.
Aber was für eine Antwort, ganz kläglich und in Bedrängnis,
so hab ich ihn noch nicht gehört.
Ich ging etwas in die Richtung in den Wald und da war er schon auf einem Baum.
Meinen Aufforderungen, den Baum zu verlassen, folgte er nicht und maunzte nur.
Die untersten Äste waren in ca. drei Metern Höhe und der Stamm sehr senkrecht.
Da habe ich mich unten an den Baum gelehnt und mir eine Zigarette gedreht,
nicht lang, da spürte ich schon sein Gewicht im Genick, der Kater ist gelandet.
Das übliche Prozedere.
Zuhause hab ich dann noch ein paar "Fehlstellen" an den Backen im Fell gefunden und
ihm das noch mal auf bayrisch erklärt: "Du bist grupft worn!"


Ein paar Tage später waren wir wieder in Melides am Strandparkplatz zum Abendessen und
nachdem er eine ganze Weile beobachten konnte, daß keine Hunde da waren, wollte er raus.
Ich bin ins Vapor um dort eine gegrillte Dorade zu verspeisen.
Der Katz ging bis zum Eingang mit, blieb aber draussen, nachdem er das Durcheinander
verschiedener Stimmen von Frauen und eines Fernsehapparates hörte.
Er beschloß die Umgebung zu erkunden, ich setzte mich derweil und bestellte meinen Fisch.
Durch die Glastüren sah man den Katz auf der Terrasse herumlaufen und die Bedienung war entzückt.
Der Reihe nach sind dann alle anwesenden Damen entzückt gewesen und
eine Köchin öffnete eine Schiebetür.
Sie ging in die Hocke und Domingo schnupperte etwas an ihren Fingern.
Dabei konnte sie ihn mit der anderen Hand etwas streicheln.
Ganz stolz ging sie in die Küche zurück und verkündete lauthals,
etwa noch mal zwei Oktaven höher, daß sie ihn gestreichelt hat.
Die Schiebetür war wieder zu und ich habe schon eine Weile nicht auf ihn geschaut,
da hörte ich ihn auf einmal ganz laut und jämmerlich, ja verzweifelt aufschreien.
Als ich aufsprang, sah ihn direkt vor mir unter einem Terrassentisch
zwischen einem Tischbein und zwei Stuhlbeinen verkeilt,
kopfüber und offensichtlich hilflos den Traktaten eines Einheimischen ausgesetzt.
Dieser Kater sah etwa so aus, gerade wie der große Bruder von dem,
den er letztens so herumgescheucht hat, könnte auch der Vater sein,
jedenfalls von der Zeichnung her - die Sippe.
Der hat schon Deutlich mehr Reichweite gehabt,
er war von der Statur her größer und auch gut kräftig.
Ich konnte nicht direkt ran, ich mußte erst zum Ausgang und so aussenrum zur Terrasse.
Wie ich mit einem lauten Ruf um´s Eck kam, war der Kampf beendet,
war mein Katz sichtlich erleichtert und er trat sofort die Flucht zum Rollheim
mit schnellen kleinen Tippelschritten an.
Der Portugiese sah mich erstaunt an, was mich das angehe und so weiter,
schüttelte einmal kurz das Fell und verzog sich gelassen.


Nach dem Essen ging ich zum Rollheim und konnte dort den Katz auf dem linken Vorderreifen vorfinden.
Als ich ihm die Hand hinstreckte, begann er sofort zu mir rüber zu klettern.
Ich zog ihn da raus und nahm ihn mit rein, die Schwanzspitze zitterte noch immer.
Eigentlich zitterte die ganze Katze und die Schwanzspitze war
wie der Zeiger auf einem Seismograph bei einem Erdbeben.
Am linken Auge hing ein großer Tropfen Blut, aber er öffnete es und die Linse war zu sehen, uff.
Der Katz ist nun erst mal arg traumatisiert und eine nähere Untersuchung ergab auch weitere sichtbare Verletzungen.
Das Auge nach der ersten Reinigung, da hatte er noch mal richtig Glück:
27938682qn.jpg

Die Kralle hat nur das Lid am Rand erwischt, das hätte ins Auge gehen können.


Da sind zwei 3mm Löcher, wie dieses, auf der Aussenseite der linken Pobacke,
die Innenseite will er nicht zeigen.
27938683rj.jpg

Auf der rechten Pobacke sind vier glatte Schnitte mit kleinen Flächen ohne Fell darum.
27938684mb.jpg


Das sieht so aus, als hätte er ihn links mit einem Biß in den Allerwertesten festgehalten und
mit den Hinterläufen im Stakkato die rechte Hälfte maltretiert.
Eine der Krallen war wohl richtig scharf, einige Schnittwunden sind schon tiefer,
als nur in der Haut und der Speckschicht.
Jetzt weiß ich, woher diese Formulierung kommt,
die mir im Zusammenhang mit meinem Wehrdienst bekannt wurde
und vermittelte ihm diese: "Jetzt ham´s Da an A... aufgrissn. "


Jetzt sind die Tippelschritte auf der Flucht auch nicht mehr rätselhaft und
beim "auf das Sofa Springen" macht er auch noch eine klägliche Figur.
Mit dem Auge hatte er richtig Glück, ein Schnitt ist am unteren Lidrand,
der Andere direkt über dem Auge.
Er jammert nicht und ich denke, das wird wieder.


Ich habe dann versucht, ihm neue Wege für die Zukunft auf zu zeigen.
Er hörte mir schon aufmerksam zu, aber bei dem Wort "Deeskalationsstrategie"
hat er mich nur ganz lieb aber verständnislos angeschaut.


Hat das schon mal jemand versucht, so einem jungen "Halbstarken" zu vermitteln ?
 
Auf diese Weise komme ich dazu, morgens um halb vier mit dem Kater durch die Dünen zu wandern.
Da sind wir ganz alleine und sicher, er folgt jetzt wieder besser und bleibt in der Nähe.
Da bietet sich ein ganz anderes Bild, das ich so wohl nicht fotografisch umsetzen kann.
Da wo im August die Sonne untergeht, also ziemlich gut im Westen, also 90° zum Strand.
steht jetzt der Mond tief über dem Horizont, er wird durch die Lichtbeugung der Atmosphäre größer und
etwas rötlicher, dabei spiegelt er sich tausendfach glitzernd in dem krausen Meer.
Die Gischtkämme auf den Brandungswellen bekommen eine "Hinterleuchtung"
in pastell-türkis-mondlicht-käsig während das Meer darunter so dunkel ist,
daß es keine Farbe hat, mit diesem Licht sieht das ganz toll aus.
Vielleicht ein Bißchen so, wie die phosphorisierenden Lichtschalterwippen aus den 60ern.
Es rummst grad nicht so arg, der Katz geht freiwillig mit und dabei relativ nahe ran.
Aaber der saukalte Ostwind läßt uns dann doch schon nach einer guten Stunde heimkehren.
Das ist ihm dann aber schon zu wenig und am zweiten Tag merke ich das auch, er quängelt dann,
so beschließe ich, wieder für eine Weile in die Berge zu fahren.
Wie ich in der Abenddämmerung zu meinem Parkplatz neben der Junta rangiere,
sehe ich den schwarzen Kater auch schon hinter einer Mauer verschwinden.
Der Katz hat zwar oben auf dem Armaturenbrett gesessen,
seinen Widersacher aber nicht gesehen.
Na das wird morgen früh beim Semmeln-Holen spannend,
ob er überhaupt mitgeht.
Denn inzwischen wird er ihn riechen.
 
In die Tage die wir in Thailand waren habe ich gewuenscht da zu sein wo du jetzt bist ...

Viel mehr entspannt bei dir auch wenn der kleine schwarze Nafri-Kater " hinter einer Mauer " wartet :fies: .

Hat das schon mal jemand versucht, so einem jungen "Halbstarken" zu vermitteln ?
Das lernen die allein . Katzen sind nicht dumm . Da brauchen wir nicht " vermitteln " ... Ein paar Beulen macht das Leben immer ( auch bei Menschen ) .

Deine Reise - Bericht ist der beste ruhende Punkt in diesem Haus / Forum .

Da habe ich mich unten an den Baum gelehnt und mir eine Zigarette gedreht,
nicht lang, da spürte ich schon sein Gewicht im Genick, der Kater ist gelandet.
Das übliche Prozedere.

Das ist beste Kino im Kopf ... !

Danke ! Viel Spaß und Glueck noch weiter ...
 
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Reaktionen: HJV
Die Ereignisse überschlagen sich, so schnell kann ich das gar nicht aufschreiben.
In der Früh sind wir Richtung Bäcker los, aber schon hinter dem Waschhaus ist er auf eine
Korkeiche und maunzte hilflos. "Das solltest Du jetzt endlich mal lernen, ich gehe weiter"
Als ich mit meinen Semmeln wieder zum Waschhaus kam, war er noch oben.
"Schlimm ist das, das müssen wir nochmal separat üben, grad ist aber nicht die Zeit dafür."
Ich bin also hinters Waschhaus unter den Baum und wartete.
Diesmal dauerte es länger, war ja auch höher, aber dafür eine Punktlandung auf meinem Kopf.
Ich muß die Nackenmuskulatur trainieren, der Kerl hat über vier Kilogramm.
Ein sanfter Abstieg auf die Schulter und ich ging weiter.
Vor der Junta wollte er oben auf die Mauer, das spüre ich an seiner Gewichtsverlagerung.
Ich ließ in rüber und erwartete ihn auf der anderen Seite der Junta.
Er kam nicht, hm, hat ihn halt was aufgehalten, ein Mausloch oder...,
so bin ich eingestiegen und habe mit den Vorbereitungen zum Frühstück begonnen.
Mittlerweile war es etwas nach neun Uhr als die Gemeindesekretärin mit ihrem Pickup kam.
In ihrer Begleitung ein Riesentrumm Jagdhund. Der war dann laut bellend unter dem Wohnzimmer.
Eine Frauenstimme die immer wieder portugiesische Kommandos brüllt, mischt sich ins Gebell.
Wie ich raus springe, ist sie auch schon mit einem dicken Gartenschlauch oben bei dem Gebäude.
Ich strecke die Hände aus um ihn entgegen zu nehmen und schaffe das sogar ohne naß zu werden.
Der Katz ist inzwischen vom Reservereifen am LKW-Rahmen entlang nach vorne gerobbt.
Analog dazu der Hund unter dem Laster auch, aber bei der Vorderachse hatte er so seine Probleme.
Der Torax des Hundes ist schon so 40cm hoch, aber unter der Vorderachse hindurch
verformte er sich enorm auf weniger als die Hälfte.
Was alles geht, wenn ein starker Wille dahinter steht.
Inzwischen war ich mit dem Schlauch in Position und brauste den Hund.
Worauf dieser nur kurz sein Treiben unterbrach und rasch vor oder hinter die Vorderachse schlüpfte,
um dem Strahl aus zu weichen.
So ging das abwechselnd, der Hund war mittlerweile komplett naß, ließ aber nicht ab.
Er war des "untendurch" wohl müde und kroch dann lieber auf der anderen Seite raus und
jeweils vor, oder hinter dem Vorderreifen wieder drunter.
Das war unsere Chance, die Gemeindesekretärin lief auf die andere Seite des Wagens,
um dort ihren Hund ab zu fangen.
Dabei gab sie mir von dort immer wieder mit schriller Stimme das Kommando: "Agua!",
wie der Hund unter dem Auto verschwand, damit ich ihn zu ihr rübertreibe.
Auch wieder gut, daß es in dem kleinen Bergdorf noch keine Überwachungskamera gibt.
Es dauerte.
Der Hund, der im Jagdfieber eigentlich nicht zu halten ist, wurde von der tapferen kleinen Frau
dann doch noch eingefangen und unter Aufbietung aller Kraft mit ins Büro gezerrt,
es wurde wieder ruhig.
Meine Ölwanne und die Vorderachse sind nahezu sauber, Hund und Katz voller Ölflecke.
Ich habe erst mal die vordere Motorhaube aufmachen müssen,
um den verängstigten Katz zu bergen, dann konnte ich mein Frühstück fortsetzen.
Bei einer späteren Untersuchung hatte er eine neue kleinere Wunde an der Schulter.
Die Geschichte mit dem Katzenbiß am Strand ist noch nicht zu Ende,
da kommen schon wieder neue Blessuren dazu.
Muß ich das jetzt aufschreiben, damit ich den Überblick nicht verliere ?
Während der Schnitt am Auge und die rechte Pobacke gut verheilen,
gibt es Probleme mit dem Biß auf der linken Hälfte.
Bei den Biß-Stellen sind harte Beulen, die die Vermutung "da ist Eiter " zulassen,
was mir dann auch von der Tierärztin in Vale Figueira bestätigt wurde.
Als sie da in dem Eiterbinkel herumstocherte, um zu punktieren, hat der Katz laut geklagt.
Wehleidig ist er eigentlich gar nicht, das muß also richtig weh tun.
Er hat sich in meine Hand zwischen Daumen und Zeigefinger verbissen,
damit er die Tierärztin nicht beißt und so konnte ich den Schmerz proportional mitfühlen,
bis dann bei mir etwas Blut floß.
Na ja, so "Altmännerhaut" reißt einfach leichter ein, kein Grund zur Sorge, Tätanus habe ich auch.
Der Eiter ist leider zu widerspenstig zum Punktieren, so hat er was gespritzt bekommen und
Tags darauf müssen wir abends wieder hin, da wird das dann gut ablaufen.
Er hat kein Fieber, aber Appetit und war ja auch unternehmungslustig und verspielt,
also nichts Dramatisches, ausser der Schmerzen und dem Schrecken.
 
Auch von mir mal vielen Dank zwischendurch für die unterhaltsame Schilderung Deiner Erlebnisreise! :-) Vielleicht solltest Du eine eigene Kamera installieren, mit den Aufnahmen könntest Du auf youtube unter Umständen für einen Hit sorgen... :fies: :-D
 
Beim dritten Tierarztbesuch konnte der Eiter nicht komplett entfernt werden,
so habe ich noch für zehn Tage Antibiotika mit auf den Weg bekommen.
Bei der Tierärztin sind viele verschiedene Hunde und Katzen im Hof friedlich beieinander.
Ein kleiner Zottelhund unbestimmter Rasse poppt die kastrierten Kater und die
nehmen das offensichtlich als Rückenmassage an.
Der Hund ist in der Viertelstunde Wartezeit zwanzig mal drauf gestiegen und
jedesmal hat Domingo das mit einem tiefen Ton des Mißfallens kommentiert.
"So was macht ma doch ned !"
So eine Art Jack-Russel-Terrier beobachtete das Treiben vom Balkon aus
und grinste breit: "Der Kleine ist wohl prüde ?"
Ich glaube, ich muß mit ihm jetzt langsam mal so ein Gespräch führen,
so von Mann zu Mann, na Ihr wißt schon...


Der Katz ist auf das Medikament jetzt quasi gesund und sehr unternehmungslustig.
Früh am Tag drängt er auf einen Spaziergang.
Wir sind wieder in den Bergen, da hat er so eine Lieblingsstelle mit Baumgruppe und Unterholz.
Damit es nicht nur Katzenbilder sind, vorweg mal ein portugiesisches Gartentor,
eines besonders kleinen Portugiesen, das man so am frühen Morgen vorfinden kann:
28033355qp.jpg

frisch geputzt, ist noch ganz naß.


Der Katz ist derweil obenauf:
28033356kp.jpg

Es ergeben sich so einige nette Motive:
28033357ox.jpg

Danach geht es wieder runter, hier ganz einfach, weil der Baum schräg ist:
28033358ho.jpg

und weiter zum nächsten Baum, einen Schwierigkeitsgrad steiler, da hat es Löcher:
28033359xp.jpg

in die Einen kommt man mit dem Kopf rein, in die Anderen nur mit der Pfote:
28033360ro.jpg

in manchen Löchern verschwindet der ganze Katz:
28033361dk.jpg

Damit da keine Mißverständnisse aufkommen, das machen wir nicht nur zum Vergnügen,
wir haben da eine sehr schwierige Aufgabe, er hat etwas dringend zu lernen.
Der Katz muß lernen, rückwärts den Baum runter zu klettern.
28033362gf.jpg

Vorwärts geht nur bis zu einem bestimmten Punkt,
dann gewinnt die Schwerkraft und die Hinterachse überholt die Vorderachse.


Eine "Fallstudie":
Hier ist zu sehen, wie die Hinterachse bereits deutlich an "Baumhaftung" verloren hat
und nur noch die Vorderachse etwas Resthaftung hat, ganz kurz,
bevor die Hinterachse überholt, der Katz purzelt und der freie Fall eintritt.
28033363rs.jpg
 
Sehr schön mal wieder die Bilder und dein Bericht !

Passt ihr bitte auf ! - bald geht das wieder mit der Gefaehrlichkeit gegen die Prozession - Raupe los .

Sind die gefährlichen Prozessionsraupen unterwegs?



Lies das mal durch . Wenn da was passiert wird das schlimm fuer alle . Und das soll euch nicht passieren .

Alles Gute fuer euch beide da .

Louise
 
Die Ereignisse überschlagen sich, so schnell kann ich das gar nicht aufschreiben.
In der Früh sind wir Richtung Bäcker los, aber schon hinter dem Waschhaus ist er auf eine
Korkeiche und maunzte hilflos. "Das solltest Du jetzt endlich mal lernen, ich gehe weiter"
Als ich mit meinen Semmeln wieder zum Waschhaus kam, war er noch oben.
"Schlimm ist das, das müssen wir nochmal separat üben, grad ist aber nicht die Zeit dafür."
Ich bin also hinters Waschhaus unter den Baum und wartete.
Diesmal dauerte es länger, war ja auch höher, aber dafür eine Punktlandung auf meinem Kopf.
Ich muß die Nackenmuskulatur trainieren, der Kerl hat über vier Kilogramm.
Ein sanfter Abstieg auf die Schulter und ich ging weiter.
Vor der Junta wollte er oben auf die Mauer, das spüre ich an seiner Gewichtsverlagerung.
Ich ließ in rüber und erwartete ihn auf der anderen Seite der Junta.
Er kam nicht, hm, hat ihn halt was aufgehalten, ein Mausloch oder...,
so bin ich eingestiegen und habe mit den Vorbereitungen zum Frühstück begonnen.
Mittlerweile war es etwas nach neun Uhr als die Gemeindesekretärin mit ihrem Pickup kam.
In ihrer Begleitung ein Riesentrumm Jagdhund. Der war dann laut bellend unter dem Wohnzimmer.
Eine Frauenstimme die immer wieder portugiesische Kommandos brüllt, mischt sich ins Gebell.
Wie ich raus springe, ist sie auch schon mit einem dicken Gartenschlauch oben bei dem Gebäude.
Ich strecke die Hände aus um ihn entgegen zu nehmen und schaffe das sogar ohne naß zu werden.
Der Katz ist inzwischen vom Reservereifen am LKW-Rahmen entlang nach vorne gerobbt.
Analog dazu der Hund unter dem Laster auch, aber bei der Vorderachse hatte er so seine Probleme.
Der Torax des Hundes ist schon so 40cm hoch, aber unter der Vorderachse hindurch
verformte er sich enorm auf weniger als die Hälfte.
Was alles geht, wenn ein starker Wille dahinter steht.
Inzwischen war ich mit dem Schlauch in Position und brauste den Hund.
Worauf dieser nur kurz sein Treiben unterbrach und rasch vor oder hinter die Vorderachse schlüpfte,
um dem Strahl aus zu weichen.
So ging das abwechselnd, der Hund war mittlerweile komplett naß, ließ aber nicht ab.
Er war des "untendurch" wohl müde und kroch dann lieber auf der anderen Seite raus und
jeweils vor, oder hinter dem Vorderreifen wieder drunter.
Das war unsere Chance, die Gemeindesekretärin lief auf die andere Seite des Wagens,
um dort ihren Hund ab zu fangen.
Dabei gab sie mir von dort immer wieder mit schriller Stimme das Kommando: "Agua!",
wie der Hund unter dem Auto verschwand, damit ich ihn zu ihr rübertreibe.
Auch wieder gut, daß es in dem kleinen Bergdorf noch keine Überwachungskamera gibt.
Es dauerte.
Der Hund, der im Jagdfieber eigentlich nicht zu halten ist, wurde von der tapferen kleinen Frau
dann doch noch eingefangen und unter Aufbietung aller Kraft mit ins Büro gezerrt,
es wurde wieder ruhig.
Meine Ölwanne und die Vorderachse sind nahezu sauber, Hund und Katz voller Ölflecke.
Ich habe erst mal die vordere Motorhaube aufmachen müssen,
um den verängstigten Katz zu bergen, dann konnte ich mein Frühstück fortsetzen.
Bei einer späteren Untersuchung hatte er eine neue kleinere Wunde an der Schulter.
Die Geschichte mit dem Katzenbiß am Strand ist noch nicht zu Ende,
da kommen schon wieder neue Blessuren dazu.
Muß ich das jetzt aufschreiben, damit ich den Überblick nicht verliere ?
Während der Schnitt am Auge und die rechte Pobacke gut verheilen,
gibt es Probleme mit dem Biß auf der linken Hälfte.
Bei den Biß-Stellen sind harte Beulen, die die Vermutung "da ist Eiter " zulassen,
was mir dann auch von der Tierärztin in Vale Figueira bestätigt wurde.
Als sie da in dem Eiterbinkel herumstocherte, um zu punktieren, hat der Katz laut geklagt.
Wehleidig ist er eigentlich gar nicht, das muß also richtig weh tun.
Er hat sich in meine Hand zwischen Daumen und Zeigefinger verbissen,
damit er die Tierärztin nicht beißt und so konnte ich den Schmerz proportional mitfühlen,
bis dann bei mir etwas Blut floß.
Na ja, so "Altmännerhaut" reißt einfach leichter ein, kein Grund zur Sorge, Tätanus habe ich auch.
Der Eiter ist leider zu widerspenstig zum Punktieren, so hat er was gespritzt bekommen und
Tags darauf müssen wir abends wieder hin, da wird das dann gut ablaufen.
Er hat kein Fieber, aber Appetit und war ja auch unternehmungslustig und verspielt,
also nichts Dramatisches, ausser der Schmerzen und dem Schrecken.
Grüß Euch zwei Beide,Klima-Asylant & Co, "gratuliere", Ihr entwickelt Euch zu einem recht interessanten Gespann :), Berichte sind Extra - Klasse, weiterso und noch viele reizvolle Tage im "Asyl"..!
 
Die nächsten Tage sind wir dann mal in den Süden gefahren, quasi zur Erhohlung,
seine Schwestern besuchen, die sind ja vielleicht doch die friedlicheren Spielgefährten.
Da gab es dann am ersten Abend gleich ein Maleur, in dem Raum mit sieben Katzen und zwei Hunden
bekam er eine Panik-Attacke und übergab sich.
Au weh, ein traumatisierter Katz.
Am nächsten Tag spielte er auf dem offenem Gelände mit seiner Schwester.
Das gab Hoffnung, daß er sich erholt, ich wollte aber noch in der Nähe bleiben.
Dabei war ich gerade etwas mit Holz für den Abend Sammeln beschäftigt,
als ich ihn plötzlich nicht mehr sah, sie war aber noch da, unten bei der Einfahrt,
wo sie eben noch gespielt hatten.
Da rief ich ihn, es kam eine Antwort, allerdings sehr kläglich, schwer leidend.
Ich ging den Hügel runter und rief ihn wiederholt um ihn orten zu können.
Da hing er dann mit einer Hinterpfote zwischen zwei Stacheldrähten eingeklemmt
kopfüber im Zaun.
Im ersten Moment dachte ich noch einen Moment darüber nach, die Kamera zu holen,
brachte es aber nicht übers Herz, ihn auch nur einen überflüssigen Moment länger hängen zu lassen.
So gibt´s davon halt kein Bild.


Dort in den Bergen gab es natürlich wieder schöne Sonnenaufgänge,
28205518vc.jpg

wobei mir der Moment davor am besten gefällt.
28205515vh.jpg

Der Stausee ist am Morgen auch mal nur dünn mit Nebel bedeckt
28205517kx.jpg

jetzt haben wir bald alle Farben durch, in denen der See erscheinen kann.


Später mache ich mit dem Katz einen Spaziergang, den er sichtlich genießt
28205514pg.jpg

Dabei ergibt sich auch mal ein Motiv ohne Katz
28205516wo.jpg

Bei der Abfahrt kommt man mal hoch über den See und sieht,
28205600wc.jpg

wie es um den Wasserstand steht,
28205601ky.jpg

hm, wieder weniger,
28205602nb.jpg

den Katz beeindruckt das gar nicht.
 
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