• Gäste können im PortugalForum zunächst keine Beiträge verfassen und auch nicht auf Beiträge antworten. Das klappt nur, wenn man registriert ist. Das ist ganz leicht, geht schnell und tut nicht weh: Registrieren. Und dann verschwindet auch dieser Hinweis ...

Mit dem Rollheim nach Portugal

Wir sind wieder in Melides am Strand, diesmal 100m näher, am Haus am Meer,
aber immer noch einen halben Kilometer weg von der Brandung.
In der Nacht rumpelte es gewaltig bis bedrohlich, der Infraschall-Anteil war enorm,
die Wellen waren viel größer als sonst. Am Abend waren im TV Wellen mit 14m angesagt,
da habe ich in dem Restaurant am Strand laut gefragt, ob es dann vielleicht besser ist,
daß ich weiter oben parke,
da haben sie alle laut gelacht,
ich habe nicht umgeparkt.


Dann in der Nacht fürchtete ich mich doch, der Katz auch, jedesmal wenn es so arg rumpelte.
Am nächsten Abend war die Intensität schon geringer, aber die Wellen immer noch groß.
Erst mal ein Bild vom Fahrersitz aus und erst noch etwas beobachten
28273884qd.jpg

da hab ich mich auch mal getraut, näher hin zu gehen, im Vordergrund die Lagune,
gestern hatte es da rüber geschwappt
28273885yv.jpg

hier aus einer Entfernung von ca.600m (diagonal) sieht das doch wirklich noch bedrohlich aus.


Da war Einer mutiger
28273886mf.jpg

jetzt war ich auch mutig, etwas,
28273887zg.jpg

noch etwas mehr, uh, also wenn die Wasserwand so auf mich zu kommt,
uh, so als Nichtschwimmer, ich sag´s Euch, das ist gar nicht leicht,
stehen zu bleiben und den Auslöser zu betätigen
28273888mq.jpg

da ist das Licht grad schön, und ich am nächsten dran, näher gehts nimmer
28273889pi.jpg

- schön, auch wenn es mir immer wieder etwas Angst macht, wenn´s rummst:
28273890ti.jpg
 
Da stellt sich mir die Frage, ob Du so mutig bist, oder ob Du ein gutes Tele hast.
Wir waren inzwischen mal im Norden und haben jemand aus Braganca abgeholt.
So hatte ich mal einen Beifahrer zum Fotos machen.
Hier mal eines aus dem Beifahrerfenster, wie da in den Bergen ein Stausee tief drin liegt:
28351110ey.jpg

Und jetzt das Foto, daß ich so nicht selber machen kann,
so seht Ihr auch mal, wie wir unterwegs sind:
28351111op.jpg

Das war schon eine lange Fahrt, beide sind wir etwas müde, aber die Strecke war gut.
Hinauf zu habe ich die Bezahlautobahn über Viseu genommen, das hat dann schon gekostet
und war schlimm wegen der Steigungen, mußte ich doch oft im kleinen Gang "hinaufschrauben".
Da habe ich zwei Tage gebraucht und auf der Bezahlautobahn übernachtet,
vielleicht war es deshalb so teuer.
Den Rückweg wählten wir über Porto, weniger Steigungen und Wolken, da waren wir schnell
und haben mit dem alten Laster einen Schnitt von über 71km/h fahren können.


Wieder zurück im Alentejo habe ich uns mal so richtig im Grünen geparkt:
28351112tj.jpg

Ich habe an meinen ambulanten Solarzellen kleine Haken angebracht,
damit ich sie an die Dachrinne hängen kann, so bringen sie bei dem niedrigen Sonnenstand im Winter
Morgens und Abends deutlich mehr als die horizontal montierten Zellen.


Der Platz gefällt Domingo ausserordentlich gut, keine Hunde, kein Verkehr,
viele viele Mäuse und die schönen Aussichtsbäume.
28351113vo.jpg

Am zweiten Morgen fing er gleich drei Mäuse innerhalb zweier Stunden.
Jetzt habe ich wieder zu tun, war er doch eigentlich seit September Flohfrei.
Den einen Floh von der spanischen Raststättenmaus im Dezember mal ausgenommen.


Ach ja, wegen möglicher Darmparasiten habe ich wieder mal eine Kotprobe zum Tierarzt gebracht.
Das sei hier unüblich, sagte die nette Tierärztin, aber sie schickte ein und es kam eine Analyse
daß Domingo frei von jeglichen bekannten Darmparasiten ist !
Ich gebe dem Tier nicht einfach so irgend Medikament , vor allem keine Universal-Wurmkuren etc., weil die eben schwer verträglich sind.


Den dritten Morgen saß er plötzlich ganz aufgeregt auf dem Armaturenbrett und fixierte etwas.
Er knurrte ganz tief, wie ich ihn noch nie gehört hatte.
Als ich dann auch in die Richtung schaute, war da ein riesengroßer Hund mit langer Zottelmähne.
Damit er das nun wieder richtig auf die Reihe bekommt, muß ich ihm das näher bringen.
Das heißt, ich habe den Kater näher an das Pferd herangebracht,
seine Panik war ausserordentlich.
Mit dem Katz auf dem Arm das Pferd streicheln ging fast nicht,
also habe ich ihn in den nächsten Baum gesetzt und mich von ihm beobachten lassen,
wie ich das Pferd streichle.
28351109vi.jpg

Argwöhnisch betrachtet er den "Riesenhund".


Zur Bäckerei ist es von hier aus natürlich viel weiter und ich dachte eigentlich nicht daran,
den Katz mit zu nehmen, doch er lief einfach hinter meinem Fahrrad hinterher.
Ab und zu mußte ich stehen bleiben und warten, weil er sich über das Tempo beschwerte.
So nahm ich ihn ein mal auf den Arm und fuhr zwanzig Meter, bis er wieder runter wollte.
Hmm, das schien nicht so sein Ding zu sein.
Am Dorfrand hat er dann eine Katze gesehen und begann mit ihr zu Kommunizieren.
Die Gelegenheit nutzte ich und fuhr alleine zum Bäcker weiter.
Auf dem Rückweg war er noch da und begleitete mich wieder.
Immer, wenn ich auf ihn wartete, lief er ein Stück weiter an mir vorbei.
Auf ein mal kletterte er eine Korkeiche hoch, die ganz nahe am Weg stand
und von dort sprang er mir auf die Schulter, wie wir das ja schon geübt haben.
Jetzt fuhr er ganze 200Meter mit, es gefiel ihm scheinbar, so obenauf.
Ich hätte jetzt auch nicht weiter fahren können, mir verdeckten Freudentränen die Sicht.
Davon habe ich kein Foto, das müßt Ihr mir jetzt einfach so glauben.


Etwas Anderes ist das mit "Beweisfotos" vom "Entsorgen".
Mir wurde angetragen, auch das mal zu zeigen, weil das auch dazu gehört.
28351196fm.jpg

Früher mal grub ich ein Loch und so weiter, aber das zunehmende Alter
ließ mich bequem werden und so fahre ich zum Parque de Campismo
z.B. bei Lagoa de Santo Andre, da ist´s besonders schee.
28351197ox.jpg

Das Bild habe ich gemacht, nachdem alles wieder sauber war,
ich will Euch ja keinen Scheiß zeigen.
28351198aj.jpg

Die Klärwerke, die ich in Deutschland bevorzugt aufsuche,
sind hier seltener und meißt haben die Zufahrten nicht die ausreichende Breite.
 
Aber ich kann auch schwimmen
Hi moin
Jo schwimmen sicherlich, aber bestimmt nich soweit Hupfen :-) dasdes Wasser triffst dort.
PS: wieder einmal herrliche Bilder und Bericht.
Freut mich ungemein nen zufriedenen und weitgehend gluecklichen Mensch zu Lesen. Ebenso den Katz, der anscheinend auch im grossen und ganzen zufrieden scheint.
Gruss HJV
 
Am Morgen des dreiundzwanzigsten Februars war das Licht so komisch schwach,
die Solarzelle brachte so gut wie keinen Strom und ich konnte gegen die Sonne fotografieren.
28439658fz.jpg

Bei dem seltsamen Licht war auch der Katz etwas aufgedreht und
ist die Bäume rauf und teilweise rückwärts wieder runter.
28439659ag.jpg

Nochmal ein Bild von der Sonne, ist ja doch selten,daß man sie mit so einer Kamera abbilden kann.
28439660jm.jpg

Heute war es wieder schön und ich widmete mich meinem Projekt "Sägebock"
Schon lange dachte ich darüber nach, wie ich auf Reisen am Besten Holz klein sägen kann.
Dazu braucht man eine Auflage, die nicht wackelt oder verrutscht.
Am Grundstück in Deutschland habe ich eine Tischkreissäge,
hier in Portugal mache ich das Bißchen Holz, das ich brauche, mit der Bügelsäge.
Ein "Sägebock" wäre schon eine gute Sache, aber der Klassiker scheidet aus.
Er bringt zusätzliches Gewicht und nimmt Platz weg.
Die beste Lösung ist eine, bei der ich nichts Zusätzliches brauche.
Eine Lösung, bei der ich auch nichts rumschleppen muß.
Schnell und einfach soll es dann auch noch sein ...


So ist es geschehen, ich mußte nur etwas Aluminium entfernen, ein Loch in meine Treppe bohren,
28439728qu.jpg

ganz durch, aber hinten mit kleineren Maßen, damit es genau passt.
28439725xf.jpg

Das Loch ist für einen sehr stabilen Schraubendreher des Bordwerkzeugs,
28439726oe.jpg

der da ganz durch gesteckt wird, dann kippelt er nicht.
Steckbar, ziehbar, wunderbar !
28439727sq.jpg

Schon hat man eine stabile Auflage, einen Sägebock mit sieben Tonnen über stabile Scharniere verbunden ,
da wackelt nichts !
28439729ol.jpg

Kürzere Stücke kann man schön auf der Treppenstufe auflegen,
da kippelt nichts !


Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, das ist so richtig gut geworden.
 
Das war soweit der kreative Höhepunkt dieser Überwinterung,
aber es gab durchaus noch Erzählenswertes, das nur teilweise mit Fotos dokumentiert ist,
weil ich eben nicht konnte, wegen dicker Handschuhe oder total schmieriger Händen.
Die Ereignisse überstürzten sich auch so, daß das Fotografieren diesmal arg zu kurz kam.


Die Dieselpest bin ich endlich losgeworden, nachdem sie für extreme Vor-Filter-Wechselinterwalle sorgte.
Auf 160km drei mal den Filter wechseln , und dann noch bei der Hitze am heißen Motor ...
Scheinbar habe ich wieder diese eine Tankstelle erwischt.
Diesmal machten wir Nägel mit Köpfen, die Tanks wurden gespült.
Dazu habe ich im Supermercado eine größere Schüssel gekauft und mit
meiner ambulanten 12V Krafstoffpumpe war das Set komplett.
Die großen Schrauben am Tank mußten aufgedreht werden,
da hatte der Schmied den richtigen Schraubenschlüssel SW 56.
Ich habe dann den Inhalt der Schüssel mehrfach wieder in den Tank zurück gepumpt
und wieder plötzlich geöffnet, damit der Schwall noch viel von dem Dreck mit zieht.
Beim Ansaugschlauch in der Schüssel muß man natürlich darauf achten,
daß der keinen Dreck mit nimmt. Das ist einfach, der Dreck setzt sich ab.
Hernach ist eine Feierabendhalbe drin:

30251364gz.jpg

Seit dem bin ich auch schon wieder hier in Deutschland mehr als viertausend Kilometer gefahren
und habe in der Zeit nur einen Hauptfilter und einmal den Vorfilter gewechselt.
Gestern war der noch sauber.

Der Originalmehrcedesdichtungsgummi vom Vorfilter ist nicht Bio-Diesel-beständig,
er quillt auf und muß quasi jedesmal erneuert werden.
Der Bosch-Service hat einen Gummiring dafür im Programm, der beständig ist
und mehrfach verwendet werden kann.
Dichtung RME-Beständig 2 440 113 000
Man kann das Sieb ausputzen und nochmal verwenden.

Dann waren da noch zwei Blattfedern die erneuert werden mußten,
dazu bin ich nach Santiago zum Federnschmied gefahren.
Ich hab mich in gewohnter Rollheimer Manier schon am Abend vorher dort hin gestellt
ganz hinten am Ende der Straße und dann noch spät Besuch von der Polizei bekommen.
Das Auto hielt mit ca. zehn Meter Abstand und schaltete den Motor ab.
Sehr rücksichtsvoll !

Das machte mich neugierig und ich ging ins Fahrerhaus, um zu sehen, wer da steht.
Im Gegenlicht der Straßenlaterne konnte ich gar nichts erkennen,
bis der Polizist kurz das Blaulicht einschaltete .

Ah ja, das war ein klares Zeichen, ich ging hinaus und wir begannen ein freundliches Gespräch.
Der einzige Streitpunkt war die Sprache, sie wollten mit ihrem Englisch glänzen und ich mit Portugiesisch.
Sie erkundigten sich freundlich, ob alles in Ordnung sei und ob ich mich den nicht verfahren hätte.
Das Gewerbegebiet ist kein schöner Platz für Touristen.
Ich erklärte denen daß ich dort morgen in der Früh zu tun hätte und Herr der Lage bin.
Dann wurde ich noch über das Alter des Fahrzeugs befragt und wie mir das Leben in Portugal gefällt.
Der etwas jüngere Beifahrer fragte mich, wie mir der portugiesische Fisch gefällt.
Ich zählte die verschiedenen Fischsorten auf, die ich schon gegessen habe, da blühte er richtig auf.
Das Fahrzeug war natürlich auch kurz Thema.

Die Begeisterung über 2,95Mio km war riesig und so hat das Auto wieder neue Fans.
Wieder soo nette portugiesische Polizisten, also das muß mal gesagt werden,
total zuvorkommend und hilfsbereit, nie ein böses Wort, - die gefallen mir.

Der Schmied hat seine Arbeit gewissenhaft ausgeführt und wieder kann ich nur empfehlen,
lasst in Portugal arbeiten, die sind so gut, wie unsere schon lange nicht mehr !
Der hat alleine und ohne Hebebühne oder Grube mit zwei Wagenhebern
das Federnpaket aus und eingebaut, flink und zielstrebig, dabei mit Gefühl am Hammer, wirklich gut.

Er hat mir dann die Zusammenhänge erklärt und mich davon überzeugt,
den anderen Tag nochmal zu kommen, die andere Seite auf das selbe Maß zu sprengen,
damit das Fahrzeug schön geradeaus läuft.
Mit dem neuen Lenkgetriebe, das ich letztes Jahr eingebaut habe,
fährt sich das Rollheim jetzt ganz wie ein "neues Auto" !

Zwischendurch ist auch mal Waschtag, da hab ich zu tun, aber beim Trocknen hilft der Wind ganz enorm.
Ich habe mich dazu im Dorf beim Dorfplatz in eine Sackgasse gestellt,
30251609vu.jpg

in der kein Haus bewohnt ist.
30251604nj.jpg

Der Ort ist strategisch günstig, im Vordergrund sind die öffentlichen WC´s mit Dusche zu sehen.
Zu einer bestimmten privaten Waschmaschine muß ich nicht all zu weit tragen.
Am rechten Bildrand ist da hinten, wo der Kleinlaster steht, die Bäckerei,
bei der zwischen 8:00Uhr und 9:00Uhr Semmeln und Alentejanisches Weißbrot verkauft werden.
Wenn man bei Agostinho in der Kneipe fragt,
bekommt man für einen Euro auch einen Schlüssel für warmes Wasser zum Duschen.


Hinter dem Rollheim ist eine Ruine,
30251605vm.jpg

bei der man mit dem Katz den Ofen inspizieren kann:
30251606ul.jpg

unten der glatte Boden aus anderen Steinen
30251607zj.jpg

und oben das Gewölbe, die Aufnahmen mit Katz sind verwackelt gewesen.


Zum wintsink-Abril-Feuerwerk sind wir zu den Wasserhochbehältern bei Odemira gefahren,
da ist östlich ein Sandparkplatz wo wir ganz alleine standen und auch sehr wenig Verkehr war,
da ist das Spektakel gegenüber gut zu sehen aber weit genug weg, daß der Katz nicht so leidet.
Sind doch die portugiesischen Böller eine eigene Sprengstoffklasse, echt heftig.

Hier im dörflichen Domizil in ...schland hat er das Pech,
daß der Nachbar Vorstand vom Böllerschützenverein ist.

Weidmännisch betrachtet ist der Katz "beinahe schußfest".

In der Zeit habe ich viel darüber gelesen, von Leuten, die frei standen und mit Bußgeld belangt wurden.

Wir standen auch mal wieder in Melides Sesmarias mit vielen anderen Fahrzeugen,
von Tagesausflüglern und Dauercampern, am Sandweg nach Lagoa de Santo Andre.
Hier der Blick Richtung Süden, der Weg ist quasi die Grenze vom Naturschutzgebiet,
das Europa den Portugiesen aufgedrückt hat und die Polizisten nur frei halten sollen.
30251361lt.jpg

Wer östlich "bei Privat" steht, so wie ich, wird nicht von der GNR angesprochen,
alle die westlich, also rechts gestanden sind, wurden geräumt, ganz einfach.
Hier kann man auch schön sehen, wie ich mit den ambulanten Zellen die Abendsonne
noch ein paar Amperestunden verrichten lasse.


Ich stehe aber auch selten an prominenten Plätzen, ganz gerne auch bei Privat, wie hier bei einem Freund,
bei dem sich das Rollheim nahezu nahtlos in die vorhandene Architektur einfügt:
30251356vi.jpg

Etwas vor dem Fahrzeug ist ein alter Stall, was für ein Gelände für die Katz, es gab Mäuse im Überfluß:
30251357gk.jpg

hier war er Nächte lang unterwegs, ohne daß ich mir Sorgen machen mußte.
In der Morgensonne nach anstrengender Nachtschicht und Frühstück:
30252591ij.jpg

Er hat auch mal die Mauerreste erklommen und beim Dachfenster herein geschaut.
Dabei haben sich seine Ohren unter dem Plexiglas runtergebogen und er sah aus wie ein Hermelin.
Das wäre ein Foto gewesen !


Ein Foto, von einer besonderen Option am Dorfplatz, auf das ich ganz besonders stolz bin
30251608bq.jpg

Die Farben, das Licht, der Wind, der Moment des präzisen Bogens, der Wahnsinn !
 
Boa Noite Klima-Asylant,
schön, wieder von euch zu lesen.:)
Ich hatte euch schon vermisst!

Liebe Grüße
irisb
 
Moin,
dass man die Handwerker dort beauftragen soll, kann ich nur unterschreiben.
Wir hatten '99 auf den Azoren echte Probleme mit unserem Bootsmotor (Loch in der Kühlung),
ein Mechaniker hat ganz einfach das defekte Rohr entfernt und kam Stunden später mit einem selbstgefertigten zuück. Das ganze für 20 DM, inkl. Einbau !!
Ebenso brauchten wir einen Betrieb der Edelstahl schweissen konnte, eine Motorenwerkstatt in Ponta Delgada machte das für ein Taschengeld - perfekt.

immer wieder schön zu lesen dass es euch gut geht.
Weiterhin alles Gute
 
Wir sind wieder unterwegs, es geht weiter.
Diesen Winter hat sich alles Unmögliche dramatisch zugespitzt, daß wir später weg kamen,
aber wenigsten Abends am zweiten Weihnachtsfeiertag sind wir am Strand von Melides angekommen.
Nach einem Robalho zum Abendessen sind wir auch noch etwas die Dühnen abgelaufen.
Ja, im Dunkeln, daher keine Fotos, sind wir durch den nassen Sand gestapft.
Der Katz ist dabei mehr galloppiert, daß der Sand hinter ihm aufgespritzt ist.
Schon etwa 150km vor Badajos hat der Katz gemerkt, wo wir sind und
seitdem so was wie ein Dauergrinsen im Gesicht.
Die Fahrt war ohne Zwischenfälle, aber mit Zwischenhalt im Olivenhain
in der Provence mit Lammfleisch und eine ganz neue Tour durch Madrid.
Eigentlich bin ich eh schon begeistert gewesen, wie gut die Verkehrsführung
über die Autobahnen der Stadt ein zügiges Durchkommen ermöglicht,
aber diesmal habe ich die Abfahrt zur "R-5" verpasst und so von der Autobahn
runter direkt durch die Mitte der Innenstadt gefahren.
Dabei hab ich auch die Gebühren für "R-5" gespart, die südlich der City vorbeiführt.
Am ersten Weihnachtsfeiertag um 10 Uhr Morgens war extrem wenig Verkehr
und so war das ein Riesenspaß, Sightseeing mit dem großen Rollheim, ganz ohne Stau,
die architektonischen Besonderheiten zu bewundern.
Die sind schon sehr beeindruckend gewesen, da sind die Spanier schon besonders.
Nach der City kam auch gleich die Autobahn "A-5" und so sind wir noch schneller durch gekommen.
Dabei habe ich auch die unterirdische Verkehrsführung bewundern dürfen.
Ist schon die Durchquerung über die Stadtautobahnen so was wie eine Achterbahnfahrt
mit vielen Kurven und Berg und Talfahrten, so ist das unterirdisch noch viel besser,
als die Tunnels von München, da geht es in Madrid nämlich auch rauf und runter
und auch sehr enge Kurven sind dabei, die mit 30km/h beschildert sind.
Bei uns sind sie ach so stolz auf den neuen Kisselbach-Tunnel, der eine leichte Kurve hat
aber auf 50km/h begrenzt ist, ein anderer Tunnel hat bei uns gerade mal 60km/h erlaubt.
Die graden Stücke in den Tunnels von Madrid sind mit 70km/h begrenzt,
ja, in Madrid darf man wirklich unter der Stadt durchrasen.
Jetzt verstehe ich auch warum spanische Busfahrer zur Verkehrssituation in München
nur ein müdes Lächeln übrig haben, die sind ganz andere Tunnels gewöhnt, Respekt !
Am zweiten Weihnachtsfeiertag geht es weiter zu den Freunden hier,
denen ich was aus der Heimat mitgebracht habe.
 
Der Morgen danach mit dem Katz am "Kinderspielplatz":
31502746fq.jpg

Am nächsten Tag sind wir in die Berge gefahren,
damit ich die guten Alentejo-Semmeln "Paposecos" frisch zum Frühstück habe.
Die Sonne geht auf:
31502747bx.jpg

Der Katz beobachtet das ganz genau:
31502748bn.jpg

Dabei fällt mir auf, wie sehr doch der Katz hier zur Umgebung passt,
die drei Farben weiß, blau und rot findet man an den Häusern wieder.
Dann sind wir natürlich raus und haben die Gegend um die Ruine erkundet:
31502749mo.jpg

Schön wieder hier zu sein, alles noch da.


Als wir dann bei dem Freund standen, wo das Fahrzeug so gut an die
vorhandene Architektur passt, kam er nachts heim und humpelte.
Er hatte eine Schnittwunde am mittleren Pfotenballen, zwei Kratzer im Gesicht
und am Körper ein zwei Quadratzentimeter großes Loch im Fell mit einem Kratzer.
Was mag da wohl passiert sein, es treiben sich heuer mehr streunende Hunde herum,
da ist er vielleicht auf der Flucht irgendwo rein geraten.
Als das Humpeln am nächsten Morgen noch schlimmer wurde und die Pfote anschwoll,
beschloß ich nach Luz zur Clinica Veterinaria Do Ferrel zu fahren.
Dort wurde er sehr gut versorgt, ja sogar über die Antibiotika-Gabe hinaus,
bekam er Schmerzmittel, da habe ich aber gestaunt.
Jetzt ist er schon wieder frech und tollt im Fahrzeug herum.
Raus darf er noch nicht, da muß ich ihn jetzt noch zwei Tage gut unterhalten,
damit es ihm nicht zu langweilig wird.
 
Ich lese Deine Berichte/Fotos immer wieder gerne. Viel Spaß Euch beiden und dem Katz Domingo gute Besserung, auch unser Katerchen ist immer auf unseren Reisen dabei.
 
Ja, der Katz ist bald wieder gesund geworden, vielleicht auch weil ich so schnell zum Tierarzt bin
und nicht erst gewartet habe, bis es eitert und so weiter.
Interessant fand ich dann auch noch, daß erst, nachdem ich darauf hingewiesen habe,
dem Tier die Temperatur gemessen wurde, 39,5°C.
Ich sehe das am Gesicht, daß er Fieber hat, die Tierärzte nicht, die brauchen ein Thermometer.
Ich hab jetzt das Fieber Gesicht nicht fotografiert, aber dafür das Genesene:
31833459ig.jpg


Ich geb ja zu, daß ich die letzten Wochen nicht so sehr an Euch gedacht
und auch so wenig fotografiert habe.
Das liegt zum Einen daran, daß ich mich nicht wiederholen möchte und selten was ganz "Neues" passiert,
zum Anderen auch daran, daß ich hier etwas um die Ohren hatte,
der Freund,
der vor über einem Jahr mit seinem Ami-Wohnmobil mit einem kapitalen Motorschaden liegen blieb,
ist nun verstorben und da gab es allerhand zu Kümmern, nach Deutschland zu telefonieren etc.


Der Katz ist ja früh am Morgen vor Sonnenaufgang unterwegs, da ist mit dieser Kamera nichts zu holen,
hier mal Beispiel Sonnenaufgang mit
31833785mr.jpg


und ohne Straßenbeleuchtung
31833786tw.jpg


für gute Fotos brauche ich mehr Licht, aber die Morgenstimmung mit Tau im Gras kann man erkennen.
Grad hab ich den Katz da rauf gsetzt, damit ich ihn im Bild hab, hol die Kamera
31833787mh.jpg


und geh ein paar Schritte raus aus dem Rollheim, da haut er schon wieder ab
31833788bh.jpg


er ist einfach kein Poser und nur mit dem Tele und mehr Licht zu "erwischen"
31833789ai.jpg


So ergibt sich dann später ein Suchbild, "wo ist der Katz?"
31833460td.jpg



ich mach nicht lang rum, da !
31833461va.jpg


Da hat er sich aber schon wieder 20cm vor bewegt, weil er das Piepsen der Kamera gehört hat.
Damit Ihr mal seht, wie hart das Los des Tierfotografen ist. ;)
 
Wir haben jetzt mal seine Schwestern besucht,
die ich zu einer bewohnten Windmühle untergebracht habe.
Dort sind noch weitere Tiere, zwei Hunde und insgesamt sieben Katzen.
Beim ersten "Wiederbesuch" vor einem Jahr hat sich Domingo schlimm echauffiert,
er bekam eine Panikattacke, hyperventilierte und erbrach mir schließlich in die Hand.
Diesmal war er schon etwas cooler und nach ein paar Tagen scherzte er mit seinen Schwestern
aber auch mit der besonders schönen und frechen "Baby-Girl",
die uns auch schon im Wagen besuchte und das Geschirr von Domingo blank putzte:
31955457yg.jpg

Die Schwester ist ähnlich schwer wie er ab zu lichten, aber da ist "Candy":
31955458hv.jpg

Das könnte so idyllisch sein, wenn da nicht der "böse" nicht-kastrierte Kater aus der Nachbarschaft wäre.
Der hat in Domingo wohl einen Konkurrenten gesehen und bei seinen allabendlichen Be- und Versuchen,
ob da nicht was zu Poppen ginge, auf´s Äusserste bekämpft.
Das Ergebnis ist eine Bißwunde mit Eiter, ein Besuch bei der Tierklinik,
hier ein Foto danach.
Der Katz hat sich da am Tag davor selbst so weit schon "gerupft",
daß sie nicht rasieren mußten.
31955459ao.jpg
 
Grüß Dich ...Asylant und Katz , bin nach langer Pause wieder mal im Forum bei Deinen Berichten und Super- Foto's, oafach Klass , wie man in Rot weiß rot sagt. Tina und mein Clan + meine " Wenigkeit " wünschen Dir weiter nur das Beste während Deiner Exkursionen in Tateinheit mit Domingo
 

Anhänge

  • image.jpeg
    image.jpeg
    275,5 KB · Aufrufe: 22
Zuletzt bearbeitet:
Wir sind nach dem Tierarzt gleich in der Nähe an die Südküste gefahren und
haben in einer Spalte in der Steilküste ganz unten gestanden.
Das ist westlich von Burgau.
Weit weg konnte man da die Wellen beobachten, wie sie hoch aufspritzten,
als sie an der Uferbefestigung aufschlugen.
32265438cx.jpg

Der Süd-Wind war in der Nacht erheblich und hat uns auch ganz schön geschaukelt.
Bei diesem Wind wollte er in der Nacht echt noch raus und es gab dann auch
so um vier Uhr dreißig Morgens ein Geschrei unterm Auto.
Ich saß gerade auf dem Topf.
Das ist schon eine blöde Situation, der Gefährte in Bedrängnis und du kannst nicht weg, um zu helfen.
Aber etwas konnte ich dann doch machen,
ich hab mit dem Füßen laut auf den Lärchenholzboden getrampelt,
und dazu noch laut geschimpft, das erschreckt den Fremden und Domingo macht es keine Angst,
weil er ja weiß, wer da trampelt.
Als ich ihn später rein ließ, hatte er keine neuen Verletzungen.
Insgesammt habe ich jetzt aufgehört die Verletzungen zu zählen, es sind zu viele.
Bei dem Freund konnten wir uns dann nicht mehr so nahe an die Mauer stellen
und uns in die Architektur einfügen, weil die Mauer mit vier schräg angelehnten Balken
gestützt werden mußte, ein Sturmschaden.
Man möchte es nicht glauben, aber das hat das Verhalten vom Katz deutlich verändert.
Weil er eben nicht mehr den Schutz der Mauer neben dem Wohnmobil hatte,
war es nun für ihn scheinbar gefährlicher und er wollte kaum noch raus.
Weiter in der Umlaufbahn mit Zwischenaufenthalt im Alentejo
mit ruhigen Tagen und Nächten in Melides am Strand, es war ja die Kneipe geschlossen,
wo die Jungen Leute die ganze Nacht diese "trance-techno-Musik" spielen.
Daher waren auch keine Hunde in der Nacht und Domingo konnte sich ganz den Parkplatzkatzen widmen.
Der Kater, der ihn letztes Jahr so arg zugerichtet hatte, war scheinbar nicht mehr da, es gab kein Geschrei
und auch keine neuen Verletzungen. Ich hab da auch mal Futter, das er nicht mehr wollte, raus gestellt.
Das dauerte keine halbe Stunde, da war das weg. Eine schwarz-weiße Angora Katze kümmerte sich darum.
Vielleicht findet er so leichter Freunde, wenn die sehen, daß er kein Futterkonkurrent,
sondern eine mögliche Futterergänzung darstellt.
Der gegrillte Fisch schmeckte wieder fabelhaft, aber so kann es sowieso nie bleiben,
ich hab ja noch was vor.
Da war ja noch der Zwischenhalt beim Bruder, der diesmal nicht so harmonisch ablief.
Die beiden Cousins sind inzwischen groß geworden und alle drei etwas "fremdenfeindlich".
Das liegt vielleicht auch daran, daß im Nachbarrevier einige weiße nicht kastrierte Kater sind,
mit denen es wohl ab und zu Auseinandersetzungen gibt.
Als er in der Nacht draussen war, hat ihn so um ein Uhr sein Bruder verjagt.
So hat sich Domingo wohl etwas abgedrängt gefühlt und, ähnlich wie bei den Schwestern,
nicht das Rudel gesucht, sondern das Weite. Es regnete ein paar mal stark.
Um vier Uhr Morgens hab ich ihn dann schreien gehört, "au weh, ned scho wieda!"
Er kam nicht zum Frühstück und meine Rufe rund ums Auto waren vergeblich.
Es regnete den ganze Vormittag immer wieder mal stark.
Als er Mittags noch nicht da war, ging ich los, einem inneren Gefühl folgend,
ins "Feindgebiet" und rief aus vollem Halse.
Das ging so dreihundert Meter weit, da erst hörte ich was, das eine Katze sein könnte.
Ich spitzte die Ohren und wartete, bis unten an der Haupstraße grad mal kein Auto fuhr,
dann rief ich wieder und ja, es kam sofort eine Antwort.
Also ist er in arger Bedrängnis, sonst ließe er ja nichts von sich hören.
Ich rannte in die Richtung und wurde erst mal von einem Bachlauf und
einer steilen dicht bewachsenen Böschung auf der anderen Seite stark gebremst.
Irgendwo da oben zwischen den Brombeeren und im totalen Dickicht ruft meine Katze.
Dadurch daß er immer wieder rief konnte ich genau in seine Richtung kriechen und
habe ihn schließlich gefunden, er war ganz naß und machte einen jämmerlichen Eindruck.
Aber er freute sich und ich glaube, er hätte ohne meine Rufe nicht mehr zurück gefunden.
Als wir dann den Hügel wieder herunter kamen, sah ich, daß er schon wieder humpelte,
diesmal links hinten - eine Bißverletzung im Fersengelenk -aua.
Das verheilte diesmal aber sehr schnell und bedurfte keiner besonderen Aufmerksamkeit.
Jetzt hat er möglicherweise vom Vater oder vom Onkel auch noch eins drauf bekommen.
Dem Landleben nun etwas überdrüssig zieht es uns in dichter besiedeltes Gebiet.
Wir sind also weiter nach Norden und hier bis Barreiro gekommen.
In einer Nebenstraße finden wir Platz vor einem zum Verkauf angepriesenen Grundstück.
32265439ti.jpg

Es ist komplett umfriedet und bietet dem Katz einen Hunde-sicheren "Spielraum",
32265440oj.jpg

während ich meinen Geschäften nachgehen kann.
Ich stehe hier bei einem Wohnmobilausstatter und möchte neue Dachfenster einbauen lassen.
32265441bs.jpg

Hier sieht man die gerade wieder verblassenden Ölflecken seiner Nebentätigkeit als Unterbodenreiniger:
32265442vu.jpg

Von dem Sandhaufen aus kann er schnell auf die Mauer und in die geöffnete Beifahrertür.


Übers Osterwochenende bin mal ganz anders gestanden, da wo eigentlich keiner stehen will,
weil es etwas riecht. Da sind halt die Abwasserrohre, die man bei Ebbe gut sehen kann.
32265447lu.jpg

Reisen bildet und ich hab mirs nicht eingebildet, aber der Reihe nach.
Vor Jahren schon war ich mal eingeladen, da gab es eine große Pfanne mit Muscheln.
Als ich den Raum betrat, den Geruch voll in der Nase, hatte ich plötzlich keinen Hunger mehr.
Etwas, das so "fäkal" stinkt, nehme ich nicht in den Mund.
Nun hab ich gesehen, wo die jungen Männer die Muscheln her holen.
Da sind vor den Abwasserrohren Vertiefungen im Schlick , da schaufeln sie die sackweise heraus.
32265445bz.jpg

Wieder was gelernt.
Hier das Bild ist dann schon etwas später entstanden, da sieht man die Rohre nicht mehr.
32265443sx.jpg

Bei Google ist das Luftbild gerade bei Ebbe entstanden, da sieht man auch das Bootswrack.
32265444qc.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Da muss ich doch mal nachhaken, ich dachte, einfach so ins Meer laufen lassen ist mittlerweile verboten?
 
Das habe ich auch schon mal wo gehört, faktisch wird aber eingeleitet.
Es war auch in den Medien was von einer zusätzlichen Verschmutzung mit Zelluloseacetat oder so.
Es sinkt ja nicht nur von den paar Rohren hier, der ganze Tejo stinkt zum Himmel.
Heute am Ostersonntag ist da früh schon so was wie eine Windstille gekommen,
da schwoll der Gestank infernalisch an. Ich bin dann erst mal weg von da und zum Lidl.
Der hatte zu und ich einen ruhigen ebenen Parkplatz, wenn da nicht der Gestank gewesen wäre.
Der kommt großflächig zustande und ist bei Windstille überall.
Ich bin dann noch weiter weg, aber schließlich hilft nur das "daran gewöhnen".
Die Portugiesen müssen das ja auch.


Witzig ist dabei, daß ich meine eigenen Darmwinde in dieser Umgebung
wie Frischluft wahrnehme.
 
Zurück
Oben