Tag 3, Freitag, 20. April 2018
Schon vor dem Wecker wach. Heute gibt's ja ein Frühstück auf Kosten des Hausherrn im Cafe "Arco Iris" in Sao Mateus. War dann auch ganz nett.
Wie die Einheimischen an der Straße sitzen, Kaffee trinken, Leute gucken
und sich zumindest körpersprachlich über welche auslassen.
Und natürlich ein lebendiger Portugiesisch- Hörkurs.
Wer bezahlt die Rechnung? Fragende Blicke der Bedienung.
"Neee, alles klar, kenn ich...!"signalisiert die Dame am Nebentisch.
Dann machen wir uns auf ins Hochland, das Wetter ist heute eher gemischt.
Wie schön, um diese Jahreszeit wieder himmlische Ruhe,
auch an unserm Lieblingslagoa do Paúl.
Nur wir, der Wind, ganz viel Natur und natürlich...Kühe.
Ok, dann doch noch ein Auto.
Was als Witz gedacht war, stimmt: "ach, die Belgier!"-
die lachen auch schon und meinen, es gibt grade wohl nur 2 Touristengruppen auf der Insel. Noch einmal begegnen wir uns unterwegs.
Wir entdecken noch den Lagoa Seca, da waren wir vorher noch nicht. Auch ein sehr lauschiges Plätzchen mit Fledermäusen.
Die scheinen hier auch tagaktiv zu sein.
Weiter ging's nach Madalena, die aufgelaufene Fähre wollen wir uns doch mal "in echt" anschauen.
Baustellen machen die Stadtdurchfahrt etwas umständlich.
Eine Empfehlung war ein Foodtruck mit Burgern im "Bolo Lêvedo". Leider haben wir ihn nicht entdecken können. So gab es ein Mittagsmahl im "Cafe Cinc" mit eben einem solchen belegten Ding und für mich grilled squids mit Süßkartoffeln. Mhhh.
Klar, rundherum deutsch zu hören, ein paar Jungs in sehr sommerlichen Klamotten sprachen von einer geplanten abendlichen Pico- Besteigung. Na dann.
Es lag ja auch noch Schnee...
Am Fährhafen trafen wir dann noch unser Vermieterpärchen, die grade vom Krankenhaus auf Faial kamen, das Baby soll ja nächste Woche...
Und im Supermarkt beim Einkaufen dann den Chef vom "Galeão".
Wie daheim.
Danach geht's wieder in die Unterkunft, emails checken.
Wir wollen morgen einen Tagesausflug nach Faial machen und
die Vermieterin vom letzten Jahr nebst Freundin treffen.
Wenn's denn klappt.
Und eine Anfrage an die Wein-Kooperative zwecks Besuch habe ich dann auch mal geschickt.
Einen kleinen Spaziergang zum Aussichtspunkt an den Klippen, bevor wir zum Essen los wollen.
Wir sind schon wieder fast am Haus, als uns ein älterer Herr herbeiwinkt.
Etwas unsicher folgen wir dem Ruf. Und sitzen in einer "echten" Adega.
Und werden mit Brombeeraufgesetztem empfangen.
Wir sollen alles probieren.
"fim de semana" halt und daß er für die Gemeinde arbeitet.
Das haben wir irgendwie mitbekommen.
Danach gibt' s Weinchen um Weinchen aus der Korbflasche. Und dann natürlich noch den unvermeidbaren Nêveda. So langsam fehlt die Grundlage.
Mein Mann wird zum Haus geschickt, wir haben ja noch den Käse und Brot.
Alles kommt auf den Tisch, und natürlich noch mehr Wein...
Der Käse, hergestellt in der nahen Ortschaft São João, wird gut angenommen, was am Zupfen des Ohrläppchens zu erkennen ist.
Das Brot, naja (war halt aus dem Supermarkt).
Verstehen tun wir eigentlich kaum ein Wort. Mit Händen und Füßen muß es gehen.
Und wir so langsam auch. Weiteres Essen fällt heute aus.
Wir lassen noch eine Flasche Riesling von daheim zum Dank da und prompt gibt's die Buddel mit Schnaps für uns.
Der Wein wird mit Moped abtransportiert und auf der Terrasse sitzend,
sehen wir, wie der Herr noch einmal zurückkehrt und Nachschub abholt...
Seelig öffnen wir auf dem Sofa lümmelnd noch den roten "Basalto" 2015, was aber wirklich nicht mehr nötig gewesen wäre...
Heute nacht schlafen wir fest.