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Meine Azoren-Reiseberichte

Stimmt, Du hast ja mal ein paar Meter weiter von uns hier gewohnt ;-)
Tag 12 Sonntag, 27.September 20



Sonntag morgen. Es hat geregnet in der Nacht.

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Die Vögel picken ihr Frühstück auf.

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Das brauchen wir heute nicht, wir sind ja zum Lunch verabredet.

Mein Schatz fährt schon einen heißen Reifen mit dem Jeep, da machen die Verkehrsschilder auch Sinn.

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Auf meinen Wunsch treffen wir uns im Cafe Concerto.
Das haben wir im letzten Jahr im Vorbeifahren schon als interessant befunden
und nun von unsern neuen Bekannten auch erfahren, dass es dort leckere Kleinigkeiten gibt.
Wir sind gespannt und ich auch direkt entzückt von der Gestaltung. Sehr fantasievoll.

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Und normalerweise findet auch regelmäßig live- Musik statt, doch zur Zeit geht das nicht,
es gibt einige Corona- Fälle, weil ein Fußballer unbedingt eine große Party feiern musste...

Wir schauen auf die Karte und können uns gar nicht entscheiden.
Ich wähle den Ziegenkäse mit Honig und Walnuß und ein Thunfischsandwich.
Zum Reinknien. Dazu bestellt uns D. Canecas. Das fängt ja gut an...

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D. lobt das PicaPau, er meint, es war deutlich besser als das, was er gestern im Ancoradouro hatte.
Da waren sie ein bisschen enttäuscht über Atmosphäre und Essen. Hat wohl nachgelassen...

Wir sitzen so schön und gemütlich da, man könnte den Tag gut hier verbringen.
Aber wir wollen ja noch das Haus der Beiden in Ariero anschauen.
Wir müssen noch tanken, der Jeep hat einen kleinen Tank und wir wollen ja nicht liegenbleiben.
 

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Es geht dann sehr abenteuerlich den Berg hoch.

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Erstaunlich, dass hier doch noch so viel Häuser stehen. Meint man gar nicht von unten.

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Ach, und es ist ein Träumchen. Alles noch sehr authentisch, aber liebevoll gestaltet.

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Wir hocken dann im alten Käse- Haus und gucken durch ein Fenster ins Paradies.


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Es gibt altbekannte...

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...und ganz neue Tiere:

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Ja, und dann geht’s zu unserm Haus (klingt gut, oder?) und wir können unsern ersten Besuch
sogar mit Rotwein und Amora bewirten, dank unserm spendierfreudigen Nachbarn.
L. nimmt sich noch einen ganzen Karton voll Glasgeschirr mit (sehr zur Freude ihres Mannes…).
Ich bin froh darüber, dass die Stücke eine Liebhaberin gefunden haben.
Nur von den Heiligenbildern wollen sie keins, komisch…

Wir verabschieden uns, tauschen noch email- Adressen aus,
dann sitzen wir zu zweit noch in der Abendsonne, schauen aufs Meer, trinken noch ein Weinchen
und lauschen der Musik aus dem Nebenhaus. Dort wird geklampft und gesungen.
Das ist ja sooo schön.

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Im Ferienhaus gibt’s nur noch einen Snack.

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Wir wollen gar nicht dran denken, dass wir schon am Mittwoch wieder abreisen müssen…
Vorsichtshalber ertränken wir diesen Gedanken in einem weiteren Rotwein...

Der ist auch wirklich schlaffördernd, und so geht es zu Bett für heute.
 
Die Vorfreude auf unseren Azorenurlaub hält sich bisher bei uns arg in Grenzen, aber dank deiner Berichte kommt sie so langsam doch auf... Dankeschön für die stimmungsvolle Berichterstattung!
 
kleine Pause...war etwas stressig die letzten Tage! :-D
Also der Zeitsprung zurück:




Tag 13 Montag, 28.September 20


Heute scheint der Telefontag zu sein.
Zuerst ein Werbe!!!anruf von Vodafon, nicht zu fassen.
Wir haben auch noch einen Geburtstagsanruf zu tätigen. Lieber gleich.

Ui, da sind viele Boote draußen heute...vielleicht ein Wal? Aber es ist nix zu erkennen.

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Dann klingelt’s wieder. D. Ob dann heute lunch…? Ja, gerne. Also brauchen wir wieder keine Mahlzeit vorher.

Und außerdem hat sich S. drum gekümmert, dass unser Sperrmüll abgeholt wird.
Heute oder morgen. Das klingt doch super. Also in den nächsten Tagen wohl.

Ach, die Couch steht ja noch oben vor der Tür, die müssen wir dann nachher noch reinstellen.

Aber erst geht’s zum Essen.

Wir haben gerade den Jeep, so rattern wir die holprigen Wege durch die Weinberge und am Leuchtturm entlang.

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Wir treffen noch die Frau, die im Nachbarhaus wohnt. Auch eine D., wie witzig, wir haben den gleichen,
gar nicht so gängigen Vornamen. Sie lebt mal ein paar Monate in Sao Roque, im Winter dann wieder hier an der Südküste.
Kommt aus Österreich, wie man hört und hat einen kleinen weißen Hund. Und arbeitet online. Aha.

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Dann sind wir auch schon da und, jaaa, es gibt Fisch. Den ich aber nicht fotografiert habe.
Macht man ja auch nur im Urlaub.
Und wir sollen nicht so viel quatschen, sondern essen, sagt der chefe!!!
Jedenfalls war es wieder viel zu viel.

Lachen tun wir noch über ein Missverständnis.
Ich hatte ja meine Lebensmittelliste gemailt für die ersten Isolationstage.
Der Zettel lag dann im Supermarkt und es stand mein Vorname drauf.
Das war verwirrend, weil die andere D. nie so viel bestellt hat und alle sich wunderten, außer S.,
die ja wußte, dass es für mich ist und meinte, neiiin, das ist doch für die D.

Wir fragen F., ob wir unsere gekühlt mitgebrachte Flasche Ruwertal-Secco aufmachen dürfen,
wir haben ja noch gar nicht angestoßen auf den Hauskauf.
Wir dürfen, er nippt auch ein wenig, aber nur uns zuliebe, eigentlich mag er keinen Wein.

Dann gibt’s noch die Masken für D. Sie freut sich besonders über die „Rainha das Batatas“,
die auch weiter die Kartoffeln auf unserm Land anbauen darf,
den Rest der Flasche nimmt sie mit heim und die „Dekoration“ -ein bunter Herbstdrache aus Filz-
wird sicher ihrer Tochter gefallen.
F. findet natürlich seine Maske viiiel schöner und zeigt sie nochmal stolz.

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Ein paar Regentropfen fallen, als wir fahren.

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Aber bisher haben wir echt riesiges Glück mit dem Wetter gehabt.
 
Dann kommen wir zu unserm Objekt und NEIN!, die waren doch echt schon da und haben wirklich alles mitgenommen-
auch das rote Sofa vor der Tür!!! Ich bin doch sehr betrübt. Wären wir mal früher...aber das ist nicht mehr zu ändern jetzt.

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Wir arbeiten noch fleißig, zerlegen die letzten Schränke, fegen die Straße,
das kann jetzt so bleiben bis zum nächsten Mal.

der nächste sperrmüll kommt bestimmt.jpg

Noch ein paar künftige Deko- Objekte von der Terrasse holen (die wenigstens dageblieben sind...)

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Diese Schätzchen dürfen den Weg alles Irdischen gehen:

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Wir sind auch nicht ganz fertig geworden, aber doch zufrieden mit dem Ergebnis.
Von L. Habe ich per mail noch die Bitte erhalten, die restlichen Glassachen vorläufig stehen zu lassen, sie möchte noch mehr. Ich stelle mir das Gesicht ihres Gatten vor…


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Jetzt reicht’s erstmal, morgen wollen wir uns noch von allen verabschieden und
uns einen entspannten Tag machen.
 
Verabschieden tun wir uns natürlich auch vom Nachbarn M. Wir klopfen und werden hereingewunken.
Wir überreichen eine der verbliebenen Rieslingflaschen.

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Auch seine Frau I. bedankt sich und begrüßt uns herzlich. Und dann...war ja zu befürchten.

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Eine ausgiebige Besichtigungstour durch Werkstatt mit Küken und Motorrad, dem Schweinestall,

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unglaublichen Mengen an verschiedenen Obstbäumen und Gemüsen (die Zwiebeln, sagt er stolz sind aus Deutschland, ok…).

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sind übrigens tatsächlich Süßkartoffeln!

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Ananasplantagen. Erdbeeren, Wir müssen verschiedene Früchte probieren, er ist ganz verwundert, dass wir Tamarillos noch nie gegessen haben und auch keine Maracuja in Deutschland wachsen. Das Hühnergehege ist auch von einem Wachtelpaar bewohnt.

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Sie bekommen noch ein paar Handvoll Sand vom Meer mit Muschelkalk, das ist gut, hören wir.
Und alles hat M. selber gemacht und gebaut. Er zeigt uns seine Gerätschaften.
Das Messer, welches er zum Fischen benutzt, ist eine umgestaltete Spannfeder aus einem Bus.
Hat ein bisschen gedauert, bis wir das verstanden haben.

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Ihr kennt ja die Szene aus Crocodile Dundee...
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Naja, wir müssen dann noch seinen Erdbeerlikör testen.
Und den Neveta. Zumindest da können wir schon mitreden.


Er kramt noch stolz in der Hausbar, da war doch irgendwo:
ah, eine Flasche Williams Christ aus dem Schwarzwald. Hat ihm sein Sohn mal mitgebracht.
Auch Eckes Edelkirsch findet sich. Aber er zeigt auf alles und meint, das trinkt er gar nicht.
Kein Wunder...

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Ein bisschen wird noch mit I. diskutiert, weil:
er will noch mit uns in die Adega.

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Da müssen wir jetzt auch noch durch. Die Dame des Hauses und eine Nachbarin,
die wir neulich schon mit 2 Hunden sahen (das eine war nämlich M.’s ção, mit dem sie Gassi war),
steigen auch mit ein. Es stellt sich raus, das sind Schwestern. Nicht die Hunde, sondern die Frauen.

Die dann zum Spazieren gehen, und er darf mit uns solange die Besichtigung machen.

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Auch hier, alles selber gerodet und gebaut, sein ganzer Stolz.

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Verschiedenste Traubensorten sowie Feigen, auch hier müssen wir probieren.
Selbst für die menschlichen Bedürfnisse gibt’s ein Häuschen. Er lacht.

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Aber dann wird’s ernst. Drei Gärtanks hat er. Rot, weiß, eine Art Blanc de noir.
Und neuer Wein, der sei aber noch nicht gut. Wir versuchen, das Konzept “Federweisser” zu erklären.

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Wir dürfen riechen und die Gasentwicklung kann man auch hören, wenn man das Ohr über die Tanköffnung hält.
Verkostet wird natürlich auch.

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Er erzählt, dass die Kinder kein Interesse an der Adega haben, es sind halt Stadtmenschen,
die ihn nicht verstehen in dieser Beziehung. Aber verkaufen oder ein AL draus machen will er auf keinen Fall!

Das hier ist sein Rückzugsort.

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Und glücklicherweise kommt I. zurück und M. erklärt etwas enttäuscht, dass er jetzt zum Essen muss...wir verabschieden uns herzlich, unser Ferienheim ist ja nur ein paar Meter entfernt, das schafft der Jeep notfalls allein…

Ein wirklich toller und sicher sehr hilfreicher Nachbar, aber zu häufige Treffen könnte uns die Leber krumm nehmen.

Erschöpft nehmen wir im letzten Licht auf der Terrasse Platz.

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Zum Abendessen gibt es eine Art portugiesische Variante von Bruschetta.

Chouriço mit Käse auf geröstetem Brot. Und alkoholfreie Getränke.

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Und dann kriegen wir den Corolla wieder.
S. kommt mit Nichte, die zu Besuch aus Lissabon da ist und solange in unserm Nachbarhäuschen verweilt.
Quatschen noch ein bisschen, erzählen unsere Tageserlebnisse, überreichen die Gastgeschenke an S.
Sie hat schon Tränchen in den Augen und wir müssen ihr immer wieder sagen,
wie dankbar wir für all die Hilfe sind und dass wir uns so freuen, wenn sie sich freut.
até amanhã dann.


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Und wieder sind wir beeindruckt von der Landschaft, den Möglichkeiten und den Menschen hier.

Gute Nacht, Pico.
 
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