Bei der ersten Welle hat nicht der Lockdown dazu beigetragen, sondern die Vernunft der Bürger, nachdem sie die Reportagen von Bergamo sahen und das war vor dem Lockdown
Es wird wohl beides gewesen sein, oder? Die Menschen sind in einem freiwilligen Lockdown gegangen, weil sie Angst hatten. Unterstützt wurde dieses Verhalten durch die Regierung, die eben gleichzeitig bestimmte Maßnahmen erlassen hat und auch die Wirtschaft, die bestimmte Produktion in stillgelegt hat.
Das alles hat zu einer deutlichen Beschränkung der Kontakte geführt, und es spielt letztlich keine Rolle, wie man diese Kontaktbeschränkung hinbekommt.
Bei der zweiten Welle dann war es der nicht mehr ganz so strenge Lockdown, der eben das Infektionsgeschehen zurückgedrängt hat. Da die Maßnahmen nicht so streng waren, und die Menschen eben auch unvorsichtiger, gab es auch deutlich mehr Tote und eine deutliche übersterblichkeit. Es gab noch keine Impfung, aber immerhin hatten wir Testmöglichkeiten.
Eine deutliche Beschränkung der Kontakte, ob nun durch Lockdown oder wie auch immer wäre jetzt auch die Maßnahme, die Tote verhindern würde. Und auch die einzige Maßnahme, denn die Impfung wirkt jedem Falle viel viel langsamer.
Ansonsten stimme ich dir voll zu, dass der Wahlkampf und besonders eben auch die FDP ein großes Problem waren und sind. Christian Lindner hat ja vor zwei Wochen oder so noch im Fernsehen behauptet, das Kontaktbeschränkungen nicht helfen würden. Angeblich gibt es da sogar wissenschaftliche Studien. Das ist natürlich völliger Unsinn, er hat es dann später auch korrigiert und sich auf Geimpfte bezogen. Leider stimmt auch das natürlich überhaupt nicht, denn wie wir wissen, können auch Geimpfte die Krankheit übertragen.
Aber auch Saskia Esken sagt jetzt, dass man die jenigen, die es auf sich genommen und sich haben impfen lassen, jetzt nicht einsperren könne. Es ist wirklich schade, dass die meisten Politiker eben aus taktischen Gründen nicht das große Ganze sehen wollen. Würde Saskia Esken nicht in einer Koalition mit der FDP sitzen und würde sie nicht in zwei Wochen gemeinsam mit den Liberalen und den Grünen Scholz zum Bundeskanzler wählen wollen, würde sie vielleicht anders reden.
Kai