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Coronavirus ...(nicht nur in Portugal)

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 9132
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    corona
Die Diskussion hier führt zu vielen Fragen:

Warum steht in der kenianische Presse nichts über die Studie?
Die Zahlen von kenianischen Gesundheitsministerium zeigen folgendes:

Also es gab 2,8 Mio. Tests und 250.000 waren Positiv. Nach der Studie müsste 70% Antikörper aufweisen und somit auch Corona Viren und somit auch Positivtests sein. Wären sie aber nicht. Wieso nicht?
Dr. Isaac Ngere, der die Studie angeblich durchgeführt hat ist Epidemiologe in Nairobi und befasst sich seit 2017 mit der Ausrottung von Tollwut.

Bei seinen Veröffentlichungen steht als letzte:
The african Corona Miracle.
Wenn man auf den Link geht landet man sofort bei 'der Spiegel' und einem Bericht des lokalen Spiegelkorrespondenten. Warum wird die Veröffentlichung nur in DE publiziert und noch nicht einmal in Kenia?
Wenn soviele Kenianer schon Antikörper in sich tragen warum furt die Regierung ab 21. Dezember strengere Regeln ein?

Johan
 
Zuletzt bearbeitet:
dazu: In Afrika gab es wahrscheinlich schon viel mehr Corona-Infizierte | DW | 26.10.2021

was auch immer in den afrikanischen Ländern passiert - die einfache Botschaft "Durchseuchung ist ungefährlich" lässt sich aus dem Geschehen und nach Studienlage eben nicht ableiten, da man mit hohen Dunkelziffern rechnen muss.

Kai
Das wäre ohnehin zu stark vereinfacht, selbst wenn wir Unterschiede in der Altersstruktur der Bevölkerungen mal außer Acht lassen.

Durchseuchung ist schon gut - die entscheidende Frage ist das Tempo, das haben auch Lauterbach und andere schon gesagt. Wenn sich in einem Monat Millionen infizieren und die Intensivstationen voll sind, ist's natürlich doof. Wenn es langfristig passiert, dagegen sogar wünschenswert, weil der natürliche Immunschutz wahrscheinlich sehr effektiv ist.
 

Bei seinen Veröffentlichungen steht als letzte:
The african Corona Miracle.
Wenn man auf den Link geht landet man sofort bei 'der Spiegel' und einem Bericht des lokalen Spiegelkorrespondenten. Warum wird die Veröffentlichung nur in DE publiziert und noch nicht einmal in Kenia?

Schon mal ein guter Ansatz, aufs Details zu schauen. Es böte sich hier im Portugalforum ja auch ein Blick auf Angola an, da gibts zumindest einige Fakten →

Was den Link angeht: der findet sich auf der Seite unter "News Articles", es ist also klar, dass man beim Spiegel landet, es geht nur um den Zeitungsartikel, keine wissenschaftliche "Veröffentlichung".
Eine Studie von Negere zum Thema (Juni 2020 (!)) findet sich u.a. hier →
Darin auch der Hinweis auf die Eindämmungsmaßnahmen, die viele Staaten unternommen haben (dazu gab es hin und wieder auch einen Bericht im TV) - was "Afrika" zu einem schlechten Beispiel für Durchseuchungsphantasien macht.
 
Hallo zusammen,
Ich nannte es Arbeitsthesen, ich hoffe, du weißt, was dies bedeutet.
ja, dass es eine der besseren Annahmen ist, der man nachgeht. Und? Es gibt diesbezüglich eben keine bessere andere These, mehr sage ich auch nicht. Die anderen Thesen sind dann aber eben auch weniger gut. Ganz schlecht ist die These, dass die schnelle Durchseuchung mit dem SARS-COV2-Virus (wie Schweden es gemacht hat?) ok ist. Denn das ist nach jetzigem Kenntnisstand erstens so nicht passiert und zweitens sind in Kenia die Voraussetzungen andere (viel jüngere Bevölkerung zB).

Wieso sollten dann diese Antikörper nicht auch in Bewohnern Deutschlands vorhanden sein?
Keine Ahnung, sie sind es in dieser Form eben nicht, oder, auch darauf gibt es Hinweise, die Zahlen aus Kenia stimmen nicht.

heißt das im Umkehrschluß, das sie mit dem COVID-19 Virus infiziert wurden, sonst wäre die Kreuzreaktion nicht möglich.
Diesen Umkehrschluss verstehe ich nicht.

Es stimmt im übrigen nicht, was du hier an Falschmeldung verbreitest, in Schweden sind die Todeszahlen eben nicht hoch erkauft.
Naja, Du darfst schon nicht die aktuellen Zahlen einfach vergleichen ...


"Vor allem in der ersten Welle zu Beginn der Pandemie zahlten die Schweden dafür einen hohen Preis. Insgesamt sind innerhalb eines Jahres Pandemie rund 13.000 Menschen in dem skandinavischen Land an und mit Corona gestorben. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 72.500, allerdings leben in Deutschland rund achtmal so viele Menschen."

Ich beziehe mich, das hätte ich schreiben sollen, vor allem auf die erste Phase der Pandemie, als in Deutschland im Vergleich zu Schweden recht strenge Kontaktbeschränkungen galten. Das war sehr klar erfolgreich, was man auch an Schweden sehen kann. Zwischendurch, in diesem Frühjahr, haben die Zahlen sich angenähert, weil eben Deutschland immer mehr damit begonnen hat, dem schwedischen Weg zu folgen. Das Konzept der Herdenimmunität gilt auch in Großbritannien als gescheitert.

Hier noch eine Seite, wo man sehr gut erkennen kann, was ich meine:

Wenn man sich sowohl Fälle pro Million wie auch Tote pro Million anschaut, kann man sehr gut sehen, warum der schwedische Weg, auf dem Deutschland jetzt ist, als gescheitert bezeichnet werden muss. Besonders in der ersten Welle war Deutschland wesentlich erfolgreicher, Todesfälle zu verhindern. Danach haben wir uns wie gesagt angeglichen und jetzt ... Mit Großbritannien sieht es ähnlich aus: Drosten warnt vor "beängstigenden Zahlen" in Deutschland

Einfach Kurzarbeitergeld und andere finanzielle Hilfen großzügig zu verteilen ist für mich keine besondere Leistung.
Das stimmt, dennoch bin ich nicht sicher, ob eine andere Koalition, etwa aus CDU, FDP und den Grünen wirklich so entschieden hätte. Es gab ja schon Stimmen, die die Staatshilfen nicht in diesem Ausmaß wollten, etwa von der CDU: CDU zu Kurzarbeit: „Ein Jahr Sabbatical auf Kosten der Allgemeinheit“

Und aus der neoliberalen Ecke hört sich das so an:

Kurzarbeit in Deutschland: Verzögert Kurzarbeit den Strukturwandel?

Ich gebe zu: Die Kritik war nicht ausgeprägt, aber wer weiß, was eine FDP an der Regierung mit der Fixierung auf die schwarze 0 gemacht hätte?
Gab es denn irgendwelche wirklich cleveren Maßnahmen, die über das großzügige und fantasielose Verteilen des Geldes unserer Kinder mit der Gießkanne hinausgingen?
Ich glaube, man muss da wirklich die Phasen der Pandemie unterscheiden. Ich war immer wieder heilfroh, nicht in Italien, Spanien oder auch Frankreich zu leben mit den strengen Ausgangsbeschränkungen, nicht in Großbritannien, wo man klar auf Durchseuchung gesetzt hat (wie wir in D jetzt), nicht in Portugal, als da die Krankenhäuser überlastet waren und in Brasilien und den USA ohnehin nicht, wo die Leute einfach nach Hause geschickt wurden ... Ich war mit dem ersten halben Jahr Pandemiebewältigung in D recht zufrieden, danach wurde es allerdings dramatisch schlecht. Im letzten Winter hat man einen zweiten harten Lockdown versäumt und in diesem Jahr die Impfungen versemmelt.

Ich denke übrigens, es liegt nicht am Unvermögen, ich denke, unsere Beamten und Planer können sowas schon. Ich denke, es liegt an der Konstruktion der MPK, an dem Druck durch Querdenker und AfD, an den ständigen Wahlen, die man eben nicht mit harten Maßnahmen zu gewinnen glaubt.

Ich hätte wohl ganz gerne vielleicht in Neuseeland gelebt, wo die Popularität von Premierministerin Jacinda Ardern zwar gesunken ist, diese aber auch wegen des guten Corona-Managements letztlich ja haushoch Wahlen gewonnen hat:

Kai
 
Was ich jedenfalls an dem Durchseuchungsthema nicht verstehe @Osgood, ist gerade die Immunisierung. Die mag zwar etwas höher sein, als bei Impfungen, aber keineswegs sehr gut. Sehr gut wäre ein hoher Schutz über viele Jahre, idealerweise für das ganze Leben.

Nimmt man mal die gängigen Kinderkrankheiten. Als es noch keine Impfungen gab, sollten Kinder diese Krankheiten unbedingt durchmachen. Bei Erwachsenen waren die Erkrankungen richtig gefährlich. Bei Kindern gab es auch Komplikationen, aber eben deutlich weniger. Geschützt war man dann lebenslang mit sehr hoher Wirksamkeit.

Corona ist aber eher mit einer Grippe zu vergleichen. Die Viren mutieren ständig und die Immunisierung bei durchgemachter Krankheit hält nicht so lange an, wie wir gerne hätten. Folglich würden wir zukünftig immer mal wieder an Corona erkranken. Jedes Mal mit dem Risiko eines schweren Verlaufs und/oder Long Covid auszubilden. Was soll Durchseuchung denn bringen? Jedenfalls keine Herdenimmunität.

Momentan wissen wir (Wissenschaft/Medizin) einfach noch zu wenig oder wir (Bevölkerung) wurden nicht ausreichend und vollständig informiert. Ich denke, ersteres trifft zu und letzteres, also die Informationspolitik ist schlecht und widersprüchlich. Ich für mich habe folgende Zusammenfassung im Hinterkopf:
  • Diese Durchseuchungsargumente, auch von Impfgegnern, verstehe ich nicht. Vermutlich sind sie schlichtweg falsch.
  • Impfung ist momentan das Beste, das wir haben, und es ist ein Segen, dass unsere Wissenschaft, die ja immer mehr infrage gestellt wird, wirksame Impfstoffe entwickeln kann.
  • Die nachlassende Wirkung und "nur" 90 prozentige Wirksamkeit der gängigen Impfstoffe soll über das Boostern deutlich verbessert werden. Vielleicht gibt der Booster gleichzeitig einen deutlich höheren Schutz plus eine lange Wirksamkeit. Das wird die Zukunft zeigen. Nicht morgen oder nächste Woche, wenn wieder neue Säue durchs Dorf getrieben werden. Eher im Frühjahr wissen wir da dann etwas mehr.
  • Wir brauchen zusätzlich Medikamente, die vor allem bei schweren Verläufen helfen und Long Covid verhindern können. Auch da gibt es Fortschritte.
Wer ähnlich denkt wie ich, der kann eigentlich nur zu einer einzigen persönlichen Covid-Strategie kommen:
  1. Mit Impfung und Booster einen möglichst guten Schutz vor einer Erkrankung erreichen.
  2. Durch einfache kaum störende Maßnahmen, wie Masken, Abstand, Händewaschen und Meidung enger, überfüllter Innenräume das Ansteckungsrisiko minimieren. Das sollte man in Einklang mit einem dennoch erfüllten und glücklichen Leben bringen. Das Verkriechen in ein Ganzkörperkondom ist ja auch keine Lösung und hat wegen Sauerstoffentzug einen noch schnellern Tod zur Folge.
Um so später man sich ansteckt, um so besser. Viele sagen ja, dass sich eh jeder anstecken wird. Vielleicht gib es dann schon tolle Medikamente. Auf jeden Fall wächst die Erfahrung täglich.

Das sind jedenfalls unsere 2-D-Regeln, an die wir uns halten. Das "D" steht natürlich für Dom, den Chef der Familie ;-). Und wenn es dennoch jemanden schlimm erwischt ... ja, dann hat es eben sein sollen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Dom Estêvão: so sehe ich es auch.
Ich habe (fast) aufgehört, mich aufzuregen, bringt rein gar nix.
Und schaue für mich, wie ich das Leben handhaben will und kann.
Auch ich fürchte, dass trotz aller Vorsicht, Impfungen, Hygiene und großen Verzichten seit fast 2 Jahren
es mich auch irgendwann erwischen wird, weil andere das eben nicht so sehen und einhalten.
Und riesige Fehleinschätzungen unter den Menschen vorherrschen.
Das ist unfassbar, aber realistisch.
Verhindern kann ich es nicht (es sei denn, ich würde sofort nach Pico ziehen...).
Es wird hier in D eine Frage der Zeit sein.
 
Diese aufgeführten Bereiche sind in der Tat problematisch @kailew. Ob eine schlichte Verschärfung, mit bedeutenden "Nebenwirkungen", wie wir Sie nun seit über 1,5 Jahren im wechselnden Auf und Ab erleben mussten, eine immer noch clevere Lösung ist, bezweifle ich. Das ist der Punkt, der mich nach dieser langen Zeit entsetzt. Es wurden keine Alternativen vorbereitet. Sie wurden nicht einmal von Politikern ernsthaft diskutiert. Für mich ist das vollständiges Politikversagen.

Nur ein Beispiel, die Schulen. Wir wissen alle, wie sehr Kinder darunter leiden, nicht mehr in die Schule gehen zu können. Auch Kinder, die sich darüber freuen, leiden darunter. Sie merken es nur nicht gleich und zahlen die Zeche eben ein paar Jahre später. Es gibt Möglichkeiten, die sogar ich kenne. Und ich sitze nicht an der Quelle und ich werde auch nicht dafür gewählt und bezahlt, damit ich mir dazu Gedanken mache oder zumindest einen Auftrag vergebe, damit sich andere darüber Gedanken machen.

Wie unendlich viele Möglichkeiten hat dagegen beispielsweise eine Bildungsministerin hier etwas zu bewegen. Etwas, das unseren Kindern hilft und damit die Herzen und Zustimmung von Millionen Eltern bekäme. Ich musste sogar den Namen dieses politischen Totalausfalls ergooglen.

- Belastbare Belüftungskonzepte (nein, ich meine nicht das Offene-Fenster-Theater)
- Weniger Schüler pro Klasse.
- Kürzere Unterrichtszeiten im Schichtbetrieb. Beispielsweise 20 Minuten Unterricht mit Lehrern und 20 Minuten Übungen in einem Raum ohne Lehrer. Man kann Lehrer ja nicht klonen.
- Gute Online-Angebote und ein gutes Lehrportal für alle
- Masken mit kleinen Pausen. Jeder darf mal abwechselnd ein paar Minuten ohne Maske durchschnaufen
- Usw.

Und ganz wichtig! Die Erziehung zur Selbstverantwortung bei Corona. Aufklärung, wie sich das Virus verbreitet, was man dagegen tun kann, wie impfen hilft, wie man Freunde treffen und dennoch Abstand halten kann, auf gefährdete Gruppen Rücksicht nehmen sollte usw. Das müsste viel stärker gemacht werden. Vielleicht würden dann sogar einige ältere Kinder impfskeptische Eltern überzeugen. Einige engagierte Lehrer haben das sicher gemacht. Gab es aber beispielsweise ein temporäres Pflichtfach dafür? Gab es einen Auftrag an Lehrbuchverlage entsprechende Literatur und Lehrmaterialien professionell im großen Stil zu produzieren? Wurden Aufträge an moderne Creative-Agenturen vergeben, kind- und jugendgerechte mediale und konventionelle Inhalte zu produzieren? Solche Firmen verkaufen alles an Kinder. Die können das. Die erreichen Kinder und Jugendliche. Wo sind denn diese Ausschreibungen?

Fantasiert man hier nicht nur so am Abend vor sich hin, sondern geht das im Team kreativ, mutig und entschlossen an, bindet man Lehrer und Rektoren in Lösungsfindungen ein, redet und chattet man mit Kollegen anderer Länder, dann kommt sicher noch viel mehr dabei heraus. Dazu müsste man seinen fetten Beamtenhintern aber mal heben. Und man müsste seinen Kopf aus dem Fenster hängen und persönliche Risiken eingehen. Man müsste für seine Überzeugung eintretet. Aber halt, dazu müsste man ja erst einmal eine Überzeugung haben, für die man brennt! Oder ein Rückgrat, um im Gegenwind stehenzubleiben. Tugenden, die heute kaum noch Politiker besitzen. Lieber den Kopf einziehen wie eine Schecke und hoffen, der Feind läuft vorbei. Ich denke, Politiker überschätzen die Wirkung ihrer Schleimspur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke auch, diese ganze Sache hätte Riesenchancen auf Umdenken und positive Entwicklungen geboten.
Leider fast nur dicke Nieten...
 
Da nie von einem 100% Schutz bei der Impfung gesprochen wurde, habe ich mich weiterhin so verhalten, als wäre ich ungeimpft.
Das der Schutz sich anzustecken aber so drastisch bei der DELTA sinkt, , hätte auch ich nicht erwartet. Es erklärt aber die momentan in der EU stark steigenden Infizierten. Gut zu wissen, das der Schutz nach einer Ansteckung zumindest noch einen milden Verlauf bei vollständig Geimpften gewährt. Dies gilt aber nur, wenn die Impfung nicht länger als 6 Monate zurück liegt und bei der Annahme, das man keine Vorerkrankungen oder andere Einschränkungen hat.

Nicht nur Deutschland ist in der EU davon betroffen, nur bei uns ist es momentan besonders drastisch.
Bei meinem Wohnmobil Urlaub in Portugal sah dies noch sehr gut aus.
Nur 766 Infizierte am 15.10. in Portugal. Und auch bei der Rückfahrt am 29.10 nur 844 Infizierte. Also alles noch im Rahmen.
Schaut man aber nun auf die heutigen Zahlen von 3773 Infizierten, zeichnet sich auch in Portugal eine neue Welle an.

Weiterhin die AHA Regeln anwenden und Kontakte verringern sollte man beherzigen. Bleibt gesund.
 
Hallo Ozzy,
doch:
Die Meldung aus Kenia platzt in die hiesige Debatte über eine Impfpflicht: Corona sei dort beinahe besiegt, die Durchseuchung liege bei fast 70 Prozent, die Sterblichkeit aber liege unter der von Europa, fast ohne Impfung. Geht es also auch so? Medico International arbeitet seit 40 Jahren zu globaler Gesundheit – Referentin Anne Jung muss mit einigen Mythen aufräumen.

Aber eben in der Form des "Raunens", mit so Andeutungen durch die Wahl der Zitate, durch eigene Fettungen und durch Weglassen der Ergebnisse. Hätte man ein einfaches Fazit gezogen, wäre dabei sofort herausgekommen, dass es eben in Kenia nicht ohne Impfung geht und dass die Durchseuchung wenigstens auch andere Gründe hat, als SARS-COV2. Aber man möchte natürlich den Aufreger, deshalb steht es so da. Das ist immer dieselbe Methode: Ich nehme ein Detail, das sich durch den Artikel gut erklärt, lasse die recht simple Erklärung weg, aber viele lesen eben den Artikel nicht, sondern da entsteht dann im Kopf: In Kenia geht es ohne Impfung. Und deshalb wehre ich mich gegen diese intransparente Methode. Dazu kommt, dass es auch Zweifel an den Daten gibt, leider, wo man eben auch wieder sehen kann, wie verrückt es für Laien ist, sich mit dieser Problematik beschäftigen zu wollen.

Leider werden viele Fake-News gestreut, dass man immer mit Fakten dagegenhalten möchte, was die Sache nicht einfacher macht.

Kai

ps: Ich finde auch den Artikel-Vorspann extrem problematisch, weil er dazu animiert, genau sowas zu machen. Hier hat der Autor eben auch versucht, suggestive Fragen zu stellen, ohne diese vernünftig zu beantworten, weil er eben will, dass sein Artikel gelesen wird. Das aber setzt "normale" Leser und Lesesituationen voraus, die es bei Social Media eben so nicht gibt.
pps: Man stellt ja nur Fragen - ist eine bekannte Methode und Attitüde, um suggestiv bestimmte verschwörungsmythische Botschaften zu vermitteln.
ppps:
Und es gibt dann eben die Situation, dass andere draufspringen mit eigenen Intentionen. Du in dem Fall hast ja betont, dass es Hypothesen sind. In dem Raun-Postimg fehlte dieser Hinweis, sondern da war nur die suggestive Fragestellung: Geht Durchseuchung auch ohne Impfung? Und das lässt sich eben, die einfache Antwort, daraus nicht ableiten.

pppps: Ich bin recht sicher, dass es kaum, um die Inhalte geht, sondern darum, Aufmerksamkeit zu generieren.
 
Ich habe ganz böse Vorahnungen. Bald kracht's hier gewaltig...
Wir sind schon mittendrin, selbst wenn die Neuinfektionen jetzt nicht mehr steigen sollten werden die Krankenhauseinweisungen und Todeszahlen ja auf jeden Fall noch ein bis zwei Wochen weiter steigen. Das lässt sich eh nicht mehr ändern.
In den letzten drei Tagen sind knapp 1000 neue Todesfälle gemeldet worden, ich hätte nicht gedacht, dass es noch einmal so weit kommt.
 
Also Annalena hat gesagt, sie geben dem Virus 10 Tage Zeit, sich zu benehmen, danach setzen sie sich wieder zusammen und würfeln, was sie dann machen sollen...
 
@Ozzy da hat sie eher die Meinung der FDP wieder gegeben. Mit der FDP wird es wohl keinen Lockdown geben.
Lockdown würde keinen Sinn machen und träfe wieder nur die, die sich jetzt schon vernünftig benehmen und vor allem die kleinen Selbstständigen im Handel, Gastronomie und Kultur.
Eher sollte man wieder über ein Nachtausgangsverbot nachdenken und die Sperrstunde auf 21 Uhr setzen und das aber diesmal auch kontrollieren und die Geldstrafen auch durchsetzen.
Wenn ich sehe, alleine wenn ich dort vorbei fahre, was auf den Weihnachtsmärkten los ist, bin ich ratlos.
Die 2G Auswirkung bemerke ich schon in unserem Schwimmbad. Gestern waren nur 24 Tickets über den Tag im Online-Shop gebucht. Vorige Woche gingen noch über 160 Personen täglich schwimmen. Sind die Geimpften und Genesenen zu vorsichtig?
Leider entstehen auch immer wieder unpraktikable Gesetze, . Und auch der Test für den ÖPNV ist für Ungeimpfte nicht immer praktikabel. Die Tests sind nur noch 24 Stunden gültig und welche Test Zentren haben ausreichende Kapazitäten vor Arbeitsbeginn? Und wie sieht es in den Randbezirken der Städte aus? Wie soll das funktionieren, wenn man erst einige Kilometer zum nächsten Test fahren muss?
Hier muss nachgebessert werden oder die Arbeitgeber führen das im Betrieb durch.
 
Hallo wpau,
Lockdown würde keinen Sinn machen und träfe wieder nur die, die sich jetzt schon vernünftig benehmen und vor allem die kleinen Selbstständigen im Handel, Gastronomie und Kultur.
das stimmt ohne Frage. Aber nur weil es die kleinen trifft, ist die Sinnhaftigkeit der Maßnahme ja nicht infrage gestellt. Im Grunde die einzige Maßnahme, die wirklich immer geholfen hat, war eben der Lockdown. Wir haben die erste Welle sehr schnell brechen können, im Gegensatz zu manch anderem Land, weil wir einen schnellen strengen Lockdown hatten.

Schaue nach Italien, Spanien oder nach Schweden und du siehst, wie es ohne schnellen Lockdown aussieht. Dort ist die übersterblichkeit in dieser Phase im März 2020 bedeutend höher.

Die Welle vor einem Jahr konnten wir auch nur mit dem Lockdown brechen, das hat aber sehr viel länger gedauert, weil der Lockdown eben nicht mehr ganz so streng war. Hieraus resultiert eine deutlich hohe übersterblichkeit auch bei uns.

Jetzt also soll es ohne Lockdown gehen, ich bin gespannt: wir sehen eben den Erfolg der jetzigen Maßnahmen erst in 1-2 Wochen. Das Problem ist, das nach jetzigen Stand wir dann wieder zwischen 3 und 5000 Tote mehr zu beklagen haben werden. Alle relevanten Experten sagen, dass Kontakte unbedingt radikal reduziert werden müssen. Ich denke, ein Lockdown wäre die einzige Maßnahme, die jetzt wirklich schnell helfen könnte. Wieder mal.

Denn es geht ja nicht nur um die Ansteckungen die vielleicht in Kinos, in Theatern, in Läden oder auch in den Schulen und den öffentlichen Verkehrsmitteln gar nicht so häufig passieren. Es geht immer um das ganze Kontaktgeschehen, das durch die vielen, vielen Treffen ausgelöst wird, wenn man eben einkaufen geht, in Restaurants, kulturelle Einrichtungen benutzt und so weiter.

Ich fürchte, der Lockdown ist das einzige Mittel, was wirklich kurzfristig die Welle brechen kann.

Kai
 
Hallo wpau,

das stimmt ohne Frage. Aber nur weil es die kleinen trifft, ist die Sinnhaftigkeit der Maßnahme ja nicht infrage gestellt. Im Grunde die einzige Maßnahme, die wirklich immer geholfen hat, war eben der Lockdown. Wir haben die erste Welle sehr schnell brechen können, im Gegensatz zu manch anderem Land, weil wir einen schnellen strengen Lockdown hatten.

Bei der ersten Welle hat nicht der Lockdown dazu beigetragen, sondern die Vernunft der Bürger, nachdem sie die Reportagen von Bergamo sahen und das war vor dem Lockdown. Man sieht es deutlich an den mobilen Daten, die sogar im Lockdown wieder anstiegen.
In den letzten Monaten fehlten klare Ansagen der Politik zur Corona Entwicklung. Welcher Politiker, außer Lauterbach, nahm denn die Modellierungen vom RKI noch ernst?
Die FDP sprach sogar vom Freedom Day, lächerlich. , nur sie reagierte nicht mehr.
Der Wahlkampf war diesmal das Problem. Keiner wollte mehr Endscheidungen treffen und lies alles wie bisher und einige Bundesländer führten sogar noch Lockerungen ein. Aber keiner verhalf der Impfkampagne zu neuem Leben und das kehrt sich momentan wieder um. Nur das nun wieder das Problem vorhanden ist, das wir zu wenig Impfstoff haben. Keiner rechnete wohl damit, das die Booster Impfung ab 18 Jahre frei gegeben wird.

Das Kontakt Verhalten muss wieder stark eingeschränkt werden. Der Düssseldorfer Karneval hatte schon die Einsicht und verlegte den Rosenmontag Zug auf den 8. Mai 2022. Die Wahl des Tages ist leider etwas unglücklich, da es der Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus ist.
 
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