Von Bäumen, Steinen, Schafen: Ein portugiesisches Wintermärchen

[Gelöschtes Mitglied 9132]

Mehr Infos zum Thema Roma/Zigeuner:

Erfahrungen mit Roma/Zigeunern in Portugal – wie sehen die Portugiesen das?

 

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Danke, ich werde das Thema im Kopf behalten.

 

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Es geht raus aus der Stadt, wir sind gut in der Zeit.
Schon sind wir wieder auf dem platten Land.

Diese lustigen Rundhütten- vielleicht weiß jemand, was die darstellen?
Geräteschuppen? Brunnen?
Klohäuschen?

Meinen Fahrer überkommt doch ein wenig Experimentierfreude und wir biegen ab von der Hauptstraße.
Ich hab eh inzwischen die Retro- Straßenkarte ausgepackt.
Immer noch suchen wir ja nach alten Steinanlagen. Ob hier hinter so etwas verborgen liegt?

Es gibt ständig Hinweisschilder, aber wirklich fündig werden wir nicht.
Malerische Ruinen gibt es allerdings schon.

Die frisch entrindeten Korkeichenstämme leuchten in der Sonne.

So faszinierend auch immer wieder der weite Blick, die Seele schweift über die Landschaft.

Ab und an winzige beschauliche Dörfchen, eigentlich eher Ansammlung von ein paar Häusern.

 

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Und immer wieder malerische Bäume in wunderbarem Licht, Weinfelder, Steine...
Blüten bilden Farbenteppiche.

Dann befinden wir uns augenscheinlich wieder in einer kleinen Stadt, der obligatorische Begrüßungskreisverkehr mit markanten Statuen.

Irgend etwas Ortstypisches wird da immer dargestellt.
Hier sind es Bombeiros.
Dann noch die lokalen Tonwaren, da wird grad ein Päuschen beim Spaziergang eingelegt.

Ganz sicher wäre der Ort auch einen Aufenthalt wert gewesen, aber ja, wir wollen weiter.
Und so geht's vorbei an vielen Fotomotiven am Straßenrand,

auch an Bauarbeiten der Neuzeit,

bis wieder ein Schild auf Altertümliches hinweist.
Vielleicht finden wir ja diesmal endlich die ersehnten Formationen.
Wir biegen in einen kleinen Feldweg ein.
Dieser Fußballplatz hat's uns angetan. Sehr öko.

Ein Raubvogel (Milan?) zieht seine Kreise über uns. Ein friedlicher Ort, aber wieder nix.

Dabei soll es hier doch wimmeln von prähistorischen Gebilden.
Die Straße führt uns weiter nach Norden, für einen kleinen Umweg sind wir zu haben,
es ist noch recht früh am Tag.

 

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Es geht merklich bergan, Eukalyptus dominiert die Aussicht.

Es ist echt krass, das mal mit eigenen Augen zu sehen. Faszinierend trostlos sozusagen.
Felsig wird's. Und scheinbar ab und an auch kalt.
Kaum zu glauben, gerade scheint die Sonne warm auf uns herab.

Die Landschaft hat sich stark verändert. Wo wir nun wohl hinkommen?

Alles ist so spannend, weil wir nichts kennen und erwarten.
Ein Time-Tunnel...

...wir glauben wir fast, in eine Zeitmaschine geraten zu sein.
Ok, es gibt eine Ampel. Die ist auch rot. Spricht für Echtzeit.

 

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Total irre, wir sind in einem Städtchen eingeschlossen von alten Mauern.

Mein Fahrer ist schon etwas beunruhigt, alles sehr eng und...nun ja, unentspannt.

Das wollen wir ja eigentlich gar nicht.

Ok, der Eindruck war toll, aber wir suchen dann doch den Ausgang.

Auch wenn es hier eigentlich wunderschön ist.

Muß i denn, muß i denn...

 

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Dann wundern wir uns...was sind denn das für Müllhalden?

Oh, nein. Steinblöcke. Unglaublich.
Der berühmte Estremoz- Marmor. Stimmt, da war doch was.

Diese Steine und die Fundorte begleiten uns noch eine Weile.

Weiter geht's.
Interessante Kleinigkeiten am Wegrand.

Nach den Steinbrüchen auch etwas andere Vegetation.

Unverhoffte Kunstwerke.

Es ist einfach so faszinierend. Licht, Schatten, Bäume.

 

[zip]

Unverhoffte Kunstwerke.

 

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Und dann- endlich!
Da sind sie. Die Schweine. Tatsächlich das einzige Mal, wo ich sie so gesehen habe.

Hier biegen wir nochmal auf einen acesso local ab.

Offen für Neues.
Und dann könnte ich hunderte von Baumbildern machen. Was sind die wunderbar.

Der Bewässerungsgraben muß mal gereinigt werden, hier gibt's ein Mini- Castelo.
Und überhaupt hat jeder Ort glaub ich eine Burg hier.

 

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Durch märchenhafte Gegenden geht's weiter Richtung Unterkunft.

Über Brückelchen...

an winzigen Gemälden vorbei...

wieder Schattenspielen...

den typischen Dörfchen...

... unendlichen Weiten...

Wasserläufen

grünen Hügeln

und, klar: Schafen

Irgendwann dann die dominierende Festungsanlage von Monsaraz in der Ferne.

 

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Durch Dörfchen und an faszinierenden Steinen vorbei...

...

Manche sind auch sehr neuzeitlich.

Dann kommen wir schlußendlich an.
Outeiro.

 

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Die Felsen sind hier spannend in die Gebäude integriert.

Ein bisschen gurken wir noch durch die Gässchen, bis wir "unser" Haus finden.
Wie mitgeteilt, liegt der Schlüssel auf der Terasse zwischen zwei Stühlen.

Dann schauen wir mal, was wir hier haben.

 

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Es stellt sich heraus, das die Wahl der Unterkunft genau richtig war.
Sofort fühle ich mich wohl.
Liebevoll eingerichtet, klein aber fein.

Kurze Pause, auspacken, soweit nötig. Orientieren. Wo genau sind wir eigentlich hier?
Und vor allem, wo sind diese ganzen Steindinger???

Und Einkaufen müssen wir auch nochmal.
Also wieder los.

Hier eine Schutzmaßnahme, der Beton ist frisch...

Wir gurken durch die Gegend, die Burg thront immer im Hintergrund.
Wiesen voller Blüten, Bäume, Steine, Feldwege.
Das kann doch nicht so schwer sein.
Und dann, endlich. Ein Menhir!

Der wird natürlich ausgiebigst geknipst, reizt allerdings auch zu diversen Scherzen.
Die Sonne sinkt tiefer, als wir uns Richtung Städtchen machen.

Hier hatten wir es doch schonmal versucht, kamen aber nur an ein Gartengrundstück, wo grade die Polizei ein Schwätzchen mit dem Eigentümer hielt. Da haben wir wieder gewendet...

 

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Ein bisschen wie in meinem Kinderfilm:
das Pony Poly in blühenden Wiesen.

Wir durchfahren das Örtchen Corval, hier scheint jedes zweite Haus eine Töpferei zu sein.
Der Kreisel war auch schon mit einer riesigen Tonvase geschmückt.

Noch mehr Steine...

Und ein Wohnmobil. wpau ist es allerdings sicher nicht.

Witzig, der Name ist ja vom Dartspieler her bekannt.
Hat aber- glaube ich wenigstens- nix mit dem Winzer zu tun.

Die Restaurants, die wir sehen, sprechen uns nicht so an.

Wir versorgen uns erstmal mit Lebensmitteln.

Und beschließen, in unserm Dorf zu essen, dort gibt es auch zwei oder drei Möglichkeiten.
Das erscheint uns gemütlicher.
Wir machen uns also auf den Heimweg.

 

[Farbenzeit]

Also wieder retour...
Sehr toll ja auch diese Ampelschaltungen.
Bist Du zu schnell, springt das Licht auf Rot.
Absolut wirksam.
Könnten die sich in Deutschland mal ne Scheibe...

Und hiervon sowieso.

Dann sind wir im Dörfchen und können zum Restaurant zu Fuß laufen.

Mein Lieblingsmensch kann dann auch was Alkoholhaltiges trinken.
Wir entscheiden uns für ein unscheinbares Etablissement.
Küche hat noch nicht auf (wir gehen gern früh, damit noch keine oder wenig Gäste da sind).
So vertreiben wir uns die Zeit mit einem Bierchen und- Lupinen.
Das kannte ich bisher auch nur vom Hörensagen.

Das ist allerdings verwirrend...ich hätte ja auf Strauß getippt...

 

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Dann werden wir in den Speisebereich gebeten.

Und es kommen leckere Dinge auf den Tisch.
Frische Oliven, nicht eingelegt, mit Oregano, auch bisher so noch nicht gegessen.
Der tolle Käse. Wir nehmen Regionales, Lamm und Schwein mit Brot. Ein bisschen Wein.

Und ein richtiger Mann braucht einen Nachtisch.
Angeblich eine Erfindung des Wirtes extra für seine Holde.

Jetzt geht's ins Mietheim. Da müssen wir die ganzen Erlebnisse erst mal sacken lassen.
Mit Hilfe eines kleinen Schweinchens...
Besonderen Dank nochmal an @irisb für den Heizdecken- Tipp, war super.
Und dann gibt's gerade nix Schöneres als ein bequemes Bettchen.

 

[Iris_K]

Übrigens heißt "100 esquadria" ohne rechte Winkel...
100, cem hört sich so ähnlich an wie sem=ohne, das Wortspiel wird öfter mal verwendet.... Hier gibt es einen Hähnchenbräter, der heißt "100 penas" - ohne Federn...

 

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Oh, danke! Wieder was gelernt.

 

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Tag 3, Samstag, 29.Januar 22

Ein neuer Tag. Wir haben gut geschlafen und genießen das Frühstück.
Der neue Dauerkaffeefilter hat auch brav seinen Dienst getan.

So, nun schauen wir mal. Da gibt's ja noch mehr Steinfinger. Und diesmal ganz leicht zu finden.

Der ist wohl auch schonmal geflickt worden.

Aha, ohne die Früchte hätten wir aufgrund der Blätter auch nicht unbedingt auf Eichen getippt...spannend.

Durch schicke Dörfchen geht's weiter.

 

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Einen Steinkreis hätten wir da noch zu entdecken. Hier geht ein kleiner Weg rein.

Wieder in eine indifferente Zeitzone führt er uns. Es ist so...unbeschreiblich.

Das Monument ist schon beeindruckend, die Gegend wunderschön...

...aber irgendwie faszinieren mich die Schafe mehr.
Stunden könnte ich verbringen, die Tiere zu beobachten.

Das alte Kloster im Hintergrund ist natürlich auch fotogen.

Und eine neue Pflanze entdecken wir noch.
@irisb: Du weißt doch sicher, was das ist?

Die Pulloverschweine haben meine komplette Aufmerksamkeit. Jetzt trollt sich die Herde weiter.

Eine Mama jedoch bleibt verpeilt liegen und irgendwann raffen es die Kleinen mal.
Dann geht die Suche los.