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Viel Lob für die politische und wirtschaftliche Situation des Landes (diverse Artikel)

Auch in der heutigen TAZ wird die Wirtschaftspolitik der portugiesischen Regierung gelobt und der spanischen Austeritätspolitik gegenübergestellt:

Dank sozialer Maßnahmen steigt die Binnennachfrage, die Arbeitslosigkeit sank mittlerweile auf unter 9 Prozent, während sie im benachbarten Spanien knapp doppelt so hoch ist.

Den ganzen Artikel gibt es hier: Raus aus dem Ramschstatus
 
Mindestlohn wächst um 23 auf 600€.
Ähm, nicht ganz so.
2017 waren es 557 euro Mindestlohn, jetzt 23 Euro mehr, macht für 2018 580 Euro, und die 600 sind bislang nur für 2019 vorgesehen.
Mal schauen, ob die das bis dahin nicht schon wieder vergessen haben....
 
Die "Lobeshymnen" über die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage Portugals durch die Abkehr von der Austeritätspolitik der vorherigen Regierungen haben weitere Fortsetzung gefunden. telepolis hat einen neuen Artikel hierzu veröffentlicht und vergleicht die wirtschaftlichen Daten mit denen des nach wie vor sehr tief in der Krise steckenden Nachbarn Spanien:
Gibt es ein portugiesisches Wunder?
 
Zitat aus dem Artikel:
"Portugal wird nicht von ständigen Protesten und Streiks heimgesucht und ist politisch und ökonomisch unter der Linksregierung sehr stabil. Das ist genau das Gegenteil von dem, was uns Konservative in Deutschland wie der Ex-Finanzminister Wolfgang Schäuble vormachen wollten. Sie versuchten, uns das Modell Spanien verkaufen, das auf harte Einschnitte auf allen Ebenen für die breite Bevölkerung setzt, was ökonomische und soziale Rechte und sogar Grundrechte angeht."
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.


Ein weiterer Punkt, warum uns Portugal so
sympathisch ist.
Auch wenn sicher Vieles noch verbesserungswürdig ist,
merkt man, dass Investitionen den Menschen zugute kommen.
Und dass das einen positiven Effekt für das Land hat,
ist doch eigentlich klar. Die Wirtschaft ankurbeln kann ich doch nur, wenn ich den Leuten Geld zum Ausgeben zur Verfügung stelle.
 
Richtig, mir kommt Griechenland und Spanien auch wie die große Experimentierkiste der Neoliberalen vor.
Mal sehen, wie die Menschen auf das und das reagieren. Deswegen war das "Experiment" Portugal auch nicht gern gesehen. Denn es entlarvt diesen Mist als das, was es ist:
Ideologischer Humbug

Genau wie Farbenzeit es schreibt, kann man solche Krisen nur überwinden, wenn die Menschen, die für den Konsum verantwortlich sind, Geld bekommen um zu konsumieren.
Eine entlassene oder im Gehalt gedrückte Putzfrau aussn Griechenlands Krankenhäusern wird sich kaum ein neues Auto oder auch nur ein neues Sommerkleid kaufen.
So zieht das eben Kreise, die diese engstirnigen Politiker und BWLer gar nicht auf dem Schirm haben, da sie immer noch in ihren Blasen leben.

Meine These ist, wenn die Menschen in D, AT oder IT sogar in Ungarn, genug verdienen würden, um wie früher 2-3 mal im Jahr in Urlaub zu fahren, alle paar Jahre ein neues Auto kaufen und ganz einfach sorgenfrei das Leben leben könnten, würden die rechtspopulisten nicht solche Erfolge feiern.
Die Menschen leben mittlerweile unter einem ständigen Druck.Dieser Streß wird von den mächtigen gar nicht wahrgenommen.

Ein Beispiel: Da wird diskutiert, ob die Nationalhymne geändert werden soll, um sie "geschlechtsneutral" zu machen. Da wird über "Flugtaxis" spekuliert.
Was ist mit den Themen noch vor gar nicht langer Zeit:
Lohn und Arbeitsbelastung in der Pflege?
Rentenentwicklung?
Gesundheitsreform?

Die Probleme, die den Menschen auf den Nägeln brennen, die werden kurz abgespeist.
Aber Dieselfahrverbote und Übergriffigkeiten von Männern werden priorisiert zu hochrangigen Themen stilisiert.

Der Mensch merkt eben, welche Strategie hier verfolgt wird: ablenken und verschleiern.
 
Meine These ist, wenn die Menschen in D, AT oder IT sogar in Ungarn, genug verdienen würden, um wie früher 2-3 mal im Jahr in Urlaub zu fahren, alle paar Jahre ein neues Auto kaufen und ganz einfach sorgenfrei das Leben leben könnten, würden die rechtspopulisten nicht solche Erfolge feiern.
Die Menschen leben mittlerweile unter einem ständigen Druck.Dieser Streß wird von den mächtigen gar nicht wahrgenommen.
das würde ich auch gerne gekonnt haben.Wo ist das ? In diesem Leben ist mir das leider nicht gelungen.
 
Deswegen schrieb ich ja, wie früher.
In den 60-80er Jahren war das durchaus für viele Deutsche möglich.
Im Sommer nach Italien oder Spanien, im Winter Skilaufen in Österreich.
Also ich kenne da sehr viele, die das so gemacht haben.
Vielleicht fliegt man ja heute eher nach Thailand oder Domrep. Was aber eigentlich billiger ist.
 
Ich finde, es würde ja schon reichen,
wenn jeder Bürger, egal, was er macht oder nicht macht, am sozialen Leben teilhaben kann.
Das Käffchen/bica morgens mit den Nachbarn oder das Feierabendbierchen/fino mit den Kumpels in einer gastronomischen Einrichtung.
Auch da finde ich in Portugal die Möglichkeit,
das für ganz kleines Geld zu bekommen, schön.
Eine Veranstaltung besuchen, kulturelle Angebote wahrnehmen. Das sollte wenigstens ab und an mal gehen. Viele Eintritte für sehenswerte Dinge bei unsern Urlauben waren frei oder sehr günstig, auch das kennt man in Deutschland nicht so.
Umsonst auch die vielen schönen Grill/Camping-Plätze mit Rost, fließend Wasser, Holz und funktionierenden, recht sauberen und mit Papier versorgten Toiletten-
fanden wir richtig gut.
Sicher, bei einigen "Installationen" hat man gesehen,
dass länger nichts mehr getan wurde und die Investition von EU- Geldern eine einmalige Sache war.
Aber wenigstens wurde irgendwas für die Menschen gemacht, anstelle von Bankrettungsaktionen oder ähnlich Sinnvolles...

zum Thema "Urlaub":
Die andere Hälfte meines "Wir"
ist in den 80ern oft nach Portugal gereist und hat dann auch schnell Familienanschluss gefunden.
Auf die Frage, was er denn eigentlich dort so mache, komplettes Unverständnis:
"Urlaub ??? Ist es bei Dir daheim nicht schön, gefällt es Dir da nicht ?" :eek:
 
"Gibt es ein portugiesisches Wunder?

Im Vergleich mit dem rechten Spanien zeigen sich die Erfolge der portugiesischen Linksregierung besonders deutlich
Inzwischen spricht auch der deutsche Mainstream davon, dass sich Portugal unter der Linksregierung "vom Sorgenkind zum Paradebeispiel" entwickelt hat. Das war lange anders, als das Land unter der neuen Regierung mies gemacht wurde, weil es sich von der Austeritätspolitik verabschiedete... "

Hier geht es zum Artikel:
Gibt es ein portugiesisches Wunder?


Meine 2 Cent:
Die Statistik der Arbeitslosenzahlen dürfte so nicht ganz stimmen. Neben der "normalen Dehnung" dieser Zahlen (Kranke oder in Weiterbildung und über 56(?) werden nicht als solche erfasst) ist auch zu bedenken, dass in Portugal keine Meldepflicht als Arbeitsloser wie in D besteht.

Viele, besonders jüngere Leute, sind auch ins Auslang gegangen, seit 2011 über 500.000... eine große Anzahl davon wäre wohl gerne in Portugal geblieben.

Letztens las ich noch ein Artikel im PUBLICO, dass viele Manschen, die seit mehr 2 Jahren arbeitslos sind, sich dort nicht mehr melden, weil sie eh kaum Hoffnung auf Vermittlung durch das Amt mehr haben und das Arbeitslosengeld dann eh weg fällt, da kann man sich den Weg und die Warterei sparen...

Die Stimmung im Land ist aber schon merklich besser geworden, auch das hilft schon weiter.
 
2018 wird zeigen, ob Portugal auch mit weniger Touristen noch solche guten Zahlen produzieren kann.
Der touristische Aufschwung in Griechenland, Türkei und Ägypten wird zu Lasten von Portugal und einigen anderen Ländern gehen.
Johan
 
Das Paradebeispiel besteht darin, dass nachträglich das Einkommen von Steuerzahlernv erdoppelt wird und die Forderung der Nachzahlung völlig eisichtslos gegen jede Argumentation durchgesetzt wird. Das ist nicht klug, sondern kriminell und führt dazu, dass die Ausländer woanders ihre Steuern zahlen.
 
@algharb, kannst Du uns deine Aussage weiter erläutern?

@Sir Iocra
Mal abwarten, ob wirklich viele wieder in die Türkei reisen werden. Das sehe ich noch nicht so, das sich da Staub gelegt hat.
Griechenland muss man auch abwarten, die erholen sich zwar etwas, aber ob das reicht?

Zumal hier bei uns in der Gegend gar nicht so viele Touristen aufgeschlagen sind. Das ist doch mehr in Lissabon, Porto und im Süden der Fall.
Trotzdem merkt man die bessere Stimmung.
Auch die vielen Kreuzfahrtschiffe in Lissabon bringen Gelder ins Land.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und wieder einmal verhalte ich mich dann gegen den Trend. Jetzt im März geht es mit dem Rad von Porto los und im November vielleicht wieder von Lissabon nach Faro. Und im Gegensatz zu den vielen Wohnmobil Urlaubern fließt durch mich mehr Geld in die portugiesische Landeskasse.

Das Fahrradurlauber mehr Geld pro Tag ausgeben ist in Europa mittlerweile bekannt. In Europa als Ganzes, welches das erste touristische Ziel in der Welt ist, erreicht dieser Beitrag zur Wirtschaft 44 Milliarden € pro Jahr, was vergleichbar zum Beitrag der europäischen Kreuzfahrtindustrie ist.

Radtourismus entspricht den Einnahmen der Kreuzfahrt-Branche

Griechenland und Türkei Urlauber haben eher andere Interessen als die Urlauber, die es nach Portugal zieht. Allein der Boom der Pilger steigt von Jahr zu Jahr und auch dies hat Portugal erkannt und die alten Pilgerwege wieder aktiviert und teilweise ausgebaut.

Neue Radwege werden ausgebaut und dies sogar für Menschen mit Behinderung, wie den Ecopista do Dao. Ein großes Problem sehe ich nur bei der Vermarktung. Die Informationen für meine Tour im März 2018 bekam ich teilweise nur mit der Übersetzung durch Google. Viele der Informationen findet man nur auf portugiesisch. Eine englische Übersetzung wäre hier schon ausreichend für mich.



Gut das es private Seiten gibt

 
Das ist richtig was Du schreibst mit den Fahrradwegen. Diese Tage wurde hier extra noch ein Warnschild Achtung Fahrradfahrer aufgestellt. Den Radweg gibt es schon länger, aber jetzt sehe ich es auch als Autofahrer, wenn ich da lang komme.
Es tut sich definitiv was.
 
Denn es entlarvt diesen Mist als das, was es ist:
Ideologischer Humbug
Ich bin mir da nicht so sicher. Irgendwie kommen mir die letzten Jahre zu viele ehemalige Goldman-Sachs Mit"arbeiter" in die europäische Politik...:angst:
Humbug ist das nicht.
 
Nicht nur die europäische.
Auch wenn die Politik unterwandert wird, bleibt es Humbug, denn es wirkt ja nicht.
 
Premier Costas Rede vor der EU vom 14. März...

"Portugals Abkehr von der europäischen Kürzungs- und Austeritätspolitik habe verhindert, dass der Rechtspopulismus auch in dem südeuropäischen Land Wurzeln schlagen konnte..."
...
"Man habe mit dieser Wirtschafts- und Sozialpolitik die Souveränität der Demokratie bestärkt. Und man habe das Vertrauen der Menschen in demokratische Institutionen und in die Europäische Union befördert. Erfolge der Rechten in dem Land seien ausgeblieben. Es komme darauf an, den Menschen wieder Hoffnung zu geben.

Demokratische Politik erspürt die Probleme der Menschen, bekämpft Sorgen und Ängste und gibt den Menschen Hoffnung in ihre Zukunft zurück."

Tatsächlich wird man um zwei Feststellungen nicht herumkommen: Erstens, dass die Rechten in quasi ganz Europa Erfolge feiern - nicht aber in Portugal. Und zweitens, dass Costas Partei mit ihrem Linkskurs eine der wenigen erfolgreichen sozialdemokratischen Parteien in Europa ist - während die neoliberal geprägten sozialdemokratischen Parteien etwa in Deutschland, Italien, Griechenland, Frankreich oder den Niederlanden in den letzten Monaten und Jahren teils dramatische Einbrüche erlebt haben.

Diese Rede hätte mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt.

 
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