AW: Trinkgeld Portugal
ist mir egal, was "ihr" denkt, ich mache Urlaub in Portugal solange es mir passt, ich freue mich bis Portugal es dem Nachbarn Spanien gleichtut (und die blauen Bepper in Restaurants abschafft) und ich gebe Trinkgeld wie die Einheimischen - Antitourist! Ich bin niemand Rechenschafts schuldig - schon gar nicht so hergelaufenen Forumsschreibern, die meinen die Wahrheit gepachtet zu haben
wie gesagt das Trinkgeld wird genauso
emotional diskutiert wie das Rauchen in Innenräumen. Ihr könnte mich nennen wie ihr wollt, ich habe mehr von Portugal gesehen, als mancher der hier seinen Müll schreibt (resp. Preußen, Badener, Schweizer)
2€/Person in Italien ist gegen jede Regel, das macht niemand außer die Deutschen (goldseven eben), die meinen sich damit Anerkennung kaufen zu können ("wir Deutsche zeigen euch mal wie man guten Service belohnt"

)
Wir waren das zweite Mal in einem Restaurant auf dem land Nähe Mailand: als ich bei 50€ Rechnung Trinkgeld geben wollte, weigerte sich die Bedienung was zu nehmen. Immerhin alles rauchfrei


Unsere Erlebnisse in Portugal letzten Juli.
1.
Erster Abend
Restaurant Praia Tamariz in Estoril direkt auf der Strandpromenade.
Es waren trotz Hochsaison gegen 20:00 Uhr abends nur 3 oder 4 Tische besetzt.
Wir konnten uns also einen schönen Tisch mit Blick auf´s Wasser aussuchen.
An der Wand lehnten 3 ( in Worten drei ) Kellner die uns erst einmal beäugten.
Nach einigen Minuten erbarmte sich dann einer der drei und brachte die Karte und das unvermeidliche Couvert.
Die anderen zwei standen Modell für einen Bildhauer.
Als man dann merkte, dass wir portugiesisch sprechen wurden sie ein wenig schneller.
Denn sie mussten annehmen, dass wir einen Teil ihrer despektierlichen Unterhaltung mitbekommen hatten.
Nun machten auf einmal alle Kellner etwas, Einer brachte die Getränke, der Nächste die Speisen.
Der Dritte schaute etwas komisch, weil wir den stinkenden Käse vom Couvert angeekelt wegschoben.
Es verwunderte uns nur, dass ein Restaurationsbetrieb sich 3 dieser gelangweilten Angestellten leisten kann.
Damit ist es ja nicht abgetan, in der Küche wuselten ja auch noch 1 oder 2 Figuren rum.
Sind die da alle fest angestellt?
Die Kellner jedenfalls trugen so etwas wie eine Uniform gleiches Shirt, gleiche Hose usw.
Meine Frau hatte nur Salat und etwas Brot ich eine Dorade, die höchstens Durchschnitt war.
Nachdem ich nur den Fisch halb gegessen und die verwässerten Kartoffeln sowie den ebenfalls verkochten Brokkoli zurückgab wurden die Mienen der drei Standbilder immer eisiger.
Natürlich gab es kein Trinkgeld, wofür denn auch.
Das was die zu dritt ableisten macht in Deutschland ein Kellner und der kocht dann auch noch nebenbei.
2.
Die nächsten Abende
Italienisches Restaurant Di Casa
Bei Pizza und Pasta weiß man wenigstens was man hat.
Die Speisen hier war auch nur Durchschnitt.
Die Bedienung allerdings war exzellent.
Vom ersten Moment an hat sich ein Kellner in dem fast voll besetzten Restaurant um uns gekümmert.
Er empfahl verschieden Speisen, redete mir meinen Wein aus und ließ mich erst einmal 3 oder 4 Weine probieren.
Der Wein den ich dann wählte, kostete weniger als meine erste Wahl.
Den ganzen Abend hat er uns und seine anderen Gäste umsorgt und niemals hatte man das Gefühl vernachlässigt zu sein.
Er nahm sich sogar die Zeit mir verschieden portugiesische Begriffe zu erklären und meine Aussprache zu verbessern.
Soweit so gut als es ans Bezahlen ging, legte ich einen 5 Euro Schein auf die Kreditkarte.
Von da an waren wir noch 5 oder 6 Mal zum Abendessen dort, jedes Mal die Rechnung nicht über 35€, dafür aber immer einen 5€ Schein auf der Kreditkarte.
Wir wurden behandelt wie Stammgäste.
Das Trinkgeld war es mir wirklich wert.
Was das Ganze allerdings mit Preußen zu tun haben soll ist mir schleierhaft.
Ich könnte Dir Dinge über die Schwaben erzählen, da würdest Du Dir wünschen ein Gelbfuss zu sein.
Schöne Grüße
Rolf Brügge