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Portugal – Schweiz in elf Tagen. Ein Reisebericht

Bia (†)

Lusitano
Teilnehmer
Zugegeben, die kürzeste Strecke war es nicht, die wir für unsere Reise wählten. Auch nicht die schnellste, wohl aber eine der schönsten, die ich mir vorstellen kann.

Am 20. September im Morgengrauen (also kurz nach neun Uhr) fuhren wir vom Alentejo litoral zuerst in den Alto Alentejo. In Portalegre reichte die Zeit für den Besuch des Teppichmuseums, einen kleinen Bummel durch die Gassen der Altstadt und ein leider nur kurzes Treffen mit Sivi und ihrem Sohn.

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Die Kathedrale von Portalegre

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Blick auf die Stadt

Dann ging es weiter via Nisa (wo wir eine Gedenkminute für Garota einlegten) nach Vila Velha de Ródao. Am Ufer des Tejo packten wir unser Picknick aus und genossen die Sonne und die schöne Aussicht.
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Dann ging es auf der Autobahn weiter nach Covilhã und von dort führte uns eine steile und kurvige Strasse hinauf nach Torre, dem mit 1997 m über Meer höchsten Punkt Portugals.

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Leider war die Weitsicht an diesem Tag nicht gerade überwältigend und kalt war es mit nur gerade 10° ebenfalls.

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Wir flüchteten deshalb in das kleine Shoppingcenter, wo in vielen kleinen Läden regionale Produkte angeboten werden. Von schöner und günstiger Lederkleidung über Roggenbrot, Käse und Wurst bis zu zahlreichen Kitsch-Souvenirs ist da fast alles zu haben.
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Natürlich deckten wir uns mit dem einmalig guten Queijo da Serra ein (er hat die Reise in die Schweiz gut überstanden).
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Nachdem wir an einer gefassten Quelle noch frisches Wasser in unseren Kanister gefüllt hatten, machten wir uns auf den Weg durch das Gletschertal nach Manteigas, unserem ersten Tagesziel.
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Schreib unbedingt weiter Bia !!!

Danke,

Ellen
 
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Hallo Bia

Ich freu mich, dass ihr eine schöne und unfallfreie Fahrt hattet!

Und natürlich auf noch viel mehr Fotos und Berichte!

*kuss-smiley*
Sivi

(Ich versuch gerade immer noch, meine ständig zusammenbrechende Internetleitung dazu zu überreden, den Beitrag nu auch mal raus zu lassen. Grummel)
 
AW: Portugal – Schweiz in elf Tagen. Ein Reisebericht

[...]hinauf nach Torre, dem mit 1997 m über Meer höchsten Punkt Portugals.

Höchster Punkt Festland-Portugals.

Ansonsten:

Ansonsten: Bitte mehr, ich freu mich auf die weiteren Reiseabschnitte!

Heute besserwisserisch,
can
 
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Wir übernachteten in der Casa das Obras, einem einmalig schönen und sympathischen Turismo de Habitação, über den ich hier schon mal berichtet habe.

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Wie immer wurden wir von Dona Amélia de Portugal und ihrem Gatten freundlich begrüsst und fühlten uns fast wie zuhause. Das Haus ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und in den Zimmern fehlt es an nichts.

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Der Preis von 70€ (hängt von der Saison ab) für zwei Personen mit einem reichlichen Frühstück ist durchaus angemessen und das Preis/Leistungsverhältnis stimmt.

Am nächsten Tag fuhren wir dann durch das Gebirge und staunten immer wieder über die Steinformationen.
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Über Gouveia und Celorico da Beira ging es weiter nach Trancoso, wo wir Mittagsrast machten. Schon oft habe ich hier angehalten, aber ohne einen Hinweis von Zip hätte ich es wohl auch diesmal verpasst, mir die hübsche Altstadt anzuschauen.

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Weiter ging es Richtung Lamego. Kurz vor Moimenta da Beira bogen wir jedoch rechts ab Richtung Tabuaço, eine landschaftlich wunderschöne Strecke durch das Tal des Rio Távora. Kurz nach Tabuaço hatten wir einen tollen Blick auf den Fluss. Rundum an den Berghängen hoch zogen sich die terrassierten Rebberge, die Terrassen so schmal, dass oft nur eine einzige Reihe Rebstöcke Platz hatte.
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Kurz darauf waren wir im Dourotal und folgten dem majestätisch dahinziehenden Fluss bis Peso da Régua.
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Von dort ging es hinauf nach Mesão Frio, wo wir eine Nacht in der Pousada Solar da Rede verbrachten. Diesmal hatten wir unser Zimmer nicht im Haupthaus, sondern in der Casa da Julieta, einem kleinen Häuschen mitten im Rebberg mit einer fantastischen Aussicht auf den Douro.
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Das Wetter war so schön und warm, dass wir uns noch ein angenehmes Bad im Swimmingpool gönnen konnten. Anschliessend, gemütlich im Liegestuhl die Sonne geniessend, liessen wir uns noch einen kühlen Drink servieren.
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Nach einem super guten Abendessen sassen wir noch lange draussen und genossen die Ruhe und die schöne Aussicht. Billig ist ein Aufenthalt in einer Pousada sicher nicht, aber wir konnten vom Golden-Age-Programm profitieren (40% Rabatt auf den Zimmerpreis) und im Urlaub darf es schon mal ein bisschen teurer sein. Man gönnt sich ja sonst nichts, und das letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen.
 
AW: Portugal – Schweiz in elf Tagen. Ein Reisebericht

Vielen Dank für den netten Bericht Bia! Freue mich weiter von euch zu lesen.

LG - Garota
 
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hi,
tja, das sind nun mal ein paar aufnahmen bei dem das sonst eher traege blut eines schwizzers aus bern im flachen land ein wenig in wallung geraet; dieser geniale trip den bia da abgeritten hat, war auch schon fuer uns zweimal(herbst/winter und einmal im sommer) so mit das beste, was das land zu bieten hat. paradise fuer wirkliche naturliebhaber/trekker/exxtremwanderer etc.; ein echtes muss also. !att! bei strecken >20km echt nix fuer bullterrier, lol

greezzz
henry
 
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Am dritten Tag ging es weiter dem Douro entlang Richtung Porto. Natürlich mussten wir immer mal wieder anhalten und die Aussicht auf den Fluss geniessen.
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Am frühen Nachmittag erreichten wir Porto und wir nahmen uns Zeit für ein bescheidenes Mittagessen und einen zweistündigen Stadtbummel. Natürlich reicht das nicht, um diese schöne Stadt ausgiebig zu besichtigen, aber wir kannten sie ja beide schon und wollten einfach mal wieder „matar saudades“ und uns davon überzeugen, wie viel seit unserem letzten Besuch in die Erhaltung der schönen, alten Gebäude investiert wurde. Es wurde einiges getan, aber wie wir feststellen konnten, besteht noch ein grosses Renovationspotenzial.

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Gegen vier Uhr mussten wir aufbrechen, denn wir hatten noch eine beachtliche Strecke zu fahren. Auf der Autobahn fuhren wir weiter Richtung Norden. Lieber wäre ich Landstrasse gefahren, um auch diese schöne Gegend ausgiebig geniessen zu können, aber dafür reichte die Zeit einfach nicht. Bei Valença überquerten wir den Minho und waren in Galizien. Bald waren wir in Vigo und überquerten die Ria auf einer weit geschwungenen Brücke. Dort verliessen wir die Autopista und folgten der Ria bis San Adrian de Cobres, wo wir im Rectoral de Cobres bereits erwartet und herzlich empfangen wurden.

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Dein Bericht macht echt Lust auf mehr :-)

Ellen
 
AW: Portugal – Schweiz in elf Tagen. Ein Reisebericht

Das Rectoral de Cobres ist ein ehemaliges Priesterwohnhaus, das von Juan (Spanier) und seiner Frau Randi (Norwegerin) in ein kleines, sehr sympathisches Hotel umgewandelt wurde. Man spricht Spanisch, Englisch, Deutsch und Norwegisch, auch Portugiesisch wird verstanden, da es der in Galizien gesprochenen Sprache sehr ähnlich ist. Das Hotel hat nur neun Zimmer, die alle unterschiedlich und mit viel Geschmack eingerichtet wurden. Vom Zimmer Nummer 4 (meinem Favoriten) hat man eine super Aussicht auf die Ria de Vigo.

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Das Rectoral ist eine richtige Wohlfühloase, deshalb blieben wir hier zwei Nächte. Unseren „freien“ Tag nutzten wir zu einem Ausflug nach Pontevedra, eine überraschend schöne Stadt. Die weitgehend autofreie Innenstadt ist sehr gepflegt und gut instand gehalten, die vielen malerischen Gassen und weiten Plätze laden zum Bummeln ein.

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Bei dem schönen Herbstwetter konnten wir auch unser Mittagessen draussen in einem der hübschen Strassencafés einnehmen.

Für die Rückfahrt nach San Adrian de Cobres wählten wir die Strasse entlang der Küste und staunten nicht wenig, als wir sahen, wie viele Leute sich noch an den Stränden tummelten und sogar im sicher eisig kalten Atlantik badeten.

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Nach unserer Rückkehr ins Hotel genossen wir noch ausgiebig den Pool und lagen nachher an der Sonne, bis diese hinter den Hügeln verschwand. Mena, der gute Geist des Rectorals servierte uns anschliessend ein Glas Weisswein auf dem Balkon unseres Zimmers. Zum Abendessen fuhren wir nach Arcade und genossen eine fantastische Fischmahlzeit.
 
AW: Portugal – Schweiz in elf Tagen. Ein Reisebericht

Der fünfte Tag. Um rasch vorwärts zu kommen, begaben wir uns wieder auf die Autobahn. Santiago de Compostela liessen wir links liegen. Ich war vor sechs Jahren einmal dort und fand es zu touristisch und völlig überlaufen. Kurz vor A Coruña bogen wir ab Richtung Lugo und dann via Vilalba an die spanische Nordküste. Hier verläuft auch einer der Pilgerwege nach Santiago und so begegneten wir immer mal wieder einem einsamen Pilger. Bei Foz erreichten wir die Küste. Nun folgte eine zwar lange, aber unglaublich schöne Strecke, erst über flaches Land, dann wurde es immer grüner und gebirgiger, fast konnte man sich in der Schweiz wähnen. Filigrane oder auch mal wuchtige Viadukte schwangen sich elegant über tiefe Schluchten, und immer wieder war der Blick frei auf die Küste und den tiefblauen Atlantik.

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Erst gegen Abend erreichten wir unser Tagesziel, San Vicente de la Barquera.

Für zwei weitere Nächte hatten wir hier im Hotel Miramar ein Zimmer reserviert. Das Hotel: drei Sterne, eher einfach, die Zimmer lieblos eingerichtet, und das Personal zeichnet sich durch Inkompetenz und Unfreundlichkeit aus. Aber die Lage ist so einmalig schön, dass ich trotzdem schon zum wiederholten Male hierher wollte. Und ich habe es nicht bereut. Die Aussicht vom Balkon ist einfach umwerfend!

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San Vicente liegt ebenfalls an einer Ria, es ist ein sehr beliebter Ferienort, allerdings vorwiegend für Spanier, gelegentlich trifft man auch mal Franzosen. Ein hübsches, lebhaftes kleines Städtchen, das mir sehr gut gefällt und wo man ebenfalls gut und (relativ) günstig Fisch und Meeresfrüchte geniessen kann.

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Das könnte fast eine Urlaubsplanung für uns werden, allerdings dann in die andere Richtung :-)

Ellen
 
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Ein weiterer „Ruhetag“, den wir für einen Ausflug in die Umgebung von San Vicente de la Barquera nutzten. Zuerst fuhren wir nach Comillas, einem hübschen Städtchen direkt am Meer.

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Es fand gerade ein Markt statt, der mich stark an die Zigeunermärkte in Portugal erinnerte.

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Nach einem ausgiebigen Bummel fuhren wir weiter nach Santillana del Mar, einer sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Stadt, die inzwischen zu einer Touristenattraktion geworden ist.

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Wir schlenderten durch die malerischen Gassen, stöberten in den zahlreichen Läden, genossen eine leckere Paella zum Mittagessen und bedauerten, dass die wunderschöne romanische Kirche mit ihrem berühmten Kreuzgang nicht zu besichtigen war.

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Dann ging es zurück nach San Vicente, wo wir noch ein Stündchen am Strand verbrachten und den Surfschülern zuschauten, ehe wir uns in einer sehr gepflegten Strandbar (warum nur erinnerte ich mich bei der Gelegenheit ans Forum?) einen Drink servieren liessen. Den Abend beschlossen wir bei knusprigen Calamares und nicht ganz so guten Shrimps in einer kleinen Kneipe im Städtchen.
 
AW: Portugal – Schweiz in elf Tagen. Ein Reisebericht

So gut es uns an der spanischen Nordküste auch gefiel: am nächsten Tag musste die Reise weitergehen. Via Santander, Bilbao und San Sebastian fuhren wir nach Irun, wo wir noch einmal den Tank randvoll füllten, denn Benzin ist in Spanien wesentlich günstiger als in Frankreich (1.02€ in Spanien, 1.30€-1.45€ in Frankreich). Kaum über der Grenze in Frankreich angelangt, verliessen wir die Autobahn und fuhren für unseren Mittagshalt nach St. Jean-de-Luz. Was für eine schöne Stadt!

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Wir fanden auch gleich einen Parkplatz und machten uns zu Fuss auf Richtung Strand. Auch hier herrschte (am 26. September!) noch reger Badebetrieb und auch die vielen hübschen Bistros entlang der Strandpromenade waren gut besetzt. Wir fanden aber doch ein schönes Plätzchen und hier ass ich mit Blick aufs Meer die besten Muscheln meines Lebens (Moules à la crème).

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Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter nach Arcachon, bekannt wegen der riesigen Düne von Pilas und wegen seiner Austern. Es sollen die weltweit besten sein. Ich kann das nicht beurteilen, denn ich mag keine Austern (dafür liess ich mir dann abends einen halben Hummer schmecken). Das Hotel Point France, wo wir übernachteten, liegt direkt am Strand und von der Terrasse unseres Zimmers hatten wir einen schönen Ausblick auf das Bassin d´Arcachon.

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Der Sonnenuntergang war schon fast kitschig!

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AW: Portugal – Schweiz in elf Tagen. Ein Reisebericht

Auf das Frühstück im Hotel für 14€ pro Person verzichteten wir am nächsten Morgen und verpflegten uns in einem nahe gelegenen Café zum halben Preis. Dann setzten wir unsere Reise fort. Via Bordeaux und Poitier gelangten wir nachmittags ins Tal der Loire. Was tut man im Loiretal? Richtig, Schlösser besichtigen! Wir begannen mit dem Schloss Azay-le-Rideau. Dieses schöne Renaissance-Schloss, erbaut im Jahre 1510, liegt auf einer Insel im Fluss Indre und ist von einem wunderschönen Park mit altem Baumbestand umgeben.

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Die nächste Schlossbesichtigung war für mich der Höhepunkt des Tages. Schloss Villandry mit seinen berühmten Gärten ist für mich das ansprechendste Château im Loiretal. Von aussen ist das Gebäude nichts Besonderes, aber sein Inneres strahlt Heiterkeit und Wärme aus, und die Gärten sind einfach etwas ganz Besonderes.

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AW: Portugal – Schweiz in elf Tagen. Ein Reisebericht

Alles wunderbar: Die Reise, der Bericht und die vielen Tipps.
Bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

Danke Bia
 
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