Der Kollege Miguel Szymanski könnte jederzeit einen
Job als Journalist in Portugal bekommen. Wäre er doch geblieben! Käme er doch bald wieder zurück! Denn diejenigen, die gehen, emmigrieren, gehen meist aus wirtschaftlichen Gründen und weil sie nicht an ihr Land glauben, ist verlorenes geistiges Potential. Man geht aus guten Gründen, nicht aus schlechten. Ich möchte nicht verstehen lernen, warum so viele portugiesische Freunde ihr Land verlassen und dann weiter "Fado" im Ausland singen!
Ja, Journalist ist manchmal eine brotlose Kunst, immer dann, wenn sie einen nicht ernährt (warum wohl?!)und einer sich nicht wirklich weiterentwickelt. Das schreibt ein seit jetzt 25 Jahren in Portugal lebender deutscher Ausländer. Ich bin Gastarbeiter in Portugal, als der arbeite ich mit Honoraren von weniger als 800 Euro im Moment, und zwar als Journalist. Wie groß sind meine materiellen Ansprüche?
Ich lebe in einer Transition Gemeinde, einer ländlichen Region, in der ich so ganz nebenbei auch Landwirtschaft gelernt habe, die mich zu mehr als 50% ernährt. Wenn ich wirklich in Portugal oder in anderen Regionen Europas leben und arbeiten und mich privat nicht verschulden möchte, brauche ich auch keine weitgereisten Lebensmittel aus Deutschland (Lidl und Aldi) kaufen, man könnte sich lokal ernähren. Die Kleidung kann einer sich auch z.T. im Second-Hand Laden - die Schuhe beim Schuster kaufen und reparieren lassen und nicht aus China, die Kleidung nicht aus Bangladesch bei großen Billig-Modehäusern, die Kiwi nicht aus Neuseeland - sondern BIO aus dem Gemeinschaftsgarten der Gemeinde. Wer sich auf die wirklichen Werte besinnt, bleibt und beginnt damit, Portugal nachhaltiger zu verändern. Das ist ein Prozess - und na klar - eine Auswanderung nach Deutschland, Frankreich, Luxemburg, die Schweiz etc. ist nur mit einer Reise und einem Umzug verbunden. Komm zurück Miguel!
Als Selbst-TAZ-Genosse und Journalist in Portugal, kann ich das ewige Problem-Gejammere der Journalisten über Portugal nicht mehr hören. Leute, es gibt Lösungen für diese drängenden systemrelevanten wirtschaftlichen Krisen. Aber zu dieser Sichtweise muss sich einer erst durchringen. Wenn Miguel Szymanski auch für die Zeitschrift
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in Portugal schreiben möchte, stehen ihm die Türen offen. Und nicht nur für Miguel.
Wir arbeiten nicht nur journalistisch an einem nachaltigen Portugal, dass sich wirtschaftlich nachhaltig erst einmal auf regionaler Ebene organisiert und sich dadurch immer weniger verschuldet und der Reichtum im Lande bleibt. Wir haben alles was wir brauchen: gute Erde, kreative Köpfe, Sonne und Wasser. Diese letztgenannte Reserve dürfen wir allerdings nicht an die Multis verkaufen. Dafür braucht es auch - ich nenne es immer - geistige Nahrung - von bewußt lebenden Schreibern...