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Lebenskosten Portugal

Ich grab mal dieses alte Thema aus. Vielleicht interessant für die vielen Anfragen im Forum.

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Zum Video:
Momentan liegt der Sprit in Deutschland deutlich höher und nicht umgekehrt.
Lebensmittel bei Aldi und Lidl ähnlich...mag sein.
In kleinen Läden abseits vom Tourismus gefühlt deutlich weniger.

Konsumgüter deutlich teurer? Kann ich nicht beurteilen...
Aber wenn alle Welt beim bösen Amazon kauft, müssten sich die Preise doch irgendwie anpassen?
Oder kostet Portugal als Anlieferungsort mehr?

Gruß Matthias
 
Zum Video:
Momentan liegt der Sprit in Deutschland deutlich höher und nicht umgekehrt.
Lebensmittel bei Aldi und Lidl ähnlich...mag sein.
Der Sprit wird in Portugal, Spanien, Frankreich und einigen weiteren Staaten in der EU durch staatliche Lenkung niedrig gehalten. War bis vor kurzem in Deutschland ebenfalls. Den Entfall dieser Hilfe durch den Staat finde ich falsch, da der Hauptanteil daran Steuern sind und er so auch zu den Gewinnern der Krise zählt, obwohl sie dies den Energiefirmen vorwerfen.

Lebensmittelkosten ähnlich heißt aber im Umkehrschluss, das Portugiesen mehr dafür zahlen, da das Einkommen bedeutend niedriger ist.

Bei meiner Tour im Frühjahr bemerkte ich auch in einigen Orten, das Restaurant Preise teilweise schon unseren hier entsprachen.
 
Was ist denn eigentlich "Hilfe durch den Staat"?
Das sind Steuereinnahmen, die an anderer Stelle nicht zur Bürgerentlastung weitergegeben werden können.
Der Unterschied ist, dass die vermeintliche Entlastung in großen Zahlen (abends sogar beleuchtet) sichtbar gemacht wird.

Gruß Matthias
 
Hier kann man sehen, wie groß der Anteil des Einkommens ist, der für Lebensmi
ttel ausgegeben wird im europäischen Vergleich (2022):


Da liegen Portugal und Deutschland weit auseinander.
 
Als ich im Juli in Lisboa war und dort auch im Supermarkt eingekauft habe, fand ich die Lebensmittelpreise niedriger als in Deutschland; klar die Portugiesen haben auch ein niedrigeres Einkommen.
 
Wenn man sich ernährt und entsprechend einkauft wie die Portugiesen, kann es recht günstig (im Vergleich zu D) werden. Auf Märkten darf auch gehandelt werden, auch wenn dort Preise stehen.
 
Das Gas ist wieder was billiger geworden in P.:)
Also der Preis einer 13 kg Gaspulle ist von 35€ auf 29€ gefallen und damit aber immer noch 5 € teurer als vor der Krise :(
 
Als ich im Juli in Lisboa war und dort auch im Supermarkt eingekauft habe, fand ich die Lebensmittelpreise niedriger als in Deutschland; klar die Portugiesen haben auch ein niedrigeres Einkommen.
Wo denn das? Ich wohne in der Region Lissabon/Cascais und ich kann nur sagen: Die Preise hier sind für extrem viele Sachen 2-3x höher als in Deutschland.

Nehmen wir mal Salami oder Schinken. In Deutschland gibt es selbst Bio-Salami für 1,99 oder 2,29. Hier gibt es Bio Salami ab 4 €, eher Tendenz zu 5 € in den meisten Läden. Auch im normalen, nicht Bio-Supermarkt (Continente) kriegst du unter 2,50 nur den billigsten Schrott, alles was genießbar aussieht ist 2,50+. Schinken in guter Qualität fängt ab 3,50 € an (in DE locker ab 1,99).

Oder z.B. Bio Waschmittel. In Deutschland: 4 €. In Portugal - ab 8 €, eher Tendenz zu 10 €.
Auch normales Waschmittel ist teurer.
Lindt Schokolade ist teilweise teurer.
Etc.

Aber es geht weiter: Fleckenentfernungsmittel (z.B. so eine Flasche mit Stift mit dem man Flecken einreiben kann) - in Deutschland ab 2 € nochwas, in Portugal ab 4 € nochwas.

Ich hab wirklich keine Ahnung wie man das mit portugisischen Gehältern bezahlen soll. Eine Portugiesin meinte zu mir, viele wohnen deswegen mit Mitte 30 noch daheim.
 
Wenn man Supermarktpreise vergleichen will, geht man einfach auf die Websites einschlägiger Supemärkte in D und P. Das ist dann ein real existierender Vergleich und kein gefühlter (oder statistischer).
Und dann insbesondere Angebote vergleichen.

Es liegt übrigens in der Natur der Sache, daß importierte Waren aus D in P teurer sind als in D. Da kann man sich Vergleiche sparen.
 
Ich hab wirklich keine Ahnung wie man das mit portugisischen Gehältern bezahlen soll. Eine Portugiesin meinte zu mir, viele wohnen deswegen mit Mitte 30 noch daheim.
"Portugiesische Gehälter" beinhaltet aber auch eine sehr große Spanne. In Lissabon oder Porto wird natürlich schon deutlich besser bezahlt als in ländlichen Gegenden. Zu Einkommen wie in Deutschland oder Frankreich aber natürlich kein Vergleich. In den großen Städten wird die Kaufkraft aber logischerweise durch gut verdienende Ausländer und Touristen geprägt und treibt die Lebenshaltungskosten dadurch in die Höhe.

Portugiesen ziehen dann halt in die günstigeren Vororte oder ja, leben lange daheim bei der Familie. Lissabon zB. hat ja mehr Arbeitsplätze als Einwohner, das kommt genau davon.
 
Keine Ahnung, was ihr so erwartet. Bei knapp 10 Prozent Inflation in EU wird es überall merkbar teurer. Jetzt war mal wieder Touri-Time nach Corona-Time und klar haben Restaurants nun kräftig zugelangt.

Supermärkte sind in PT relativ teuer. Die sind auch voll von internationalen Brands und die verkaufen in EU überall ähnlich. Geht gar nicht anders. Sonst gäbe es Re-Importe. Also Ritter-Sport-Schokolade billiger in PT kaufen und teuer in DE verkaufen. EK-Preise für Händler unterscheiden sich nur gering in EU.

In DE sind die Wochenmärkte teuer und eher für das Bürgertum. Im Aldi sind die Äpfel aus Neuseeland deutlich günstiger als die von der lokalen Obstwiese auf dem Wochenmarkt. In PT ist es umgekehrt. Gerade auf den Wochenmärkten für lokale Produzenten kauft man gut und günstig, eine Kombination, die eigentlich nicht geht.

Oder noch besser kauft man frische Ware direkt beim Produzenten. Mein Café um die Ecke bringt mir auf Bestellung super gute Moscatel-Trauben. Viel besser als Aldi, besser als der lokale Wochenmarkt. Er schneidet die morgens und um 10:00 Uhr habe ich handverlesene Trauben. Zwei EUR das Kilo, genau wie letztes Jahr. Anders ist es bei Hühnchen. Ein gutes Landhuhn kostet 5,00/Kilo direkt auf der Quinta. Im Supermarkt und beim Metzger ähnlich.

Fisch ist natürlich auch super günstig. Wir haben zu viert an unserer letzten Caldeirada de Peixe zwei Tage geknabbert und heute den Rest in Form einer hervorragenden Fischsuppe vertilgt. 18,00 Euro der Fisch, sagen wir noch mal 5 bis 10 Euro für Gemüse, Olivenöls, Energie usw. Das sind nicht einmal 30,00 Euro. Und man bedenke. Die Rohwaren und das fertige Essen waren hohe Qualität. In DE gar nicht machbar, weil der gute Fisch fehlt und hier im Restaurant kostet das ab 15,00 Euro pro Portion.

Wenn ich also für 5 Euro pro Nase so ein Mittagessen auf den Tisch bekomme, was soll ich da denn noch meckern? Selbst 10 Euro wären noch (zu) billig, wenn man an den exzellenten Fisch denkt. In wenigen Jahren wird das eh nicht mehr möglich sein, jedenfalls nicht mehr für 5 oder 10 Euronen.

Ernährt Euch clever, regional und saisonal. Nicht weil das gerade "modern" ist, die Welt rettet und Ihr alle so tolle Weltverstehende seid. Macht es aus Egoismus, weil Ihr einfach gut und günstig essen wollt!
 
Klar kaufen wir auch im Supermarkt, Preise etwa wie in Deutschland. Auf den Inseln ist ganz viel importiert, da kann man da auch nicht erwarten, dass es billig ist. Obst/Gemüse ansonsten gerne entweder auf dem Markt oder am Gemüsewagen vorm Haus. Auf den Azoren gibt es noch diese fliegenden Händler, die durch die Dörfer fahren. Erstaunlich finde ich immer wieder, wie preiswert man da einkaufen kann. Klar, ist halt Direktvertrieb... Also Gemüse, Fisch, Fleisch und Brot kann man so richtig preiswert erstehen, man muss nur zuhause sein, wenn der weiße Transporter draußen hupt... (Und dummerweise fahren die alle weiße Transporter...). Der Gemüsewagen ist übrigens clever, der kommt immer spätabends... :-D
 
Keine Ahnung, was ihr so erwartet. Bei knapp 10 Prozent Inflation in EU wird es überall merkbar teurer. Jetzt war mal wieder Touri-Time nach Corona-Time und klar haben Restaurants nun kräftig zugelangt.Supermärkte sind in PT relativ teuer. Die sind auch voll von internationalen Brands und die verkaufen in EU überall ähnlich. Geht gar nicht anders. Sonst gäbe es Re-Importe. Also Ritter-Sport-Schokolade billiger in PT kaufen und teuer in DE verkaufen. EK-Preise für Händler unterscheiden sich nur gering in EU.

Witzigerweise haben wir bei unserer Farmacia um die Ecke in Setubal, Produkte hergestellt in Hamburg ( Beiersdorf ) um einiges günstiger kaufen können als selbst in den billigen Kettenapotheken in HH angeboten wird.
Aber auch hier, immer Augen, den auf unserem lokalen "Mercado de Nossa Senhora da Conceicao" z.b. sind so einige Produkte doch um einiges teuerer als selbst beim nahen Pingo Doce.
Obwohl wir den Markt allein aus "Solidaritätsgründen" gern frequentieren denn dort ist schon, seit dem wir dort sind die Zeichen der Überalterung und des langsamen Sterbens solcher Institutionen zu beobachten.
 
Witzigerweise haben wir bei unserer Farmacia um die Ecke in Setubal, Produkte hergestellt in Hamburg ( Beiersdorf ) um einiges günstiger kaufen können als selbst in den billigen Kettenapotheken in HH angeboten wird.
Das liegt aber an der unterschiedlichen Preispolitik.
In D sind diese identischen "Reimporte" ja auch meist günstiger als das Original, da für den Auslandsvertrieb.
Kommen aus dem selben Pott, werden sagen wir mal griechisch beschriftet, dann wieder deutsch umetikettiert. Und natürlich haben wir in D 19% Mwst. auf Medikamenten.

Und @Dom Estêvão: das ist uns ja auch eben so lieb und vielleicht etwas teurer: die Qualität der Produkte.
Da zahl ich für die Azorenananas gerne mehr, da hab ich auch 3 Tage dran, ohne dass sie schon fault und über Fleisch und Fisch brauchen wir gar nicht zu reden.
Gestern eine Rinderbeinscheibe vom Feinsten für 2,77 Euro gekauft.
Auch von dem Eintopf haben wir beide zwei Mahlzeiten.
Oh, ich habe den KÄSE vergessen, da zahlst Du in D aber reichlich mehr, vor allem für vergleichbare Qualität...
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben, die Qualität ist in P. bei so einigen Produkten doch um einiges besser als in D., egal wie wir hier Weltmeister, z.b. in der Massenherstellung und im Export von Fleisch sind.

Und auch wenn mich hier einige virtuell steinigen würden, selbst beim Brot haben wir hier, wie in HH und anderen Großstädten zu 90% es nur noch mit Backlingen aus Powermehl zu tun mit denen man am nächsten Tag problemlos eine Mauer hochziehen könnte. Von daher warte ich immer sehnsüchtig auf "unseren" mobilen Verkaufsstand der fast gegenüber unserer Liegenschaft in P. dort 6 Tage in der Woche seine Backwaren verkauft.
 
Oder kostet Portugal als Anlieferungsort mehr?
JA.
Ich war gerade in D, die Preise sind dort ganz schön angezogen, genauso wie in Pt.
Allerdings fallen manche Preise gerade wieder, aber wenn etwas um 100% teurer wurde und nun 30% billiger, ist es eben immer noch teurer wie vorher.

In Portugal gibt es eine Zuckersteuer, deswegen sind solche Produkte teuerer.
In Portugal ist der Wettbewerb nicht so ausgeprägt wie in D. Dort stehen die Regale voll mit wirklich allem Kram. Wurst in 100facher Ausführung. Käse, Brot, Süßigkeiten etc.
Waschmittel 20 verschiedene Sorten usw.
Penny, Netto, Edeka, Tegut, Aldi, Lidl, Roßmann etc.pp.
Das ist in dieser Form so nicht in Portugal. Was wirklich fehlt ist sowas wie Rossmann oder DM.

Alles in allem kann man in Pt günstiger leben, aber nicht, wenn man die gleichen Produkte nehmen würde außer Frischware.
 
Wenn man Supermarktpreise vergleichen will, geht man einfach auf die Websites einschlägiger Supemärkte in D und P. Das ist dann ein real existierender Vergleich und kein gefühlter (oder statistischer).
Und dann insbesondere Angebote vergleichen.

Es liegt übrigens in der Natur der Sache, daß importierte Waren aus D in P teurer sind als in D. Da kann man sich Vergleiche sparen.

Ok, aber Transportkosten sollen doch so gering. Warum verdoppeln sich da die Preise.
 
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