Auch wenn es deutsche Schulen betrifft, hier ein Beitrag zur aktuellen Situation (hier in NRW)
Einige der Punkte:
Flickenteppich bei der Umsetzung,
Homeschooling setzt vieles voraus,
Hals-über-Kopf-Rückkehr – ohne Hygienekonzept,
Ausfallende Prüfungen
Realität trifft auf Fantasie-Welt
Das jetzt in der Corona Krise auftretende Problem war ja schon längst bekannt. Im März 2019 wurde hierfür der DigitalPakt Schule von der Bundesregierung verabschiedet. Aber was passierte in unserem föderalistischem System der BRD?
Nichts, da erst die Diskussionen in den Ländern begannen. Erst spät einigte man sich so, das die Entscheidung nun bei den Ländern liegt und der Bund nur die Kosten trägt.
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Jetzt haben wir die Corona Krise und das Schulministerium NRW verlangt die digitale Schule.
Was bisher bei diesem Paket geschah, es wurde die gemeinsame IT Schulplattform Logineo endlich mit Widerstand der Schulen und Datenschützer wieder ausgegraben mit allen ihren bekannten Problemen und Fehlern. Noch von der SPD/Grünen NRW Regierung in Auftrag gegeben wurde diese damals nur halbherzig betreut. Die neue NRW Regierung aus CDU/FDP setzte das Programm fort und führte es im Herbst mit eingeschränkter Funktion ein. Nur noch das Lehrpersonal kann sie nutzen und ohne Schulung stößt es dort auf massivem Widerstand.
Nun in der Corona Krise handelt man gezwungener Maßen provisorisch mit Video Konferenzen. Aber ohne VPN Zugang und oft mit öffentlich zugänglichen Videos auf den bekannten Plattformen. Teilweise sogar mit WhatsAPP, wo aber die Teilnehmerzahl auf 4 begrenzt ist. Von einem Bekannten musste dies der Sohn dem Lehrer mit einem Link der FAQ mitteilen. Der Lehrer war der Ansicht, das die Schüler sein Angebot der Teilnahme verweigerten.
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Dann haben wir hier in NRW noch einen großen Anteil sogenannter Brennpunkt Schulen. Schulen in stark ausgeprägten HARTZ IV Stadtteilen. Schulen, die teilweise in so einem schlechtem Zustand sind, das dort die hygenischen Bedingungen nicht eingehalten werden könnten. Oft sind dort auch baufällige Schulbereich abgesperrt und warten auf ihre Instandsetzung.
Alles Zustände aus der Zeit, als noch alle Kosten von den Städten finanziert werden mussten. Von Städten, die teilweise unter der Finanzaufsicht der Regierungsbezirke stehen. Nun ist zwar eine Besserung zu erkennen, aber wie sollen alle über die Jahre verschleppten Schäden plötzlich unter diesem Zeitdruck behoben werden?
Diese Probleme wurden jetzt erst durch ein Gesetz behoben. Bis das wirkt, sind wir ein Jahr weiter:
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Die Probleme der IT Ausstattung ist dabei aber auch nur halbherzig geklärt.
Diese HARTZ IV Brennpunkt Wohnbereiche in den Städten haben ja auch oftmals schlechtes Internet, da dort die Vermieter kein Interesse bei Investitionen haben. Die Mieter dort haben ja nicht das Geld für teure Internet Anschlüsse per DSL- oder Kabeltechnik und somit unterbleibt die Modernisierung ganzer Straßenzüge.
Wie sollen nun diese Kinder ohne Hardware und Netzverträge an einem Video Unterricht teilnehmen?
P.S.: Das Problem hat Portugal nicht?
Meine Radtouren zeigten mir aber noch oft weit schlimmere Bereiche, wenn ich nur 2-5 km aus den Tourismus Zentren war. Von den Zuständen in Porto und Lissabon einmal ganz abgesehen. Dort kann man sich manchmal kaum vor den Bettlern erwehren.