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Handwerker Portugal: Was wir so machen ...

Sieht gut aus und Bauschutt ist sowieso das beste Füllmaterial. Eventuell hättet ihr den Beton vorher noch mit etwas Armiereisen oder mit einer Estrichtmatte verstärken können. Aber so groß ist die Fläche ja nun wieder nicht und wenn da nicht zu schwer draufgebaut wird, wirds schon halten:)

LG
M
 
Hier zeige ich euch mal, wie man Dächer nach alter portugisiescher Tradition neu eindeckt. So richtig mit Santa Catarina Dachpfannen und Schilfbambus.
Bin hier an der Baustelle schon seit ein paar Jahren dran und werd hier wohl noch bis zur Rente weiterschaffen.
Ich kann hier immer nur von Anfang November bis Ende Februar arbeiten. Spätestens bis zum 15. März muß so ein Bauabschnitt dann fertig sein.
Aufgabe:
Diese Dächer hier sind von 1969 und müßen nun nach und nach erneuert werden.
Wenns regnet, plätschert das Wasser immer direkt vor die Haustür. Also ziehen wir das neue Dach bis über die Haustür drüber

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Und daneben das Dach bis zur mauer durchziehen, damit das Regenwasser nicht auf den Innenhof plätschert.

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So sieht das von oben aus

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Daneben in rot ist der Folgeauftrag. Hier soll das Dach auch bis zur Außenmauer, weil da die Küche erweitert werden soll

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Auf der anderen Seite sind die Dächer über den Terrassen auch marode

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Hier sind alle Balken auszutauschen und neues Bambus Canas muß drauf

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Viel Arbeit

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So die Ausgangssituation.

LG
M
 
Viel Arbeit und wenn man nicht Weiss, versaut man es gigantisch.

Super Job.
Aber Hallo, wenn die Mörtelmischung nicht 100%ig stimmt, bröselt alles beim ersten Sonnenschein wieder ab oder wird vom nächsten Regen aus/weggespült. Auch sonst kann man bei so einem Dach viel falsch machen. Ich sag ja immer, lieber erst mal eine Stunde oder einen ganzen Vormittag lang ausmessen und diskutieren, als direkt blind und ohne Plan drauf los zu machen. Aber erklär das mal einem Portiugiesen ( mein fester Mitarbeiter ist Portugiese). Garota hat ihre Landsleute in ihrer Unterzeile ja schon sehr teffend charakterisiert.
Weitere Bilder von der Baustelle kann ich heute nicht mehr einstellen, weil diese MEO W.....r mir zum Monatsende mal wieder mein Internet runtergedrosselt haben. Und dabei bin ich eh nur bei denen am zahlen, zahlen und nochmal am zahlen.
Aber nicht mehr lange:mad: Nur noch 6 Monate und dann läuft mein Vertrag bei denen aus. Ich wechsele dann direkt zu NOS.PT

Gegen das Plätschern helfen Dachrinnen :)
Die sind in dem Ressort aber nicht erlaubt, obwohl die Appartements dort, wo ich arbeite, Privateigentum sind. Das mit den Dachrinnen ist hier an der Algarve eh so ein Ding. In einem Landkreis sind sie erlaubt zB Lagoa und im anderen verboten zB Aljezur. Das Ressort gehört zwar zum Landkreis Lagoa, aber trozdem wollen die in diesem Ressort keine Dachrinnen.

LG
M
 
Wie die erlauben keine Dachrinnen?
Wieso das denn nicht? Wegen dem aussehen?
Wasn Quatsch.
 
kanst ja nen Schwamm auf den Fussboden legen wenn dir das Plaetschen auf den Keks geht, :-D
:-D
Also plätschern tuts bei Regen auch mit Vordach und meinen Kunden stattdessen einen Schwamm vor die Haustür zu legen? Hmm, da verdien ich ja nicht viel bei, ist ja keine Arbeit:(
Dank Wettergott Eusinho sind wir immer noch nicht fertig mit unserem diesjährigem Bauabschnitt. Aber ich fang trotzdem mal an, ein paar Fotos zu posten, zumal ich hier ja noch Jahre zu tun hab und ich hier zusammen mit meinem Mitarbeiter Joao mit diesen Dächern ja schon seit 2013 dran bin. Also jedes Jahr zwischen November und März. Da sind ja auch mehrere Auftragsgeber im Spiel und ich deck immer nur maximal 30 m³ auf. Also immer nur so peu a peu.
Daher schmeiß ich jetzt mal alle Fotos zusammen. Bis letztes Jahr hatte ich nur Vorher/Nachherfotos gemacht. Aber seit es diesen Thread hier gibt, knipps ich auch die einzelnen Arbeitsabschnitte.
Erstmal also Schutt machen

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Da kommt ordentlich was zusammen. 28 m² sind ein ganzer LKW voll mit Schutt und um das Dach neu zu bedecken, brauchen wir pro 10 m² einen m³ Sand, 1 Sack Zement, 7 Sack Kalk und 350 Dachziegel (35 pro m²). Dazu noch 1 Rolle 40er Dachbitumen und 2 m³ Estrichtmasse.
Hier nutzen wir einen Teil des Bauschuttes,um das Dach nach vorne zu verlängern.

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Hier mal ein Selfi von uns beiden, augenommen auf einen Fotostativ mit Selbstauslöser. Vorne ich und im Hintergrund mein Mitarbeiter Joao. Wir arbeiten schon seit Jahren zusammen und sind ein eingespieltes Team, dh, Joao arbeitet und ich mach die Fotos:)

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auf der anderen Seite auch alles runter

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Hier machen wir einen Bauabschnitt sauber

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Richtig mit Spitzhacke sind wir dem alten Dach zu Leibe gerückt. Wahnsinn, wie ungenau die früher vor 50 Jahren gearbeitet haben. Richtlatten und Wasserwaagen waren damals in Portugal wohl Fremdwörter. Dementsprechend buckelig war das Dach ja vorher auch.
Also erstmal einen Ausgleichsestricht auftragen

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Wenn alles im Lot ist, kommt die Dachpappe drauf

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dh, Joao arbeitet und ich mach die Fotos
So hab ich mir das gedacht :)

Sieht richtig gut aus, machst Du noch ein Bild, wie ihr die Ziegel befestigt? Ihr legt die doch sicherlich nicht so da hin?

Also die haben nicht nur vor 50 Jahren so gearbeitet, Maxi. Mein Haus ist 25 Jahre alt und auch ich denke das, was ist ne Wasserwaage usw.
Ich denke, die haben das nach Feierabend gebaut, als der Wein schon reichlich getrunken war. So nach dem Motto, das bisschen schmeiß ich dir an die Wand...

Ich wäre froh, ich hätte so eine Dachunterkonstruktion wie dort. Ich hab diese Betonträger statt Holz. Dann darauf diese Betonlattung. Und da die Wasserwage schief war, wurde da oft gut untergefüttert mit Ziegelbruch. Genau wie Du schreibst, wenn es unten schon so schief ist, kann es nicht gut werden.
Und die Ziegel kommen mir auch wie dritte Wahl vor. Schief sind dan manche schon nicht mehr zu nennen. Die neuen, die ich zum Austauschen habe, sind da heutzutage echt Welten besser.
Gruß und schön weiter fotografieren, sonst weiß Joao ja gar nicht, wer Chefe ist :)
 
Schief sind dan manche schon nicht mehr zu nennen
Hi moin
Die alten wurden auf dem Oberschenkel geformt. Und da es nicht einer allein machte, sondern n ganzer Trupp, sind die daher auch unterschiedlich.
Stellt aber nicht wirklich ein Problem dar im Grunde.
Kommt aufs Dach/Baujahr und Gebaeudeart und Region an. :)
Gruss HJV

PS: Maximus: Bitte mach mich wissend wozu die Eingangs erwaehnten Kokosmatten Oder wars Bambus Canas gebraucht werden. Kenn ich nicht. (Also Kokosmatten kenn ich schon)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, bei mir liegen die wie Dachziegel das sollen, übereinander und nebeneinander. Wenn die nun manchmal gebogen sind wie eine Hunderutte, dann liegen die nicht gut und klappern bei Sturm...heul, so wie jetzt die letzten Tage. Und ich seh nicht, welche Krücke das ist.

Die Matten sehen aus wie ein Sichtschutz von unten bei den Überhängen. So seh ich das auf dem einem Bild, kann mich aber auch täuschen.
Unter den Dachziegeln sind sie nicht, da ist feine Dachpappe aufgebracht.
 
Bitte mach mich wissend wozu die Eingangs erwaehnten Kokosmatten Oder wars Bambus Canas gebraucht werden. Kenn ich nicht. (Also Kokosmatten kenn ich schon)
Also diese Canas sind typisch für die alten Algarvehäuser und das Zeug wächst hier wie Unkraut. Ist nur eine große Mühe, die zu ernten. Ich hab das mal für die Überdachung der Terrasse und des Vordachs des kleine Appartement gemacht. Das heißt, ich bin anderthalb Tage lang mit der Machete durchs Gerstrüpp, um genug zu bekommen. Nur jeder 10. Canastrieb eignet sich, dh hat die richtig Dicke und ist grade gewachsen. Und dann dauert es Stunden, um die mit der Machete zu schälen. Aber wenn diese selbstgeschlagenen Canas erstmal auf dem Dach sind, siehts richtig nach was aus. Bei den anderen Aoppartements haben wir fertig gebundene Importmatten gekauft. Ist zwar weitaus weniger Arbeit, sieht aber langweilig aus.

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Hab neue Eukalyptusbalken verbaut

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Dadrüber dann aufgeschnittene leere Zementsäcke als Rieselschutz und Estricht drüber

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...machst Du noch ein Bild, wie ihr die Ziegel befestigt? Ihr legt die doch sicherlich nicht so da hin?
Die Unteren werden in ein Mörtelbett gelegt und die Oberen mit Mörtel trittfest vermauert

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Wenn das Dach dann fertig gedeckt ist, müssen noch die Ränder zugepuzt werden
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Hier mal ein Zwischenresultat meiner Bemühungen der letzen 4 Winter
Eines der neues Dachsegmente mit vorgeogenem Vordach über die Haustür (noch bevor links und rechts die Dächer nach vorne gezogen wurden)

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ich stell die Fotos mal unsortiert hier rein. Zwischen den ganzen Arbeitsschritten wie gesagt, 4 Winter.

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Das häßliche Rohr ist nur provisorisch, das ummauern wir noch

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Das häßliche Rohr hab ich mit einem Zementpilz umgestylt. bei den anderen Wohnungen haben wir Ablulftgitter in die Hauswand eingelassen

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2017/18 gehts dann weiter. Gerne hätte ich auch den Außenanstrich und die Vergabe der neuen Terrassentüren und Fenster übernommen. Aber da hatte die Resortleitung schon ihre Stammfirmen. Auch die Innenausstattung eines der Appartements konnte ich dieses Jahr nicht mitübernehmen, da ich ja auch nur 2 Hände hab.

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LG
M
 
Danke fürs Kompliment. Jeder m² hat 35 Dachziegel wo jeder Einzelne vermauert werden muß. Jetzt stehen aber wieder 105 m² Naturstein an. Da kriegt man auch Augenkasper von:(

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Hab den Beitrag im falschen Thread eingetellt. Eventuell kann man den wieder verschieben zu den vorherigen Fotos.

LG
M
 
Sieht gut aus, nun wird auch klar, wieso keine Regenrinnen erlaubt sind.
Auf der Dachterrasse sieht es so aus, als ob ihr was unter den Fliesen gestrichen habt gegen Wasser, richtig?
Gruß
 
Auf der Dachterrasse sieht es so aus, als ob ihr was unter den Fliesen gestrichen habt gegen Wasser, richtig?
Ja so Dichtschlämme von Weber kommt drunter.
Hier mal eine Bauanleitung für eine kleinere Regenwasserzisterne. Interessiert bestimmt den einen oder anderen hier. Wer ein bischen Land hat oder ein größeres Grundstück, kann so eine immer gebrauchen zum Bewässeren von Pflanzen. Oder wenn so übers Wochenende zB einfach mal das Stadtwasser abgedreht wird, so wie bei mir letztens. Da mußte irgendwo die Leitung repariert werden und schon hat man kein Leitungswasser mehr und ist froh, wenn man eine Zisterne hat.
Also erstmal einen Bagger bestellen und ein Loch graben lassen.

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Den Boden dann mit Kies belegen und Armiereisen drauf. Die Zisterne soll später ein Innenmaß von H 2m , L 4m und B 3 m haben. Also 24 000 Liter fassen.

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Fertigbeton bestellen und den Bodendick ausbetonieren.

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Ist der Boden getrocknet, kann mit dem Maurerarbeiten begonnen werden.

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Sind die Mauern fertig, müßen die Pilare eingeschalt und mit Beton ausgegossen werden.

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Ist der Rohbau fertig, kommt der Innenputz dauf

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Also erstmal grob verputzen und dann, um den Putz wasserdicht zu bekommen, wird reiner Zement ohne Sandzusatz mit Wasser angerührt und mit der Kelle auf den noch feuchten Putz aufgetragen.

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Auf dem Boden wird der Zement einfach auf den noch feuchten Estricht drübergestreut, mit dem Quast angefeuchtet und mit der Kelle verstrichen

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Wenn alles durchgetrocknet ist, verliert die Zisterne später kein Wasser mehr und ist dicht.
 
@Maximus: wie bleibt denn das Wasser darin halbwegs frisch?
Die Zisterne ist im Boden, damit recht kuehl und wenn die Deckplatte drauf ist auch dunkel, dadurch bleibt das Wasser Frisch.

Ich habe keinen Wasseranschluss auf dem Huegel, deswegen Zisterne, aus Betong gegossen, und hole Trinkwasser aus dem 5 Kilometer entfernten Ort. Einmal die Woche 5000 Liter.
Sehr sauber Maximus. Laesst du den Zement erst ausschwitzen, Kalzium, bevor du sie in Betrieb nimmst ?
 
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