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Euro-Krise - Es brennt lichterloh

Gerade mal 4 Tage alt ist die Apokalypsemeldung für 2019 und heute dann das: Wieder Gewinne

Also noch schnell 4 Wochen alles hoch treiben, den Anlegern Geld aus den Taschen ziehen und ab Januar dann Talfahrt laut Hr. Stelter?

Ich sag es mal so gelassen, zurücklehnen und genießen.
Wir werden es im laufe des nächsten Jahres sehen.
Als ersten dann der Brexit. Wenn er denn kommt und wie und überhaupt.
Erstmal müssen die Briten sich am 11.12. einigen.
Wenn nicht, wird es lustig.
Vielleicht wachen da ja doch noch ein paar auf den letzten Drücker auf.
Allein jetzt die Diskussion um EFTA zeigt, das sie Panik haben.
Denn EFTA ist genau das, was sie eben nicht wollten. Aber nun kaum mehr eine Wahl haben.

Aber ich denke, das Rees-Moog und Konsorten sich vom unregulierten Finanzmarkt viel zu viel versprechen, um mal Manns genug zu sagen, lasst uns den Mist begraben.
 
Das hab ich heute im Netz gefunden, mal zusammen gefasst:

Der in London ansässige Netzwerkbetreiber Liberty Global kündigte an, einen erheblichen Teil seines Europageschäfts für 19 Milliarden Euro an Vodafonezu verkaufen.
Liberty Global rechnet damit, Unitymedia mit einem Plus von rund 7,2 Milliarden Euro abzugeben, wenn der Deal wie erwartet im kommenden Jahr abgeschlossen wird. Auf diese Summe erwartet Liberty nach eigenen Angaben keinerlei Steuerzahlungen.
Hinzu kommen rund 3,8 Milliarden Euro, die Liberty laut Angaben gegenüber Investoren in einem Zeitraum von acht Jahren bei Unitymedia abgeschöpft ("upstreamed") hat. Abzüglich eines Kaufpreises von 2,1 Milliarden Euro macht das 11 Milliarden Euro an "Wertschöpfung" ("value creation"), wie Liberty es selbst in seiner Präsentation nannte.
Im selben Zeitraum zahlte Unitymedia in Deutschland nur gut 50 Millionen Euro an Unternehmensteuern!

Genau DA liegen unter anderem die Probleme für die Euro-Krise.
Geldgierige, schmierige Typen, die gnadenlos alles abzocken, was bei drei nicht auf dem Baum ist.
 
Yep, alles hausgemacht...
Mögliche Wege, dem einen Riegel vorzuschieben, werden immer wieder durch einzelne EU-Staaten geblockt, so wie gestern wieder, als man eine EU-Digitalsteuer nicht durchsetzen konnte...
LEIDER müssen ALLE EU-Staaten zustimmen, DAS muss geändert werden, sonst werden weiterhin nur immer die Rosinen heraus gepickt und die Pflichten abgewendet...

Nebenbei, Deutschland macht auch nur das, was dem (scheinbar und politisch) eigenem Interesse dient... siehe Feinstaubregelung und Dieselskandal, in beiden Fällen wird das Verhalten Deutschlands, in diesem Fall der Protektionismus der Autoindustrie, seit Jahren von Brüssel moniert, interessiert in Berlin aber keinen. Es wird im Gegenzug nur auf Aktionismus geschaltet, der aber nichts zur Lösung beiträgt, sprich noch ein "Dieselgipfel" und "Diskussionen über Aufstellung der Feinstaub-Messstellen"... also alles andere als ein Musterschüler der EU
 
Nebenbei, Deutschland macht auch nur das, was dem (scheinbar und politisch) eigenem Interesse dient... siehe Feinstaubregelung und Dieselskandal,
Und Portugal ist natürlich ein Ort der reinen Luft.

Lissabon und Porto werden wohl keine Messstationen haben, oder sie stellen diese in Fußgängerzonen auf. :-D



Deutschland ist nun einmal wegen des Dieselskandal ein besseres Ziel.

P.S.: So schöne Rußwolken aus dem Auspuff habe ich ja gerade erst wieder einatmen dürfen. Wenn ich alleine an die ganzen Oldtimer Wohnmobile dort denke, die sich damit tarnen. :|
 
@ALISAN
Das ist schon richtig, aber die EU hat es vorgegeben, das die Infrastruktur privatisiert werden sollte.
Es ist einfach so, das die EU zu oft der Lobby der Geldgierigen folgt und dann sowas bei raus kommt.
Leider muss man sagen, denn manchmal kommen ja auch gute Vorgaben aus Brüssel.
Nur meistens eben nicht, deswegen auch so der Frust der Bürger über die EU.
 
Und Portugal ist natürlich ein Ort der reinen Luft.
Habe ich nie gesagt, falscher Ansatz...

In Portugal gibt es aber auch Messstastionen (ist ja vorgeschrieben und NEIN, nicht auf irgend welchen Dächern von Hochhäuser wie in Athen) und gerade in Lissabon und Porto sollen viele Plätze nur noch zu Anlieferverkehr geöffnet werden.
In einigen Kernen Lissabons sind schon seit Jahren KFZ verboten, die älter als BJ 2000 sind... ein erster Schritt, während in D seit Jahren über eine blaue Plakette nur diskutiert wird (Aktionismus) statt zB die Innenstädte generell nur noch mit grüner Plakette zu erlauben..

Das Problem ist in Portugal aber auch nur punktuell (soll keine Entschuldigung sein!...), da wir hier meist Westwind haben und von dort kommen halt kaum Industrie- oder andere Abgase, mehrere KM halt nur Atlantik mit ein paar Kreuzfahrt- und Frachtschiffen vielleicht.
Im Rheinland zB ist es da schon eine ganz andere Nummer, da bekommt man vom Großraum Paris, Lüttich und weiteren Industriestandorten westlich davon schon noch einiges ab.

Deutschland habe ich oben gesondert erwähnt, weil man sich dort gerne als Antreiber, auch und insbesondere des Klimaschutzes, der EU darstellt... mittlerweile meist aber nur besonders dort, wo es einem nutzt.

:rolleyes:

EU zu oft der Lobby der Geldgierigen folgt
Richtig, ersetze "EU" generell mit "Politik", dann ist es absolut richtig... und nur die "Geldgierigen" haben die Mittel eine starke "Lobby" an den richtigen Stellwerken der Politik aufzubauen, leider.
So, um hier noch etwas beizutragen

Ab 2040 ist der Verkauf(Neufahrzeuge!) nur von emissonfreien KFZ gestattet, also nicht nur von der Betriebsgenehmigung abhängig.

https://www.publico.pt/2018/04/12/economia/noticia/portugal-tem-emissoes-de-dioxido-de-carbono-de-carros-novos-mais-baixas-na-ue-1810045
D
a hier auch relativ (!) - aber immer noch zu viele - wenige Bonzenschiffe mit hohem Gewicht und Verbrauch herum fahren ist die CO2-Emission auch mit am niedrigsten,... logischerweise.

Den höchsten Anteil an CO2-Ausstoß in Portugal dürften wohl an die großen Waldbrände der letzten Jahre gehen.
 
2040, das halte ich mal für ein realistisches Datum.
Bis dahin gibt es vielleicht wirklich diese Fahrzeuge im Massenmarkt.
 
Ja, das halte ich, wie geschrieben, auch für realistisch. Im Gegensatz dazu, was manch andere fordern.
Aber in dem Statement fängt es schon a,. 2040 die letzten verkaufen und dann bereits 2050 keine Verbrenner mehr auf der Strasse...
Hmm, wie stellen die sich das denn vor?
 
Das nun auch BMW die Diesel Nachrüstung regelrecht boykottiert ist ein Armutszeugnis. Der BMW X3 wird z.B. auch in den USA produziert und dort seit 2008 mit SCR-Technik ausgeliefert. Sämtliche Teile für die Nachrüstung können über die Ersatzteilliste bestellt werden. BMW verweigert aber bisher die Werksseitige Nachrüstung. Das ist Lobbyismus in Reinstform und müsste bestraft werden.

Doch als einziger deutscher Automobilhersteller sperrt sich BMW dagegen

In GB werden die Bürger mittlerweile bei ihrer freien Meinungsäußerung ausgegrenzt. Die Premierministerin entscheidet einfach über die Köpfe der Bürger hinweg. Hier droht nun das Brexit Desaster

Theresa May muss sich Misstrauensabstimmung stellen

In Frankreich bekommt Macron den heißen Atem der Gelbwesten zu spüren und knickt bei seinem ersten "Reförmchen" gleich ein und verteilt passend zu Weihnachten fürstliche Geschenke. Einige Wochen vorher führte er noch den Widerstand gegen den italienischen Haushalt an und wird wohl mit diesen Geschenken auch über die EU-Vorgaben mit seinem Haushalt 2019 kommen.



Sind die Deutschen mit ihrer strikten Sparpolitik denn die Deppen der EU?

P.S.: Langsam mache auch ich mir Sorgen um die Stabilität der Währung in der EURO-Zone.
 
Sind die Deutschen mit ihrer strikten Sparpolitik denn die Deppen der EU?
Von wegen...

"Deutschland, der Muster-Knabe der Euro-Zone, von dem sich alle mal eine Scheibe abschneiden können? Von wegen: Seit der Einführung des Euro im Jahr 1999 (Anmerkung: zunächst als Buchgeld, 2002 als Bargeld) haben wir bereits sieben Mal die so genannte Defizitobergrenze gerissen."



Deutschland KANN im Moment bei den ganzen Überschüssen gerade nicht anders als die Kriterien zu erfüllen... und trotzdem auf Kosten der Gesellschaft, wie desolate Schienen, Straßen und Brücken, ganz besonders schlimm sieht es in den Schulen und der Bildungspolitik aus, vom Gesundheitswesen reden wir erst gar nicht...

Kein Wunder, super Bilanzen durch eine hervorragende Konjunktur und absoluter Investitionsstau tragen dazu bei... also nur wieder heiße Luft.

Wenn man immer nur ein wirtschaftliches Ziel hat (Schwarze NULL, Wirtschaft, Finanzsektor) geht das auf Kosten der Gesellschaft, des "Kleinen Manns", auch auf Kosten der Gesellschaft anderer Länder ...

Ein wenig mehr Investition und "Scheiß auf den Stabilitätspakt" wäre wünschenswert, man darf es nur nicht übertreiben.

DE hat Glück Die deutschen Politiker haben Glück, dass man keine Protestkultur wie in Frankreich hat, sonst wäre Berlin längst unter Schutt und Asche begraben.
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Portugal dient als gutes Beispiel, wie man den Spagat - Politik FÜR das Volk und GEGEN die Vorgaben der TROIKA - hin bekommt und trotzdem sowohl die Stabilitätspakt-Kriterien erfüllt als auch die Einschnitte begrenzt

Zitat
"So führte die 2015 ins Amt gekommene Regierung des sozialdemokratischen Premierministers António Costa etwa vier zuvor abgeschaffte gesetzliche Feiertage wieder ein, nahm Lohnsenkungen im öffentlichen Dienst zurück und erhöhte den Mindestlohn.
Durch diese und andere Maßnahmen konnten im Inland Nachfrageimpulse gesetzt werden, die die Wirtschaft in Schwung brachten."

aus
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Hier zu Deutschland noch ein sehr interessanter Bericht, am besten komplett mal durchlesen


Zitat
"...auf dem besten Weg, 2019 erstmal seit langer Zeit wieder die Vorgabe einer Gesamtverschuldung von maximal 60 Prozent der Wirtschaftsleistung einzuhalten. Vielleicht gelingt dies außerplanmäßig sogar schon 2018, frohlockte Finanzminister Olaf Scholz in der Haushaltsdebatte. Dabei lag der deutsche Schuldenstand noch 2010 bei über 80 Prozent, konnte allerdings bis 2017 bereits auf 63,9 Prozent gesenkt werden.
Profitiert hat Deutschland dabei freilich auch von den Problemen anderer. Gerade in Zeiten der Eurokrise flüchteten Investoren zu Hauf in deutsche Staatsanleihen, die als letzter in Europa verbliebener sicherer Hafen für Anleger galten. Die Refinanzierungskosten rutschten zeitweise in den negativen Bereich, Deutschland konnte also durch Schuldenmachen Geld verdienen. Günstige Voraussetzungen, den Haushalt in Ordnung zu bringen..."

und auch
"...Kritiker sehen im „Fetisch der schwarzen Null“ hingegen eine verpasste Chance. Die Regierung steht in der Dauerkritik, weil das günstige Finanzierungsumfeld auch genutzt werden könnte, Probleme wie die weit klaffende Investitionslücke oder die zunehmende soziale Ungleichheit anzugehen. In Bereichen wie Bildung, Digitale Agenda, Pflege oder öffentliche Infrastruktur würde dringend mehr Geld benötigt..."


Irgend einer muss immer die Zeche bezahlen


So, fürs Erste: Habe fertisch
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Irgend einer muss immer die Zeche bezahlen

So, fürs Erste: Habe fertisch
Das in Deutschland auch nicht alles glänzt zeigen die Ergebnisse der letzten Landtagswahlen und der Bundestagswahl von 2017.

Der hier vor 10 Jahren beginnende Aufschwung führte zu sozialen Ungerechtigkeiten und zu verringertem Wohlstand. Nur wie hätte man dies sonst in den Griff bekommen sollen?

Ohne Rentenalter Erhöhung
Hartz IV Gesetze
Einsparungen im Bundeshaushalt
Deckelung der Verschuldung bei den Städten ( Oberhausen, mein Wohnort, leidet besonders unter dieser Regelung ), bei der die Struktur schwachen Regionen besonders leiden

wäre Deutschland nicht zum Musterland geworden.

Ohne die Rentenreform wäre ich ohne Rentenabschlag und mit höherer Rente in den Ruhestand gekommen. Klage ich, nein.

Das die Sparzwänge übertrieben wurden hat ja mittlerweile der letzte Politiker erkannt. Nicht umsonst kam es gerade erst zu dem überarbeitetem Haushaltsentwurf. Das zu lange die Daumenschrauben angezogen wurden scheint man mittlerweile zu erkennen.

Nur eines werden auch höhere Ausgaben nicht erreichen und das ist Wohlstand für alle.

Und wenn ich so meine Eindrücke aus den drei Urlauben in Portugal betrachte, sehe ich dort von Wohlstand nicht viel.

Mit dem Fahrrad komme ich auch in Ecken, die selbst vielen Portugiesen verborgen bleiben und dort sah ich mehr Armut als bei anderen europäischen Nachbarstaaten.

Und wie dort so manche Restaurants und Cafes auf ihre Kosten kommen, bleibt mir ein Rätsel. Gerade dieser Preisvorteil macht Portugal ja so interessant für Touristen.
 
Und wenn ich so meine Eindrücke aus den drei Urlauben in Portugal betrachte, sehe ich dort von Wohlstand nicht viel.
Richtig beobachtet! ...und es ist trauriger Fakt, man ist genügsam muss genügsam sein.

Über 40% der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer bekommen nicht mehr als den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn, der dieses Jahr 580€ und ab Januar 2019 unvorstellbare 600€ (in Worten: Sechshundert) beträgt... BRUTTO! ...ca. weitere 30% bekommen nur wenig mehr, auch um aus der Mindestlohn-Statistik zu fallen -> Politik: heiße Luft...

Eine meiner Kusinen ist zum Anfang des Monats DEZ von 580 auf ...:trommelwirbel:... 592 € erhöht worden... BRUTTO! ...:KopfTätschel:...
Sie ist Mitte 40 und seit 18 Jahren im Betrieb am werkeln... dass der zuständige Chef alle 2 Jahre einen neuen Wagen der "gehobenen Mittelklasse", also Cayenne, X5, Q7 vor der Tür stehen hat brauche ich ja nicht noch zu erwähnen, oder?
...PSSST: der ist in PT noch viel teurer als in DE...


Je ärmer ein Land ist, desto größer ist die Schere zwischen Arm und Reich, willkommen in der "3. Welt Westeuropas", so wurde Portugal noch vor nicht allzu langer Zeit betitelt.

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Wie sähe es wohl ohne den Aufschwung in diesen Ecken sonst in Portugal aus? Stell Dir mal diese Frage.

Deutschland ist ein Hochpreisland. Kleines Beispiel: Bei dem Wäschetrockner, den ich letzte Woche gekauft habe, ein Zanussi, hab ich mal die Ersatzteilpreise angeschaut.
EinTeil kostet in Deutschland 83 Euro. In Spanien ist Zanussi auch, mit eigenem Webshop. Dort kostet das Ding 43 Euro.
Innerhalb Europas, etwa gleiche Steuersätze etc.
Ist das normal?
Nun kann man argumentieren, Iberische Halbinsel hat eben nicht die Kaufkraft wie Westdeutschland. Das ist aber Schwachsinn, da in Amerika auch nicht solche Preisunterschiede existieren und die sind auch ein großes Land mit unterschiedlicher Kaufkraft in den verschiedenen Bundesstaaten. So geht es vielen Staaten. Frankreich mit Paris und der Landbevölkerung.
Kein Land würde 50% Preisunterschiede hin nehmen, aber Europa?
Und damit meine ich jetzt nicht, das der Preis auf den höchsten Nenner gebracht werden sollte, wie das die Unternehmen wohl gerne machen würden.

Leider scheint es ja so zu sein, das Deutschland von seinen Exporten gar nichts hat. Schaut euch dieses an, auch wenn ich Sinn nicht leiden kann, er erklärt es sehr gut.
Wie wir empirisch feststellen können, hat er völlig recht. Die reinen Zahlen gehen nach unten, wie Alisan schon schrieb. Aber Geld ist trotzdem keines da, um Schulen, Krankenhäuser oder Strassen zu renovieren. Deutschland hat rein rechnerisch einen Handelsüberschuss 2018 von ca. 300 Mrd. Euro!
Da sollte man doch meinen, das Geld da sein sollte, um diese Probleme anzugehen.
Ist es aber nicht, da es das Geld ja gar nicht gibt. Es sind nur Zahlen der Bundesbank, der EZB und anderer Zahlenjunkies.

Die Bundesbank leiht den anderen Ländern das Geld, um in Deutschland einzukaufen!
Das, was die Bankenkrise auslöste, der ungehemmte kreditfinanzierte Konsum, ist mittlerweile bei Staaten angekommen!

So weit hat es der Neoliberalismus gebracht. Für mich wird immer klarer, das nicht Deutschland die Deppen der EU sind, sondern die Menschen sind die Deppen des ausgeuferten Kapitalismus.
Der Kapitalismus ist am Ende, hat sich überholt. Alles, was da derzeit gedreht wird, dient nur dem Erhalt eines totgeweihten für ein paar weitere Jahre.

Die blinde Gier hat sich durchgesetzt und wird sich nicht beherrschen lassen. Es wird unweigerlich zu einem großen Knall kommen. Ob wir den noch erleben, das bleibt zu hoffen. Vielleicht schaffen wir es, noch in Ruhe unser Leben zu leben.
Aber ich bezweifel es leider.

Halten wir doch mal fest:
Den Deutschen wurden längere Lebensarbeitszeit und weniger Rente verordnet. Mehr Flexilibität und Mobilität gefordert und sanktioniert.
Das alles mit erstaunlich niedrigen Lebensmittelpreisen verschönert, den der satte Pöbel begehrt nicht auf.
Andere Länder sehen das anders, da wird gearbeitet, um zu leben. In Deutschland lebt man eben, um zu arbeiten.
Deswegen gab es in Deutschland einen Aufschrei, das Portugal die Feiertage wieder einführte. Unfassbar, die sollen was schaffen, statt feiern. Dann wird das auch mit den Schulden was, hiess es.
War nur nicht so. Denn wofür, fragt sich der Bürger, soll ich denn arbeiten?
Damit irgendeine Zahl bei der EZB kleiner wird?
Irgendwas abstraktes, das ihn gar nicht berührt?
Also ist er lieber mit seinen lieben im Wald und grillt etwas mehr im Jahr.

Frankreich hätte diese Aufstände jetzt nicht, wenn Lebensmittel billiger geworden wären. Dann wäre dies aufgefangen worden, was den Menschen abgenommen wurde.
Wurden die aber nicht auf breiter Front, weil die Konzerne zu gierig sind und weil die Menschen in Frankreich lieber Qualität essen statt Industrieabfall.

Machen wir uns nichts vor, die Lebensmittel in Deutschland sind unfassbar schlecht in der Breite. Ich habe so viele Unverträglichkeiten, die hier in Portugal nur noch auftreten, wenn ich Backwaren der Großkonzerne wie Lidl, Continente und Co. verzehre.
Ist ja auch klar, diese billigen Lebensmittel müssen eben kostenseitig optimiert werden und dazu sind die Lebensmittelchemiker da in Deutschland.

Wenn die menschliche Gesellschaft es nicht schafft, unstillbare Gier zu sanktionieren und das soziale Miteinander zu belohnen, wird das nichts mehr werden.
Wenn ich lese, das eine Firma 11 Mrd. Euro in acht Jahren Gewinn generiert und dafür gerade mal 50 Mio Euro Steuern bezahlt hat, wird mir schlecht.
Das ist kein Neid, das ist purer Sozialhass bei mir.

Leider sehe ich am Brexit, das diese Gier in den wohlhaberenden Kreisen nahezu vollständig vertreten ist. Da wird gehofft, mit hartem Brexit alle Regularien zu verlieren und ungehemmt von Finanzregeln die dicke Kohle zu machen. Dafür opfern die ein ganzen Land!

Oder Promis wie Ronaldo oder Shakira, die versuchen, ihre Steuerlast zu "optimieren" und dabei vergessen, wo sie herkommen und was sie zurück geben sollten.

Da sind die Amis etwas weiter, dort gilt Philantropie im gesetzten Alter als der richtige Weg. Aber muss es erst soweit kommen?

Versteht mich nicht falsch, ich gönne jedem seinen Porsche etc. Aber es muss gerechter werden auf der Welt. Wir alle lebten und leben gut davon, das wir die dritte Welt ungerecht behandelt haben und nun ist die Ungerechtigkeit in der moderenen Welt angekommen. Vielleicht merkt der Mensch nun, das es so nicht geht.

@ALISAN
Völlig richtig, die portugiesischen "Kapitalisten" haben sich sehr schnell den Marktgegebenheiten angepasst. Warum mehr zahlen, bleibt nur weniger für das deutsche Luxusauto übrig...
Ach ja, und in Deutschland wird kräftig daran gearbeitet, es auch ebenfalls zum 3.Welt Land Europas zu machen.
Die Löhne dort sind viel zu hoch...
 
Ozzy, richtig... und da kommt noch einiges auf uns zu, das ganze Kartenhaus wird so zusammenbrechen.

Kein Klimaschutz in einer Welt der Ungleichheit

Zitat:
"...Auch hier (Deutschland im Vergleich zu Frankreich) wurde die Vermögenssteuer abgeschafft, während viele Arbeiter und Angestellte nur noch Armutsrenten erwarten können. Auch hier weiß das Millionenheer der Aufstocker, Minijobber und Arbeitslosen kaum, wie es mit dem kärglichen Geld alle Rechnungen bezahlen und auch am Monatsende noch den Kühlschrank füllen soll..."

und weiter:
"In einer Welt der Ausbeutung und der überbordenden Konkurrenz kann es keinen effektiven Klimaschutz geben"
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Gelbe Westen: Den Sozialstaat vom Rand und der Basis aus neu entwickeln

Zitat:
"Die Anhängerschaft für die Gelben Westen hänge weniger von der Orientierung in den herkömmlichen politischen Lager ab - gesicherte 13 Prozent würden sich in diesem Angebot überhaupt nicht wiederfinden - sondern vom Problem, mit dem Einkommen bis ans Monatsende durchzukommen, vom Wohnort und der Dauer und Art der Schulbildung. "

...
 
Ich kann dem nur Zustimmen, allerdings frage ich mich, was überbordende Konkurrenz sein soll.
Eigentlich ist Wettbewerb was gutes. Denn hat man keinen Mitbewerber, kann sich ein Unternehmer auf erreichtem ausruhen und seine Vorstellungen von Preisen durchdrücken.

Was nicht geht, ist der Wettbewerb und den niedrigstem Unternehmenssteuersatz und den niedrigsten Mindestlohn.
Hier muss weltweit ein umdenken einsetzen. Es kann nicht sein, das bspw. Luxemburg die Großkonzerne mit ihrwitzigen Niedrigsteuern innerhalb der EU anlockt. Als Winzstaat reichen denen diese Steuern, es ist aber Schmarotzertum an den anderen Mitgliedsstaaten. Genauso Irland und andere.
Das gleiche gilt natürlich für die Sozialsysteme. Wenn wir ein vereintes Europa wollen, muss dies alles auf gleichem Level sein.
Ist es das nicht, passiert genau das, was jetzt passiert. Das Kapital sucht sich den besten Standort und die Menschen, die das können, ebenso.
Die reicheren gehen im Alter in den Süden, die Armen dorthin, wo es mehr Sozialhilfe gibt und die Kranken, die noch können, dahin, wo es die beste Versorgung gibt.

Und der Rest muss zB. mit fremdsprachigen Altenpflegerinnen auskommen, die mehr kosten, als sie in 50 Jahren Arbeit erwirtschaften konnten.

Das dies nach einiger Zeit zum Murren der Bevölkerung führt, ist mir völlig klar.
Wieso das in der Politik nicht so gesehen wird, tja.

Ach und so eine starke Rede von Macron war es dann wohl eher doch nicht. Meine französischen Freunde lächelten wohl nur milde.
 
PSSSSST:
...mit über 7 Millionen Angestellte auf 450€-Basis, weil sie ja alle gerne mehr arbeiten als nötig... die ohne Rentenabgaben auch keine Rentenansprüche aus diesen Mini-Jobs haben dürfen
...mit ca. 20% Rückgang der Sozialabgaben pflichtigen und festen Arbeitsverträge seit Ende des letzten Jahrtausends
...mit stetig steigender Alters- und Kinderarmut
...stetig steigender Anzahl der Arbeitnehmer mit Fulltimejobs, die trotzdem Wohngeld beantragen müssen

PSSSSST - aber bloß keinem sagen, die Politiker interessieren sich ja eh nicht dafür, sonst hätte man das ja schon lange geändert mit einer seit Jahren absoluten Mehrheitsregierung...GroKo

Armes Deutschland, sie wollen es nur nicht wahrhaben.
Muss mich (leider... :() selbst zitieren
Die Arbeitsmärkte waren in Deutschland noch nie in einem so schlechten Zustand

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