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Der Klimawandel und seine Folgen

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 9132
  • Erstellt am Erstellt am
Das der Gauland sich in dieser Frage zurückhält, ist nur zu gut klar.

Der hält sich nicht zurück, sondern hat ein Glaubensbekenntnis formuliert:

»Ich glaube (!) nicht, dass man irgendetwas sinnvoll bewirken kann mit einer Klimapolitik.« (Gauland, ZDF Interview →
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)
 
Ich finde, wir leben in einer interessanten Zeit, in der man in einem Massenexperiment (Facebook usw.) empirisch zum ersten Mal sehen kann, wie die Aufklärung massenhaft wirklich zu misslingen scheint.
Nur kurz und nebenbei: ich hab die letzten sechs Wochen eine ganze Reihe von "Diskussionen" bei Twitter mir angeschaut und tatsächlich gelesen (!) - und da schaut man dann wirklich in einen Abgrund.
Keine Ahnung, ob du das kennst: »Meinung Wahn Gesellschaft« (1960), ein schmaler Aufsatz von Adorno, ist einfach der Text zur Zeit (u.a. weil da gezeigt wird, dass sich die vermeintlich normale Meinung von der pathogenen gar nicht mehr sauber trennen lässt, weil sie von keiner Beziehung zur Sache, von keiner Erfahrung mehr bestimmt ist).
 
Erschreckend für mich ist die Zunahme der Homöopathie. Eine Bekannte hat schon fast alle Bachblüten Rezepturen und glaubt an deren Heilkraft. Ein für mich nicht nachvollziehbares Phänomen. Das Glas Wasser aus dem Wasserhahn enthält ebenso viele Heilmittel

Zitat aus dem Artikel:

"Ein Blick in die Zahlen über die Anhängerschaft modernen Aberglaubens, bei aller rationaler Einsicht dürfte verdeutlichen, dass der Hinweis auf die Vernunft schon kaum noch ein Argument ist: Jede zweite Person in Deutschland hat bereits den Zuckerkügelchen-schluckenden, Händeauflegenden, Energieströme im Körper umherschiebenden Kult namens Homöopathie ausprobiert, jede vierte glaubt fest an deren Heilkraft."

Gestern in Monitor lief eine Sendung zum Thema Klimawandel und dem EIKE Institut. Schon erschreckend war die Demenz von Lüdecke

Klimawandel und Sommerhitze: Die Gegner machen mobil

Dabei kooperieren sie schon von Beginn an mit CFACT

Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE)
 
Erschreckend für mich ist die Zunahme der Homöopathie.
Ich finde das gar nicht so schlimm, solange bei ernsten Krankheiten nicht auf die Schulmedizin verzichtet wird. Es gibt ja Leute, die glauben, eine Krebskrankheit nur mit natuerlichen Mitteln in den Griff bekommen zu koennen. Das finde ich fahrlaessig und fatal! Eine vernuenftige Kombination, finde ich durchaus okay. Wenn jemand eine Erkaeltung mit Homoeopathie behandelt und das Gefuehl hat, dass es besser wird, ist es doch gut. Ich finde es bei Kindern in so einem Fall sinnvoller, sie mit natuerlichen Hausmitteln zu behandeln als mit Antibiotika vollzustopfen. Generell denke ich, dass Vorbeugung eh das beste ist, indem z.B. einfach Heilkraeuter taeglich im Essen/ als Tee zu sich nimmt und anderes tut, um sein Immunsystem zu staerken.

Zitat Maximus: "...nur noch eine Ökodiktatur kann die Menschheit vor dem Klimakollaps retten."

Dahingehend hat Maximus gar nicht so unrecht, wobei es das in der Realitaet natuerlich nicht geben wird. Der Mensch wird nicht in dem Masse aus freien Stuecken seine erlangte Mobilitaet, sein Konsumverhalten, seinen Wasserverbrauch etc. veraendern, wie es die Erde noetig haette, um weiter lebenswert zu sein. Zu viele Aspekte bestimmen unser modernes Leben. Der Mensch muesste schon dazu gezwungen werden, damit es funktioniert. Das Problem ist ja auch, dass wir nur eine gewisse Zeit vorausdenken. Uns ist wichtig, dass die Kinder und Enkel, also die Generationen, die wir noch kennenlernen, eine moeglichst gesunde Erde vorfinden. Tatsaechlich an weitere Generationen zu denken und sich derart einzuschraenken und grosse Opfer zu bringen fuer Nachfahren, die man nicht kennenlernen wird, faellt erheblich schwerer. Das geht dann schon ins Abstrakte. Jeder von uns, der zumindest etwas dazu beitraegt, denkt, er selbst tue ja schon genug in anderen Bereichen, also mache es ja nichts aus, in einem anderen Bereich das umweltschaendigende Verhalten beizubehalten. Wenn man darueber nachdenkt, sind ganz viele alltaegliche Kleinigkeiten umweltschaedlich. Und dann gibt es weltweit ja noch die grosse Masse, die sich nicht um Umweltschutz kuemmert.

Wir wissen ja, dass unsere Umwelt ein globales System ist, die Luftverschmutzung aus China z.B. je nach Wind in den U.S.A messbar ist und das Plastik, das die Weltmeere zumuellt uns alle betrifft. Die ganze Welt muesste im Grunde erkennen, dass wir unseren Lebensraum in Gefahr bringen und deshalb umgehend handeln. Wer nimmt das wirklich in die Hand? Keiner. In D. wird die Energiewende nicht umgesetzt und massgeblich gebremst, weil die Buerger die Stromleitungen nicht vor ihrer Haustuer wollen. Da setzt sich keiner durch und sagt, die kommen jetzt einfach trotzdem dahin und ihr muesst euch mit dem Anblick vor dem Fenster einfach abfinden.

Ich denke, dass wir das ganze wohl auf die harte Tour erfahren werden, weil wir´s nicht auf die Reihe kriegen, die Probleme global in den Griff zu bekommen.

In den 80ern wurde gesagt, es sei 5 vor 12 und sie hatten recht. Es hat nur niemand geglaubt, weil es in den 90ern trotz sauren Regens immer noch Waelder gab. Und so geht es weiter.
 
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Wenn jemand eine Erkaeltung mit Homoeopathie behandelt und das Gefuehl hat, dass es besser wird, ist es doch gut. Ich finde es bei Kindern in so einem Fall sinnvoller, sie mit natuerlichen Hausmitteln zu behandeln als mit Antibiotika vollzustopfen.

Eine Erkältung wird auch kein seriöser Arzt mit Antibotika behandeln. Hier reichen Fieber senkende Hausmittel. Leider geht dieses Wissen in den Familien immer mehr verloren und solange es uns so gut geht, das wir Homöopathen für die Behandlung solcher kleinen, normalen Infekte unser gutes Geld geben, sollen sie es doch machen. Viel kann man dabei nicht verkehrt machen.

Auch die Bachblüten Therapie gefährdet nicht die Gesundheit. Sie hat aber auch keine Heilwirkung und füllt nur das Konto des Homöopathen.

Keiner. In D. wird die Energiewende nicht umgesetzt und massgeblich gebremst, weil die Buerger die Stromleitungen nicht vor ihrer Haustuer wollen. Da setzt sich keiner durch und sagt, die kommen jetzt einfach trotzdem dahin und ihr muesst euch mit dem Anblick vor dem Fenster einfach abfinden.
Nur die großen Stromkonzerne profitieren von diesen Stromtrassen. Benötigt würden sie nicht. Es ist ein reines Lobby Interesse der Stromerzeuger. Gerade die Wind- und Sonnenenergie wären ein guter Startpunkt für dezentrale Energieversorgung. Nur würde dies den Markt der Stromkonzerne empfindlich stören.

In den 80ern wurde gesagt, es sei 5 vor 12 und sie hatten recht. Es hat nur niemand geglaubt, weil es in den 90ern trotz sauren Regens immer noch Waelder gab. Und so geht es weiter.
Gegen den sauren Regen wurden doch erst die Maßnahmen für Filteranlagen bei der Industrie eingeführt. Vorher gab es doch keine Rauchgasbehandlung bei den Kraftwerken. Heute ist die Rauchgasreinigung ein bedeutender Industriezweig, der erst zu der verbesserten Luft von heute beitrug.
 
Gegen den sauren Regen wurden doch erst die Maßnahmen für Filteranlagen bei der Industrie eingeführt.
Das stimmt, dass das in D. und Europa eingefuehrt wurde. Dafuer lassen aber viele Firmen seitdem auch in Laendern billiger produzieren, wo es keine ausreichenden Gesetze f. Umweltschutz gibt. Der saure Regen kommt immer noch runter, nur woanders, wo wir es nicht sehen. So passiert es mit vielem. Viele Probleme sind já nicht beseitigt, sondern aus unserem Blickfeld geschafft worden, damit wir es in Europa nicht sehen muessen. Das ist eine zeitlang gut gegangen. Nun kommen Probleme wie Feinstaubbelastung in Grossstaedten, Duerreperioden, Ueberschwemmungen, die sich nicht auslagern lassen und das Thema ist endlich wieder aktuell.

Ich denke, dass der moderne Lebensstandard der Leute in Industrie- und Schwellenlaendern derart umweltschaedlich ist, dass man die Auswirkungen nur in den Griff kriegen kann, wenn jeder Verzicht uebt. Es gibt fuer nichts Alternativen, die die Umwelt ueberhaupt nicht belasten wuerden (E-Autos, Solaranlagen etc.). Fuer die meisten Produkte, die hergestellt werden, wird Wasser, meist Trinkwasser gebraucht.
Wasserverbrauch: So viel Wasser steckt in Kaffee, Jeans und Chips
Daran denkt man oft gar nicht. Jedes umweltfreundliche Produkt verbraucht waehrend seiner Entstehung auch Wasser. Ich glaub, die Einzigen, die wirklich was bewirken, sind die, die auf dieser Minimalistenwelle mitschwimmen.

Ich glaub inzwischen, dass wir uns in gar nicht all zu ferner Zukunft mit Problemen rumschlagen muessen, die sich keiner bisher wirklich vorstellen kann!

Eine Erkältung wird auch kein seriöser Arzt mit Antibotika behandeln.
Doch, portugiesische, serioese Aerzte schon. :)
 
Das weiß man woher?

»In dem Kommunalbeirat von RWE Energy treffen etwa 100 kommunale Amts- und Mandatsträger zusammen; vergütet werden die Sitzungen zurzeit pauschal mit 6650 Euro jährlich. « → https://www.rga.de/rhein-wupper/auch-jung-liste-kommunalpolitiker-rwe-kommunalbeirat-4271178.html

Beiräte - "absolut üblich" (»etwa 100 kommunale Amts- und Mandatsträger regelmäßige finanzielle Zuwendungen von dem Essener Energiekonzern erhalten.«)
Den Link mit den 80% such ich grad noch. Aber es sind 80%. Der Schlimmste von all diesen ...Wortwahl! irisb ist der hier abgeordnetenwatch.de | Kohle für Kohle: RWE und der Interessenkonflikt eines Abgeordneten
Nur der alleine kassiert schon zwischen 90 und 120 000 pro Jahr. RWE und Rheinbraun verbuchen solche Beträge in ihrem Budget für Öffentlichkeitsarbeiten, welches Millionenschwer ist.
Mit solchen Politikern läßt sich der Klimawandel jedenfalls nicht bekämpfen.

LG
M
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zitat Maximus: "...nur noch eine Ökodiktatur kann die Menschheit vor dem Klimakollaps retten."

Dahingehend hat Maximus gar nicht so unrecht, wobei es das in der Realitaet natuerlich nicht geben wird. Der Mensch wird nicht (...) Der Mensch muesste schon dazu gezwungen werden, damit es funktioniert. )
... und dann werden viele der Probleme aufgeführt, die es so gibt, um den Schluss zu ziehen, dass es nur mit Autorität ginge. Nun geht es aber (in Deutschland) zunächst und vor allem darum, die Pariser Ziele zu erreichen, und wo ist das das Problem? Deutschland könnte Klimaziele problemlos erreichen | DW | 17.08.2018

Ich kritisiere ja sonst gerne und routiniert die technokratischen Denkmodelle, die immer nur Probleme sehen, die man mit den geeigneten Maßnahmen ganz easy löst. Nur ist es in diesem Fall - was das Klima angeht - doch tatsächlich fast (fast: wegen der von Maximus übertriebenen politischen Machtfragen) so: national wird gebraucht ein »Dreiklang aus Abschaltung und Drosselung der ältesten Braunkohleblöcke sowie dem im Koalitionsvertrag beschlossenen Ausbau von Solar- und Windanlagen«. Da bringt es meiner Ansicht nach wenig, die Umweltprobleme (Plastik, Wasser, Feinstaub) zu häufen und ein apokalyptisches Szenario zu malen, vor dem man dann (mit einer gewissen Angstlust) ohnmächtig dasteht ... und der Ohnmacht wegen nur noch Autorität als Lösung in Frage kommt.
 
national wird gebraucht ein »Dreiklang aus Abschaltung und Drosselung der ältesten Braunkohleblöcke sowie dem im Koalitionsvertrag beschlossenen Ausbau von Solar- und Windanlagen«. Da bringt es meiner Ansicht nach wenig, die Umweltprobleme (Plastik, Wasser, Feinstaub) zu häufen und ein apokalyptisches Szenario zu malen, vor dem man dann (mit einer gewissen Angstlust) ohnmächtig dasteht ... und der Ohnmacht wegen nur noch Autorität als Lösung in Frage kommt.
Da hast du voellig recht. Natuerlich muss man das im Rahmen Moegliche weiterhin tun, um die Umwelt weitestgehend zu entlasten. In D. sind já diese Bestrebungen auch da. Jeder muesste eigentlich einsehen, dass diese Massnahmen noetig sind, um weiterhin in einem lebenswerten Umfeld sein zu koennen. Es wird aber viell. nicht (rechtzeitig) umgesetzt, weil es zu viele Moeglichkeiten gibt, aus welchen Beweggruenden auch immer, diese Massnahmen zu bremsen.

Man koennte vieles umsetzten, wenn man es wollte und den Schutz der Umwelt ueber individuelle Befindlichkeiten stellen koennte und das weltweit.

Viell. kann ja Maximus genauer definieren was er m.
genau meint.

Die Mehrheit auf der Welt kuemmert sich nicht wirklich um Umweltschutz. Also werden die von D. angestrebten Massnahmen auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein. Ich glaube nicht, dass wenn ich von Plastik, unnoetigem Trinkwasserverbrauch etc. spreche eine Apokalypse daherfantasiere. Das Szenario ist Realitaet, auch wenn wir in Europa nicht so viel von den Ausmassen sehen wie andernorts. Damit muessen wir uns abfinden, egal wie wir damit umgehn und welche Schluesse jeder Einzelne daraus zieht. In D. werden die Auswirkungen ja auch immer sichtbarer, z.B.durch das Aussterben von Insekten und Voegeln. Ich finde es wichtig, die Umwelt global zu betrachten, ohne zu vergessen, dass ich auch meinen Teil zur Entlastung beitragen kann.
 
Ich denke, so ein Begriff ist am Ende auch nur ein Kampfbegriff, wo die Sache, die er zu beschreiben vorgibt, natürlich sowieso nicht ernst gemeint ist. Sprich: Wer so redet, wird wohl eher davor Angst machen wollen, als dass es um reale Utopien der Umsetzung geht.

Andersrum formuliert: Wenn Ökodiktatur bedeutet, dass eben der Ressourcenverbrauch der Menschheit erstens nach vernünftigen Kriterien zentral geregelt gleichmäßig gestaltet wird und zweitens eben die Produktion und die Produktionsweise sich solchen Kriterien langfristig unterordnen müssen - bitteschön, warum denn nicht? Nach Lage der Dinge ist so eine Form vermutlich die einzige Form, die den Planeten retten könnte. Der Kapitalismus zerstört ihn jedenfalls, ob nun per Klimawandel oder sonstwie, das ist sicher.

Wer diese vernünftige Form, bei der es natürlich gerade bei uns, die wir die Ressourcen weitaus intensiver verprassen als andere als Diktatur bezeichnet, will eine negative Konnotation da reinbringen - warum wohl?
Damit muessen wir uns abfinden,
Naja, das stimmt schon, aber es ist eben auch so, dass wenn man die Probleme immer alle zusammenaddiert und damit größer macht (wie auch ich eben etwas ...), dann gelangt man schnell zu der auch strategisch missbrauchten Erkenntnis, dass es so schlimm ist, dass man nichts tun kann. Dann feiern wir unsere Untergangsparty eben noch ein paar hundert Jahre weiter, bis wirklich nichts mehr da ist. Besser wäre es, das ist ja auch im Kleinen so, die Probleme auf kleine und aktuelle lösbare Stücke herunterzubrechen und dann einfach mal anzufangen.

Kai
 
Die Mehrheit auf der Welt kuemmert sich nicht wirklich um Umweltschutz. Also werden die von D. angestrebten Massnahmen auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein. Ich glaube nicht, dass wenn ich von Plastik, unnoetigem Trinkwasserverbrauch etc. spreche eine Apokalypse daherfantasiere. Das Szenario ist Realitaet, auch wenn wir in Europa nicht so viel von den Ausmassen sehen wie andernorts.
Mein Punkt ist der: wir diskutieren hier eigentlich übers Klima ... und dann werden ganz locker andere Themen assoziiert - Plastik, Wasser, Artensterben - bis am Ende ein mehr oder weniger apokalyptisches Szenario entsteht, an das sich dann die ganz großen Fragen und politische Phantasien von "Dikatur" anschließen. Wir wär's denn, wenn wir bei der Sache, also beim Klima blieben.

Die "Diktaturfrage" - ob sich ökologische Verantwortung demokratisch buchstabieren lässt - ist eigentlich ein alter Hut, ein Schatten, der seit (vermutlich) seit Hans Jonas' Prinzip Verantwortung („Dem bösen Ende näher“ - DER SPIEGEL 20/1992) immer wieder auf die Ökologiedebatte fällt. Und "Ökodiktatur" wird ja auch gerne als Vorwurf gerade von Klimawandelleugnern und Libertären an Wissenschaft und Politik zurückgegeben, da sollte man die nicht noch ohne Not füttern.
(Sehe gerade, dass diese Eike-Institut zum Slogan hat »Nicht das Klima ist bedroht, sondern unsere Freiheit!«)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Ökodiktatur bedeutet, dass eben der Ressourcenverbrauch der Menschheit erstens nach vernünftigen Kriterien zentral geregelt gleichmäßig gestaltet wird und zweitens eben die Produktion und die Produktionsweise sich solchen Kriterien langfristig unterordnen müssen - bitteschön, warum denn nicht? Nach Lage der Dinge ist so eine Form vermutlich die einzige Form, die den Planeten retten könnte.
Hallo Kai,

aber genau das hat Maximus doch gemeint, dass es nur so gehen wuerde! Er hat nicht, so weit ich das verstehe, das demokratische Vorgehen D.s in Sachen Umweltschutz als Oekoditatur bezeichnet. Ich glaub, da ist ein ziemliches Missverstaendnis entstanden!

Ich bin genau eurer Meinung, dass es eben schaerfere Gesetze geben sollte, die ueber ein Abkommen hinaus gehen und bestenfalls weltweit eingehalten werden muessen und deren Umsetzung kontrolliert wird.
Naja, das stimmt schon, aber es ist eben auch so, dass wenn man die Probleme immer alle zusammenaddiert und damit größer macht (wie auch ich eben etwas ...), dann gelangt man schnell zu der auch strategisch missbrauchten Erkenntnis, dass es so schlimm ist, dass man nichts tun kann. Dann feiern wir unsere Untergangsparty eben noch ein paar hundert Jahre weiter, bis wirklich nichts mehr da ist.
Das seh ich anders. Ich glaub die meisten Menschen haben einfach noch nicht kapiert, wie es um unsere Umwelt tatsaechlich steht und glauben, dass es schon noch eine ganze Weile gut gehn wird. Deshalb ist es wichtig, ueber viele Aspekte zu sprechen. Oft hat man einfach nicht die Folgen seines Handelns im Blick auch einfach, weil die Info fehlt.

Ein Beispiel aus dem Alltag: Es gibt seit vielen Jahren moderne Stoffwindeln auf dem Markt. Damit kann man eine Menge Plastikmuell vermeiden, wenn man sein Baby damit wickelt. Das Argument dagegen ist dann, dass das já so viel Wasser verbraucht, weil man sie já nach jedem Gebrauch waschen muss. Wenn man aber nun weiss, wieviel Wasser bei der Herstellung einer einzigen Plastikwindel verbraucht wird und die dazu auf dem Muell landet, erkennt man, welch geniale Alternative eine Stoffwindel ist, zumal diese die Wickelzeit von mehr als einem Baby ueberdauert.

Hallo K.P.,
Wir wär's denn, wenn wir bei der Sache, also beim Klima blieben.
das koennen wir gerne.

Nur all die anderen Umweltaspekte laufen auf die Beeinflussung des Klimas hinaus und sind unvermeidbar mit der langsameren oder schnelleren Erderwaermung verknuepft.

D. kann bisher immer noch sauberes Trinkwasser liefern, indem einfach tiefere Grundwasserspeicher angezapft werden. Experten wissen, dass das nicht mehr allzulange gut geht. Bald wird ein Teil des Trinkwassers aufwendig aufbereitet werden muessen, was bedeutet, dass dafuer Resourcen/ Energie eingesetzt werden muessen, was wiederum zur Erderwaermung beitraegt.

Wissenschaftler haben festgestellt, dass das Mikroplastik, das im Meer rumschwimmt Methan freisetzt. Also besteht da durchaus ein direkter Bezug zum Klima.
Klimagefahr durch Mikroplastik: Plastik schwitzt Methan

Und "Ökodiktatur" wird ja auch gerne als Vorwurf gerade von Klimawandelleugnern und Libertären an Wissenschaft und Politik zurückgegeben, da sollte man die nicht noch ohne Not füttern.
Wie oben schon gesagt, hab ich den Begriff, in dem Zusammenhang wie Maximus in verwendet hat, anders aufgefasst. Wir koennen den Ausdruck já einfach weglassen.
 
Hallo Manuela,
Er hat nicht, so weit ich das verstehe, das demokratische Vorgehen D.s in Sachen Umweltschutz als Oekoditatur bezeichnet. Ich glaub, da ist ein ziemliches Missverstaendnis entstanden!
nein, absolut nicht! Der Begriff "Ökodiktatur"redet ja etwas schlecht, ich meine, wer will schon eine Diktatur? Von "Ökodiktatur" ist es kein großer Schritt mehr zu "Linksfaschisten" und "grün-versifft" und was da so alles verwendet wird. Das ist ein Wort, das eben versucht aus der vernünftigen Erkenntnis, dass man endliche Ressourcen nicht unendlich verbrauchen kann und Konsequenzen ziehen will, etwas Schlechtes "Diktatorisches" zu machen, was die "Freiheit" einschränkt. An dem Begriff Ökodiktatur hängt man glaube ich dann irgendwie, wenn man auch sonst mit diktatorischen Fantasien spielt. So als Weltbestimmer eben, was so die Kinder denken.

Man müsste mal deutlich zu machen versuchen, das wäre die Aufgabe von Politik, dass eben die Unfreiheit kommt, wenn wir so weitermachen.
Deshalb ist es wichtig, ueber viele Aspekte zu sprechen. Oft hat man einfach nicht die Folgen seines Handelns im Blick auch einfach, weil die Info fehlt.
Ich denke, es geht hier auch darum, sich anzuschauen, wie solche Diskussionen ablaufen und warum. Dass sehr schnell fatalistische Szenarien und das wüste Spekulieren darüber den Diskurs über ein bestimmtes Thema ersetzen, ist kein Zufall, sondern korrespondiert mit den Neigungen unseres Verstandes, sich eben mit einem gewissen Katastrophen-Grusel erst hin- und dann eben fatalistisch auch wieder abzuwenden: Da kann man nichts machen, wir müssen eh alle sterben, die große Welt werden wir hier nicht ändern usw. usw. lauten die Formeln.

Kai
 
Man müsste mal deutlich zu machen versuchen, das wäre die Aufgabe von Politik, dass eben die Unfreiheit kommt, wenn wir so weitermachen.
Já, das ist sehr dringend noetig.

Findest du nicht, dass man eigentlich keine Spekulationen braucht, um das Thema aufzubauschen? Die Realitaet ist gruselig genug, fuer mich zumindest. Auch find ich nicht abwegig zu sagen/ denken, selbst wenn D. seine Klimaziele erreicht, wird es nicht genug sein, wenn nicht weltweit Veraenderungen eintreten.

Das haelt mich persoenlich aber nicht ab, z.B. Verhaltensweisen in meinem Alltag zu veraendern, um sparsamer mit den Resourcen umzugehn. Ganz im Gegenteil! Ich aendere Gewohnheiten und probiere Alternativen aus und setz die dann im Alltag dauerhaft um. Z.B. funktioniert unsere Regenwasserklospuelung já nur, wenn´s regnet. Also nutze ich im Sommer oft das Wasser vom Geschirrspuelen. Ist doch eigentlich Wahnsinn, dafuer Trinkwasser zu verbrauchen!

Dass andere eben anderen Neigungen des Verstandes nachgeben, wie du oben schreibst, ist auch voellig menschlich. So geht jeder anders mit dem Thema um. Und jeder hat momentan eben (noch) die Freiheit, nach seiner Fasson zu handeln. Entweder werden weltweit Massnahmen ergriffen, die die Freiheit Einzelner schon mal einschraenkt, um einer wichtigeren Sache, naemlich dem Erhalt unseres Lebensraums gerecht zu werden oder wir alle werden frueher oder spaeter auf die harte Tour dazu "gezwungen".

Welche Folgen wann auf die Menschheit zukommen werden, wissen já selbst die Wissenschaftler nicht. Fakt ist, dass es zu Kettenreaktionen kommen kann, die einsetzen, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht wird, wobei selbst Experten nicht genau wissen, bei welcher Temperatur das der Fall sein wuerde. So ist das Thema aufgrund seiner Beschaffenheit sowieso mit einer gewissen Portion an Spekulation verbunden.

Klimawandel: Schwindende Eisdecken, schwächelnder Golfstrom, chaotischer Jetstream Ist dieser Artikel nun Angstmache oder Information?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also mit Ökodiktatur meinte ich jetzt, daß es demnächst auf der Erde eventuell zu einer Situation kommen könnte, wo schnelle Entscheidungen gefragt sind und wo Industrie und verwöhntes Volk einfach die Klappe zu halten und zu gehorchen haben. Wo rumdiskutieren nur noch Verschwendung von wertvoller Zeit ist.
Im Kleinen hat das ja schon funktioniert. Ich erinnere mal an das Ozonloch, verursacht durch das FCKW. Was hat damals da die gobale Klimaanlagen- und Kühltechnikindustrie rumgeheult und vor Massenarbeitslosigkeit gewarnt, sollte FCKW verboten werden. Auch zig 2. und 3. Weltstaaten waren gegen ein FCKW Verbot.
Aber da das Problem des Ozonlochs so gravierend für irdisches Leben war, ist ein FCKW Verbot doch schnell gegen jede Einwände durchgesetzt worden. Vom Ozonloch redet heute keiner mehr.
Oder Fukushima und Merkels Dekret zum sofortigen Atomausstieg. Hat Frau Merkel zwar gut gemeint. Nur hätte sie das auch diktatorisch gegen jede Einwände aus Industrie und Volk durchsetzten müssen. Hat sie aber nicht und so ist die Energiewende voll vor die Wand gefahren.
Deutschland wird sein Klimaziel nicht erreichen, weil alle dazwischen reden und nichts koordiniert ist. Weil jeder sein eigenes Süppchen kocht

LG
M
Übrigens bin ich grade in Deutschland und muß mit Entsetzten mal wieder feststellen, daß D. anscheinend schon lange eine Ökodiktatur ist. In der Garage von meiner Mutter stehen 3 riesige und eine kleine Tonne. Die drei Riesigen sind für Papier(blau), Kompost,Küchenabfälle (grün) und Plastik (gelb). Die kleine Tonne ist orange und für restlichen Hausmüll. In der Küche hängt ein DIN A 4 Plakatkalender, wo draufsteht, wann welche Tonne abgeholt wird.
Und dann läuft da so ein Blockwarttyp vom Ordnungsamt rum und kontrolliert sporadisch den Inhalt jeder Tonne und wehe, meine Mutter hat da was Falsches in die falsche Tonne geschmissen. Das gibt dann direkt ein fettes Bußgeld wegen.
Nur mal, um einen Keller, Garage und Speicher zu entrümpeln, muß man in D-land eine Woche Urlaub für nehmen. Weil jeder Scheiß woandershin muß und jede Abladestation andere Öffnungszeiten hat. Farben und Öle nur Donnerstags von 9h bis 12h. Muß ich mir jetzt Donnerstag deswegen ein Tag Urlaub nehmen nur um so einen Eimer vertrockneter Farbe zu entsorgen?:mad:
Aber gleichzeitig ist Deutschland ganz vorne im Verpackungswahn. Nirgendwo sonst gibt es soviel Plastikverpackungen wie in D.
Für mich ist Deutschland voll die Ökodiktatur. Schon allein wegen all dieser blöden Scheißaufkleber, die man sich an die Windschutzscheibe kleben muß.

LG
M
 
Einer Sache muss man sich als Bewohner der industrialisierten, westlichen Staaten bewusst sein, wir verbrauchen alle mehr Ressourcen, als uns die Erde zur Verfügung stellt.

Selbst mit meiner nicht Konsum orientierten Lebensweise schaffe ich es nicht in den verschiedenen Fußabdruck Tests unter 2,3 Welten zu kommen.

ökologischer Fußabdruck

Schon der Betrieb von einem Haus mit Ölheizung in der Größe die wir bewohnen, einem PKW mit max. 7000 Jahreskilometer und ca. 2000 km Flugreise jährlich reichen aus, mehr als 2 Welten zu verbrauchen.
 
Hallo Maximus,

genau so hatte ich es verstanden, wie du im 1. Teil deines letzten Beitrags erklaerst.

Hallo Johan,
waere schoen, er wuerde mit seinen Buergern auch so umsichtig umgehen!

Hallo wpau,
Einer Sache muss man sich als Bewohner der industrialisierten, westlichen Staaten bewusst sein, wir verbrauchen alle mehr Ressourcen, als uns die Erde zur Verfügung stellt.
obwohl wir in Europa die Erde schon ueberstrapazieren, sind wir immer noch weit davon entfernt, was in manchen industrialisierten, oestlichen Staaten passiert. Ihr umweltschaedlicher Lebensstandard ist zwar erst spaeter entstanden, entwickelt sich aber um so rasanter. Ein Umdenken ist nicht zu erwarten.

Auf großem Fuß leben - Dubai

Hier ist noch ein link zum globalen Fussabdruck:

Global Footprint Network
 
Selbst mit meiner nicht Konsum orientierten Lebensweise schaffe ich es nicht in den verschiedenen Fußabdruck Tests unter 2,3 Welten zu kommen.
Mein Ergebnis:

"Hätten alle ErdenbürgerInnen Ihren Fußabdruck, bräuchten wir 3.89 Planeten, um allen den gleichen Zugriff auf Ressourcen und Energie zu ermöglichen."

:eek:

Ich habe eine relativ große Wohnung, verbrauche relativ viel Wasser, um meinen Garten zu wässern - besonders in diesem Jahr - und fahre Auto ...

Aber genau das ist das Problem ...

Kai
genau so hatte ich es verstanden, wie du im 1. Teil deines letzten Beitrags erklaerst
Aber Du siehst dann ja im zweiten Teil, was er als Ökodiktatur bezeichnet ... und da wird deutlich, dass er selbst so simple Sachen wie
Für mich ist Deutschland voll die Ökodiktatur. Schon allein wegen all dieser blöden Scheißaufkleber, die man sich an die Windschutzscheibe kleben muß.
schon als "Diktatur" beschreibt. Und das ist genau das, was ich meinte: Man verwendet diesen Begriff, um die Sache zu diskreditieren. Da muss man sich nichts vormachen.
Erst wenn auch Menschen wie Maximus Vorteile darin sehen, dass sie Müll trennen, dass das auch kontrolliert werden muss und dass eine Abgaskontrolle keine Diktatur, sondern Zukunft ist, wird das klappen. Man könnte etwa bestimmte Vorteile - niedrige Steuern, kostenlose Monatskarten für Busse und Bahnen usw. an den ökologischen Fußabdruck koppeln. Wer kein Auto hat, fährt kostenlos oder stark verbilligt Bahn und bekommt ein gewisses kostenloses Car-Sharing-Guthaben und kostenlos Leihfahrräder. Gleichzeitig wird der öffentliche Nahverkehr auch auf dem Land stark ausgebaut und nicht zurückgefahren, wie in den letzten Jahren. Das wäre sozial- und klimapolitisch sinnvoll. Freilich müsste man dann eben auch einen Plan entwickeln, die wichtige Automobilindustrie zu transformieren ...

Ist nicht einfach, aber es geht bestimmt. Man müsste es nur wollen und lenken wollen. Das ist aber eine langfristige Perspektive; der Markt der das bei uns bestimmt, denkt aber nur in kurzfristigen Quartalszahlen.

Kai
 
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