Was mich momentan ärgert ist die Tatsache, das z.B. Oberhausen wegen einer IT-Umstellung im Verwaltungsbereich nicht einmal in der Lage ist, seine Daten händisch an das RKI zu melden. Dadurch zeigt die RKI Landkreis und Städte Karte für Oberhausen einen Wert von nur 58,4 Fälle pro 100.000 Einwohner an. Dabei gehen hier in unseren Nachbarstädten die Werte munter weiter hoch und z.B. haben unsere Nachbarstädte Duisburg 272,1 und Bottrop 211,8. Werte, die auch von den Städten so angegeben werden. Der Leiter des Krisenstabes war selbst gestern nicht in der Lage der WAZ (unserer Tageszeitung) einen selbst errechneten Wert zu liefern, der auch nur annähernd das Geschehen aufzeigt.
Und dies ist ja nicht nur bei uns so, da andere Gesundheitsämter ebenso Übertragungsprobleme und Abweichungen melden. Deutsche Behörden und moderne IT-Strukturen vertragen sich anscheinend immer noch nicht.
Die RKI Meldezahlen weichen immer mehr von denen der Johns Hopkins University ab und die Zahlen liegen die letzten Tage täglich zwischen 4000 bis 5000 Fallzahlen auseinander. Vielleicht stellt das RKI besser ihre Darstellung im Netz solange ab, bis es zumindest annähernd mit den Zahlen der Johns Hopkins University wieder übereinstimmt, oder übernehmen einfach deren Werte für ihre Darstellung.
Laut der Daten Herkunft für Deutschland bezieht die Johns Hopkins University ihre Daten für Deutschland von der
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, wie bitte? Zumindest steht Oberhausen dort sogar höher als von unserem Leiter des Krisenstabes an die der WAZ gemeldeten Schätzwerte mit 123.
Zumindest sieht man, das die Fallzahlen immer noch rasant steigen. Die Überheblichkeit der deutschen Politik bei der Bewältigung der Corona Krise bereitet mir langsam Sorgen. Das dies an bisher gut funktionierender Kontaktverfolgung der Gesundheitsämter lag und zudem an Überkapazitäten von Intensivbetten in den Krankenhäusern, wird gerne vergessen. Beide Institutionen leisten bisher außerordentliches und das teilweise über ihrer personellen Kapazität hinaus. Beides wäre schon nicht mehr vorhanden, wenn die Reformpläne des Gesundheitsministerium schon ausgeführt wären. Hoffentlich ist dies eine Lehre und führt zu einem Umdenken und einer neuen Bewertung im Gesundheitssektor.
Wie es auch anders geht, sieht man in Israel und den asiatischen Ländern.
Aber weder die USA noch Europa haben von den Stärken der asiatischen Pandemiebekämpfung gelernt. In Deutschland vergleicht man sich gerne mit den anderen EU-Staaten und vergisst dabei die Dynamik dieser Pandemie. Denn innerhalb von einer Woche kann es auch hier ganz anders aussehen und verliert dadurch sehr schnell die Vorzeigerolle. Leider ist es aber typisch deutsch, sich gerne mit schwächeren zu messen und dadurch besser dazu stehen.
Müssen die Menschen in der EU erst wieder Bilder wie im Frühjahr sehen, bevor sie ihr Verhalten ändern?