Soito Wines – Novos argumentos no Dão
Auf den jungen Produzenten in unserer unmittelbaren Nachbarschaft bin ich über einen Artikel in der Revista de Vinho aufmerksam geworden. Die Weinfachzeitschrift berichtete in ihrer August-Ausgabe von zwei jungen Weingütern am Dão, denen gemein ist, dass sie der stetig steigenden Qualität des Weinbaugebiet Dão einen weiteren Sprung nach vorne verhelfen werden. Die eine war Fonte de Gonçalvinho, die andere die
Die Besitzer, Sandra und José Carlos, eigentlich sind beide von Haus aus Lehrer, haben das Weingut samt Herrenhaus 2012 übernommen. Für die Arbeit im Weinberg und die Vinifizierung konnten die beiden die renommierten Consultants Vines & Wines, namentlich Pedro Prata und Carlos Silva, gewinnen.
Die Weine von Soito Wines stammen von zwei Weinbergen mit je 6,5 ha, Quinta do Cabeço da Roda und Quinta do Soito, mit über 20 Jahre alten Weinstöcken.
Der rote Jahrgang 2013 und die Weißweine und Rosés des Jahrgang 2015 sind die ersten, die in den Markt gebracht wurden.
Das Projekt ist also so brandaktuell und vielversprechend, dass ich mir nicht verkneifen konnte einen Besuchstermin zu vereinbaren. Trotz der Vorbereitung auf die anstehende Weinlese nahm sich José ausgiebig Zeit, mir alle Hintergründe des Projekts ausgiebig zu erläutern. Der Besuch startet mit einer Besichtigung der Adega, um nach einem ausführlichen Spaziergang durch die Weinberge in einem charmanten Tasting im Herrenhaus zu enden, das die Familie bewohnt.
Die Adega, klein aber fein, vom Architekten José Perdigão (Quinta do Perdigão) entworfen, präsentiert sich ebenso stylish wie aufgeräumt. Alles ist blitzblank und wirkt perfekt durchstrukturiert. Das zweistöckige Gebäude präsentiert sich durch die weichen Terra-Töne gepaart mit elegantem Anthrazit einladend-gemütlich.
Die Verarbeitung des Leseguts folgt dem „Schwerkraftprinzip“. Anlieferung, aussortieren und entrappen ebenerdig. Die gekühlten Inox-Fermentationstanks stehen im UG. Die Steuerung der Temperatur erfolgt per App via Smartphone. Bei allem Fortschritt: Außer den Inoxtanks stehen zwei traditionelle Steintröge (Lagares) zur Verfügung, in denen die Trauben mit den Füßen gemaischt werden. Die Lagertanks haben eine optionale Kapazität von 250 TSD Liter, wovon aktuell um die 50 TSD benutzt werden.
Im Faßkeller lagern die Weine in französischen Barricas, die entweder getoastet oder sanft mit Wasserdampf geküfert wurden.
Das Eingangsportal zum Anwesen, dass auch. stilisiert, die Etiketten der Weine schmückt.
Das Winzerpaar vertraut voll und ganz auf die Qualität der einheimischen Rebsorten. Bei den roten Sorten sind dies die Touriga Nacional, Tinta Roriz, Alfrocheiro und Jaen, bei den Weißen Encruzado und Malvasia Fina.
Der Spaziergang durch den Weinberg offenbart was der Präsident der CVR Dão bereits als Folge der harten klimatischen Bedingungen für den Jahrgang 2016 angekündigt hat: Ertragsrückgänge um 20 bis 25 %. Sr. José ist trotzdem zuversichtlich, dass der heiße Sommer lediglich die Quantität schmälert, der Qualität des Leseguts jedoch keinen Abbruch tun wird.
Interessant: Für den Rosé ist ein Teil reserviert, wo die Weinstöcke jünger sind und höher stehen (anders Erziehungssystem). Diese Feinheiten erfährt man nur unmittelbar beim Winzer!
Der Weinberg der Quinta do Soito ist von Pinienwäldern umgeben und malerisch in die umgebenden Mittelgebirge eingebettet. Mitten im Weinberg stehen kleine, granitene Wirtschaftsgebäude, die perspektivisch gesehen zu Zweizimmer-Bungalows ausgebaut werden sollen, in denen Gäste übernachten können.
Der Spaziergang endete am Herrenhaus in dem die Familie Soares lebt. Dort, am pittoresken Mittelpunkt des Ensembles, bat Sr. José zur Weinprobe.
Los ging es mit einen crispy Weißwein, dem Branco 2015 (ca. 5500 Flachen wurden abgefüllt), aus Encruzado und 20 % Mavazia-Fina. Temperaturkontrollierte Fermentation. Ausgebaut unter stetigem Aufrühren der Hefe (Batonnage), partiell in „barricas de carvalho francês“ über einen Zeitraum von 5 Monaten. Die RdV vergibt 16,5 Punkte. Ich schließe mich an.
Nicht d’accord gehe ich mit der Bewertung des 2015er Rosés aus den Rebsorten Touriga Nacional, Tinta Roriz und Alfrocheiro. Zu bemängeln hatten die Tester der Weinfachzeitschrift die kräftige Farbe des Weins, die nicht jenem „Lachsrosa“ entspricht, das derzeit en vogue ist. Ferner eine gewisse „Restsüße“, die ich bei dem trockenen Rosé mit den prägnanten Kirscharomen nun so gar nicht (auch nicht im zuhause in Ruhe auf der Terasse) rausschmecken konnte ?
Als echter Knaller erwies sich der 2013er Tinto, Johannes- und Brombeeraromen in der Nase und am Gaumen. Dazu Pflaume und dezente Vanillearomen, konzentriert, vollfruchtig, samtig rund. Der Wein kostet gerade einmal 10 EUR/Flasche. Zu günstig, war meine Empfehlung an José! Wir hatten heute Gäste. Nach einem gemeinsamen Restaurantbesuch habe ich noch eine Flasche Soito Tinto 2013 entploppt. Nach einhelligen Aaahs und Ooohs habe ich „nebenbei“ gefragt: Und, was würdet ihr ausgeben? 15 EUR bildet das „statistische Mittel“ der Antworten am besten ab!
Der Cabeço da Roda ist für den Export (nach Angola) bestimmt. Schraubverschluss? Undenkbar für den einheimischen Markt. Aber der Inhalt: Sehr, sehr lecker, trotz fehlender Komplexität, bedenkt man, dass der Wein die dia-a-dia-Konsumenten ansprechen soll! Toll!
Danke an José und Sandra für die Gastfreundschaft!
Zip
Auf den jungen Produzenten in unserer unmittelbaren Nachbarschaft bin ich über einen Artikel in der Revista de Vinho aufmerksam geworden. Die Weinfachzeitschrift berichtete in ihrer August-Ausgabe von zwei jungen Weingütern am Dão, denen gemein ist, dass sie der stetig steigenden Qualität des Weinbaugebiet Dão einen weiteren Sprung nach vorne verhelfen werden. Die eine war Fonte de Gonçalvinho, die andere die
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in Tibalde (Mangualde).Die Besitzer, Sandra und José Carlos, eigentlich sind beide von Haus aus Lehrer, haben das Weingut samt Herrenhaus 2012 übernommen. Für die Arbeit im Weinberg und die Vinifizierung konnten die beiden die renommierten Consultants Vines & Wines, namentlich Pedro Prata und Carlos Silva, gewinnen.
Die Weine von Soito Wines stammen von zwei Weinbergen mit je 6,5 ha, Quinta do Cabeço da Roda und Quinta do Soito, mit über 20 Jahre alten Weinstöcken.
Der rote Jahrgang 2013 und die Weißweine und Rosés des Jahrgang 2015 sind die ersten, die in den Markt gebracht wurden.
Das Projekt ist also so brandaktuell und vielversprechend, dass ich mir nicht verkneifen konnte einen Besuchstermin zu vereinbaren. Trotz der Vorbereitung auf die anstehende Weinlese nahm sich José ausgiebig Zeit, mir alle Hintergründe des Projekts ausgiebig zu erläutern. Der Besuch startet mit einer Besichtigung der Adega, um nach einem ausführlichen Spaziergang durch die Weinberge in einem charmanten Tasting im Herrenhaus zu enden, das die Familie bewohnt.
Die Adega, klein aber fein, vom Architekten José Perdigão (Quinta do Perdigão) entworfen, präsentiert sich ebenso stylish wie aufgeräumt. Alles ist blitzblank und wirkt perfekt durchstrukturiert. Das zweistöckige Gebäude präsentiert sich durch die weichen Terra-Töne gepaart mit elegantem Anthrazit einladend-gemütlich.
Die Verarbeitung des Leseguts folgt dem „Schwerkraftprinzip“. Anlieferung, aussortieren und entrappen ebenerdig. Die gekühlten Inox-Fermentationstanks stehen im UG. Die Steuerung der Temperatur erfolgt per App via Smartphone. Bei allem Fortschritt: Außer den Inoxtanks stehen zwei traditionelle Steintröge (Lagares) zur Verfügung, in denen die Trauben mit den Füßen gemaischt werden. Die Lagertanks haben eine optionale Kapazität von 250 TSD Liter, wovon aktuell um die 50 TSD benutzt werden.
Im Faßkeller lagern die Weine in französischen Barricas, die entweder getoastet oder sanft mit Wasserdampf geküfert wurden.
Das Eingangsportal zum Anwesen, dass auch. stilisiert, die Etiketten der Weine schmückt.
Das Winzerpaar vertraut voll und ganz auf die Qualität der einheimischen Rebsorten. Bei den roten Sorten sind dies die Touriga Nacional, Tinta Roriz, Alfrocheiro und Jaen, bei den Weißen Encruzado und Malvasia Fina.
Der Spaziergang durch den Weinberg offenbart was der Präsident der CVR Dão bereits als Folge der harten klimatischen Bedingungen für den Jahrgang 2016 angekündigt hat: Ertragsrückgänge um 20 bis 25 %. Sr. José ist trotzdem zuversichtlich, dass der heiße Sommer lediglich die Quantität schmälert, der Qualität des Leseguts jedoch keinen Abbruch tun wird.
Interessant: Für den Rosé ist ein Teil reserviert, wo die Weinstöcke jünger sind und höher stehen (anders Erziehungssystem). Diese Feinheiten erfährt man nur unmittelbar beim Winzer!
Der Weinberg der Quinta do Soito ist von Pinienwäldern umgeben und malerisch in die umgebenden Mittelgebirge eingebettet. Mitten im Weinberg stehen kleine, granitene Wirtschaftsgebäude, die perspektivisch gesehen zu Zweizimmer-Bungalows ausgebaut werden sollen, in denen Gäste übernachten können.
Der Spaziergang endete am Herrenhaus in dem die Familie Soares lebt. Dort, am pittoresken Mittelpunkt des Ensembles, bat Sr. José zur Weinprobe.
Los ging es mit einen crispy Weißwein, dem Branco 2015 (ca. 5500 Flachen wurden abgefüllt), aus Encruzado und 20 % Mavazia-Fina. Temperaturkontrollierte Fermentation. Ausgebaut unter stetigem Aufrühren der Hefe (Batonnage), partiell in „barricas de carvalho francês“ über einen Zeitraum von 5 Monaten. Die RdV vergibt 16,5 Punkte. Ich schließe mich an.
Nicht d’accord gehe ich mit der Bewertung des 2015er Rosés aus den Rebsorten Touriga Nacional, Tinta Roriz und Alfrocheiro. Zu bemängeln hatten die Tester der Weinfachzeitschrift die kräftige Farbe des Weins, die nicht jenem „Lachsrosa“ entspricht, das derzeit en vogue ist. Ferner eine gewisse „Restsüße“, die ich bei dem trockenen Rosé mit den prägnanten Kirscharomen nun so gar nicht (auch nicht im zuhause in Ruhe auf der Terasse) rausschmecken konnte ?
Als echter Knaller erwies sich der 2013er Tinto, Johannes- und Brombeeraromen in der Nase und am Gaumen. Dazu Pflaume und dezente Vanillearomen, konzentriert, vollfruchtig, samtig rund. Der Wein kostet gerade einmal 10 EUR/Flasche. Zu günstig, war meine Empfehlung an José! Wir hatten heute Gäste. Nach einem gemeinsamen Restaurantbesuch habe ich noch eine Flasche Soito Tinto 2013 entploppt. Nach einhelligen Aaahs und Ooohs habe ich „nebenbei“ gefragt: Und, was würdet ihr ausgeben? 15 EUR bildet das „statistische Mittel“ der Antworten am besten ab!
Der Cabeço da Roda ist für den Export (nach Angola) bestimmt. Schraubverschluss? Undenkbar für den einheimischen Markt. Aber der Inhalt: Sehr, sehr lecker, trotz fehlender Komplexität, bedenkt man, dass der Wein die dia-a-dia-Konsumenten ansprechen soll! Toll!
Danke an José und Sandra für die Gastfreundschaft!
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