Aufklärung portugiesische Honorare für Architekten:
Zu der letzten Meldung von Sr. Dom Estêvão: Das wären 1,4 % der Bausumme, kaum zu glauben aber.... wenn es das gibt, soll es so sein; Architekten die solche Honorare anbieten, leben sicherlich nicht von dieser
Arbeit, dieser Betrag muss ja noch versteuert werden, da kommt die Einnahme für das tägliche Leben von anderen Quellen und wenn diese über viele Umwege aus den Baukosten des selben Objektes hinten herauskommt, was zwar verboten ist, aber leider von manchen Kollegen angeblich doch angewandt wird, um an irgend eine
Arbeit zu bekommen... das Ergebnis will ich gar nicht sehen; Es gibt ja auch vielleicht reiche Architekten die Projekte verschenken und nur beteiligte Ingenieure bezahlen, keine Ahnung, es gibt viele Wege nach Rom, oder besser gesagt, "Alle Wege führen nach Rom". Jeder muss das so machen wie er damit zurecht kommt, die ehrliche und legale Variante mit leistungsgerechter Bezahlung finde ich besser und die meisten Kollegen die ich kenne, handhaben das auch so. Da gibt es sehr viel Aufklärungsarbeit zu leisten, um transparenz in solche verführerische Angebote zu bringen, das ist aber nicht meine Aufgabe und bei solchen Verhandlungen, wie auf einem schlechten Jahrmarkt mache ich auch nicht mit, dafür ist mir meine Zeit zu wertvoll.
Ich habe in Lissabon im Jahr 2000 für ein Jahr studiert bevor ich den Abschluss machte, also kenne ich viele Kollegen noch aus dieser Zeit von Nord bis Süd ... auch die einheimischen Architekten rechnen mit Prozentsätzen ab; bis 2008 gab es auch eine Honorar-Richtlinie in Portugal, die bei öffentlichen Projekten immer noch verpflichtende Grundlage ist; Das Alles muss dann jeder selbst beurteilen und letztendlich entscheiden wie er, mit wem er und was er plant; Wichtig ist der Erfolg und wenn der Besitzer des neuen Gebäudes dann mit dem End-Ergebnis zufrieden ist, umso besser.
Hier noch offizielle Informationen zu portugiesischen Honoraren von der portugiesischen Architektenkammer, damit sich jeder ein neutrales Bild machen kann:
- Die Originale portugiesische Honorar-Tabelle bis 2008 von allen Portugiesen angewandt (prozentuelles Honorar abhängig von den Baukosten) von 1972 abgeändert 1974 und noch immer für öffentliche Bauten "verpflichtend":
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- Neue Empfehlungen der Architektenkammer für die leistungsgerechte Abrechnung von Bauvorhaben (nach Aufwand + Spesen):
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- Übersicht der Entwicklung der Honorare 2011 - 2013:
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Quelle: Architektenkammer Lissabon und Porto, sowie die nationale Architektenvereinigung;
Mehr Informationen dazu sind sicherlich nicht nötig. Übersetzen kann man das Meiste mit dem Google-Übersetzer, sollte man die portugiesische Sprache noch nicht so gut verstehen.
Geschichten gibt es viele in Portugal, zumindest an der
Algarve... "...da gab es einen ausländischen Anbieter von Holzhäusern, der hat nach der Jahrtausendwende billigste Holzhäuser, genehmigungsfrei auf fremden Grundstücken an gutgläubige Touristen und Einwanderer verkauft, die Termiten haben viel davon in fleissiger Feinarbeit selbst "legalisiert" oder "deaktiviert"... den Rest mit den Richtern und Anwälten und den weiteren Verlauf der Geschichte kann man sich dann selbst vorstellen..."
Genug des Guten, ich muss meine wenigen Urlaubs-Tage noch am Strand genießen.
Mit den besten Grüssen und viel Erfolg,
Christian Neuner, Arquiteto
Lagos,
Algarve