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Architekt, Bauingenieur, Statiker im Großraum Lagos gesucht

Alternativ wäre da noch Stroh/Lehmbau, wenn Du in Richtung Passivhaus denkst, die Bauweise, die von den American Planes nach Europa rübergeschwappt ist und z.B. In der Schweiz bis 3stöckig gebaut werden darf. Eine andere, ähnliche Geschichte ist der Bau mit cânhamo, geschnetzelte Hanffaser (gemischt mit einem speziellen Kalk, welcher hier in Portugal hergestellt und im EU Vergleich günstig zu haben ist), in ihren Isoliereigenschaften ähnlich dem Stroh aber bei weitem robuster. Für techn. Näheres setze Dich auf deutsch mit der Kooperative in Verbindung, auf portugiesisch über Verkauf der Schnetzel und DIY Kurse organisiert über in Sesimbra.

Kann man mit dieser Technik auch "Nachrüsten", also ein vorhandenes Haus isolieren?
 
Du meinst bestimmt dämmen
Klar würde das gehen.
Ob das beim bestehenden Gebäude sinnvoll und zweckmäßig ist, muss man jedoch im Einzelfall prüfen.
Wie immer ist die richtige Ausführung, besonders die in den Anschlüssen, sehr wichtig.
 
Kann man mit dieser Technik auch "Nachrüsten", also ein vorhandenes Haus isolieren?
Nein, das passt nicht zu Ziegelwänden mit Zementverputz und Tinta Plastica Anstrich.
Was richtig gut ist und für bestes Raumklima sorgt, sind Häuser aus Strohballen. Ökologischer gehts garnicht mehr. An der Westalgarve und im Südalentejo seit 10 Jahren schon immer öfter.
So sollte man bauen.

 
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Was gibt es denn für Techniken, um ein fertiges portugiesisches Haus nachträglich zu isolieren? Klar, erst einmal gute Fenster und Türen. Dann hat man aber immer noch das Boden-/Wand-/Decken-/Dachproblem. Ich sehe bei fast allen Häusern hier die Ziegelsteinstruktur "durchscheinen". Sieht man am Schimmel der Außenwände besonders gut und deutlich. Da kann man die besten Fenster einbauen. Das kriegt man nie warm und heizt nur die Umwelt.

Nur mal so aus Interesse und sicher interessant für andere. In guter Lage zahlt man heute in PT gleich ein paar 100K für ein Haus in portugiesischer Durchschnittsqualität. Das heißt dann frieren im Winter. Und viel Geld für Renovierung ist vielleicht nach dem Kauf auch nicht mehr übrig.

Welche bezahlbaren Optionen kennt Ihr? Geld ist ja immer ein Faktor. Vielleicht kann man ja auch nur wichtige Bereiche eines Hauses nach isolieren, und beispielsweise Küche etc. ausklammern. Klar, hängt immer alles vom konkreten Objekt ab, aber welche Techniken kommen generell infrage? Und kann man die ungefähr beziffern. z.B.: 100 bis 150 Euronen pro qm oder so ähnlich?
Nein, das passt nicht zu Ziegelwänden mit Zementverputz und Tinta Plastica Anstrich.
Was richtig gut ist und für bestes Raumklima sorgt, sind Häuser aus Strohballen. Ökologischer gehts garnicht mehr. An der Westalgarve und im Südalentejo seit 10 Jahren schon immer öfter.
So sollte man bauen.

Diese Lehm-/Strohhäuser sehen echt cool aus. Gibt es denn belastbare Richtwerte, was der Bau kostet. Bei einem mittelprächtigen bis gutem traditionellen Hausbau würde ich mal grob so 1.000,00 bis 1.5000 (ohne VAT) pro qm als Richtwert annehmen. Dabei würde ich ein knappes Drittel für den Rohbau (Erdbewegung, Fundament, Struktur, Wände, Dach) einplanen. Klar, kann man so pauschal nicht sagen. Am Steilhang sieht das ganz anders aus etc. Also 200 qm = 275K und davon ca. 80/90K für Rohbau. Ich gehe natürlich davon aus, dass man das Haus komplett bauen lässt und selbst keine Hand anlegt.

Kann man zu Lehm/Stroh auch was sagen?
 
Man sieht viel, das System "forro interior". Also von innen wird eine Metallträgerkonstruktion installiert, auf die dann Gipskartonplatten ("Pladur") geschraubt werden.
Der Zwischenraum wird mit Steinwolle (lã de rocha) gefüllt.
Was sie nicht so gut können ist das abgedichtete Einbauen von Fenstern und Außentüren. In Deutschland hat man da diese dicken Klebebänder.
Ich weiß grad nicht, wie die heißen. In Portugal habe ich die noch nicht gesehen.
Frag mich nicht nach Preisen.
Lehm und Stroh wird ziemlich belächelt. Warte 30 Jahre.
 
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@Dom Estêvão Nachträglich mit Stroh oder Hanffaser kommt wohl wie erwähnt auf den Fall an, Hanf kann wegen seiner Seite Struktur von innen und aussen angebracht werden, Strohballen von außen, dann aber eben auch mit einem erweiterten Dachüberhang. Innen bieten sich auch Korkplatten an. Warum die Fenster zuerst getauscht werden, ergibt sich mir immer noch nicht. So Fälle hatten wir doch schon; neue Fenster, an denen das Kondensat nicht niederschlägt, die Oberfläche zu warm, dafür den Schimmel auf der kalten Wand hinter der Couch oder Schrank.

Versuch es mal mit einem Kva, hab mal 2 Mitarbeiter kennengelernt, schienen mir sehr motiviert. Die Kosten sollen unter denen herkömmlicher Bauweise liegen, wohl auch geschuldet der verkürzten Bauzeit. Vllt mal einen bewohnten Strohballenbau besichtigen.
 
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Also kann man sagen? Sorry, bin ja totaler Laie.

1) Option: Dämmung mit Korkplatten. Würde sich für PT ja anbieten.
2) Option: Gipskarton + Dämmmaterial Steinwolle
@Dom Estêvão Ich habe das gar nicht richtig verstanden. Hast Du jetzt ein eigenes Haus und willst das renovieren (lassen)? Oder schaust Du Dich noch um?
Geht nicht um mein Haus, was ich baue. Interessehalber und potenzielles Ferienhaus auf dem Land.
 
Pauschal kann man keine belastbaren Zahlen/Kosten für das nachträgliche Dämmen eines Altbau nennen.
Generell würde ich immer von außen dämmen und nie von innen.
Grundsätzlich komplett und nie teilweise. Dadurch kann man es nur verschlimmbessern.
Wie man Fenster richtig einbaut, habe ich schon mal in einem thread beschrieben. Da ich aber hier mit dem handy rumdaddle, hab ich keine Lust noch mal alles zu tippen.
Grundsätzlich wie bei einem kaputten Fass vorgehen. Immer zuerst die größten Löcher flicken und zuletzt die kleinen.
Wenn man die Wärmedurchgangskoeffizienten der verschiedenen Materialien und deren Diffusionsfähigkeit bestimmt hat, dann kann man eine Strategie für die richtige Vorgehensweise festlegen.

Strohhäuser sind übrigens genial.
Nachteil ist nur die fehlende Masse,/Gewicht. Mit schweren Baumaterialien wie z.B. massiven Ziegelsteinen oder Kalksandsteinen, also ohne Hohlräume, kann man viel Energie speichern. Wärme sowie auch Kälte. Das kann dann im Sommer oder Winter entsprechend gut genutzt werden.
 
Verstanden @Solana. Macht Sinn!

Genau so entwickle ich Lösungen für meine Kunden, allerdings im Bereich Unternehmensberatung und IT. Die verständlicherweise ungeduldigen Kunden, wollen immer gleich wissen, was es ungefähr kostet und was man alles machen muss. Ich sage dann immer, lass uns erst einmal eine sorgfältige Bestandsaufnahme machen und uns dann überlegen, wo Ihr genau hin wollt. Erst dann können wir uns überlegen, was mit welchem Aufwand überhaupt realisierbar ist. Habe so schon viele Aufträge "verloren", weil die Kunden den ersten Schritt nicht bezahlen wollten und lieber nach dem Prinzip "Hoffnung" arbeiten. Viele Berater unterstützen so ein unstrukturiertes Vorgehen, kassieren Auftrag ab, legen einfach mal los, und schreiben Rechnungen ohne Ende. Oft scheitern diese Projekte am Ende oder schon früher.

So ist es wohl auch beim Bau:

1) Bestandsanalyse
2) Ziele festlegen
3) Budget festlegen
4) Ziele revidieren und priorisieren (Budget berücksichtigen)
5) Durchführung und genau im Budget bleiben

Eigentlich tickt so die Welt überall, nicht nur in der IT und im Bau :)

... Das kann dann im Sommer oder Winter entsprechend gut genutzt werden. ....
Ich denke, massereiche Wände gleichen eher das Tages-/Wochenklima als das Jahresklima aus. Auch eine fette Steinwand ist nach einer Woche 30 Grad auf 30 Grad aufgewärmt. Hat man hingegen Tagesschwankungen zwischen 20 und 30 Grad, wird sich die Innentemperatur um die 25 Grad einpendeln. In meinem aktuellen Mietblock merke ich Temperaturschwankungen schon nach ein/zwei Stunden. Im Aufgang hat man am meisten Ziegel und Beton um sich. Der hält Wärme und Kälte tatsächlich bis vielleicht ein/zwei Wochen. Also wird es plötzlich richtig warm, dann ist es im Aufgang noch ziemlich kalt. Umgekehrt ist nach einer wärmeren Periode der Aufgang auch nach einigen kalten Tagen noch relativ warm.
 
Berücksichtigen muß man auch, welches Baumaterial wo am besten verfügbar ist. KS Steine finde ich auch gut, ist was für die Ewigkeit aber gibts in Portugal nicht. Ytong muß erst von weit her herangeschafft werden und Lehmbau ist aufwendige Schwerstarbeit.
Was in P. immer mehr zum Einsatz kommt und wo einige drauf schwören, sind :

LG
M
 
Ist ein Zusammenspiel aus Masse, Dämmung und richtigem Lüften. Tagsüber oder nachts.
Hatte in Dortmund mal einen alten Bunker aus dem 2. Weltkrieg als Lager. Ist heute umgebaut zu einem Mehrfamilienhaus.
In dem war es den ganzen Winter warm vom Sommer und im Sommer dann kühl vom Winter. Passte ganz gut.
Irgendwann kommt natürlich immer der Kippunkt.
Mein eigenes Haus in Dortmund ist auch schwer gebaut und gut gedämmt.
Es ist sogar ein Aktivhaus. Es produziert mehr Energie als es braucht.
Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Schön, dass du es dir auch angewöhnt hast logisch und kundenorientiert zu arbeiten
Lehmhäuser sind absolut perfekt.
Geradezu genial
 
Hahaha, der iss jut :) Bunker :) ja, diese Masse hat sicher das ganze Jahr über eine ähnliche Temperatur. Wäre auch mal ein Thema wert. "Bunker kaufen und umbauen" :) :)
 
Da gibt's schon reichlich interessante Vorbilder. Und es werden immer mehr.

Nur der Händi- Empfang soll schlecht sein :-D.
 
Hahaha, der iss jut :) Bunker :) ja, diese Masse hat sicher das ganze Jahr über eine ähnliche Temperatur. Wäre auch mal ein Thema wert. "Bunker kaufen und umbauen" :) :)
Ich habe einen umgebaut. Einen sehr großen.
Das hat gereicht.
Mach ich bestimmt nicht nochmal.
Jede Wand mindestens 1 Meter stark.
Fenster, Türen und Rohrleitung müssen alle mit großen Sägen rausgetrennt und gebohrt werden. Eine normale Zimmertür wiegt ca. 4 Tonnen. Muss alles von innen bewegt werden. Da geht nichts mit Kran von oben.
Meine Jungs haben echt geackert. War aber auch eine prima Winterbaustell
 
Ich habe vor ein paar Jahren mal an so einem Ytonghaus mitgebaut und der Bauherr hatte die Steine aus Deutschland anliefern lassen.
Versuche mal einen Siphon für ein Waschbecken zu bekommen wo man seine Waschmaschine anschließen kann. Selbst beim Fachhändler habe ich das dort nicht bekommen. Die kannten so etwas nicht fürs Waschbecken.

Familie als Aufpasser ist immer gut, weniger Getuschel.
Genau das haben meine Eltern auch gemacht. Uns hat es nichts gebracht, aber denen. Sie haben ihre Häuser fertig gebaut und Sachen gekauft die sonst nicht möglich gewesen wären. Auch Bekannte sind damit auf die Schnauze gefallen. Besser ist man ist selber vor Ort oder lässt es sein.

Bei der Dammung ist es wichtig, dass sie richtig ausgeführt wird. Sonst schafft man sich eventuell langfristig neue Probleme im Gemäuer.
Ich wäre da vorsichtig wegen der aufsteigenden Feuchtigkeit. Alle Häuser die bei uns in der Nähe vor einigen Jahren neu gebaut worden sind haben alle Salpeter.

Eigentlich sind die Häuser die mit Hohlziegel gebaut werden und von außen weiß gestrichen sind im Sommer kühl. Das ist mir bei unserem Haus aufgefallen. Draußen schien die Sonne und es war heiß. Die Innenseite und die Außenseite der Wand waren kühl. Trotzdem war es im Haus nicht kühl sondern unangenehm war. Das liegt an den Fenstern mit der Einfachverglasung. Die Wärme kam über die Fenster ins Haus.
 
Hallo
Gegen aufsteigende Feuchtigkeit gibt es Horizontalsperren.
Die können auch nachträglich eingebracht werden. Ist allerdings meist sehr aufwändig wenn es vernünftig werden soll.
Leider wird die hier auch bei Neubauten nur selten eingebaut. Dabei ist das nun wirklich kein großer Aufwand. Wahrscheinlich kennen sie es einfach nicht.
Erschwerend kommt dazu, dass die hier gewonnen und verwendeten Zuschläge für die Baustoffe meist schon hohe Anteile an Salzen haben. Somit sind die extremen Ausblühungen fast normal. Auch bei neuen Häusern.

Thermopenverglasung ist in Portugal allerdings inzwischen auch Standard.
Leider sind die Alurahmenelemente der typischen Schiebefenster nicht besonders gut und der Einbau wird auch noch falsch ausgeführt. Dadurch kommt es zu starken Feuchtigkeitsproblemen in den Wänden in den Fensterbereichen. Auch die geringen bis gar nicht vorhandenen Dachüberstande sind nicht gerade gut für die Fassaden.
 
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