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Frage Arbeiten in Deutschland – Leben in Portugal

Golo

Amigo
Teilnehmer
Hallo, ich bin neu hier und das Modell, dass ich fahre ist etwas kompliziert… ich arbeite auf Lohnsteuerkarte immer mal wieder in Deutschland und beziehe da mein Einkommen, lebe aber mit meiner Frau, die das genauso macht und unseren beiden Kindern in Portugal, gibt es jemand der das ähnlich macht? Wer kennt eine gute Steuerberatung? Stichwort Doppelbesteuerung, soll man sich nach Portugal melden, soll man im deutschen Finanzsystem bleiben? I don’t know… (hoffentlich nicht mehr lange) ratlos,
Golo
 
Also ...
nach dem Gesetz musst du dir die Frage gar nicht stellen. Das sagt, dass du dort deine persönlichen Steuern entrichten musst, wo dein Lebensmittelpunkt ist. Dazu gibt es eine Menge Kriterien. Es ist häufig auch eine Definitionssache.

Wenn Menschen eine größere Menge Geld verdienen, spielen die Finanzverwaltungen der Staaten nicht mehr so einfach mit und legen eigene Kriterien an. Frag mal Shakira, Magarethe Schreinemakers oder diverse Fußballspieler.

Wenn du da drunter verdienst, kannst du dir natürlich überlegen, ob du dir oder anderen die Frage überhaupt stellen möchtest. Denn wer fragt, bekommt Antworten und manchmal sind die halt unpassend. Wenn du Kinder hast, die in Kindergarten, Schule oder Universität gehen, hast du eine Indikation wo dein Lebensmittelpunkt liegen "könnte".

Überleg mal, was die Arbeitgeber sagen, wenn du mit so einem Thema kommst. Das kann heikel sein. Ich hab einen Angestellten, wenn der wieder ein paar Monate zu seiner Familie fährt, sage ich immer: Das will ich gar nicht wissen.
 
Also … da gibt es ein paar Beiträge dazu… das größte Problem ist das dein Arbeitgeber hier eine Niederlassung gründet wenn du mehr als 183 in PT bist.

Da ich gerade mit dem Handy und unterwegs bin suche bitte mal selber hier .. da gibt es einiges an Beiträgen dazu.

Hans
 
Vielen Dank für die Antworten, es wird noch komplizierter, ich hab wechselnde Arbeitgeber, d.h. bestimmt 5 verschiedene übers Jahr verteilt und es ist nicht ganz Shakira, aber der Höchststeuersatz kommt auf jeden Fall zu tragen… ich habe gehört, dass, selbst wenn ich mich steuerlich nach Portugal ummelde, das deutsche Finanzamt erstmal, weil deutscher Arbeitgeber, seinen Teil haben will, und den dann erstmal sehr lange nicht raus rückt, 3-4 Jahre wurde mir gesagt… der Höchststeuersatz in Pt is 56%, wenn ich zweimal Höchststeuersatz zahlen muss brauch ich erst garnicht antreten.
Ist das denn so, dass das deutsche Finanzamt bei deutschem Arbeitgeber auf jeden Fall erstmal was haben will?
Sorry für die dummen Fragen, dafür kann ich andere Sachen ;)
 
Und die 183 Tage in Deutschland kommen, wenn meine Kinder in Portugal zur Schule gehen, für mich nicht in Frage
 
@H.Bothur Das mit der Niederlassung kommt sicher nicht in Betracht, wenn die Arbeit ausschließlich in Deutschland durchgeführt wird.

@Golo Du musst nicht zweimal den Höchststeuersatz zahlen, nur einmal. Aber da den höchsten der zwei unterschielichen Sätze.
Ich kenne die Zahlen nicht genau, kann es aber beispielhaft erklären: Du erzielst dein Einkommen in D, dort wird es mit 40% versteuert. Dein Lebensmittelpunkt und somit auch dein Steuersitz ist aber in PT, dort gilt für deine Einkommensgruppe ein Satz von z.B. 47%. Du zahlst wahrscheinlich erst einmal die 40% in D, diese Zahlung deklarierst du zusammen mit deinem Einkommen bei der Steuererklärung in PT und das Finanzamt in PT berechnet die restlichen 7%. Du versteuerst also dein Einkommen insgesamt mit dem für PT geltenden Satz, aber 40% in D und den Rest in PT. Einen vernünftigen Steuerberater solltest du auf jeden Fall engagieren. Ob sich das für dich rechnet, wirst nur du selbst wissen. ;)
 
@Golo mit den wechselnden Arbeitgebern (bist du da jedesmal wirklich fest angestellt ??) wird es k9mpliziert. Ich kann dir nur raten dir einen spezialisierten Steuerberater zu suchen. Für eine Beratung aus dem Forum wird das wohl zu kompliziert.

Wären deine AG den evtl. bereit dich als Freiberufler zu engagieren?

Gruss
Hans
 
@H.Bothur Das mit der Niederlassung kommt sicher nicht in Betracht, wenn die Arbeit ausschließlich in Deutschland durchgeführt wir
Wo und welche Arbeit durchgeführt wird, ist dafür meines Wissens nicht relevant.
Die ganzen Fristen sind für mehrere Dinge wichtig. Einerseits für den Lebensmittelpunkt (s.o. - dort sind sie eher "Anhaltspunkte"), andererseits gibt es harte Fristen bei Kranken und Sozialversicherungen. Dann bist du irgendwann in der Situation, dass du als Abhängigbeschäftigte(r) zwingend einen portugiesischen Arbeitsvertrag benötigst (.> Portugiesische Niederlassung). Von den ganzen arbeitsrechtlichen Themen (Entsende Formular etc) mal abgesehen.

Wenn du z.B. in der IT oder im Kundenservice irgendeiner Art arbeitest (hab ich gerade erst auf dem Schreibtisch gehabt) kann es Probleme mit der DSGVO geben, wenn du mit Daten arbeitest, die nicht von außerhalb Deutschlands oder in anderen Fällen außerhalb der EU verarbeitet werden dürfen, oder wenn dein Arbeitgeber explizite Standorte in der DPA mit seinen Kunden hat, bekommt dein AG ein echtes Problem mit dir.

Ich würde es niemandem erzählen, dass ich aus Portugal als AN arbeite, solange es rechtlich vertretbar ist. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.
 
@H.Bothur Das mit der Niederlassung kommt sicher nicht in Betracht, wenn die Arbeit ausschließlich in Deutschland durchgeführt wird.
Nein, dass mit der Niederlassung ist tatsächlich ein Problem, wenn der Arbeitnehmer sich nur im Portugal aufhält und von dort aus quasi "Home-Office" macht. Da hatten wir verschiedene Beiträge zu:

Die Personalabteilung haben die MA dann in die Selbsständigkeit gedrängt mit allen Konsquenzen (Kündigungsschutz, ...). Mein AG untersagt mobiles Arbeiten im Ausland vermutlich auch aus diesem Grund.
 
Zuletzt bearbeitet:
@TiS @Duisburger
Hmmm. Vielleicht hatte ich einen Filter im Kopf, aber für mich liest sich die Beschreibung der Arbeit so, als würde es sich eben nicht um mobiles Arbeiten in irgendeiner Form handeln, sondern @Golo zum jeweils kurzen Arbeitsaufenthalt nach Deutschland reisen. Weil wir genau so einen Fall im Bekanntenkreis haben (mehrmals im Jahr kurze Engangements in Deutschland auf Steuerkarte von verschiedenen Arbeitgebern), habe ich wohl angenommen, dass das für Golo auch so läuft. Und in diesem Fall kann sicher nicht erwartet werden, dass jeder Arbeitgeber eine Niederlassung gründet, weil er gelegentlich für einen Monat oder so jemanden beschäftigt, der nicht in Deutschland wohnt.
Wenn ich es falsch verstanden habe und die Arbeit mobil online von PT aus geleistet wird, ist es sicherlich sehr problematisch.
 
@TiS @Duisburger
Hmmm. Vielleicht hatte ich einen Filter im Kopf, aber für mich liest sich die Beschreibung der Arbeit so, als würde es sich eben nicht um mobiles Arbeiten in irgendeiner Form handeln, sondern @Golo zum jeweils kurzen Arbeitsaufenthalt nach Deutschland reisen. Weil wir genau so einen Fall im Bekanntenkreis haben (mehrmals im Jahr kurze Engangements in Deutschland auf Steuerkarte von verschiedenen Arbeitgebern), habe ich wohl angenommen, dass das für Golo auch so läuft. Und in diesem Fall kann sicher nicht erwartet werden, dass jeder Arbeitgeber eine Niederlassung gründet, weil er gelegentlich für einen Monat oder so jemanden beschäftigt, der nicht in Deutschland wohnt.
Wenn ich es falsch verstanden habe und die Arbeit mobil online von PT aus geleistet wird, ist es sicherlich sehr problematisch.
Grundsätzlich liest man aus den Beiträgen heraus, dass die meisten Personalabteilungen kein Interesse haben, eine Klärung herbeizuführen. Also selbst in Fällen wo es ginge, wiegelt man dann ab. In Großunternehmen oder bei Firmen die aufgrund von Grenznähe bereits Expertise haben mag das anders sein, aber es gab mehrere Kommentare in dieser Form.
 
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