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Wie kommt Portugal aus der Krise?

AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Für meine Nachbarn, Lehrerehepaar, bedeutet dies demnach 40 Stunden Mehrarbeit in den Monaten wo gearbeitet wird (ca 9).
Klingt schon heftig. Evtl. müssen sie sogar eine weitere Haushälterin einstellen.:fies:
Sollte aber machbar sein, da sie entgegen den vollmundigen Ankündigungen dieser Regierung ihre 13. und 14. Monatsgehälter behalten können.

Wenn ich es richtig verstanden habe gilt das auch für die Rentner und Sozialleistungsempfänger.:pssst:
Aber das hängt man hier nicht so sehr an die grosse Glocke.

Unabhängig davon habe ich dieser Tage gelesen, dass Portugal 260 Panzer, Modell Pandur, in Austria gekauft hat. Steyer-Puch verlagert im Gegenzug die Produktion nach Portugal.
Das ist doch wohl eine Ente ??

Und wir diskutieren hier über eine Krise ?

Den einzigen denen es hier schlecht geht sind Ausländer, die hier ihr Geld verdienen müssen.Diese haben weder eine Oma mit Rente und Gemüsegarten, noch können sie nebenbei eine Ferienwohnung vermieten.

Von meinem Freundeskreis,(aus UK., Canada ,Südafrika, Neuseeland, Ukraine, Australien, Holland, Belgien, Irland. Schweden) haben schon einige Portugal verlassen müssen.Andere werden zum Jahresende folgen. Eigentlich schade,denn wir waren eine tolle (dolle) Truppe.
Aber diese sind alle selbständig und lieben dieses Land. Aber ausser viel Arbeit und Steuer zahlen sehen sie selten den Strand.

Das grösste Problem für die meisten ist den erworbenen Grundbesitz zum vernünftigen Preis wieder los zu werden.:angst:

Die bisher gegangen sind haben alle versprochen wieder zu kommen. Ich glaube das sogar.:(

Gruss
Nassauer
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Und wir diskutieren hier über eine Krise ?

Zumindest in der Umgebung, die ich so sehe klagen alle über eine "Krise". Andererseits sehe ich am gleichbleibenden oder teilweise gar gestiegenem Konsum, daß es so schlimm nicht sein kann.
Ich höre auch wiederholt, Wasser wäre so teuer (rede publica), andererseits sammelt niemand Regenwasser - da denke ich, Wasser kann eben nicht wirklich teuer sein.
Ähnlich bei den Kosten der Elektrizitätsversorgung, entsprechend sind chinesische Energiesparlampen der Renner überhaupt, das Licht wird ständig ein- und ausgeschaltet um Strom zu sparen, was die Lampen nunmal gar nicht gern mögen. Andererseits grummeln Tiefkühltruhen mit meterweise Staub auf den Verflüssigerrippen, die Waschmaschine wäscht nur bei mindestens 80°C und der ultragroße Plasma läuft so gut wie durchgehend. Für mich bedeutet das, es interessiert einfach nicht, was das (zusätzlich) kostet.

Eigentlich schade,denn wir waren eine tolle (dolle) Truppe.
Aber diese sind alle selbständig und lieben dieses Land. Aber ausser viel Arbeit und Steuer zahlen sehen sie selten den Strand.

Das tut mir wirklich leid, ich denke, das große Problem aller Ausländer ist der fehlende lokale "way of life", die Mischung aus Bauernschläue, Bescheißen und gleichzeitigem Winseln.

Ich erinnere mich an eine kleine Konversation mit einem entfernten Bekannten (ich glaube Inhaber irgendeiner Fabrik) "die Krise ist an allem schuld, wir können ja gar nichts tun und es ist extrem schlimm....."
Er zeigte mir zeitgleich sein neues iPhone und wie toll es wäre, mobil surfen zu können. Mobil heißt bei ihm übrigens Porsche Cayenne. Seine Frau hat auch einen, wie ich hörte.

Was soll man sagen, ich denke, "a crise" ist eine Verballhornung des Wortes "Krise".
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Danke MZ !!!!!!
Wenn ich weiter geschrieben hätte wären bei mir vorgekommen:
Wasser,Tiefkühltruhe, Geländewagen, I-Phone etc. Genau die gleichen Dinge und Umstände die du aufgezählt hast.
Im Detail vielleicht noch schlimmer wie deine Beispiele.
Bin nur etwas beruhigt, das es andere gibt die auch zu solchen Beobachtungen kommen.:angst:
Das einzige was ich von der Krise sehe sind hohe Arbeitslosigkeit und schliessender Einzelhandel.Und dafür gibt es auch Erklärungen,die sich am wenigsten auf eine Krise stützen.Beispiel: Caldas braucht keine 200 Cafes,50 Schuhgeschäfte und 30 Metztger.Gut viele mussten schliessen,aber dafür gibt es jetzt 12 grosse Supermärkte zusätztlich.

Wer wirklich an der Wahrheit intressiert ist, muss nur einen Blick in den Einkaufswagen der Tugas werfen.

Schlusswort von meinem Nachbarn vor 2 Jahren:" Crise ??? Welche Crise? Ich hab nix die Crise bestellt!
Portugal,-das bist du und ich, und die andere Leut ! Scheiss auf crise".

Seither arbeitet er im Ausland.:ahh:

Gruss
Nassauer
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Beispiel: Caldas braucht keine 200 Cafes,50 Schuhgeschäfte und 30 Metztger.Gut viele mussten schliessen,aber dafür gibt es jetzt 12 grosse Spermärkte zusetztlich.

Unweit hier gibt's ein mittelgroßes "Centro Comercial", ich kann es von hier aus sehen. Der Füllungsgrad ist enorm, besonders an Wochenenden. Die vorhandenen "Freßparzellen" sind regelmäßig zu mehr als 60-70% ausgelastet, da kommen bei mir eher Gedanken auf, daß irgendeine Krise nur eine Zeitungsente ist, um an billige Kredite zu kommen.

Mit Sicherheit gibt es arme Menschen in Portugal, genauso wie es arme Menschen in jedem Land dieser Welt gibt. Mich nervt nur dieses ewige Gewinsel "somos coitados" auf einem Konsumniveau, der zum Teil unglaublich ist und so überhaupt nicht zum Leistungsvermögen der entsprechenden Personen paßt.

Deine erwähnten 200 Cafés, 50 Schuhgeschäfte und 30 Metzger kenne ich auch, alle bieten in etwa die gleichen Waren an, die Preise sind sowieso in etwa identisch, die würden zusammen nicht mal in einer Boomphase mittelfristig überleben können.

Daß viele kleine Läden schließen ist die logische Konsequenz der Präsenz der CC's.
Da drinnen ist es warm und trocken, man kann sogar als Gehbehinderte Stöckelschuhe benutzen, ohne sich die Füße zu brechen, man wird bei Regen nicht naß, überall gibt's Cafés und was zu futtern, man kann mit Multibanco bezahlen und kann kostenlos parken (der Tuga geht nicht gern zu Fuß). Heißt, trotz des hohen Preisniveaus in den CC's ziehen diese so gut wie alle Kaufkraft an, genau wie du schon sagtest.
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Ja, Loesungsvorschlaege zu geben, ist schwierig, weil die Sachlage ja so komplex ist.

Es liegt ja nicht alleine an der Regierung. Selbst eine super Regierung wuerde schwer daran beissen, das sinkende Schiff zu retten. Vor allem braucht das Zeit und in unserer modernen Welt hat man die nicht!

Die Kohle, die zur "Rettung" eingesetzt wird, bleibt ja auch nicht im Land, sondern fliesst ja umgehend wieder zurueck.

Wie ja immer mehr rauskommt, sind die Ursachen nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich. Und bis eine Gesellschaft sich veraendert dauert es Generationen. Ein politisches System kann man stuerzen oder neu waehlen. Gesellschaftliche Strukturen lassen sich nicht von heut auf morgen umgestalten!

Da kann nur die Erziehung/ Bildung langfristig beitragen. Wie schon angesprochen, waere die Einfuehrung des dualen Ausbildungssystem wichtig. Aber wer soll das umsetzen? Dazu braucht es gute, ausgebildete Fachkraefte, die Ahnung von Theorie und Praxis haben und das kostet viel Geld!

Ein Ansatz waere auch Englisch als Unterrichtssprache einzufuehren, so dass die Schueler 2-sprachig unterrichtet wuerden. In Entwicklungsprojekten gibt es immer oefter solche Lehrplaene, wo Muttersprache und Englisch gleichermassen unterrichtet werden und sie erzielen gute Erfolge damit. Die jungen Leute haben so viel mehr Moeglichkeiten. Um so wichtiger in jedem Land, das bei weitem nicht genuegend Arbeitsplaetze fuer alle bieten kann!

Ich hoffe sehr, dass sich bald eine deutliche Verbesserung fuer die Bevoelkerung abzeichnet. Es mag all die Faelle geben, von denen ihr berichtet, von Leuten, die weiterhin unachtsam ihr Geld ausgeben.

Ich kenne hauptsaechlich solche Familien, die Geld gar nicht unachtsam ausgeben koennen, weil es nur noch fuer das Notwendigste da ist!

Gruss, Manuela
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Für meine Nachbarn, Lehrerehepaar, bedeutet dies demnach 40 Stunden Mehrarbeit in den Monaten wo gearbeitet wird (ca 9). Klingt schon heftig. Evtl. müssen sie sogar eine weitere Haushälterin einstellen. Sollte aber machbar sein, da sie entgegen den vollmundigen Ankündigungen dieser Regierung ihre 13. und 14. Monatsgehälter behalten können.

uma ironia destas devia rebentar em primeiro lugar na tua própria cara, cara;-)

... ich denke, das große Problem aller Ausländer ist der fehlende lokale "way of life", die Mischung aus Bauernschläue, Bescheißen und gleichzeitigem Winseln.

hi,
naja m.e. fehlt bei den allermeisten auslaendern vor ort zunaechst ganz einfach die solide sprachkenntnis; und wenn diese auslaender dann einmal ihren mund aufmachen wird schnell klar, dass dies beileibe nicht ihr einziges manko ist;-) impertinente ignoranz/arroganz gepaart mit loecherigem halbwissen ueber land und leute ist oftmals wirklich nur mit muehe & aufwand zu ertragen- beachtung oder gar applaus gibt es dafuer von mir jedenfalls schon lange nicht mehr.

«ou saem a tempo, ou vão ser corridos à paulada»

explizit galt dieser hinweis zwar nicht den deutschen (oder anderen) 2000euro-netto-rentnern in portugal- noch nicht, das fuege ich dem heute mal lakonisch hinzu; denn blut ist auch im aermsten land europas immer noch um einiges dicker als wasser;-)

to be continued- até la
henry
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Die Kohle, die zur "Rettung" eingesetzt wird, bleibt ja auch nicht im Land, sondern fliesst ja umgehend wieder zurueck.
Nicht nur die, viel mehr auch diese für die notwendigen Importe.

Da kann nur die Erziehung/ Bildung langfristig beitragen. Wie schon angesprochen, waere die Einfuehrung des dualen Ausbildungssystem wichtig. Aber wer soll das umsetzen? Dazu braucht es gute, ausgebildete Fachkraefte, die Ahnung von Theorie und Praxis haben und das kostet viel Geld!
Du kannst als Ausländer keinem Portugiesen irgendetwas beibringen. Wenn Du einem Portugiesen etwas erklärst, was er nicht wußte, fühlt er sich als "burro" und blockt komplett ab. Nach außen wird er immer "sim, sim" und "já sei" antworten, aber es ist ihm egal, weil er seiner Meinung nach ja eh schon alles weiß. Es kann gar nicht sein, daß du als Ausländer in Portugal irgendetwas besser weißt.
Du kannst Portugiesen im Ausland etwas beibringen, das arbeiten diese dort dann genau so ab.
Sobald sie aber zurück nach Portugal kommen, siehe oben.

Das kannst du zum Beispiel sehr gut am Verhalten von Emigranten beim "Heimaturlaub" in P. beobachten.

Ein Ansatz waere auch Englisch als Unterrichtssprache einzufuehren, so dass die Schueler 2-sprachig unterrichtet wuerden. In Entwicklungsprojekten gibt es immer oefter solche Lehrplaene, wo Muttersprache und Englisch gleichermassen unterrichtet werden und sie erzielen gute Erfolge damit. Die jungen Leute haben so viel mehr Moeglichkeiten. Um so wichtiger in jedem Land, das bei weitem nicht genuegend Arbeitsplaetze fuer alle bieten kann!

Englisch höchstens als zweite Sprache, wie es ja schon existiert. Der Nationalstolz würde Englisch als Unterrichtssprache irgendwie verbieten. Die armen Kinder würden sich ja im eigenen Land wie Migranten fühlen, portugiesisch bei Tisch und bei der Oma, englisch bei allem, was mit "Profession" zu tun hat. Würde, glaube ich nicht gut gehen.
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Du kannst als Ausländer keinem Portugiesen irgendetwas beibringen. Wenn Du einem Portugiesen etwas erklärst, was er nicht wußte, fühlt er sich als "burro" und blockt komplett ab. Nach außen wird er immer "sim, sim" und "já sei" antworten, aber es ist ihm egal, weil er seiner Meinung nach ja eh schon alles weiß. Es kann gar nicht sein, daß du als Ausländer in Portugal irgendetwas besser weißt.

Man oh man so langsam könnt Ihr jetzt mal mit dem Stammtischgetue aufhören! Das wird ja echt ein bisschen unerträglich.


Wenn Du mit dieser Einstellung versuchst jemandem etwas beizubringen, dann kann ich mir gut vorstellen, dass das nicht klappen kann....
Vielleicht bedarf es dar einer subtileren Vorgehensweise als der das man ja als schlauer Ausländer immer alles besser weiß....
Ein gewisser Respekt vor dem "anders sein" gehoert auch dazu.... auch wenn man dabei vielleicht mal einen Sapo schlucken muss, aber mit der Zeit lernt man, dass die direkte Art etwas anzusprechen nicht ueberall die zielfuehrende ist...

Von meinem Freundeskreis,(aus UK., Canada ,Südafrika, Neuseeland, Ukraine, Australien, Holland, Belgien, Irland. Schweden) haben schon einige Portugal verlassen müssen.Andere werden zum Jahresende folgen. Eigentlich schade,denn wir waren eine tolle (dolle) Truppe.

Tja, mit Deinem portugiesischen Umfeld hast Du es wohl nicht so, oder? Wenn man Deine Sprüche so liest bekommt man jedenfalls diesen Eindruck. Hast Du auch portugiesische Freunde? Wie lange lebst Du denn schon hier?
Ich kann so etwas gar nicht hören, wenn man immer alle über einen Kamm scheren will.....

Iris
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Wenn Du mit dieser Einstellung versuchst jemandem etwas beizubringen, dann kann ich mir gut vorstellen, dass das nicht klappen kann....
Vielleicht bedarf es dar einer subtileren Vorgehensweise als der das man ja als schlauer Ausländer immer alles besser weiß....

Sorry, aber ich bringe niemanden was bei. Den Satz habe ich übrigens von einer Portugiesin, ist nicht auf meinem Mist gewachsen, habe ihn mir aber gut gemerkt.
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Hallo Iris,

sehr sehr herzlichen Dank für Deinen Beitrag!
Die destruktiver Art und die Besserwisserei, die in einigen der Beiträge in diesem Threat durchklingen, sind nicht nur unangemessen – weil völlig respektlos gegenüber vielen Portugiesen –, sondern werden auch bei der Beantwortung der Frage nach Verbesserungs- bzw. Lösungsmöglichkeiten nicht wirklich weiterhelfen.

Das Thema "Krise" ist – wie bereits angesprochen wurde – komplex.
Und da es sich auf mehreren Ebenen abspielt, werden Lösungen mittel- und langfristig auch nur über verschiedene Ebenen greifen können.

Wahrscheinlich sollten wir in diesem Zusammenhang sogar von unterschiedlichen Krisen ausgehen:
- die politische Krise
- die gesellschaftliche Krise
- die wirtschaftliche Krise.
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

@Michael Z.,

es waere falsch von aussen ein anderes Bildungssystem/ Ausbildungssystem aufzudraengen. Das wuerde nicht funktionieren! Gesellschaftliche Veraenderungen koennen immer nur von "innen heraus" kommen.

Dass das duale Ausbildungssystem eingefuehrt werden sollte, haben port. Uniprofessoren schon aufgebracht. Ich kenne eine Firma, eine der groessten Fabriken suedlich des Tejo, die das sogar intern umsetzt. Junge Angestellte/Arbeiter werden in der Firma eingesetzt und legen zusaetlich Theoriekurse mit Test ab.

Ich kenne Familien, die noch etwas Geld aufbringen koennen und die ihre Kinder zusaetlich 2x die Woche an eine Englisch-Schule schicken, wo Muttersprachler unterrichten. Es gibt durchaus Leute, die erkennen, dass sie es ihren Kindern fuer spaeter erleichtern koennen, wenn sie einigermassen gut Englisch sprechen! Leider ist das nicht fuer die breite Masse bezahlbar. Wuerde es in der oeffentlichen Schule eingefuehrt werden, koennten alle davon profitieren.

Warum manche nicht gerne lernen, fuehre ich auf die altmodischen Lehrmethoden zurueck, nicht darauf, dass sie bildungsresistent seien. Es gibt wenige gute, motivierende Lehrer. Meistens wird der Stoff nur vorgesetzt, der dann gelernt werden soll. Es wird viel mit Strafe/-androhung fuer Ruhe gesorgt. So lernt niemand gern!

@alexkroll,

ich stimm dir vollkommen zu. Allerdings sind alle Bereiche so miteinander verstrickt, dass sie sich schlecht trennen lassen!

Gruss, Manuela
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Tja, mit Deinem portugiesischen Umfeld hast Du es wohl nicht so, oder? Wenn man Deine Sprüche so liest bekommt man jedenfalls diesen Eindruck. Hast Du auch portugiesische Freunde? Wie lange lebst Du denn schon hier?
Ich kann so etwas gar nicht hören, wenn man immer alle über einen Kamm scheren will.....

Iris[/QUOTE]
Sorry Iris, ich lebe mitten unter Tugas,seit Jahren. Diese stellen sogar die Mehrzahl in meinem persönlichem Umfeld, aber die Menschen aus dem von mir aufgezählten Ausland haben es in Portugal im Moment wesentlich schwerer wie die Einheimischen. Zumal wenn sie ihre Brötchen hier verdienen müssen.

Viele von Ihnen kenne ich seit Jahren. Ihre Kinder sind hier geboren und denken sie sind Portugiesen.

Ausserdem wird hier niemand "über einen Kamm geschoren".Häufig tut es einfach weh die Wahrheit zur Kenntnis zu nehmen.

Gruss
Nassauer

Nachdem weitere Beiträge eingegangen sind:

Leute, das Problem ist ganz einfach !

Hier willniemand irgend etwas ernsthaft ändern.
Warum auch?
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

es waere falsch von aussen ein anderes Bildungssystem/ Ausbildungssystem aufzudraengen. Das wuerde nicht funktionieren! Gesellschaftliche Veraenderungen koennen immer nur von "innen heraus" kommen.

Jepp, da stimme ich Dir uneingeschränkt zu, möchte aber die mögliche Leidensfähigkeit dagegenhalten.

Dass das duale Ausbildungssystem eingefuehrt werden sollte, haben port. Uniprofessoren schon aufgebracht. Ich kenne eine Firma, eine der groessten Fabriken suedlich des Tejo, die das sogar intern umsetzt. Junge Angestellte/Arbeiter werden in der Firma eingesetzt und legen zusaetlich Theoriekurse mit Test ab.

Ja, von der Vorgehensweise (ist das die, die mit "A" beginnt und auch aufhört?) habe ich gehört. Wie jede betriebliche Aus-/Weiterbildung eine sehr gute Idee. Die Frage ist, dient das System nur dem eigenen Bedarf oder wird etwas über den Tellerrand hinaus gefördert?

Ich kenne Familien, die noch etwas Geld aufbringen koennen und die ihre Kinder zusaetlich 2x die Woche an eine Englisch-Schule schicken, wo Muttersprachler unterrichten. Es gibt durchaus Leute, die erkennen, dass sie es ihren Kindern fuer spaeter erleichtern koennen, wenn sie einigermassen gut Englisch sprechen! Leider ist das nicht fuer die breite Masse bezahlbar. Wuerde es in der oeffentlichen Schule eingefuehrt werden, koennten alle davon profitieren.
Hier befindet sich gefühlt hinter jedem zweiten Hauseingang eine Sprachschule, zu fast 100% wird Englisch beworben. Zu den Kosten/Erfolg kann ich nichts sagen.

Warum manche nicht gerne lernen, fuehre ich auf die altmodischen Lehrmethoden zurueck, nicht darauf, dass sie bildungsresistent seien. Es gibt wenige gute, motivierende Lehrer. Meistens wird der Stoff nur vorgesetzt, der dann gelernt werden soll. Es wird viel mit Strafe/-androhung fuer Ruhe gesorgt. So lernt niemand gern!

Ich denke, es fehlt eine grundsätzliche Motivation/Kommunikation. Ich kenne einige Professoren privat, nach deren Ansicht liegt die Schuld eher bei den Schülern bzw. deren Eltern. Schlechte Zensuren führen teilweise dazu, daß es Krieg mit den Eltern/der Familie gibt, schließlich hat sich der Lehrer darum zu kümmern, daß die Kinder was lernen.
Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen.

Die Perspektive dürfte auch eine Rolle spielen, in der nächstliegenden Firma, die vielleicht zufällig mal jemanden sucht, ist der Patrão sowas ähnliches wie der liebe Gott. Was dieser sagt zählt, Widerspruch ist nicht, also wozu braucht man irgendwelche zusätzlichen Fähigkeiten?
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Die Situation ist, zumindest hier an der Algarve ist von MicaelZ absolut zutreffend beschrieben. Genauso ist es. Was man noch erwähnen könnte, auf Großbaustellen in Schland gehts oft noch konfuser ab. Könnte jetzt den ganzen Abend drüber berichten, was ich da alles früher erlebt hab, als ich noch in D. gearbeitet hab.
Prominente Beispiele aktuell eben S21, HH Elbphila und Berliner Airport.
Sobald da so eine Politiker0 sich da reinschaltet, bricht Chaos aus. In D. wie in P.:(

Hier willniemand irgend etwas ernsthaft ändern.
Warum auch?

Da fällt mir jetzt grade auch nichts ein, was man groß ändern müßte:)

LG
M
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Wie Portugal aus der Krise kommen sollte, weiss ich auch nicht wirklich.
Ich schreib das gerade auch nur, um OT sein zu können...


Die Menschen, die ihr noch einkaufen gehen seht, sind wohl die, die noch Arbeit haben.
Hat ja auch nie jemand behauptet, dass es diese nicht gibt.

Seht ihr aber auch diejenigen, die immer mehr "unsichtbar" sind, weil sie nicht einkaufen können?
Davon gibt es immer mehr!

Nur, weil manche nur die kennen, die entweder beruflich gut abgesichert sind, oder andere nur die, die als Ausländer das Land verlassen (warum wohl nur, wenn sie es so lieben, wo die Krise doch nur in den Medien existiert...), heisst das nicht, dass es mehr Menschen als je zuvor gibt, die keine Chance auf Zukunft haben.

Es ist in meinen Augen ignorant, das nicht zu sehen, wenn man lange genug hier lebt.
Z.B. userin "europe" und auch "Manuela" scheinen einen Blick dafür zu haben (verzeiht mir, wenn ich nur zwei Namen nenne, natürlich gibt es viel mehr user hier im Forum, die ich benennen sollte, Jota z.B. uvm.!!
Menschen, die einen Blick über den "eigenen Horizont" hinaus wagen und nicht nur die sehen, die man wirklich vor Augen hat.)

Wer von euch kennt Menschen, die zugeben, kein Geld mehr für Gas zu haben und deshalb kalt duschen?
Wer von euch kennt Eltern, die für sich selbst am essen sparen, damit das Kind genug hat?
Wer von euch kennt Menschen, die von Obdachlosigkleit bedroht sind und zwar ernsthafst, nicht wie in D mit Unterkünften etc.?

Ich könnte in diesem Sinne weiter fragen und fragen... und wüsste doch, dass vor allem viele Ausländer (manche könnten wohl tausend Jahr hier leben und würden es nicht sehen...können...), dass nichts von solchen Dingen ankommt.
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Vielen Dank für Deinen Beitrag! Ehrlich!

Es ist in meinen Augen ignorant, das nicht zu sehen, wenn man lange genug hier lebt.
Z.B. userin "europe" und auch "Manuela" scheinen einen Blick dafür zu haben (verzeiht mir, wenn ich nur zwei Namen nenne, natürlich gibt es viel mehr user hier im Forum, die ich benennen sollte, Jota z.B. uvm.!!
Menschen, die einen Blick über den "eigenen Horizont" hinaus wagen und nicht nur die sehen, die man wirklich vor Augen hat.)

Gerne darfst Du mich ignorant nennen, weil ich nur noch das glaube, was ich sehe. Ich habe mir schon oft anhören dürfen, wie schwierig es ist, kein Geld, Auto kaputt - Katastrophe, PC kaputt - die Welt bricht zusammen. Ich bin ja immer hilfsbereit und versuche mein Möglichstes, das ging schon bis zu Betriebskosten für ein Schwimmbad zu kalkulieren.
Ja, und was passierte danach: Neues Auto gekauft, neuen PC gekauft, diejenigen ohne Geld waren grad im Algarve im Urlaub....
Das führt natürlich zu einer gewissen "Taubheit" meinerseits...

Wer von euch kennt Menschen, die zugeben, kein Geld mehr für Gas zu haben und deshalb kalt duschen?
Wer von euch kennt Eltern, die für sich selbst am essen sparen, damit das Kind genug hat?
Wer von euch kennt Menschen, die von Obdachlosigkleit bedroht sind und zwar ernsthafst, nicht wie in D mit Unterkünften etc.?
nein
nein
nein

Ich kenne aber auch ganz armes Rentnerehepaar, sie bekommen oft Lebensmittel mit Etikett "ajuda da união europeia, venda proibida". Die liquiden Ersparnisse derer liegen im oberen 5stelligen Bereich (nicht Escudos).

Ich könnte in diesem Sinne weiter fragen und fragen... und wüsste doch, dass vor allem viele Ausländer (manche könnten wohl tausend Jahr hier leben und würden es nicht sehen...können...), dass nichts von solchen Dingen ankommt.

Ich sag mal in meinem Fall von "nicht sehen wollen" aus o.g. Gründen.
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

Da unterschreibe ich dir jedes Wort !!

Sogar das Frieren in den Wintermonaten gehört zu dieser Sucht. Man könnte die Ursachen oft mit wenigen Handgriffen beseitigen, aber nein. Sie haben schon immer gefroren und es gehört zu ihrer Tradition. Sie leben in einem der wärmsten Länder Europas und frieren.:fies: Und in Wirklichkeit brauchen sie das.

Da keine Bereitschaft da ist irgendwas zu ändern,( z.B.Briefkasten beschriften)
sollte man sie einfach in Ruhe lassen und gemeinsames Rudelfrieren als Touristenatraktion vermarkten.:D

Ich habe dahingehend auch kein Mitleid mehr mit den Tugas und drehe dabei die Heizung etwas höher.

Gruss Nassauer

bei kalten 18 Grad

Gruppenkuscheln, wärmen sie sich gegenseitig. und den Portwein mit Tauchsieder heiss machen, Glühwein auch da

LG Claudia
 
AW: Wie kommt Portugal aus der Krise?

...
Gerne darfst Du mich ignorant nennen, weil ich nur noch das glaube, was ich sehe.
...

Michael!
Ich nenne dich nicht ignorant, warum auch?

Ich habe das Land selbst auch zuerst von der reichen Seite aus "kennen" gelernt.
Mein erstes Zusammentreffen mit der portugiesischen Familie fand unter dem Motto statt:
"Ich komm zwar jetzt zu spät (nach Porto), da ich noch ein Treffen mit dem Gesundheitsminister (in Lissabon) hatte."

Ich meine, beide Gesichter zu kennen.

Die einen sind so derart reich, alles Ärzte, meist mit eigener Klinik.
Sie schwimmen in Geld.

Auf der anderen Seite sind meine Freunde das komplette Gegenteil.

Meine Freunde leiden jeden Tag, denn sie sind arm.
Und sie leiden wirklich.

Der reiche Teil Portugals, den ich kenne, den trifft die Krise nicht.
Der bringt Sprüche wie:
"Der Alentejo hat keine Kultur, aber vllt kauf ich mir doch mal ein Haus dort."
(Der Spruch viel hier bei mir im Haus, im Alentejo...!)

Das wahre Elend findet man nicht in Supermärkten, "Feiras" oder vor der Haustür etc.

Es sind die "Unsichtbaren", die, die nicht einkaufen können, obwohl sie Familie haben, die aber auch nicht unterstützen können, weil es für sie auch nicht reicht usw. ..

Davon gibt es mittlerweile so viele, hach.

Es sind diese Menschen, die ich sehe und weswegen mein Herz oft blutet.
 
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