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Frage Studieren in Portugal

War deine Freundin schon mal in Deutschland? Hat sie nach dem Studium gute Jobaussichten? Denk mal bitte darüber nach, wo in welchem Land ihr bessere Zukunftsaussichten habt.

Ich kann ihre Ängste nachvollziehen: mein portugiesischer Freund hatte auch Angst vor dem auswandern nach Deutschland. Er sprach kein Wort Deutsch und hatte trotz Studium in Portugal keinen Job gefunden. Er war kurz davor, in Portugal bleiben zu wollen, obwohl der Flug gebucht war, aber seine Liebe zu mir war so stark, dass er sich nun doch entschieden hatte, in den Flieger einzusteigen. Eine Fernbeziehung war auch nichts für uns. Heute ist er ein glücklicher Portugiese, der seit 2 Jahren in Deutschland lebt und der mich täglich an seiner Seite hat. Er hat in Deutschland einen Job gefunden und kann sich jetzt gut auf Deutsch verständigen, zumindest einfache Gespräche. Die Sprache hatte er 3 Monate lang in einem Kurs gelernt, ansonsten im täglichen Alltag. Er hat diesen Schritt nicht bereut. In Portugal hätte er keine Zukunft gehabt...
 
@Tombo
Teleperformance war von mir auch nur als Beispiel gedacht.
Ich arbeite da nicht und hab nix mit der Firma zu tun. Mein Eindruck ist anders. Das die meisten nach wenigen Monate dort aufhören und nach Deutschland zurück gehen ist auf jeden Fall nicht richtig. Die meisten, die zurück gehen, sind gekommen, weil ihnen andere Sachen wichtiger waren. Sie wurden angelockt von " da arbeiten, wo andere Urlaub machen." Sie haben den Teil mit arbeiten anders bewertet, als der Arbeitgeber.

Egal, du hast Alternativen gefunden, deutsche Firmen, in denen du auf deutsch und englisch arbeiten könntest? Da würde mich nun wirklich interessieren, welche da Firmen du da konkret meinst
 
War deine Freundin schon mal in Deutschland? Hat sie nach dem Studium gute Jobaussichten? Denk mal bitte darüber nach, wo in welchem Land ihr bessere Zukunftsaussichten habt.
Ja, wir pendeln immer zwischen Deutschland und Portugal. Sie will definitiv nicht nach Deutschland. :)

Ich kann ihre Ängste nachvollziehen: mein portugiesischer Freund hatte auch Angst vor dem auswandern nach Deutschland. Er sprach kein Wort Deutsch und hatte trotz Studium in Portugal keinen Job gefunden. Er war kurz davor, in Portugal bleiben zu wollen, obwohl der Flug gebucht war, aber seine Liebe zu mir war so stark, dass er sich nun doch entschieden hatte, in den Flieger einzusteigen. Eine Fernbeziehung war auch nichts für uns. Heute ist er ein glücklicher Portugiese, der seit 2 Jahren in Deutschland lebt und der mich täglich an seiner Seite hat. Er hat in Deutschland einen Job gefunden und kann sich jetzt gut auf Deutsch verständigen, zumindest einfache Gespräche. Die Sprache hatte er 3 Monate lang in einem Kurs gelernt, ansonsten im täglichen Alltag. Er hat diesen Schritt nicht bereut. In Portugal hätte er keine Zukunft gehabt...
Danke, dasszeigt mir, dass es auf jedenfall möglich ist! Ja in Deutschland sind die Jobaussichten oft besser, das stimmt.

@Tombo
Teleperformance war von mir auch nur als Beispiel gedacht.
Ich arbeite da nicht und hab nix mit der Firma zu tun. Mein Eindruck ist anders. Das die meisten nach wenigen Monate dort aufhören und nach Deutschland zurück gehen ist auf jeden Fall nicht richtig. Die meisten, die zurück gehen, sind gekommen, weil ihnen andere Sachen wichtiger waren. Sie wurden angelockt von " da arbeiten, wo andere Urlaub machen." Sie haben den Teil mit arbeiten anders bewertet, als der Arbeitgeber.
Ja, ich denke auch, dass ein Job wie der bei Teleperformance gut für den Übergang ist. Ich weiß nicht wie das in Portugal ist, aber ich denke dort ist es auch so: Man hat mit einem Studium mehr Jobmöglichkeiten (und Gehaltsaussichten).
Eine Arbeit wie bei Teleperformance reicht um über die Runden zu kommen, aber großartig sparen und co kann man da nicht.

Egal, du hast Alternativen gefunden, deutsche Firmen, in denen du auf deutsch und englisch arbeiten könntest? Da würde mich nun wirklich interessieren, welche da Firmen du da konkret meinst
Ich hab auch mal Jobs angeschaut in Portugal, für die man ein abgeschlossenes wirtschaftswissenschaftliches Studium benötigt. Da gibt es auch einige Möglichkeiten bei deutschen Firmen zu arbeiten, oder bei portugiesischen Firmen, die deutschsprachige Mitarbeiter suchen.
Ich hab einfach mal hier geschaut:

oder


Das Ding ist einfach, dass das überwiegend Call-Center Tätigkeiten sind. Und das würde kein Sinn machen, das ich eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung habe und dann eine solche Tätigkeit ausübe, wofür ich diesen Abschluss gar nicht benötige.
Die Arbeit klingt oft nicht sehr abwechslungsreich und nicht allzu anspruchsvoll, ohne mich aus dem Fenster lehnen zu wollen.

Danke nochmal für alle Antworten!
 
Gut, du lässt dich hier auch ein wenig aufs Glatteis führen, es handelt sich bei den Angeboten in deinen Links vielfach um deutsche Recruiting Agenturen, die für Callcenter in Lissabon wie Teleperformance die Suche betreiben und mit der Vermittlung Geld verdienen. Meistens erkennt man die Angebote von Teleperformance an der angebotenen Wohnung, die Sprachkurse usw. Die anderen Callcenter wie Arvato, Sitel, Uniplaces oder Webhelp bieten keine Unterkunft und keine Sprachkurse.
Das nur so als Faustregel.
MitWohnung ist eigentlich immer Teleperformance, auch wenn eine anderer als Suchender erscheint. Also, aufmerksam lesen uns analysieren. Soviele deutsche Firmen mit deutschsprachigem Personal sind es gar nicht in Portugal.
Und du befindest dich immer in Konkurrenz zu gut ausgebildeten Portugiesen, die auch sehr gut deutsch können, weil sie z.B. ihr Abitur an der deutschen Schule gemacht haben und in Deutschland studiert haben. Die haben noch den Vorteil, dass sie über sehr gute und langjährige familiäre Beziehungen zu den Unternehmen verfügen.
Was du suchst, findest du ab und an z.B. bei Lidl Portugal, aber die Latte liegt richtig hoch. Da solltest du beruflich ordentlich Gas geben.
Auch Philipp Morris in Sintra hat manchmal sowas in der Ausschreibung. Meistens sind das Trainee Programme für Nachwuchsführungskräfte.
Zig Bewerber für zwei Posten und anspruchsvolles mehrtägiges Assesment Im Assesment Center.

Bist du in den beruflichen Netzwerken präsent und kann man aus deinem Profil dein Portugalinteresse erkennen? Das solltest unbedingt machen, dann finden dich Recruiter leichter.

Auf jeden Fall, viel Glück.
 
Und das würde kein Sinn machen, das ich eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung habe und dann eine solche Tätigkeit ausübe, wofür ich diesen Abschluss gar nicht benötige.
Was meinst du, wie viele gut ausgebildete und hoch qualifizierte Portugiesen in solchen Jobs arbeiten! Der durchschnittliche monatliche Nettoverdienst betrug 2016 in Portugal 846 Euro. Ich kenne Portugiesen mit Hochschulabschluss, sie sprechen mehrere Sprachen und finden keine Arbeit bzw. arbeiten ohne ihre Qualifikationen einsetzen zu können für recht wenig Geld. Die Lebenshaltungskosten in Portugal entsprechen weitgehend denen in Deutschland.


 
@Tombo du glaubst gar nicht, wie viele studierte Betriebswirtschaftler den ganzen Tag mit einem Headset auf dem Kopf in einem Großraumbüro sitzen und telefonieren.
Das heißt dann nicht Call Center sondern Account Manager Katzenfutter ( feucht). Mit so einem und mit ganz vielen anderen teilweise skurrilen Posteninhabern hatte ich letztens zu tun und die arbeiteten in bekannten Firmen wie Staples, Freßnapf, Redcoon etc. Teilweise top ausgebildet warten die dort auf die Chance, Karriere zu machen.
Einige machen das dann auch und andere werden eben Senior Account Manager Katzenfutter
( feucht) .

Call Center, das ist sicher nix für s Leben aber ein wenig " Fronterfahrung" und Vertriebserfahrung gepaart mit hoher Kundendienstorientierung würde in dem Beruf schon nicht schaden. Wenn du gut bist, kommst du auch z.B. bei Call Centern weiter. Außerdem gibt es ja in der Tat auch noch ein paar wenige deutsche Firmen, bei denen man es schon versuchen könnte und wie schon gesagt, das Trainee Programm von Lidl Portugal klingt auf jeden Fall gut.

Außerdem gibt es zwei EU Kommissionn in Lissabon, die auch sehr interessante Trainee Angebote haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aus diesem Grund würde ich mir diesen Schritt mehrmals überlegen, ob ich mir sowas zutrauen würde. Was ist, wenn die Freundin trotz Studium keinen Job findet? Auch sie soll sich mal darüber Gedanken machen...

Ich wäre sehr gerne aus Deutschland weg, aber ich kann nicht. Ich möchte nicht arbeitslos sein.
 
Aus diesem Grund würde ich mir diesen Schritt mehrmals überlegen, ob ich mir sowas zutrauen würde. Was ist, wenn die Freundin trotz Studium keinen Job findet? Auch sie soll sich mal darüber Gedanken machen...

Ich wäre sehr gerne aus Deutschland weg, aber ich kann nicht. Ich möchte nicht arbeitslos sein.
Nun steht einem mit 20 Jahren noch alles offen, man verliert praktisch nichts, sondern kann mit allem - auch mit negativen Erfahrungen - nur gewinnen -> Sprache, Lebenserfahrung, soziale (reale) Kontakte, Horizonterweiterung,.....

Aus meiner Sicht sollte man mit 20 noch offen sein für Neues und den Sprung wagen. Nur man muss eben bereit sein, auch neue Wege zu gehen, manches Mal auch Wege, die nicht so glatt sind. Mit 20 Jahren weiß man ja auch noch nicht, ob die Beziehung hält. Die Erfahrungen, die man im Ausland gemacht hat, kann einem später keiner nehmen. Ich meine halt, man sollte in diesem Alter die Ansprüche noch nicht so hoch schrauben, sondern sich diesen schrittweise nähern und Lebenserfahrung sammeln.
 
Sicher... aber wie viele junge Menschen in Portugal haben keinen Job? Es ist schwer, ohne entsprechende Berufserfahrungen aus der Arbeitslosigkeit rauszukommen. Deshalb soll der TO auch über entsprechende Ersparnisse verfügen, um in Notfällen einen Rückflug nach Deutschland finanzieren zu können.
 
Sicher... aber wie viele junge Menschen in Portugal haben keinen Job? Es ist schwer, ohne entsprechende Berufserfahrungen aus der Arbeitslosigkeit rauszukommen. Deshalb soll der TO auch über entsprechende Ersparnisse verfügen, um in Notfällen einen Rückflug nach Deutschland finanzieren zu können.
bunny, wo er dann die Erfahrungen nutzt, in Deutschland oder in Portugal oder in irgendeinem anderen Land, das wird sich irgendwann zeigen. Ich meinte damit ja nur, dass man als junger Mensch viele Optionen hat. Damit meinte ich nicht, dass daraus gleich ein festes Arbeitsverhältnis entstehen muss. Ich habe junge Menschen unterrichtet, die nach dem Abi erstmal ein oder zwei Jahre durch die Welt gezogen sind und sich unterwegs ihren Lebensunterhalt durch die verschiedensten Tätigkeiten verdient haben. Das hat sich übrigens in jeder Bewerbung super gemacht (in D), zeigt bzw. sagt über den Menschen nämlich so einiges aus: Selbstständigkeit, Risikobereitschaft, Souveränität, Lebenserfahrung, Mut, Horizonterweiterung,... Ist natürlich nicht jedermanns Sache, aber später im Leben wird es immer schwieriger sein, solche Erfahrungen zu machen.
 
Ja Sibylle, ich stimme dir doch auch zu. Gleich nach dem Abi eine Orientierungsphase ist doch auch in Ordnung. Doch irgendwann wird es halt Ernst und dann zählt Zielstrebigkeit eben auch.
Mich würde übrigens interessieren, wie du zu der Beurteilung " hat sich in jeder Bewerbung super gemacht" kommst?
Wo und wofür bewirbt man sich denn in der Situation, also nach dem Abi und dem Auslandserfahrungsjahr? Uni? Ausbildungsplatz? Oder um "einen guten Job"?
Das sind in meinen Augen etwas andere Bedingungen als die, die Tombo hier schildert.
Deshalb mein Ratschlag in diesem Fall, keine Umwege mehr zu machen.
 
Hallo,

danke für die rege Diskussion.
Ich finde auch man sollte Risiken eingehen in dem Alter, man hat nichts zu verlieren.
Aber ich möchte mich meinem Ziel schrittweise nähern. Daher habe ich mich jetzt erstmal entschieden, nach meiner Ausbildung in Deutschland zu studieren.
Ich lerne portugiesisch und nach meiner Ausbildung, die ich verkürzen möchte, hätte ich an eine 2-3 wöchige Sprachreise nach Portugal gedacht.
Ist bestimmt eine einmalige Erfahrung; man lernt die Srache, aber eben auch Leute, Kultur und Städte kennen. Und im Lebenslauf macht sich sowas sicher sehr gut, vielleicht etwas besser sogar als Work & Travel, da hier der Fokus auf dem Lernen der Sprache liegt.
Während meiner Semesterferien hab ich gedacht, kann ich ja ein Praktikum in Portugal machen, da spreche ich dann schon etwas besseres portugiesisch. Ich könnte für eine Zeit bei einem Unternehmen, welches auf englisch, portugiesisch oder gar deutsch operiert, arbeiten.
Somit vereine ich meine Karriere mit meiner Beziehung und der Auslandserfahrung in Portugal.
Da ich mich sehr ausgiebig informiert habe, weiß ich auch, dass sehr gute Master Programme in Portugal angeboten werden. Nach meinem Bachelor könnte ich also meinen Master in Portugal machen, dieser wird oftmals sogar auf englisch angeboten.
Somit hätte ich einen noch längeren Portugal Aufenthalt als vielleicht bei dem Praktikum. Mein portugiesisch wäre das bestimmt auf einem ziemlich guten Level und ich könnte mich danach auf dem Arbeitsmarkt erkunden. Sollte ich mich dann gegen Portugal entscheiden und/oder meine Beziehung würde scheitern, kann ich ja immer noch nach Deutschland zurück.
In der Tasche hätte ich dann einige einzigartige Portugalerfahrungen.

Aber so viel dazu, das Leben ändert sich schnell, aber ich finde es sehr gut, wenn man sein Ziel schon früh anfokussiert. Planung bei einer Aktion wie dem auswandern ist denke ich immens wichtig, bevor man zu schnell rüber geht und enttäuscht zurück kommt und es womöglich nie wieder versucht.

Meine Freundin kann sich übrigens gar nicht vorstellen hier zu leben, sie kommt nicht so recht mit der Kultur und dem Wetter klar, ihr ist auch um die besseren Verhältnisse (was Einkommen etc) eingeht bewusst, bevorzugt aber Portugal aus "Heimat" Gründen.

Ich danke allen für diese vielen Tipps, es tut sehr gut viele Informationen von Deutsch-Portugiesen zu erhalten, oder Leuten, die dort leben.

Liebe Grüße, Peace und boa viagem! :):hurra.gif:

Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt doch nach nem Plan.

Mit den Praktikas in Portugal habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht, das wird nicht einfach werden. Hier könnte es sein, dass man nur mit persönlichen Kontakten weiter kommt, ansonsten wird das nix.

Ich empfehle dir dringend, bereits jetzt deinen Lebenslauf in ein Euro Format zu bringen, wenn du keine Idee hast, orientier dich am Europass Lebenslauf. Der sollte, wenn er fertig ist, in eine englische Version übertragen werden und immer auf dem letzten Stand sein.
Wenn du in Portugal einen Job/ Praktikum suchst, ist das immer das erste , was gefragt wird. Hast du einen CV?
Teilweise gehen die Bewerber auch direkt in die Firmen und geben ihren CV ab. Bewerbungsmappen mit Anschreiben und Zeugniskopien sind eher selten.

Wenn der fertig ist, erstelle dir ein Profil in den Berufsnetzwerken, wenn du keine Idee hast, nimm Xing und Linkedin.
Xing, weil die dabei sind, zu expandieren und sich auch in Portugal niederlassen wollen und Linkedin ist in Portugal sehr beliebt. Auf Linkedin findest du übrigens auch fast alle Jobs, die in deinen obigen Links auftauchen. Ich würde die Profile in englischer Sprache erstellen.

Zur weiteren Unterstützung wäre auch ein Profil im Expat Netzwerk "Internations" ganz hilfreich. Internations gehört seit einiger Zeit zu Xing und gibt einen schönen regionalen Überblick z.B. über die Mitglieder in Lissabon und da tummeln sich viele HR Mitarbeiter von verschiedenen Call Centern und anderen Firmen.
Hier werden auch regelmäßige Treffen organisiert. Der Nutzen hängt allerdings ein wenig von der Organisation vor Ort ab, wie aktiv die so sind. Lissabon ist da ganz gut aufgestellt, andere kenne ich nicht so genau.

Wenn die Profile fertig sind, beginnt das Networking. Such herum und versuch dir ein Netzwerk zu bauen. Das geht nicht von selbst, du musst da schon aktiv werden und dich anbieten. Und du solltest in den Profilen klar herausarbeiten, dass es dich nach Portugal zieht und was du dort vor hast. (Studium oder Job aber auch Praktikas etc.)

Viel Erfolg.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo nochmal.

Ich komme gerade frisch aus Portugal und habe mit meiner Freundin ausführlich über alles gesprochen.
Uns ist beiden bewusst, dass das so keine Zukunft mehr hat....am Ende lagen wir uns heulend in den Armen...

Nun:
Ich habe eine weitere Möglichkeit gefunden, die mir vorher so nicht bewusst war:
Was ist denn mit einem Fernstudium? Kosten: circa 300 € monatlich.
Größter Vorteil: Man kann von überall studieren, nicht mal für die Prüfungen muss man nach Deutschland.
In einem Goethe-Institut (Porto und Lisboa) kann man diese ablegen.
Der Nachteil: Man hat keine richtigen Vorlesungen und Austausch mit anderen Studenten, das alles geschieht online.
Ich hab ein Jobangebot von Time Frame Portugal gefunden in Matosinhos, wo ich vor ein paar Tagen noch war (Was ein traumhafter Ort und dieses Meer...)
Nun müsste ich meine monatlichen Kosten des Studiums und Wohnung abgedecken können. Essen und co kommt natürlich auch noch hinzu.
Das Gehalt wird wahrscheinlich nicht allzu hoch sein, da es sich um eine ähnliche Tätigkeit wie bei Teleperformance handelt, wobei mir diese Firma um einiges seriöser erscheint.

Das würde aber eine große Chance darstellen....ich hätte einen Job auf deutsch und könnte gleichzeitig studieren. Klappt das alles nicht, kann ich ja immernoch nach Deutschland kommen, ohne dass ich das Studium dafür abbrechen muss.
Dann kann ich einfach hier weiterstudieren.

Mein größtes Problem ist einfach, dass ich Angst habe so richtig "auf die Schnauze zu fallen", um es auf gut deutsch zu sagen. Hier würde ich mindestens doppelt so viel verdienen und hätte gleichzeitig die besten Arbeitsbedingungen.
In Portugal wäre die Situation dann komplett anders, und ich müsste schauen wie ich über die Runden kommen kann.
Für die Beginn könnte ich erstmal bei meiner Freundin wohnen..aber ich möchte auf eigenen Beinen stehen.

Erst heute morgen habe ich eine Youtube Video gesehen über eine deutsch-portugiesische Bloggerin, die nun wieder nach Deutschland ziehen möchte, weil die Bedingungen hier besser sind. Das hat mir zu bedenken gegeben, wenn ich dann nach Portugal ziehen möchte...


Naja ich frage einfach mal in die Runde; vielleicht hat ja jemand einen Rat.

Ich danke schonmal im Voraus!

Verzweifelte (aber freundliche:)) Grüße,

Tom
Hier das Jobangebot:

Der Vorteil hier ist natürlich auch, dass ich in der Nähe meiner Freundin leben und arbeiten möchte.
Und Lissabon (Teleperformance) ist ziemlich weit weg von Aveiro/Ovar.
 
Ich weiß jetzt nicht, wie Du darauf kommst, das Porto in der Nähe von Aveiro/Ovar ist.
Ich fahre die Strecke öfter, wenn ich zum Flughafen muss.
Von Ovar aus ist das je nach Uhrzeit 1-1,5h über Landstrasse.
Autobahn kostet etwa 5 Euro einfach.
Plus Auto und Sprit.
Da muss der Job aber schon was einbringen.
Frag bei Bosch in Aveiro mal an. Vielleicht haben die da was.

Ansonsten, was heißt denn "auf die Schnauze fallen" bei Dir?
Viele Portuguiesen wollen woanders hin, genauso wie viele Deutsche woanders leben wollen.
Man will immer das, was man nicht hat.

Mehr Geld, bessere Arbeit, keine Freundin und weniger Lebensqualität. Das wäre Deutschland.
Wesentlich mehr Lebensqualität, Freundin aber weniger Geld in Portugal.

Da hier ja doch eine Menge Menschen wohnen, kann es doch so schlimm nicht sein.
Ich frage mich zwar auch immer, wie die das alles bezahlen, aber es geht irgendwie.

Wenn Du Familie hast in Deutschland, frag doch die, ob die dich im Notfall unterstützen würden, wieder heim zu kommen.
So hast Du immer den Heimflug sicher.
Dann kannst Du nach der Ausbildung ja einfach mal ins kalte Wasser springen und testen.

Und sei Dir bewusst, machst Du das nicht, wirst Du immer denken, hätte ich doch damals.
Und denke über deine Beziehung nach. Ist sie der besondere Mensch in deinem Leben?
Wenn ja, sowas wirft man nicht weg.
Sonst wirst Du das auch immer bereuen.
Denke aber wirklich darüber nach, nicht nur mit rosa Brille und anderen Körperteilen.
Man merkt einfach, wenn der Mensch der richtige ist. Ich habe das auch erst bei der dritten Frau erkannt.

Achja, ich kenne einige hier, die sind geblieben bei ihrer portugiesischen Ehefrau.
Sprache etc. kommt später.
 
Kann Ozzy nur zustimmen. Meine Geschichte mit meinem Portugiesen habe ich bereits hier kurz geschildert. Ich bin fest überzeugt, dass deine Freundin auch in Deutschland besser aufgehoben ist. Sie hat halt nur Angst, was natürlich nachvollziehbar ist. Hatte mein Freund auch am Anfang. Jetzt nicht mehr. Aufgrund seiner Registrierung bei der portugiesischen Botschaft in Berlin ist er nicht mehr in Portugal angemeldet. Er hat in Deutschland richtig Fuß gefasst und es nicht bereut. Deine Freundin hat auch die Möglichkeit, jederzeit nach Portugal zurückzukehren. Die Sprache schafft sie auch, auch wenn es nicht so schnell geht, weil Deutsch eine schwere Sprache ist. Sie soll ihre Vorurteile lassen bzw. einfach nichts unversucht lassen und zwar für eine bessere Zukunft!
 
Was ich noch sagen möchte:

Wichtig ist, dass du deine Freundin, sollte sie sich doch für Deutschland entscheiden, viel unterstützen musst, insbesondere am Anfang. Dann klappt es auch, dass sie in Deutschland richtig Fuß fassen kann.

Mein Freund hätte ohne meine Hilfe es hier in Deutschland nicht geschafft. Durch meine Hilfe hat er einen ordentlichen Job in Portugiesisch als Arbeitssprache gefunden, was aufgrund mangelnder deutscher Sprachkenntnisse nicht einfach war, und die deutsche Sprache so gelernt, dass er sich in einfachen Gesprächen verständigen kann. Ich habe ihm sehr viel Kraft und Mut gegeben.

Ab nächste Woche ist er endlich wieder in einem Deutschkurs nach einer langen Pause... Ich kämpfe gerade, dass er in den Einzelunterricht kommt, weil ich überzeugt bin, dass er schneller und effektiver lernen kann, wenn er den Lehrer für sich alleine hat. Ist alles eine finanzielle Frage. Seine Firma bezahlt momentan nur den Gruppenunterricht. Der Antrag auf Einzelunterricht läuft noch...
 
Danke, für deine lieben Tipps.
Sie will definitiv nichit nach Deutschland und für mich ist das beste hier zu bleiben.
Ich spreche weder die Sprache noch kann ich dort "Karriere" machen.
Momentan denke ich leider, dass man, auch wenn es extrem hart ist, getrennte Wege geht.
Und wer weiß, was die Zukunft bringt?
 
Das tut mir sehr leid. Das ist ziemlich hart. Am Anfang wollte zuerst ich nach Portugal, weil ich meinen Freund so sehr vermisst hatte und er mich auch, aber dann hatte er sich doch entschieden, nach Deutschland zu kommen, weil er wusste, dass wir beide in Deutschland besser aufgehoben sind. War eine kluge Entscheidung damals... Vielleicht können wir beide später auf Home Office umsteigen, dann ist es egal, wo wir arbeiten.
 
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