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News Schwerer Standseilbahnunfall in Lissabon

Anscheinend gibt es seit längerem schon Beschwerden über die Sicherheit der Bahn. Warum wurde da nicht eingegriffen? Gibt es nicht so etwas wie den TÜV in Portugal der technische Anlagen regelmäßig überwacht?


Grüsse

Jürgen
 
Bergbahnen ( wie jene in Heidelberg zum Schloss ) haben eigentlich ein System, wonach bei zu hoher Geschwindigkeit Bremsbacken automatisch wegen der Fliehkraft der Räder sofort an die Schienen greifen und so die Bahn zum stehen bringen. Also z. Bsp. wenn das Zugseil reisst.

Was da in Lissabon passiert ist, dürfte in D kaum möglich sein.
 
Jede Seilbahn hat Notfall-Bremsen, sicher auch die in Lissabon. Nehme eher an, daß ein Mitarbeiter sie stillgelegt hat, weil zu oft Störungen passierten. Die Ermittlungen werden zeigen, ob so eine kriminelle Handlung vorliegt.
 
Die Bergbahn zum Heidelberger Schloss ist schon ziemlich steil. Danach muss man umsteigen um die noch steilere Bergbahn zum Königsstuhl zu nehmen. Vor längerer Zeit ist das Zugseil mal gerissen. Die automatischen Bremsbacken haben sofort reagiert. Die Bahn kam zum Stillstand und somit ist nichts weiter passiert. Die Fahrgäste mussten dann zu Fuss wieder zurück gehen.

Warum die Bahn in Lissabon nicht zum sofortigen Stillstand kam wegen solcher Sicherungssysteme muss eine Untersuchung klären.
 
Die einzige gute Nachricht ist, dass der Vater des 3 jährigen deutschen Kindes entgegen erster Pressemeldungen am Leben ist, aber auf der Intensivstation in einem anderen Krankenhaus als die Mutter.
 
Die einzige gute Nachricht ist, dass der Vater des 3 jährigen deutschen Kindes entgegen erster Pressemeldungen am Leben ist, aber auf der Intensivstation in einem anderen Krankenhaus als die Mutter.
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Jede Seilbahn hat Notfall-Bremsen, sicher auch die in Lissabon. Nehme eher an, daß ein Mitarbeiter sie stillgelegt hat, weil zu oft Störungen passierten. Die Ermittlungen werden zeigen, ob so eine kriminelle Handlung vorliegt.

Wenn das Zugseil reißt, oder die Verbindung zwischen Bahn und Zugseil bricht, sind alle Bremsen, die im Maschinenraum auf das Seil wirken, wirkungslos. Dann bleibt nur noch die Notbremsung über die Räder. Da die Reibung zwischen Stahlrädern und Stahlschienen sehr gering ist, ist eine wirksame Notbremsung kaum möglich, sobald die Bahn einmal Fahrt aufgenommen und eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hat. Insbesondere bei dem Gefälle, welches die Strecke aufweist. Wenn die Räder ins Rutschen geraten, gibt es dann in dem Fall, praktisch keine Chance mehr, den Wagen auf der verbleibenden Strecke noch zum Stehen zu bringen. Der Reibungskoeffizient von Stahl auf Stahl liegt dann selbst im trockenen Zustand nur etwa bei 0,1 – das ist extrem wenig. Straßenbahnen und Züge haben deshalb Sandbehälter, die bei einer starken Bremsung automatisch Sand vor die Räder streuen, um die Reibung zu erhöhen. Solche Einrichtungen sind bei Standseilbahnen allerdings unüblich.
Eine zusätzliche Sicherheitsebene wären sogenannte Zangenbremsen, die wie eine Klammer direkt auf die Schiene drücken. Über ein solches System verfügte die Ascensor da Glória offenbar nicht.
Ich vermute, dass wir in den kommenden Wochen und Monaten noch viele Details über die Bremssysteme dieser Bahn erfahren werden.

Mrs. Chap hatte mich gerade darauf hingewiesen, dass aktuell im Spiegel ein Artikel erschienen ist, der sagt, es ist unwahrscheinlich, dass ein gerissenes Zugseil die Ursache für das Unglück ist. Die Argumentaion ist, dass die Zugseile so dimensioniert sind, dass sie eine hohe Sicherheit bieten. Auch das Augenmerk bei Routinekontrollen auf eben dieses Zugseil ist entsprechend hoch. Der Artikel stellt die Theorie auf, dass die Bahn erst entgleist ist und das Zugseil dann in Folge beschädigt wurde und gerissen ist, weil es für solche Belastungen nicht konstruiert ist. Auch das wäre natürlich eine Möglichkeit. Auch dann würde kein Notbremssystem mehr funktionieren.
Der Artikel ist hinter einer Paywall, deshalb spare ich mir das Verlinken.

Schönes WE euch allen
Chap
 
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