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Schneewittchen probt den Aufstand - und es blieb nicht nur beim Proben!

schneewittchen

Apaixonado
Teilnehmer
Stammgast
So, schon lange wollte ich Euch mal an den Geschehnissen der letzten Wochen teilhaben lassen und an dem ganzen Ärger, der mich fortlaufend beschäftigt. Nun habe ich es endlich geschafft, das alles zu „Papier“ zu bringen. Vielleicht interessieren meine Geschichten aus dem täglichen Leben ja den ein oder anderen.

Wie einige sicher schon herausgelesen haben, haben wir bei uns im Wohnhaus sehr grossen Ärger mit den Bauschäden (noch in der Garantie) sowie in der Wohnung als auch in den „partes comuns“ und auch mit dem Condominio-Verwalter. Unser Haus ist wieder mal ein gutes Beispiel von dem Szenario, was sich hier immer wiede abspielt; immer nur das allerbilligste Material und die billigsten Arbeitskräfte nehmen and dann husch-husch Pfusch-Pfusch und trotzdem kräftig kassieren. Gerade jetzt, wo das Energiezertifikat auch hier Pflicht geworden ist, werden wir noch mehr darunter zu leiden haben, da beispielsweise mit der angeblichen Wärmeisolierung sehr sparsam umgegangen wurde.

Nachdem unsere Einschreiben an den Bauherrn, mit der Aufforderung unsere nicht gerade wenigen Mängel in der Wohnung zu beheben, unbeachtet blieben, habe ich unsere Beschwerde im März (nur unsere Wohnung betreffend) gegen den Bauherrn beim Verbraucherschutz (DECO) eingereicht und inzwischen schon ca. die Hälfte der 62 anderen Anwohner angespitzt, das gleiche zu tun.

Mein Mann fand es erst sinnlos, mir die Mühe zu machen, mit den Leuten zu reden, aber ich denke, inzwischen ist er schon ganz froh, dass ich die Initiative ergriffen habe und für unsere Rechte aktiv kämpfe. Die Reaktionen schienen positiv zu sein (nur eben die Initiative ergreifen will/kann keiner von den Leuten).

Wenn Ihr wüsstet, was ich in den letzten Wochen schon zu sehen bekommen habe! Da sind unsere vielen Probleme in der Wohnung noch ein Klacks dagegen! Auf dem Dach (Terrasse) sind riesige (ca. 5mm breite) Risse!!!
In den Wohnungen haben viele Leute Wasser, was aus den Wänden kommt (Farbe platzt ab, Salpeter), auch an Stellen wo man keine Wasserleitung vermutet. Risse haben eigentlich alle, auch im 1. Stock, eine Wohnung hat eine (überspitzt ausgedrückt) „runde“ Wand – sowas hab ich in meinem Leben noch nicht gesehen!!!, im Bad – das sieht man mit blossem Auge, und die haben dort fast kein Regal anbringen können.
Rost am Balkon, Fliesen, die sich ablösen und reissen haben auch alle.

Eine Familie hat vor Tagen erst die Energieinspektion machen lassen und sie werden Klasse C bekommen, das dachte ich mir auch (ist hier eigentlich „normal“), aber sie waren natürlich enttäuscht, da die Wohnung ja mit so vielen tollen Sachen angepriesen wurde (Isolierung, Doppelfenster).

Der 2. und wichtigste Punkt, den ich bei meiner Klingelaktion angesprochen habe, war die Jareshauptversammlung, die kurz darauf (Ende März) stattfinden sollte.
Viele Leute sind die letzten Male schon gar nicht mehr erschienen, aber nachdem ich sie wachgerüttelt habe, da es ja um ihr Geld geht, was hier „gefressen“ wird, haben eigentlich alle gesagt, dass sie diesmal kommen werden. Eigentlich waren alle sehr unzufrieden mit der Verwaltungsfirma – sei es im Hinblick auf die Reinigung, der langen Reaktionszeiten, wenn man etwas reklamiert, das Affentheater, dass ständig die Schlösser und auch der Rest der Eingangstüren kaputt sind und der Tatsache, dass der Verwalter uns seit Jahren verspricht, Mängel vom Bauherrn beseitigen zu lassen, und diese dann uns in Rechnung stellt. Da gab es jetzt auch wieder mehrere sehr fragliche Posten, wie z.B. die Abflussgitter in der Garage, die nie da waren (also ein Unterlassen des Bauherrn), genau wie die Sprechanlage, was auch ein Garantiefall war.

Ebenfalls habe ich erfahren, was ich zuvor nicht wusste, dass die Firma verpflichtet ist, jedem Eigentümer am Jahresanfang eine Erklärung auszustellen über den Anteiligen Wert den wir als Hausgemeinschaft mit der Miete der „Hausmeisterwohnung“ eingenommen haben, denn jeder Einzelne ist verpflichtet, das beim Finanzamt zu deklarieren. Also da können wir ebenfalls noch richtigen grossen Ärger mit dem Finanzamt bekommen! Ohne das überhaupt gewusst zu haben.
Von manchen Nachbarn habe ich auch ein paar nette Geschichten gehört, die entweder ihn oder die geldgierige Familie des Inhabers der Verwaltungsfirma kennen oder durch Bekannte wissen, dass er bereits andernorts dabei erwischt wurde, gefälschte Rechnungen den Leuten untergejubelt zu haben, damit er sich noch mehr in die Tasche stecken kann, und wie ordinär und unhöflich der Mann ist, ist auch allen aufgefallen.

Wegen den angeblichen Versicherungsschäden, von denen ich an andere Stelle schon einmal geschrieben hatte, herrschte ein derart grosses Durcheinander, so dass viele Leute gar nicht wussten, dass es zwei identische Wasserschäden in beiden (symmetrischen) Haushälften gegeben hat. Die ganze Sache ist sehr sehr komisch gelaufen, die Informationen wurden nicht vom Verwalter zeitnah gegeben und mein netter Nachbar (der Bauingenieur), ist sich sicher, dass der „Sachverständige“ es für einfacher befunden hat, die „Schäden“ (die sich ja jederzeit wiederholen können, aufgrund der defizienten Verarbeitung) mal eben der Versicherung auf’s Auge zu drücken, statt dem Bauherrn hinterherzulaufen. Leider ist es schon einige Zeit her und die meisten Versicherungen haben bereits gezahlt, so dass der Rest sich auch fügen musste, auch wenn es keineswegs gerechtfertigt war.

Einige Leute sprachen sehr gut von der Firma, die unsere Nachbarhäuser verwaltet und von denen habe ich mir dann ein Angebot besorgt. Und dann natürlich noch von einer anderen (von der ich aber keinen besonders guten Eindruck hatte – sehr aufdringlich, wollte das Angebot der anderen sehen, was ich natürlich nicht erlaubt habe), damit wir doch etwas mehr Auswahl haben. Diese Kopien habe ich dann wieder unter die Leute gebracht und gehofft, sie würden uns unterstützen, den „alten Sack“ endlich aus dem Amt zu heben.

Mein Mann und unser Nachbar sagten unaufhörlich (Resultat von vielen schmerzlichen Erfahrungen), dass die Portugiesen erst die grosse Klappe haben und dann, wenn es drauf ankommt den Schwanz einziehen und sogar den anderen das Wort im Munde herumdrehen – dessen war ich mir auch bewusst, aber ich hoffte, dass wenigstens ein Teil der Leute eine Ausnahme wäre), da konnten sie sich mal unter Beweis stellen, wenn sie schon keine Eigeninitiative haben

Dann kam es zur Jahreshauptversammlung: Es kamen viel mehr Leute als normal. Es gab natürlich viel Stunk und es zeigte sich immer mehr, wie verlogen der Administrador doch ist.
Es kam noch heraus, dass wir seit Jahren für mehr Reinigungen pro Woche zahlten, als wir hatten und auf die Frage, wieso er uns nie die Erklärungen den Mieteinnahmen ausgestellt hat, kam „Weil manche Leute mir das übel nehmen“. Ich machte ihm klar, dass natürlich genau das Gegenteil nun der Fall war. Da war er dann ruhig, auch in der Akte fand sich der nette Dialog auch nicht wieder.

Am Ende beim Verlesen der Akte fiel uns dann auf, dass er sich einfach selbst wiedergewählt hatte und die Tatsache so ganz schnell vorgelesen hat (so nach dem Motto „hoffentlich merken sie nichts“). Da haben wir protestiert und abgestimmt, obwohl er das total lächerlich fand (obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist, was den Ablauf dieser Meetings angeht, und ja auch auf seiner Tagesordnung stand). Ich war trotz allem etwas geschockt, dass es doch so ca. 5 Leute gab, die doch für ihn gestimmt haben, aber das Ergebnis war doch recht eindeutig.

Mir kam da echt schon die Galle hoch bei dem Meeting, wie der Verwalter nur eine Lüge nach der anderen erzählt hat und dann mit mir diskutieren wollte, dass er die Gesetzeslage besser kennt als ich (sollte er eigentlich, tut er aber nicht bzw er lügt). Ich hoffe, nun wird es ruhiger, und alle zusammen haben wir auch ne bessere Chance, im Fall dass es notwendig wird, den Bauherrn vor Gericht zu bringen, weil die Kosten dann aufgeteilt werden.

Später kam ich auch mit einer Nachbarin ins Gespräch, die für den ehemaligen Verwalter gestimmt hatte. Da sie mit am meisten über ihn gemeckert hatte, fragte ich nach, warum sie das getan hatte. Sie rechtfertigte dies damit, dass sie ihn persönlich kenne und ihm öfters auf Arbeit begegne und Angst vor Represalien hatte. Und auch das finde ich total schade, dass die Leute nicht Persönliches und Geschäftliches trennen können. Wo kämen wir denn hin, wenn alle so denken würden? Genau das ist eines der grössten Probleme in Portugal, die man oft sieht, die Leute sind unzufrieden, meckern hinter vorgehaltener Hand, aber keiner traut sich, etwas zu sagen, wenn es darauf ankommt.
In unserem Fall hätte das geheissen, dass der Verwalter mit seinem abusiven Verhalten noch jahrelang weiter gewütet hätte, auch wenn ihn eigentlich keiner hier haben wollte. Wenn man einer Meinung ist, sollte man doch auch dafür einstehen.

Die Leute wollten aber nicht sofort für eine neue Firma abstimmen, obwohl alle schon die Angebote hatten, sondern haben sich dafür ausgesprochen, eine neue Versammlung für den nächsten Abend einzuberufen, wo wir die Firmen einluden, um sich selbst vorzustellen. Der ein oder andere wollte nun auf die Schnelle auch noch versuchen, das ein oder andere Angebot einzuholen – und ich musste „meine“ Firmen nun auch auf die Schnelle informieren und Hinweise auf das neue Meeting drucken, die wir im Haus aushingen und in die Briefkästen steckten.

Am kommenden Tag zum Meeting kamen sogar noch ein paar mehr als am Vortag, ich denke, die sind auch irgendwo etwas erschrocken, als sie den Hinweis von uns im Haus gelesen haben – obwohl die Anwesenheit am Vortag ja wichtiger gewesen wäre.... Dann kamen ausser „meinen“ beiden Firmen noch eine und eine andere Nachbarin hatte noch ein Angebot besorgt. Dann wurde einstimmig die Firma gewählt, die ich eh schon favorisiert hatte (und viele andere auch), besser hätte es nicht laufen können.

Es war auch ein schönes Gefühl, dass meine Bemühungen geschätzt wurden und man sich nun in der Nachbarschaft kennt.

Am kommenden Tag traf mich der Schlag. Unser neuer Administrator hatte den Alten kontaktiert und der hat ihm jegliche Kooperation verweigert. Er behauptete, die Versammlung wäre ungültig gewesen (wohl weil er sich nicht selbst wählen konnte) und er würde die Tage eine neue mit uns einberufen. Mir kam das K****n.
Andererseits ist er gar nicht mehr befugt überhaupt irgendwelche Versammlungen einzuberufen, und unsere hatte Gültigkeit – klar tut es weh, das einzusehen. Dann hat der Typ halt noch 2 Interessen. Erstens will er wahrscheinlich noch ein paar Sachen in den Abrechnungen „verstecken“ und braucht dafür Zeit und ausserdem wird er dem Bauherrn versprochen haben, dafür zu sorgen, dass bis Ablauf der Garantie nichts passiert, was er ja nicht halten könnte, wenn wir jetzt wechseln.
Zudem hat er in den letzten Wochen jeden 2. Tag ein Haus verloren.... das sagt ja schon viel. Eine Einladung kam bis jetzt nicht, ich denke mal, es ist nur Bluff. Am WE hatte ich nochmal Unterschriften gesammelt, von Leuten, die nicht zum Meeting waren und unseren neuen Verwaltern übergeben, die eine Kopie des Ganzen nochmal per Fax und Einschreiben an den Verbrecher geschickt hatten.

Fortsetzung der Neverending story folgt.....
 
Danke für deinen Bericht!
Halt die Ohren steiff und lass dich nicht unter kriegen.

Gute Nerven wünsch ich dir!

LG
Sivi
 
Danke. Und ganz nebenbei hab ich es geschafft, die Nr. 10.000 zu sein ;D

Der ehemalige Verwalter zeigte immer mehr sein wahres Gesicht. Und davon, dass zufriedene Kunden immer noch die beste Werbung sind, hat er auch noch nie etwas gehört.

Die Mieter in unserer Hausmeisterwohnung zahlen auch mehr Miete als wir gesagt bekommen, aber sind schon richtig getrimmt worden, uns die entsprechende Auskunft zu geben.... 287 Euro Miete, für eine neue, komplett ausgestattete Wohnung. Während die gleiche Wohnung in den identischen Nachbarhäusern für 350 – 400 Euro im Monat vermietet werden. Als einige Nachbarn sich einmal über die derart niedrige Miete gewundert haben, sagte der Verwalter ihnen nur, er wüsste über die aktuellen Mietwerte besser Bescheid als wir! Nachweisen können wir es ja leider nicht.

Ich könnte den Typen in die Luft jagen. Unser Ex-Verwalter ist echt der Teufel in Person, unsympathisch schon vom Auftreten her, dann seine Machenschaften und Lügen und nun das Spielchen. Ich habe Angst, dass er jetzt zu viel Zeit hat, um seine Spuren zu verwischen. Ich wünsche mir sehnlichst, dass er seine Strafe abbekommt. Und es tut mir echt leid, dass ich mich nicht schon ein Jahr früher darum gekümmert habe, dann hätten wir noch mehr Spielraum – denn es fehlen nun nur noch 1 oder 2 Monate, bis die Garantie der Gemeinschaftlichen Zonen abläuft (je nachdem, wann der erste seine „Escritura“ gemacht hat). Aber lieber jetzt als nie.

Letzte Woche hörte ich dann von der neuen Firma, dass der Sack erstaunlicherweise auf das Fax reagiert hatte (hatte sicher auch einen Einfluss, dass 52% des Hauses unterschrieben hatten) und angeblich wollte er am vergangenen Montag Übergabe machen. Dazu wollten die Neuen mich und unseren netten Nachbarn als Stellvertreter für das Haus mitnehmen – mein Nachbar ist echt schlagfertig und kennt sich auch mit Formalitäten und Gesetzesdingen verdammt gut aus. Wie schon vermutet, hat es natürlich nicht geklappt.

Das hat dem alten Sack gar nicht gepasst, dass wir dabeiwaren (denn so konnte er seine Lügen den anderen nicht einfach so ohne Widerspruch auftischen) und er hat es ganz schnell gemacht, er wäre angeblich sehr beschäftigt und hätte keine Zeit für uns und die Unterlagen wollte er auch nicht rausgeben. Hab ihn dann mal gefragt, warum er dann eigentlich den Termin vereinbart hat – an sein Fax konnte er sich urplötzlich nicht mehr erinnern – naja, kein Kommentar. Wär ja auch mal was neues gewesen...

So, nun kommt noch meine subjektive, vielleicht etwas unsachliche Meinung: Ich hab mir den Typen mal näher angeschaut (bzw müssen). Dass er nicht grad hübsch ist, wusste ich, aber er hat auch schwarze Haare unter und neben den Augen (damit meine ich nicht die Wimpern!), also ungefähr da, wo andere Augenringe haben!!! Mein Gott, der Typ ist nicht nur einer, sondern sieht auch aus wie ein Wüstling.

Nun will er erst Übergabe machen, wenn wir die Abrechnung vom letzten Jahr akzeptieren, die er natürlich noch korrigieren muss. „Keine Ahnung“, warum er das in den vergangenen 2 Wochen, die er zum Zeitpunkt schon hatte, nicht schon gemacht hat.

Also wieder fast 2 Wochen verloren (mindestens), die gesetzlich für die Frist notwendig sind, um eine neue Versammlung einzuberufen. Und selbst dann, weiss ich nicht, ob er die Sachen rausrückt. Nun haben wir Ende kommender Woche schon wieder eine Versammlung, mit der neuen Firma, um das zu regeln. Ich habe aber jede Menge Befürchtungen - entweder, dass er die falschen Abrechnungen nicht korrigiert (da er ja noch Zeit braucht) oder selbst wenn sie korrigiert sind und wir sie akzeptieren wieder eine andere Ausrede parat hat, nur um keine Übergabe zu machen. Ich werde immer misstrauischer.
Und wie gesagt, wenn die Garantie sogar schon im Mai ausläuft, dann hat er es ja fast geschafft und darauf legt er es 100% an.

Als wir am Montag bei ihm waren, hatte ich ebenfalls verstanden, dass er der neuen Firma am Nachmittag noch den Schlüssel für unser Haus aushändigen würde (wobei ich mich damals schon gefragt hatte, was er 2 Wochen nachdem er abgewählt wurde, überhaupt noch mit unserem Schlüssel wollte). Doch das ist noch immer nicht geschehen und die Reinigungskräfte und Instandhalter müssen nach wie vor jedes Mal überall klingeln, in der Hoffnung, dass grad jemand zu Haus ist. Ich finde es einfach eine bodenlose Frechheit!

Ich bin mir sicher, dass diese Firma nur neue Häuser übernimmt (weil, wie auch in unserem Fall, der Verkäufer extra die Leute versucht hat zu beeinflussen, indem er diese fragwürdige Firma empfohlen hat - und zudem zum Zeitpunkt der Wahl noch ein Grossteil der Wohnungen im Besitz des Bauherrn waren, der dann mit all seiner Kraft für die Firma gestimmt hat) denn keiner, der bereits Erfahrungen mit Verwaltungsfirmen hatte, würde sich diese Firma freiwillig ins Haus holen. Und dazu kommt, dass dieser Firmeninhaber aus einer ziemlich wohlhabenden und "wichtigen" Familie hier kommt, was auch seine connections und die Angst der Leute vor ihm erklärt.

Nun müssen wir noch ein paar Tage abwarten und sobald wir die Unterlagen haben, ihm mal einen Steuerprüfer auf den Hals schicken. Und wir werden die neue Firma auffordern, eine "Providência Cautelar" einzuleiten, falls er nach dem Meeting noch immer keine Unterlagen rausrückt, was ich befürchte.

Ich halte Euch auf dem Laufenden...

Aber das sind so die Sachen, die ich täglich hier erlebe - und das seit 9 Jahren. Diese Geschichte ist nur ein kleines Beispiel, das ganz frisch in meinem Kopf ist, weil wir noch mittendrin stecken. Wenn ich mal ein wenig in meinem Kopf krame, kommen hunderte von ähnlich-ärgerlichen Geschichten, die sich hier zugetragen haben, zum vorschein, bei denen man den Kürzeren ziehen musste, weil die Justiz in Portugal einfach nicht funktioniert. Diese immer wiederkehrenden selbst erlebten Geschichten haben dafür gesorgt, dass ich mir aufgrund meiner Erfahrungen meine fundierte Meinung über Land und Leute gebildet habe, die nicht jeder gern hört.
 
Wir hatten ziemlich ähnliche Erfahrungen mit unserer Condomínio-Verwaltung gemacht, der wir allerdings schon nach zwei Jahren Herumgemurkse den Laufpaß gegeben haben, um die finanziellen Schäden in Grenzen zu halten. (Auch bei uns wurden u.a. Haus- und Garagenreinigungen in Rechnung gestellt, die nie stattgefunden hatten.) Wir - insgesamt 18 Parteien - haben dann die Verwaltung selbst übernommen und dadurch nicht unerhebliche Einsparungen erzielt. Wir sind gewissermaßen noch mit einem blauen Auge davongekommen.

Wenn's aber nach mir gegangen wäre, hätten wir die (mittlerweile in Konkurs gegangene) Firma noch verklagt. Denn von den monatlichen Condomínio-Beiträgen sollten jeweils zehn Prozent einbehalten und am Ende des Jahres als Rücklage angespart werden. Im ersten Jahr geschah dies auch (an das Geld kamen die Halunken dann nicht mehr ran), im zweiten leider nicht - da behielten die Ganoven das Geld gleich für sich. Alles in allem haben die uns da, schätze ich mal, um rund 2.500 Euro gebracht. Meine drei portugiesischen Nachbarn, die unsere erste eigene Verwaltung stellten, sahen es bedauerlicherweise so, daß eine Klage uns nichts gebracht hätte und haben deshalb nichts in diese Richtung unternommen. Da ich selbst, direkt nach unserem Umzug von Brasilien hierher, unser (ebenfalls pleitegegangenes) portugiesisches Umzugsunternehmen erfolgreich verklagt hatte, hätte ich auch hier einen Prozess durchgezogen. Dann hätten wir wahrscheinlich auch wieder drei Jahre auf unser Geld warten und erst einmal rund 600 Euro in Anwaltskosten investieren müssen, aber unter'm Strich hätte es sich gelohnt.

Also, Schneewittchen, Ohren steifhalten, harte Bandagen anlegen und die Geschichte in aller Konsequenz durchziehen. Diese Abzocker sollte man nicht so davonkommen lassen.
 
Das sehe ich genauso. Hoffentlich ziehen die anderen mit, bei einer Klage. Auch wenn ich weiss, wie hoffnungslos, teuer und kompliziert das Rechtssystem hier ist, bin ich auch in dem Fall zuversichtlicher, weil die Kosten aufgeteilt dann doch nicht mehr so hoch sind, wie in vergangenen Fällen bei mir allein, wo ich aus Kostengründen auf Klagen verzichten musste.
Es ist halt ein sehr grosses Haus, wo auch die knappe Hälfte der Eigentümer nicht hier wohnt, und es (ohne die Kontaktdaten zu haben) unmöglich wäre, z.B. selbst eine ausserordentliche Versammlung einzuberufen, um ihn z.B. vorher abzuwählen.

Aber ich bedauere es zutiefst, nicht schon ein paar Jahre vorher etwas gegen ihn unternommen zu haben, aber da war es wohl auch noch nicht soo offensichtlich, was er da betreibt und vielleicht hätte ich nicht ganz so viele Leute davon überzeugen können. Denn von selbst hätte niemand hier die Initiative ergriffen (das haben einige der Leute auch selbst zugegeben und sich etwas dabei geschämt - naja, für irgendwas müssen die komischen "Estrangeiros" ja gut sein) und der furchtbare Verwalter, den keiner mag, wäre noch in 10 Jahren hier und würde alle weiter ausnehmen!

Ich vestehe es wirklich nicht, warum die Leute nicht einmal, wenn es an ihr eigenes Geld geht, für ihr Recht kämpfen und sich wehren! Man könnte fast denken, sie mögen es, bestohlen und hintergangen zu werden. (Dran gewöhnt sind sie auf alle Fälle im Gegensatz zu mir, weil das hier leider Gang und Gäbe ist, aber deshalb würde ich das nie akzeptieren, und genau deswegen habe ich immer wieder Ärger in Portugal und fühle mich absolut unwohl, weil ich diese Dinge weder für normal halte, noch hinnehme.)
Aber man muss wohl Portugiese sein, um das zu verstehen.

Der Spass hört dann nur auf, wenn er durch seine Kontakte z.B. mit einem Richter befreundet wäre, der dann z.B. ganz mysteriös die Unterlagen verschwinden liesse und es dadurch nie zu einem Prozess käme. Erlebt haben wir das bereits im Bekanntenkreis und das ist ein echtes Sch****-Gefühl der Hilflosigkeit und Ausgeliefertseins, wenn die einzige Obrigkeit, die einem helfen könnte, "gekauft" ist und einem vielleicht noch Ärger macht. Deshalb spreche ich gern von einer Mafia, da die dicken Fische nicht umsonst ihre Kontakte haben, die einem unangenehmen Menschen dann diverse Probleme bereiten können. Das ist leider das Portugal, das ich kennengelernt habe.

Wo wir schon bei Gerichtsverfahren sind: Den Bauherrn werden wir auch noch vor Gericht bringen, falls wir es noch rechtzeitig schaffen, was die "Partes Comuns" betrifft.
Als ich mich vor ein paar Wochen beim Tribunal Arbitrário über die Möglichkeiten informiert hatte (damals ging es um einen Prozess, nur für unsere Wohneinheit), bekam ich gleich gesagt, dass 99% aller Erbauer, wenn so eine Beschwerde an sie herangetragen wird einfach gar nicht reagieren und einige lachend sagen "Na dann gehen sie mal vor Gericht!" (schon mit dem Hintergedanken, dass eine Privatperson sich das finanziell, zeitlich und auch nervlich oft nicht leisten kann und weil die Gesamtkosten den Streitwert einfach nicht rechtfertigen), andere sagen dann noch spöttisch "Bis das Verfahren abgeschlossen ist, liege ich eh unter der Erde und Sie bekommen nichts!". Und direkt vor das Schiedsgericht kann man nur gehen, wenn beide Parteien zustimmen, was in solch einem Fall natürlich nicht passiert, weil der Bauherr dann natürlich ganz schlechte Karten hätte und sich nicht selbst ins Fleisch schneiden will.

Zu der Tatsache, dass die Bauherren keinerlei Interesse haben, ihren Pfusch gemäss der gesetzlichen Verpflichtung zu korrigieren und natürlich auch die ganzen Vorteile auf ihrer Seite haben, weil eine Klage so beschwerlich ist, kommt dann noch hinzu, dass die Gesetze wirklich voll auf ihrer Seite sind.

Wenn man als Geschädigter nämlich per Einschreiben auf Mängel aufmerksam macht, und der Bauherr sich nicht rührt (warum sollte er auch?), hat man ab dem Moment des Briefes nur 12 Monate (bis vor einem Jahr waren es nur 6 Monate), um ein Gerichtsverfahren einzuleiten. Ich finde es traurig genug, wenn diese Leute ihre Pflichten ignorieren, aber dass man als sowieso schon Leidtragender dann noch so ausgebootet wird, ist nicht normal. Und für jemanden, der arbeitet und sicher jede Menge anderer Sorgen im Leben hat, ist es auch nicht grad einfach, da genau die Fristen zu überwachen, um sich nicht ins eigene Fleisch zu schneiden. Es besteht wirklich kein Schutz für den "kleinen Mann" von Seiten des Staates.

Leichtes OT: Habt Ihr schon vom neuen Arbeitsrecht in Portugal gehört? Auch sehr toll.
 
Habe alles Brav gelesen, obwohl es mich nicht persönlich"betrifft",bzw. ich nicht in solch einer Situation bin und apartment Eigentümer .
Aber es ist schon gut und wichtig,das du solche Erlebnisse hier so ausführlich schilders und sich alle die einen Kopf darüber machen können, und ewentuell doch noch darüber nachdenken,ob sie hier ein solches Arpartment und / oder Townhaus ,die in den letzten Jahren wie Pilze ( zumindest an der Algarve ) aus den Boden geschossen sind kaufen wollen.
Ich habe etlich von innen gesehen u. oft mit den Kopf geschüttelt,mich gefragt,wieso die Aufteilungen der Schlafzimmer und Bäder immer noch so groteskt klein sind ,Duschen und Badewannen die eingebaut wurden für Zwerge ,Zusatz Einbauten,die Augenscheinlich vom wirklichen hingucken ablenken sollten,wie die Geral Staubsauger Stecker oder Soundboxen Geral in jedem Zimmer ...usw. usw. Natürlich gibt es nun ein neues Gesetzt wo nach alle ( wirlich alle ) eingebauten Materiallen im annex des Cardenetas stehen sollten ,von Materiall der Küchen Möbel bis hin zum Material d der Türrahmen, Fliesen,Fenster,Wandfarbe ,elektrische Einbauten usw. usw.

Mir scheint es ,dass man als Käufer in dem Falle nur dann eine Garantie bekommt über wirkliche Fakten ,wenn man einen unabhängien Architeken beauftragt das gesammte Gebäude ernsthaft unter die Lupe zu nehmen bevor man einen Kaufvertrag abschliesst ( was sicher nicht billig ist )Bauherren und Imobilienmarkler werden einen "Teufel" tun und dem potentiellen Käufer in die Richtung nicht unterstützen ( oder eher noch täuschen und durch sogenannte "Kunas Connections" dafür Sorgen das eher falsche ,bzw. verklärte Berichte dann ausgestellt werden .

Was Dein Frust bezügl. der port Mentalität ,ihre Standhaftigkeit auch aufzustehen und eine Beschwerde wirklich konsequent durch zu ziehen betrifft , kann ich sehr gut verstehen und habe Deinen Frust diesbezügl. auch immer verstanden.

Wenn man drinne steckt in solch einer Sache ,kann ich auch nur sagen : Halte durch und ziehe es durch !!

Was mir noch einfällt zu den anderen Wohnungseigentümern,die du nicht erreichen kannst ,weil sie weit weg wohnen:
Kannst du da nicht auf der Camera erfragen ob du einen Grundbuchauszug bekommst ??
Man kann doch dardurch Eigentümer und Nachbarn immer erfragen ....soweit ich weiss geht das ..( hab das auch schon gemacht)
Wer weiss vielleicht stellt sich dabei auch herraus, das die angeblichen Eigentümer auch nochmal nur eine" Firma "ist die Schwarzgeld angelegt hat ...und gar keine wirklichen privaten Eigentümmer zum jetzigen Zeitpunkt jetzt exzistieren ??

Es ist beängstigend wenn "du" wirklich abends dann mal für dich im stillen Kämmerlein alles als Film vor dir ablaufen lässt und dich fragst ,ob du dann nicht doch auch mal in Gefähr geräts ...ich will wirklich keine Beispiele anfügen ..aber es kommt ja nicht von ungefähr ,wie man so schon sagt,das so vile dieser Leute einfach keine Corage haben und die Angst siegt .

Die Revolution und Befreiung wurde April 1975 getätigt .Wenn ich mal davon ausgehe ,das es seiner Zeit Menschen gab, die das nicht gut hiesen und ungefähr 20 Jahre alt waren ,dann sind das die ,die Heute genau in dem Alter sind ,wo noch viel,viel Macht und Einfluss ausgeübt werden kann .....Also da muss man sich nix vormachen .Genau genommen ,ist es dann ja noch nicht mal eine "Generation her " ..und wenn man nach Deutschland blickt,dann gab es 20 Jahre nach dem das N....regim vorüber war auch immer noch sehr,sehr viele schlimmer Geschichten,die seinerzeit aufgedeckt wurden...
Die Frage an dich Schneewittchen ist nur ,ob du dir das persönlich antun willst deinen Tag und Dein Leben damit zu verbringen diese Umstände hier zu ändern ? Vielleicht ist deshalb maches mal der eine oder andere Müde dir immer zu zu stimmen ....
Wie Du selbst sagst,die Leute haben ihren Alltag und einfach nicht die Kraft um auf die Barikaden zu gehen ..obwohl jeder weiss ,das es solche Leute wie dich immer geben MUSS ...und vielleicht sind es auch immer wieder mal Leute die diesen Weg einige Zeit gehen ..aber auf dauer hält das keiner aus ...denke ich mal ....

Apropo neues Arbeitsgesetzt ???? Was gibt es da neues ??? ???
 
Der 25. April war aber 1974 (klugscheiss... ;)).

Kurioserweise greift die Aussage, die ich ab und an von Ausländern höre, dass die junge Generation jetzt schon etwas anders ist (im positiven Sinne) in der Praxis leider nicht, denn es waren leider die Jungen, die gekniffen haben. Das steckt einfach ganz tief in der Erziehung/Kultur oder was-weiss-ich drin.
Eine bekannte Lehrerin sagte mir auch, dass grad die Jungen (für die ja bei so Sachen gekämpft wird) keinen Bock haben auf die Demos, oder sich dabei vielleicht auch noch in die erste Reihe stellen würden. Das muss alles die "ältere" Generation erledigen, wenn sie es denn tun.

Mein netter portugiesischer Nachbar hat dazu (wie immer) auch eine gute Erklärung. Er sagt, dass die Portugiesen so hilflos sind, weil der Bildungsstand allgemein sehr niedrig ist und die Menschen nicht wissen, wie sie es anpacken sollen und es nicht gewohnt sind, mal Meinungen/Rat von anderen (Ländern) zu hören/lesen, nicht zuletzt, weil da auch noch eine gehörige Portion Stolz dabei ist. Nach seiner Meinung ist die einzige Möglichkeit für einen Portugiesen, seinen Horizont zu erweitern, viel zu lesen und sich anzuschauen, wie die Dinge im Ausland laufen. Und da hat er Recht. Nicht umsonst haben die Portugiesen, die lange in einem anderen Land gelebt haben eine komplett andere Mentalität als die "normalen" Portugiesen und kommen auch meist nicht mit denen klar. (Unsere neue Verwalterin kommt übrigens aus Südafrika.)
Und dann hat er Julius Cäsar zitiert: "existe algures na Hibéria, um povo que não se governa, nem se deixa governar!"

Nein, ich will und kann mir das nicht auf Dauer antun (bin auch auf dem besten Weg, mich langsam daraus zu befreien) und kann auch nur jedem davon abraten, sich in eine solche Situationen zu bringen (was in Portugal unvermeidbar ist).

Ich weiss ebenso, dass keiner das Land oder die Leute ändern kann - nur; selbst wenn ich vor diesen Problemen, die mich direkt betreffen, versuchen würde, zu flüchten (meinetwegen ins Ausland), würden die mich weiterverfolgen (und auch noch neue Probleme hinzukommen), da man so oder so zahlen muss und es noch schlimmer ist, wenn man nicht vor Ort ist. Also Weglaufen ist in dem Fall keine Option.
Und da ich mich partout nicht mehr wie eine Weihnachtsgans ausnehmen lasse, habe ich die Wahl, mich entweder wie die anderen willenlos mit offenen Armen hinzustellen und zu sagen "Bedient Euch nach Herzenslust" oder um mein schwer verdientes Geld und mein Recht zu kämpfen! Wie würdest Du Dich entscheiden, wenn es Dich persönlich beträfe?

Ich weiss nicht, ob das neue Arbeitsrecht vielleicht sogar ein eigenes Thema verdient? Ich habe mich noch nicht so sehr drüber belesen, muss ich gestehen, aber in der Syndikatszeitschrift ist da wieder in ganz aufgebrachter Weise allgemein davon geschrieben, besonders vom lay-off und mein Mann hat mich da auch mit ein paar Fakten bombardiert.

Also, die Regierung hat so einige Änderungen zu Ungunsten der Arbeitnehmer beschlossen, sehr zum Ärger der Syndikate. U.a. wurde die Probezeit ja auf 6 Monate erhöht, und die Arbeitgeber haben jetzt noch eine Möglichkeit ihre Angestellten loszuwerden, ohne Abfindungen zahlen zu müssen, durch das sogenannte lay-off oder "Suspensão do contrato de trabalho".

Bei letzterem, kann die Firma den Arbeitsvertrag "unterbrechen", maximal für 6 Monate (wobei aber trotzdem die Betriebszugehörigkeit weiterzählt), und evtl die Arbeitszeiten (-tage) reduzieren oder die Leute in Schulungen stecken. Dabei bekommt man 66% seines Gehalts, nur dass dieses dann zum Grossteil von der Segurança Social getragen wird und nur ein sehr geringer Prozentsatz der 66% vom Arbeitgeber -dieser variiert auch je nach Alter des Arbeitnehmers - und im Fall von Schulungen muss der Arbeitgeber auch noch weniger zahlen.
man darf während dieser Zeit noch anderweitig arbeiten; aber findet mal einen Arbeitgeber, bei dem man so für 6 Monate (also für die neue Firma schon mal ein Nachteil, weil eh kein langfristiges Interesse des Angestellten besteht), mal Dienstags, mal Freitags vormittags usw nach Bedarf (also genau dann, wenn man im anderen Job grad mal nicht eingesetzt wird) an wechselnden Tagen und Uhrzeiten sich seine Arbeitszeiten raussuchen darf.

Da wohl kaum jemand auf Dauer mit 66% seines portugiesischen Gehaltes auskommt (auch wenn das ALG auch nicht mehr ist, bekommt man ja da wenigstens zuvor seine rechtmässige Abfindung und muss auch nicht weiter abrufbar für die Firma sein), wird das wohl nicht selten dazu führen, dass Leute (sofern sie etwas neues finden) selbst kündigen und dem Arbeitgeber so seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen, und um ihre Abfindung gebracht werden, die ja gerade bei langer Zugehörigkeit sehr hoch sein kann.
 
Ahh, jetzt hast Du Deinen Post noch nachträglich verändert....

Freya schrieb:
Was mir noch einfällt zu den anderen Wohnungseigentümern,die du nicht erreichen kannst ,weil sie weit weg wohnen:
Kannst du da nicht auf der Camera erfragen ob du einen Grundbuchauszug bekommst ??
Man kann doch dardurch Eigentümer und Nachbarn immer erfragen ....soweit ich weiss geht das ..( hab das auch schon gemacht)
Wer weiss vielleicht stellt sich dabei auch herraus, das die angeblichen Eigentümer auch nochmal nur eine" Firma "ist die Schwarzgeld angelegt hat ...und gar keine wirklichen privaten Eigentümmer zum jetzigen Zeitpunkt jetzt exzistieren ??

Das habe ich nicht probiert. Geben die wirklich jedem Auskunft, über persönliche Daten von Leuten? (Naja, wundern würde es mich ja nicht gross.) Und kostet das nicht?

Und zudem denke ich nicht, dass im Grundbuch steht, wenn da einer seine Wohnung, in der er anfangs gewohnt hat, vor ein, zwei oder drei Jahren begonnen hat, zu vermieten, und dann die neue Wohnadresse vemerkt wird. Soweit ich mich erinnere, steht in der Escritura die vorherige Adresse des Käufers, bevor er in die neue gekaufte Wohnung einzog. Diese Adresse kann eine ehemalige Miet- oder Eigentumswohnung sein, aber man kann vielleicht auch Glück haben, dass es sich um eine Zweitwohnung bzw Erstwohnung handelt, die weiter beibehalten wird. Aber so gross würde ich meine Chancen bei sowas nicht einschätzen.
Und bei so einem grossen Haus ist es echt schwer.

Naja, zumindest die Adressenliste hat der Ex-Verwalter ja am Montag bereits rausgerückt (an die neue Firma).

Ich bin jedenfalls mehr als Müde geworden, fortlaufend solche Situationen zu erleben. Aber darauf nimmt leider niemand Rücksicht. Und wenn ich etwas erlebt habe, dann berichte ich auch davon. Gerade weil viele Dinge so extrem sind, dass sie ein normaler Mensch nicht für möglich hält, halte ich es für unheimlich wichtig, den Leuten mitzuteilen, wie es hier wirklich ist.
 
Du hast ja wieder mal recht!!

Wenn du die Liste jetzt hast,kannst du ja weiter machen .

Versuch doch mal einen neuen tread aufzumachen ,finde ich ja wirklich interesant diese neuen Regeln über das neue Arbeitsgesetz .....well come to the east Europain jungle life ..oder wie denkt man da ?? Wirklich schlimm ...!!

I denke auch die sollen sich wirklich dann mit Ihren Rentnern und Golfern begnügen und Ihren Sklaven aus osteuropa ....sorry aber nix gegen Rentner oder Golfer ...nur es ist wirklich kein wunder wenn dann wirklich die allgemeine Stimmung auch auf die Dienstleister nieder schlägt ...
 
Freya schrieb:
Wenn du die Liste jetzt hast,kannst du ja weiter machen .

Nein, die Liste habe nicht ich, sondern die neue Firma, sonst hätten sie ja keine Einladungen zur Versammlung verschicken können. Meine Arbeit ist ja nun getan (also überhaupt den Wechsel zu bewirken) und ich habe wirklich tage- bzw wochenlang die PR gespielt. Jetzt habe ich eine Emailliste, der Leute, mit denen ich es geschafft habe, Kontakt aufzunehmen und momentan gibt es ab und an mal einen Newsletter an alle, wenn irgendetwas neues passiert ist.
Ich helfe natürlich noch der Firma wo ich kann, aber wer dafür bezahlt wird (nicht nur für die Arbeit, sondern auch vor allem für Kopien und Porto), ist die Firma - sonst hätte ich ja gleich die Administração übernehmen können (würde ich mir aber nicht zutrauen).
 
na,ja aber was will man machen,man ist oft in solchen situationen wo man eben selbst die Arbeit macht weil man letzten Ende selbst für sich was erreichen will ..geht ja oftmals nicht anders ...

Freya
 
So, am Donnerstag hatten wir wieder Assembleia. Der ehem. Verwalter hat natürlich die Rechnungen nicht korrigiert, da diese wirklich (ohne Erlaubnis) von unseren Fonds bezahlt wurden, sondern einfach hingeschrieben, dass der Betrag vom Erbauer eingefordert werden muss (d.h. wenn er sich weigert zu zahlen, bleiben wir doch drauf sitzen, und da kann man sich schon ziemlich sicher sein, dass er nicht zahlt). Komischerweise (seine Bedingung war ja, dass wir die Abrechnungen bis März 2009 absegnen) hatte er keinerlei Abrechnung für 2009 gemacht - sicher wieder eine Taktik, um noch etwas Zeit rauszuschinden.
Trotzdem mussten wir die Abrechnung akzeptieren, aber gekoppelt an die Bedingung, dass die einzelnen Rechnungen hinterher von uns geprüft werden - denn der will uns ja die Katze im sack verkaufen.

Momentan (solange er die Unterlagen nicht rausrückt) wissen wir nicht einmal ob "wir" Schulden haben, ob die Gemeinschaftsversicherung überhaupt bezahlt und noch besteht.

Wahrscheinlich nächste Woche wird wohl noch ein Versuch erfolgen, endlich an die Unterlagen heranzukommen. Ich habe keine grossen Hoffnungen, da dieser Verbrecher nichts und niemanden respektiert und einfach nur Zeit schinden will.

Die ersten Leute haben ihre Escritura im Juni gemacht, nun gilt es herauszufinden, wann die Licença de Utilização für das Gebäude erteilt wurde (das war auf alle Fälle vorher), denn dann endet die Garantie, mit etwas Pech ist die schon abgelaufen, oder läuft in wenigen Tagen oder Wochen ab. Es macht mich einfach nur wütend, dass solche Leute machen was sie wollen und andere derart finanziell schädigen können und trotzdem ungeschoren davon kommen. Aber das ist Portugal! Hier haben solche Leute das Paradies gefunden.

Und was die niedrige Miete unserer Hausmeisterwohnung betrifft. Sollte es dort wirklich einen gültigen Mietvertrag geben, müssen wir den ja auch (5 Jahre oder wie auch immer die Laufzeit ist) einhalten und können die Miete nicht mehr als pro Jahr gesetzlich erlaubt, erhöhen. Also hat er es nochmals geschafft, uns über seine Amtszeit hinaus noch über Jahre finanziell zu schädigen!
 
So, die Licença de utilização wurde am 24.05.2004 erteilt, also noch 3 1/2 Wochen. Nun wissen wir auch genau, welches das Zieldatum des Verbrechers ist, um uns hinzuhalten.
Vor 2 Tagen hat der neue Verwalter mit 3 Anwohnern eine Begehung gemacht, um alle Baufehler der áreas comuns aufzunehmen (die sind schon ziemlich verheerend, es regnet im Treppenhaus im Erdgeschoss (!) rein, die Decke im Zugang zur Garage fällt einem jeden Moment auf den Kopf, Risse überall, fehlende Anti-Rost-Behandlung der Metalle etc) und das ganze an den Erbauer zu schicken. Ob es noch was bringt, sei dahingestellt.

Eben habe ich von der neuen Hausverwaltungsfirma gehört, dass sich der Alte gestern endlich per Fax gemeldet hat und unsere Akte noch immer nicht akzeptiert. Er behauptet, er hätte die Rechnungen so korrigiert, wie wir es verlangt hatten und dass wir die Abrechnung nun auch bedingungslos akzeptieren müssten. Laut ihm hätten wir bei seiner Versammlung die Gelegenheit gehabt, die Rechnungen einzusehen, und wir hätten nicht davon Gebrauch gemacht. Nun sagt er, er rückt weiterhin nichts raus, bis wir nicht den genauen Wortlaut unterschrieben haben.
Warum wohl, habe ich das bereits geahnt???

Sorry, aber mir kommen echt im Moment alle möglichen Schimpfwörter in den Sinn. Warum nur, kann man hier nicht einmal wenigstens für ein paar Wochen seine Ruhe haben und ein normales Leben leben, ohne dass ständig irgendsoetwas in der Art (Abzocke der miesesten Art, auf allen Ebenen) passiert!?

Leider gibt es viel zu viele Leute wie diesen Hausverwalter hier, die jahrzehntelang ungestraft ihren Unfug betreiben.
 
Viel Neues hab ich momentan leider nicht. Weiss nur, dass der Brief wohl noch am Donnerstag (oder spätestens heute) an den Bauherrn rausgegangen ist.
Ansonsten nehme ich mal an, dass es sonst keinerlei Fortschritte gibt, sonst hätte die Firma mich angerufen. Ich habe die Leute angefleht, nun endlich ihren Anwalt einzuschalten, weil der Typ vor niemandem Respekt hat, und hoffe, dass sie das nun getan haben.
 
Na das sind ja Sachen, da kommt einem ja - ohne dass man beteiligt ist - die Galle hoch! Es ist unfassbar, dass Leute sich so etwas gefallen lassen, aber die Erklärung dafür hast Du ja geliefert!

Was bin ich froh, dass ich die Finger von Immobilien in PT gelassen habe!!!!!!
 
So, nun war es eine Weile ruhig und ich hatte nichts weiter von der Verwaltungsfirma gehört. Dachte mir eben auch, dass das mit dem Anwalt dann schon seinen Gang gehe. Gestern habe ich dann einen Anruf von einem Angestellten der Firma bekommen, der meinte, sie hätten nun den Zusatz zu dem Protokoll unserer Versammlung fertig, in dem nun steht, dass wir die Rechungen bedingungslos anerkennen, obwohl wir sie nch nicht gesehen haben, und fragten mich, ob ich nicht wieder Unterschriften sammeln kann. Da hat man nun schon eine neue Verwaltungsfirma, und trotzdem soll ich weiter den Job machen!
Und zudem war ich ziemlich geschockt, dass die Sache scheinbar nicht an einen Rechtsanwalt übergeben wurde. Der Angestellte konnte mir zwar nichts darüber sagen, aber sonst haben sie mich ja auch immer über alles informiert! Ich verstehe nicht, warum sie das nicht (und zwar schnell) in die Hand genommen haben, bin darüber sehr enttäuscht - immerhin haben wir schon fast 2 Monate verloren - irgendwie bringt mich das dazu, zu denken, dass es ja im Endeffekt "auch nur Portugiesen" sind, auch wenn sie einen besseren Eindruck gemacht haben.

Und ich werde niemanden bitten, etwas zu unterschreiben, was ich selbst als falsch empfinde. Wir haben doch nicht die ganze Zeit so erbittert gegen den Ex-Verwalter gekämpft, um ihm jetzt alles nach seinem Willen zu machen, und vor allem ihm zu garantieren, daß er ungeschoren davonkommt.

Der ehemalige Verwalter führt uns schön weiter an der Nase herum, und bis jetzt haben wir ihm alle seine "Sonderwünsche", die er verlangt hatte, erfüllt, in der Hoffnung, er käme endlich seiner Pflicht nach, die Sachen zu überreichen. Aber da denkt er natürlich gar nicht dran. Und ich bin mir auch sicher, egal was wir tun, er wird immer wieder einen anderen Grund haben, um die Übergabe zu verweigern, da kann wirklich nur ein Anwalt helfen, denn vor uns (Anwohnern und der Verwaltungsfirma) hat er null Respekt. Es macht ihm scheinbar Spaß, uns so viel wie möglich zu schädigen, und sicher braucht er auch noch Zeit, um einige Rechnungen selbst zu erstellen, weil es sie nie gab.

Ich bin es soo leid! Und trotzdem der Situation total wehrlos ausgeliefert! Und genau dieses Szenario muss ich mir hier seit vielen Jahren immer wieder mit ansehen und über mich ergehen lassen, in den verschiedensten Lebensbereichen, das zehrt extrem am Nervenkostüm!

Zudem hatte ich dann auch noch die Info von der Hausverwaltung bekommen, dass heute 18:00 Uhr der Bauherr herkommt, um sich mit unserem Verwalter die Mängel anzuschauen, wir waren auch "eingeladen" und wollten uns die Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen.

Als wir dann unten standen, kam der Bauherr (ein ziemlich alter und vergesslicher Mann) mit seinem "Freund", dem auch nicht mehr ganz jungen Herrn, der damals als Verkäufer hier sein Unwesen getrieben hat, und natürlich dementsprechend eine spitze Zunge hat - natürlich betonte er immer, dass er (gerade wenn man sich mit einer Beschwerde direkt an ihn wandte) das nur als Freundschaftsdienst tue und mit der ganzen Sache rein gar nichts zu tun hätte.
Aber jedesmal, wenn man den Bauherrn kontaktieren wollte, kam der andere gesprungen, rief an etc, die beiden kleben aneinander und der "gänzlich Unbeteiligte" ergreift meist das Wort. Man dreht sichs halt wie mans braucht.

Als dann der Hausverwalter kam und die beiden begrüßte, und zu verstehen gab, daß er noch etwas auf unseren Bauingenieur-Nachbarn warten wollte, fing der Freund des Bauherrn an, zu protestieren und der Alte schloss sich dann gleich an, von wegen sie würden gleich wieder gehen, wenn noch jemand anderes bei der Begehung dabei wäre etc etc - kurzum, dieses Verhalten kannten wir doch schon von irgendwoher......
Der Bauherr meinte, er würde die Partes Comuns nur mit dem Verwalter behandeln und die Wohnungen mit jedem Eigentümer einzeln. Da platzte mir die Hutschnur! Nach der Vorgeschichte, die wir mit ihm schon hatten, 2 Einschreiben, auf die er nicht reagiert hatte, dass wir ihm die DECO auf den Hals gehetzt haben, plus die vielen ähnlichen Erfahrungen, die unsere Nachbarn mit ihm (bzw den Beiden) gemacht hatten.

Ich fragte ihn, warum er denn unsere Einschreiben ignoriert hatte - er konnte sich natürlich an rein gar nichts erinnern. Bei solchen Leuten werde ich dann auch wirklich unhöflich, denn irgendwann ist das Mass voll! Hab ihm erstmal den Rücken zugedreht und ihn allein schwätzen lassen. Ich war und bin einfach nur angewidert - ganz besonders, wenn ich mir ständig die Konsequenzen seines Pfuschs vor Augen halten muss bzw zu spüren bekomme. Und so ruhig und freundlich ich auch normal bin, da komme ich dann derart ins Kochen.

Dann kam er an und schlug vor, einen Termin zu vereinbaren, um sich die Sachen anzusehen. Darauf ging ich ein, und wir vereinbarten das für die kommende Woche, und die Drei zogen los. Ich war noch auf 180, wegen dem Affentheater.

Etwas später klingelte es dann bei uns, und die beiden Herren wollten sich die Sachen gleich ansehen. Zu den nahezu komplett von der Wand abgelösten Fliesen, die ja eh keine Fuge dazwischen haben, kam wieder die gleiche Riss-in-der-Platte Standardantwort, dass das alles bestens sei und sie nie herunterfallen würden. Der komplett durchgebrochene Türrahmen sei angeblich nur "descolado" und da würde er mal einen Carpinteiro mit etwas Leim vorbeischicken. Und zu den komplett vom Rost angefressenen Balkongeländern meint er, er würde das allen bezahlen, das ist ja wenigstens ein Lichtblick und darum kümmert sich unser Verwalter, da es ja zu den "Partes Comuns" gehört. Wenigstens einwas.

Aber zu den ganzen anderen Sachen, wie den Fenstern, durch die es reinzieht, oder der fehlenden Isolierung, obwohl die Wohnung als isoliert verkauft wurde usw usf kam natürlich kein Kommentar. Und das Nachsehen hätten sowieso wir, weil wir ja dann auf einer Baustelle leben müssten und die Arbeiten eh sicher noch schlechter ausgeführt würden als sie jetzt schon sind. Also, man kann nur verlieren.

Was mir aber am allermeisten wehtut, ist, dass man hier genausoviel oder mehr Geld für eine Wohnung zahlen muss, als in Deutschland, aber Null Qualität dafür bekommt, dass nicht einmal die beim Kauf vereinbarten Dinge (wie Isolierung - die allerdings durch die tollen Fenster, durch die es reinzieht, wohl eh kaum eine Wirkung hätte) vorhanden sind und sich auch nicht dagegen wehren kann, ohne noch mehr finanzielle Einbußen in Kauf nehmen zu müssen (sei es vor Gericht oder allein schon wegen der Tatsache, dass man sich eine Zweitwohnung mieten müsste, wenn alle Wände aufgemacht würden, um dann festzustellen, dass "ach was für ein Zufall" genau an den Stellen wo "stichprobenartig" nach Anweisung des Bauherrn die Wand aufgemacht wird, ja Isolierung vorhanden ist - hat mein Mann alles schon miterlebt). Es ist und bleibt das Paradies für Verbrecher schlechthin, dieses tolle Land! Während dem Bau wird auch scheinbar nicht fiskalisiert, sei es aus Desinteresse oder weil da vorher Geld geflossen ist. Das ist doch leider der Alltag hier. Und der Verbraucher, der eh schon stark rechnen muss, hat immer as Nachsehen.

Heute ist wieder mal einer von diesen ganz heftigen Tagen, an denen mir vor Wut bald der Kopf platzt und ich mir erstmal alles runterschreiben musste. Danke fürs zuhören (mitlesen).
 
Wenn man das liest, weiss man erstmal gar nicht, was man antworten könnte.

Ich verstehe deine Wut und deinen Hass, ich hätte wahrscheinlich schon längst versucht, diesem "Ex-Hausverwalter" den Hals umzudrehen.

Ich bin nur froh, dass ich niemals auch nur annähernd solche Probleme hatte!

Ich wünsch dir, genau wie schon ganz am Anfang deiner Schilderung, weiter viel Kraft und gute Nerven!
Lass dich nicht unterkriegen und "kotz" dich hier aus, auch wenn es nur ein wenig helfen mag.
Ich hoffe, deine Kraft reicht noch aus, um diesem Typ noch kräftig einen Tritt in den allerwertesten zu verpassen.

LG
Sivi
 
Naja, ich mach dieses Theater ja jetzt schon seit 9 Jahren mit. Es ist ja nicht das erste Mal, daß ich richtig schlimmen Ärger habe (sei es mit den Vermietern, dem Finanzamt, dem Registo, der Bank etc) - auch wenn mir der Aktuelle am schlimmsten vorkommt, weil eben noch alles frisch ist, und das andere dann doch etwas veblasst.
Je mehr man (sei es privat oder beruflich) mit Ämtern, Firmen oder auch ganz "normalen" Leuten hier zu tun hat/haben muss, umso höher die Wahrscheinlichkeit, das wahre Leben hier kennenzulernen. Nur uns Ausländer trifft es wesentlich härter, da wir geschockt sind, weil wir es anders kennen, der Portugiese zuckt dann eben bloss mit den Achseln. Aber das kann ich nicht (und auch nicht nachvollziehen), gerade hier, wo man sich sein Bißchen Geld so hart erarbeiten muss!

Tun (also z.B. zu Zehnt bei dem einmarschieren, falls die Leute nicht eh wieder einen Rückzieher machen würden) können wir eh nicht, da dann ja ganz schnell der Spieß umgedreht würde und wir zu den Übeltätern würden. Einem sind wirklich die Hände gebunden.

Danke für Deine guten Wünsche, ich bin eh eine Kämpfernatur und habe einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, deswegen ecke ich ja auch in Portugal überall an. Was wir im Endeffekt noch gegen ihn unternehmen können, wird herzlich wenig sein, denn die Gesetze schützen ja hier die Vebrecher. Mal schauen. Aber lange kann ich hier nicht mehr bleiben. Dieser permanente Psychoterror macht einen auf Dauer nervlich kaputt.
 
Ach Schneewittchen, ich kann Deine Wut, Empörung und Deine Verzweiflung sehr gut nachvollziehen, ich wäre angesichts dieser Situation sicher auch auf die Barrikaden gegangen.
Mir hat es schon gereicht was ich erlebt habe als ich ein Haus kaufen wollte, das ganze Verhalten der s.g. Makler und der Zustand sowie der Preis der angebotenen Objekte hat mich so abgeschreckt, daß ich Hauskauf habe Hauskauf und letztendlich Portugal Portugal sein lassen.
Ich hatte hier in Deutschland zwar auch einige Probleme mit einer inkompetenten Baufirma, ich habe geklagt, hat 2 Jahre gedauert, nun haben sie doch zahlen müssen und incl. Anwalts und Gerichtskosten 5 mal soviel zahlen müssen wie ich gefordert hatte.
Die Tatsache, daß die Dottores und Senores Ingeniero solange machen konnten was sie wollten liegt natürlich auch an der mangelnden Schulausbildung. Jahrzehntelang wurde den Beschwerenden einfach ein Papier vor die Nase gehalten, kompliziert geschrieben, verwundene Satze, Beamtensprache hoch 3, was den einfachen Leuten suggeriert hat, daß Senhor Dottore etc. Recht hat und sie besser den Mund halten sollen, weil Senhor Ingeniero doch alles besser weiß.
Der Gedanke, daß man in Portugal soviel "Patienca" braucht wenn man etwas erreichen will ist ja schon fast angeboren, und ehe alle eine ordentliche Schulausbildung haben und die Posten mit kompetenten Leuten besetzt werden wird es sicher noch eine Generation dauern, also, fasse Dich in Geduld, ich hoffe jedenfalls, daß Deine Nerven solange mitmachen.
 
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