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U-Boot mit fast 7 Tonnen Kokain vor den Azoren aufgebracht

claus-juergen

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Was es nicht alles gibt! Die spanische und portugiesische Polizei hat 500 km von den Azoren entfernt ein U-Boot aufgebracht mit welchem anscheinend große Mengen von Kokain aus Südamerika nach Europa geschmuggelt werden sollte. Die fünfköpfige Mannschaft wurde festgenommen. Was bleibt denen auch anderes übrig, als alternativ durch den Atlantik nach Hause zu schwimmen? Hoffen wir, dass diese Verbrecher zu langjährigen Haftstrafen verurteilt werden.


Grüsse

Jürgen
 
Wobei sich mir da die Frage der rechtlichen Zuständigkeit stellt. Das dürften ja internationale Gewässer gewesen sein, die Crew hat also kein Verbrechen in Portugal, Spanien oder dem mutmaßlichen Herkunftsland Brasilien begangen. Nach welchem Recht sollten die also verurteilt werden? Nach welchem Recht wird überhaupt deren Kokain auf hoher See beschlagnahmt? Ist ja da draußen nicht verboten.

Gibt es da irgendeinen Trick bei der Handhabung, wird mit der Festnahme gewartet, bis so ein Boot nahe genug an irgendeiner Mini-Insel in der Zuständigkeit der involvierten Behörden dran ist?
 
Wenn man im internationalen Gewässer machen kann was man will, dann kann eigentlich auch jeder jeden verhaften.

Muss allerdings gestehen, dass ich mich in rechtlichen Fragen für solche Fälle null auskenne.
 
Laut Nachrichten wurde die Operation 'Nautilus' koordiniert durch die portugiesische Justiz. Es nahmen auch spanische-, britische -,und US-Behörden daran Teil. Da die portugiesische Behörde in dieser Operation führend war, sind die 5 Verhafteten auch der portugiesischen Polizei überstellt worden.
Johan
 
Wobei sich mir da die Frage der rechtlichen Zuständigkeit stellt. Das dürften ja internationale Gewässer gewesen sein, die Crew hat also kein Verbrechen in Portugal, Spanien oder dem mutmaßlichen Herkunftsland Brasilien begangen. Nach welchem Recht sollten die also verurteilt werden? Nach welchem Recht wird überhaupt deren Kokain auf hoher See beschlagnahmt? Ist ja da draußen nicht verboten.

Gibt es da irgendeinen Trick bei der Handhabung, wird mit der Festnahme gewartet, bis so ein Boot nahe genug an irgendeiner Mini-Insel in der Zuständigkeit der involvierten Behörden dran ist?
Die Rechtslage ist zumindest aus deutscher Sicht relativ einfach. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Portugal anders gehandhabt wird.

Beispiel: wenn in einem Telefonat zwischen einem ausländischen Anschlussinhaber und einem deutschen Teilnehmer im Geltungsbereich deutscher Gesetze, darunter fällt vor allem das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, aber auch unter deutscher Flagge fahrende Schiffe, Botschaften und Konsulate ein Satz genannt wird der in etwa so lautet „ ich liefere dir in dem Zeitraum die Menge XY an Kokain, welches ich aus dem Land A abgeholt habe und in dein Land bringe“ gilt deutsches Recht.

Denkbar ist natürlich auch, dass die fünf Drogenhändler einfach mal so drauf los geschippert sind in der Annahme, dass sie schon irgendwo auf der anderen Seite des Ozeans vielleicht auf einem Flohmarkt ein Abnehmer für die Ware findet. Dann dürfte der Nachweis schwer sein. ;)

Deutsche Strafrecht gilt auch, wenn im Ausland ein deutscher Staatsangehöriger eine Straftat begeht oder Opfer einer Straftat wird. Folglich kann die deutsche Justiz zuständig werden. Meist ermittelt in solachen Fällen das zuständige LKA oder das BKA.

Analog wird es vermutlich auch in Spanien und Portugal sein. Der Handel mit Kokain ist wohl auch dort strafbewährt. Die Umstände deuten doch darauf hin, dass es nicht ein Zufallstreffer war war weil ein U-Boot genau da aufgetaucht ist wo die portugiesische Küstenwache eine Pause eingelegt hat.

Grüsse

Jürgen
 
Und es gibt doch internationales Recht... ohne Flagge, Grundsatz der Registrierfreiheit, dann aber auch passiver Personalitätsgrundsatz... also portugiesisches Recht des "Kaperschiffs" :fies: laut einem hiesigen Kapitän alles legal gelaufen ...
 
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