... Man könnte meinen, frische Früchte wären eine Plage.![]()
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In unserem Fall fühlt es sich tatsächlich so an. Ob hier nun jemand glaubt, dass wir - wie oben bereits geschrieben - so viel wie wir können in unterschiedlichster Weise verarbeiten oder ob jemand meint, es besser machen zu können, ist mir ehrlich gesagt ziemlich wumpe.
Was wir dieses Jahr so mit den Orangen gemacht haben:
Saft, literweise täglich frisch - aber eben nur so viel, wie wir trinken können. Wenn ich den Überschuss einfrieren wollte, müsste ich meine Gefrierkapazitäten verzwanzigfachen.
Gelee und Marmelade - besonders die Kombi Orange/Zitrone/Salbei hat sich in viiiieeelen Versuchen als besonders lecker erwiesen. Aber für "wirklich lecker" ist es notwendig, die Früchte zu filletieren und das dauert lange. Für ca. 2 Liter Marmelade oder Gelee geht ein ganzer (!) Tag in der Küche drauf.
Limoncello/Orangcello - ist ganz lecker, uns aber zu viel starker Alkohol. Außerdem benötigt man dafür nur die äußerste Schale der Früchte - der Rest ist wieder übrig.
Kuchen - habe ich aufgegeben, die Mühe lohnt nicht für die zwei oder drei Früchte, die da rein kommen. Wir sind ja nur zu zweit und essen auch lieber herzhaft.
Frühstück - ich esse von Dezember bis Mai jeden Morgen Orangen mit Joghurt. Das ist lecker, aber mehr schaffe ich eben nicht, dann bin ich satt.
Und dann kommt irgendwann (meist so im März) der Punkt, wo einem die Orangen nur noch aus den Ohren tropfen und auf die Nerven gehen.

Unser "Problem" ist halt, dass die Bäume als Geschäftsmodell gepflanz wurden. Dann ist die Nachfrage weggebrochen und niemand war da, der die Bäume fällen und etwas anderes anpflanzen konnte. Wir leben also praktisch auf einer Plantage, deren Ertrag niemand mehr haben will und wir bringen es - wie ebenfalls bereits gesagt - nicht übers Herz, die Kettensäge anzuschmeißen.