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Portugal 1985: Reisebericht aus einer anderen Sternenzeit (1)

Portugal 1985 + Reisebericht aus einer anderen Sternenzeit + Teil 4​


Okay - es geht weiter. Sorry für den kleinen Break. Ich war beschäftigt - dies und das und so. Vielleicht musste ich mich auch selbst erstmal erholen von der Zahngeschichte, als ich sie mir in geballter Form nochmal vergegenwärtigt habe. Wie auch immer - wir bringen die Geschichte hier zu Ende - und wenn es auch 4 Monate und nicht vier Wochen dauern sollte.

Also: wie schon angedeutet, fuhren wir von Porto aus Richtung Süden, nachdem die Zahngeschichte ihr halbwegs erfreuliches Ende genommen hatte. Und wir landeten in Praia du Furadouro. Die Sonne brannte, zugleich wehte ein beständiger Wind - dadurch war es am Strand auch ziemlich diesig. Wir überlegten, ob wir uns nicht doch auf dem örtlichen Campingplatz erholen sollten von den Strapazen der letzten Tage - doch auf den Campingplatz kamen wir auch hier nicht rauf. Er war ausgebucht oder man musste Clubmitglied sein, weiß ich nicht mehr. Nachfolgend drei Fotos von Praia do Furadouro - ob wir von dem Mann, mit dem wir sprachen, den Tipp erhielten, wo es uns sodann ein paar Tage hin verschlug, weiß ich auch nicht mehr, könnte aber sein, auf jeden Fall sprach er englisch, das weiß ich noch:

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Am späten Nachmittag oder frühen Abend des Tages verschlug es uns dann an die Steilküste ein paar wenige Kilometer nördlich von Furadouro. Wir fuhren in einen kleinen Sandweg rein, der von der kleinen Straße abging, sodann einige hundert Meter oder mehr durch den Wald, und dann erreichten wir unseren ersten richtigen Standort, wo wir einige Tage campten. Das war schon ziemlich speziell an diesem Ort. Ob unsere portugiesischen 'Mitcamper' an dieser Stelle (mit dem zu sehenden VW Käfer und dem Transporter) schon da waren, als wir ankamen, oder ob sie erst später dazu gestoßen sind - keine Ahnung.

Allerdings bewahrten uns unsere Nachbarn womöglich vor einem Überfall. Ein Mal mitten in der Nacht so gegen zwei bis drei Uhr kam ein weiteres Auto an, fuhr dann aber wieder weg. Vielleicht wollten sie dort auch campen, aber es war ihnen an diesem Platz schon zu viel los? Unsere Nachbarn (insg. 5 Leute aus dem Transporter) sagten uns jedenfalls am nächsten Tag, das es durchaus wahrscheinlich ist, dass man uns (alle) überfallen und ausrauben wollte, aber dann davon abgesehen hätte, weil zu viele Leute hier am Ort waren bzw. weil man es nur auf Ausländer abgesehen hätte.

Wie auch immer - wir waren jedenfalls froh, dass wir Nachbarn hatten. Und das blieb auch so, bis wir diesen Ort wieder verließen nach einigen Tagen. Wie verliefen die Tage? Tagsüber waren wir am Strand in Praia do Furadouro, weil man an unserem Platz gar nicht zum Strand kam - es war schlicht nicht möglich wegen der Steilküste, da kam man einfach nicht runter, bzw. es wäre zu gefährlich gewesen. Nachfolgend zwei Fotos vom Strand Praia do Furadouro:

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Nachdem der Strandtag in Praia do Furodouro zu Ende ging, kauften wir Lebensmittel und fuhren zurück an unseren Platz an der Steilküste und ließen die Tage beim Sonnenuntergang ausklingen. Ich ernährte mich die ersten zwei Tage nur von Joghurt ... ansonsten ließen wir uns einfach durch die Tage treiben, taten nichts weiter, planten nichts weiter und lebten nur im Augenblick: aufwachen, frühstücken, ab zum Strand nach Furadouro, danach rein ins Cafe, dann einkaufen, dann zurück an unseren Standort, essen und trinken, Sonnenuntergang, schlafen - so ging das ein paar Tage.

Es war wirklich ein besonderer Platz - wildromantisch sagt man wohl in solch einem Fall. Wir waren die meiste Zeit auch immer allein dort. Die Leute mit dem VW Käfer und auch die Leute mit dem Transporter fuhren zumeist morgens in aller Frühe dort weg und kamen immer erst gegen 11 Uhr Abend zurück. Ihre Zelte ließen sie dort einfach stehen - und so machten wir das ja auch. Allerdings fuhren wir immer erst später los und kamen auch früher zurück, als die anderen.

Ich denke oft zurück an diesen Ort. Er war mein erster Ferienort in Portugal in meinem Leben. So gern wäre ich nochmal zurückgekehrt. 1991 habe ich es versucht, aber es ist mir nicht gelungen - ich habe diesen Sandweg, der von der kleinen Straße abging, einfach nicht mehr gefunden, bzw. die Suche war dann einfach zu aufwändig. Vielleicht gelingt es mir eines Tages ja doch noch mal.

Bis dahin bleiben mir nur meine melancholischen Erinnerungen und die nachfolgenden Fotos:

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Teil 5 folgt demnächst.......
 
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Danke für den Bericht. Da werde ich nochmal richtig jung.

Ich hatte 1980 meinen ersten Portugal Kontakt, als wir mit einem schon damals alten Ford 20m die iberische Halbinsel umrundet haben.
 
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Portugal 1985 + Reisebericht aus einer anderen Sternenzeit + Teil 5​

Haihooo ... es geht weiter ... :hurra.gif:

Nach einigen Übernachtungen (ich glaub, es waren 4) dort in der Nähe von Praia do Furadouro zogen wir weiter. Nach meiner Erinnerung taten wir es auch deshalb, weil uns unsere portugiesischen 'Nachbarn' mit dem VW Käfer und dem Transporter offenbar verlassen hatten - Käfer weg, Transporter weg, Zelte auch weg. Das wurde uns da zu einsam.

Wir fuhren also nah an der Küste weiter Richtung Süden. Bis Figueira da Foz versuchten wir wohl noch einen ähnlichen Platz zu finden, aber das gelang uns nicht.

Immer mal wieder kurze Stops, um auf der Landkarte zu schauen, wo was gehen könnte:

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Wir landeten schließlich südlich von Figueira in einem (jedenfalls damals) recht verschlafenen Ort: Costa de Lavos. Irgendwie gefiel uns der Ort.

Viele Leute waren da nicht, auch tagsüber am Strand nicht:

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Zum campieren war dann auch klar - wir werden, wie auch einige andere Leute, in den Dünen zelten:

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Nun ja - wie gesagt, der Ort war verschlafen, das war da alles ziemlich unspektakulär. Die Geschäfte im Ort hatten auch nicht immer geöffnet, aber immerhin gab es ein/zwei Cafes.
Probleme bereitete der Aufbau der Zelte im Sand, is ja auch klar. Ziemlich schnell waren wir und waren alle unsere Sachen 'versandet'. Ich glaube, wir sind dann schon nach 2 Übernachtungen weiter nach Süden gezogen - den Ausschlag gab die Mückenplage.

An unserem letzten Abend dort gingen wir wegen der Mücken auch raus aus den Dünen und nah an das Wasser, um unser Abendessen einzunehmen:

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Ha! Mein geliebter Wasserkanister aus Figueira da Foz - den hab ich heute noch!


Okay - und nun noch wie versprochen der legendäre Opel Manta Fahrer mit Hut:

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Tja, warum laufen Menschen eigentlich so rum?
Tun sie das aus voller Absicht?
Oder im Gegenteil - ist es reine Gedankenlosigkeit?
Oder ist es womöglich ein subversiver Scherz?
Was mich angeht, würde ich aus heutiger Perspektive sagen: womöglich traf bei mir alles gleichzeitig zu ....... :zwitter:

Teil 6 folgt demnächst ...
 
Ja, mein Lieblingsmensch war auch immer in Cosa de lavos, allerdings erst ein Jahr nach Euch.
Die Mücken hat er erklärt mit einer Stelle, wo wohl Abwässer hingeleitet wurden.
Und die sind ja auf dem Hutbild auch noch gut zu erkennen*duckundrenn*...
 

Portugal 1985 + Reisebericht aus einer anderen Sternenzeit + Fortsetzung​


Geht auf jeden Fall weiter, versprochen.
Wobei es insg. tatsächlich wohl an die vier Wochen brauchen wird, bis ich durch bin.
Vielleicht auch noch länger, wer weiß..... :cool:
Hallo Leute ...
der Reisebericht aus der anderen Sternenzeit wird weiter gehen.
Zunächst möchte ich an alle sagen: Very Very Sorry für das abrupte Ende hier im letzten Jahr!
Die Gründe für den abrupten break hatte ich ja schon genannt in meinem Vorstellungs-Thread.

Diese oder aber spätestens nächste Woche wird es also weiter gehen.
Als kleinen Vorgeschmack auf die nächste Station der Reise aus einer anderen Sternenzeit ein Foto aus dem Restaurant Gato Preto in Agua de Madeiros aus dem Sommer 1985, direkt am Strand - das Restaurant gibt es allerdings schon lange nicht mehr, dort ist alles verfallen, wie ich mich in 2018 höchstpersönlich zusammen mit meiner Frau überzeugen konnte.

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Portugal 1985 + Reisebericht aus einer anderen Sternenzeit + Teil 6​


Nach ein paar Tagen am Strand von Costa de Lavos sollte es also weiter gehen Richtung Süden - wir hatten auch ziemlich die Schnauze voll von den ganzen Mücken. Susanne, meine damalige Freundin, bestand darauf, dass es nun nach Sao Pedro de Muel gehen sollte. Ein Jahr zuvor war sie ja mit einer Freundin schon per Rucksackreise in der Gegend gewesen und eben auch in Sao Pedro de Muel.
Volkmar und Regine und auch ich hatten ja überhaupt keinen Plan, wo es nun besonders schön oder lohnenswert wäre für einen neuen Standort - also wurde das gemacht, was Susanne sagte. Ganz einfach.

Es war nicht besonders weit nach Sao Pedro de Muel, ziemlich schnell waren wir auch in der kleinen Kreisstadt Marinha Grande angekommen. Dort legten wir einen kleinen Stopp ein und dort entstand auch das nachfolgende Foto:

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Nach dieser Reise im Sommer 1985 begann ich ja erst, mich für Portugal zu interessieren. Habe mir viele Bücher aus der Stadtbücherei ausgeliehen und gelesen. In einem dieser Bücher erfuhr ich auch, was es mit dieser Malerei auf sich hatte: Marinha Grande lebt/te vor allem auch von der Glasbläserei. Ebenso waren Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung früher stark vertreten in Marinha Grande. So kam es bspw. schon in den 1930er Jahren in der Gegend von Marinha Grande zu großen Streiks, die von der Gewerkschaft und der kommunistischen Partei organisiert wurden. Ebenso kam es dort in dieser Zeit schon zu einem Militär-Aufstand (ich glaube von der Marine?) gegen das Salazar-Regime, der jedoch (auch) niedergeschlagen wurde.
Es zeigte sich dann auch, dass unser kommender Aufenthalt in dieser Gegend ganz direkt etwas mit der bzw. einer Gewerkschaft zu tun haben sollte, doch dazu später mehr.

Nachdem wir in Marinha Grande eingekauft hatten, ging es auf einer kleinen Straße durch eine liebliche Gegend mit vielen kleinen Kiefern Wäldern Richtung Sao Pedro de Muel. Es war übrigens auch weiterhin Bombenwetter wie fast die ganze Zeit auf unserer Reise durch Portugal.
Ein Jahr zuvor waren Susanne und ihre Freundin auf dem Campingplatz in Sao Pedro de Muel. Das kam aber dieses Mal natürlich nicht in Frage - Geld sparen war weiterhin angesagt. Südlich von Sao Pedro de Muel sollte es gem. Susanne Möglichkeiten geben, wieder in der Nähe des Strandes wild zu zelten.

Wir fuhren also südlich aus Sao Pedro de Muel raus und folgten der kleinen Straße entlang eines weiteren Kiefernwaldes. Es war glaube ich die erste kleine Straße, auf der wir nach rechts einbogen Richtung Meer. Nach kurzer Zeit sahen wir im Kiefernwald auf der linken Seite jede Menge Zelte stehen - das war anscheinend kein Campingplatz, sondern die Leute zelteten da alle wild im Wald, so dachten wir jedenfalls zu dem Zeitpunkt. Zugleich waren wir uns quasi sofort einig, dass das wahrscheinlich unser nächster Aufenthalt sein wird. Wir wollten aber zunächst mal weiter fahren Richtung Meer.

Nach wenigen hundert Metern bot sich uns dann folgendes Bild:

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Wir waren begeistert!
Gleich noch nach unten runtergefahren, alle raus aus dem Auto, um den Strand zu inspizieren:


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Alles klar - gebongt!!! :hurra.gif:
Strand gut, Bar/Restaurant vorhanden, Proviant aufgefüllt für die nächsten Tage, Platz zum zelten in unmittelbarer Nähe auch klar - was will man mehr?

Und so begann unser Aufenthalt in Agua de Madeiros. Ein Ort, an den ich in meinem Leben noch mehrere Male zurück gekehrt bin.
Wie es dann weiter ging in den nächsten Tagen, das folgt dann in Teil 7 des Reiseberichtes aus einer anderen Sternenzeit ...
 
Sehr interessant. Wir sind im September zum dritten Mal in Agua de Madeiros in einer kleinen Pension mit deutschsprachiger Gastgeberin. Auf den Karten heißt der Nachbarort heute übrigens São Pedro de Moel.
Ich bin gespannt auf die nächsten Teile.
 
Sehr interessant. Wir sind im September zum dritten Mal in Agua de Madeiros in einer kleinen Pension mit deutschsprachiger Gastgeberin. Auf den Karten heißt der Nachbarort heute übrigens São Pedro de Moel.
Ich bin gespannt auf die nächsten Teile.
Ich habe die ganze Zeit den Ort falsch geschrieben - selbstverständlich heißt der schon immer Sao Pedro de Moel und nicht Muel.
Die nächsten Tage gehts weiter mit Agua de Madeiros ... :)
Ich weiß nicht, ob es die Pension schon 1985 gab; auf dem Weg zum Strand gabelt sich ja irgendwann die Straße - rechts ab geht es zur Pension und links bzw. weiter geradeaus ging es zum Restaurant Gato Preto. Soweit ich mich erinnern kann, gab es die Pension allerdings dann schon spätestens ab 1994.

Als kleinen Appetithappen für die Fortsetzung ein Foto mit Susanne, Regine und Volkmar abends in Sao Pedro de Moel, mit Blick in Richtung Süden, also in Richtung Agua de Madeiros.
War glaube ich, nach dem Einkaufen in Sao Pedro de Moel. Da war es dann tatsächlich mal nicht so gut mit dem Wetter.
Und wie gesagt: Digitalisierung der Dias (gemacht mit 69 DM Quelle-Kleinbildkamera) erfolgte über abfotografieren von der weißen WZ-Wand. Nicht immer gelang das so gut, wobei manche Dias auch schon von vornherein unscharf waren, das weiß ich nicht mehr im einzelnen. Über Bildbearbeitung habe ich jedenfalls versucht, bei jedem Fotos das Maximum rauszuholen.

1985-pt-048.jpg


Übrigens - nach Agua de Madeiros werden noch drei weitere Stationen folgen, bevor wir uns dann wieder in Richtung Heimat aufgemacht haben. Eine dieser drei Stationen, bzw. Aufenthaltsorte war dann für mich der heiterste Platz zum campen in ganz Portugal.
 
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Au weia - jetzt sinds schon über 4 Wochen her, seit ich was schreiben wollte/sollte.
Ich war bisher einfach noch nicht wieder in Schreiblaune.
Seht es mir nach. Ich hoffe, ich schaffe es innerhalb der nächsten zwei Wochen. :)
 
@Brodnik Mache dir mal keinen Stress, Deine Fotos werden in Agua de Madeiros auf jeden Fall vorgezeigt. Wir freuen uns über jeden Beitrag, egal wann er kommt.
 
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