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Die Auswirkungen von Kunststoffabfällen in Portugal

casmarim

Amador
Teilnehmer
Stammgast
Portugal erstickt im Plastik.
Wir waren jetzt wieder 2 Wochen an der Algarve. Jeden Tag leert man aus der Wohnung einen großen Beutel mit Müll in die Conainter. Hauptsächlich ist es Plastikabfall, die vielen Wasserflaschen aus Kunststoff, die Verpackungen für jedes kleine Lebensmittel. Holt man Essen in den Restaurants ab, ist die Verpackung oft teurer als der Inhalt. Im Restaurant wird das Geschirr abgeräumt und der ganze Abfall samt Kunststoffflaschen und Getränkedosen zusammengeknüllt und im Müllcontainer entsorgt. Kein Anzeichen von einer Trennung, obwohl überall Container für die verschiedenen Abfallarten stehen. Das tut in der Seele weh. Durch den Wind wird vieles in die Landschaft oder ins Meer geweht. Ein Pfandsystem würde helfen und wäre ein guter Anfang.
 
Ja, das ist leider so.... es gibt jedoch schon auch Projekte um die Mühlberg zu reduzieren....
Hier bei uns in Almada bekommt man eine Tonne für Plastik/Metall und eine für Papier, die werden jede Woche im Wechsel geleert. Es gibt zwar Nachbarn, die nicht mitmachen, aber ein Großteil nutzt die Tonnen mittlerweile....
Wir haben sogar einen Komposter für den Garten von der Stadt bekommen.

Mit den Pfandflaschen ist es ein Problem, sie gibt es auch nicht überall zu kaufen....

Ich versuche mit kalten Tee (Leitungswasser) und Wasserfilter unseren Müllberg zu reduzieren...
 
In Faro habe ich schon entsprechende Container für Glas, Papier u. a. gesehen. Nur wird der Müll offenbar nicht so bewusst getrennt wie in DE.

Als mein Freund (Portugiese) vor Jahren nach DE kam, war er sehr verunsichert, was Müllentsorgung und -trennung betrifft. Hatte ihm damals erklären müssen, dass Müll getrennt wird und wie. Hatte ihm auch erklären müssen, dass Gelb für die gelbe Tonne steht, Blau für die Papiertonne, Braun für die Biotonne und so weiter. Heute fragt er mich nicht mehr wie z. B. „Ist das gelbe Tonne oder graue Tonne?“. :)

Es sieht so aus, dass in der portugiesischen Bevölkerung eine gute Aufklärung fehlt.

Und Pfand bei den Flaschen kennt man auch nicht in Portugal.
 
Restaurantbetriebe sind per Gesetz zur Mülltrennung verpflichtet, viele machen es aber aus Bequemlichkeit nicht.... bis sie mal die passende Geldbuße bekommen ;)
Ob es aber erst ab einer bestimmten Größe (Anzahl Sitzplätze o.ä.) ist kann ich zZ nicht sagen, bin da etwas raus im Moment.

Auch im Gastraum MUSS, für den Gast ersichtlich, eine Möglichkeit der getrennten Müllentsorgung gegeben sein, sprich: Es müssen Mülleimer mit entsprechend farblicher Kennung/Symbole vorhanden sein.

In PT wird auch mit Pfand experimentiert, eine entsprechende Ankündigung wurde 2019 gemacht, doch Corona hat auch hier diese Maßnahme verzögert.


Weiterhin sollten Plastikverpackung und Besteck für Essen und Trinken "take away" im Restaurant eigentlich auch seit Mitte 2020 (? oder so) verboten sein sollen, dieses wurde aber auch wg. Corona nach hinten verschoben.
Jetzt werden diese erst einmal extra zur Kasse gebeten.

Embalagens de plástico passam a ser cobradas nos restaurantes esta sexta-feira



Viele Leute, besonders jüngere Menschen, sammeln schon den Müll getrennt und bringen diesen an die entsprechenden Container... nicht immer, aber immer öfters.

Also, so ganz Hinterwäldler sind wir hier nicht.

Der meiste (Plastik-) Müll geht eh aufs Konto des Tourismus, habe ich den Eindruck...
;)

PS: Dafür verheizen wir keine Kohle zur Energieerzeugung (nur für Politiker...), auch haben wir keine AKWs und Gas aus Russland bekommen wir eh nicht per Pipeline, auch sonst nur in geringen Mengen.
.
 
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Die Deutschen trennen zwar ihren Müll, aber nur ein Viertel davon wird höchstens recycelt.
Das meiste wird zur Energiegewinnung verbrannt und dafür hätte es nicht erst mühsam getrennt werden müssen.
An kg Müll pro Kopf steht Deutschland in der EU recht weit oben. Nur Dänemark und Luxemburg produzieren pro Kopf mehr Müll.
Der Portugiese produziert pro Kopf ca. 20 Prozent weniger.

Wer also aus Deutschland her kommt und meckern will, sollte erst zu Hause sein Wegwerfverhalten überdenken

Aber natürlich wäre es schön, wenn auch in Portugal der Müllberg deutlich kleiner werden würde
 
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Und Pfand bei den Flaschen kennt man auch nicht in Portugal.

Doch das kennt man sehr wohl. "Frueher" gab es fast alles in Pfandflaschen.
Aktuell gibt es Pfandflaschen fuer Bier, Coca Cola etc. und Wasser. Die sind aber nicht ueberall erhaeltlich. Bei Makro aber z.B. schon und Restaurants koennen auch beim Lieferanten Pfandflschen bestellen. Es fehlt einfach am Bewusstsein dafuer.
Und in den Supermaerkten bekommt man zwar Bier in Pfandflaschen, aber z.B. nicht den Kasten dazu. Meist gibt s auch Ruecknahmeautomaten in irgendwelchen dunklen Ecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch auf den Azoren will man jetzt mit dem Pfandsystem auf Flaschen (startet im Herbst) beginnen. Entsprechende Hinweise findet man immer mal wieder zumindest auf Sao Miguel. Verschiedene Tonnen zum Mülltrennen kenne ich seit vielen Jahren auf den Inseln, aber auch an der Algarve gibt es diese Systeme (z.T. ganz charmant unterirdisch eingelassen). Möglichkeiten gibt es also, aber ob und wie sie genutzt werden...

Ein großes Problem ist auch die Landwirtschaft, da findet man auf den Inseln gerne mal die Futter- und Düngemittelsäcke in der Landschaft und an den Stränden. Auch Abfall von Fischerei (Netze!!) sind ein häufiges Problem, in dem Fall nicht von den einheimischen Fischern (da gibt es keine Netzfischerei), sondern von den internationalen Trawlern, die den Atlantik leerfischen und deren Geisternetze immer häufiger an den Stränden der Inseln landen...

Wir sammeln da auch gelegentlich an den Stränden ab, was uns vor die Füße kommt, aber eigentlich müsste viel mehr passieren... Einen kleinen Beitrag kann ja jeder selbst leisten, also trennen, aufsammeln, Plastikmüll wo möglich vermeiden... und auf Takeaway im Restaurant kann man eigentlich auch verzichten...
 
In den Pampilhosa da Serra und den größeren Dörfern gibt es bei uns Sammelplätze für Mülltrennung.
Es gibt aber auch viele kleine Dörfer, wo vorwiegend ältere Einwohner leben, welche oft nicht mehr mobil sind um zu den Sortierplätzen zu gelangen. Hier geht alles in den Haumüll.
Dieser wird dann aber in Pampilhosa da Serra in der Müllsortierung per Hand getrennt und sortiert.
Das ist zwar nicht optimal, schafft aber gerade in dieser abgelegenen Gegend auch zusätzliche Arbeitsplätze.
 
@bunny
gerade Luso gibt es in Pfandmehrwegflaschen (aus Glas) genauso wie z.B. Agua das Pedras....

Habe ich gerade fuer Lissabon/Cascais/Oeiras gefunden:


 
Ich habe im April auf Pico erstmals baginbox- Wasser gesehen, aber leider nicht geschaut, was es kostet. Wäre auch schon eine kleine Verbesserung. Wir sind ja auch auf Quellwasser umgestiegen für alles Abgekochte und füllen unseren Kanister immer damit auf. Trennen tun wir natürlich auch dort.
 
@Iris_K,

aber doch nicht bei Plastikflaschen von Luso, oder?
Und genau das ist der Punkt: In DE gibt es nicht nur Pfand für Glasflaschen, sondern auch für Plastikflaschen.
 
@bunny , ja aber der Pfand auf Einwegplastikglaschen ist doch eh nur Augenwischerei.....
Ich habe im April auf Pico erstmals baginbox- Wasser gesehen, aber leider nicht geschaut, was es kostet. Wäre auch schon eine kleine Verbesserung. Wir sind ja auch auf Quellwasser umgestiegen für alles Abgekochte und füllen unseren Kanister immer damit auf. Trennen tun wir natürlich auch dort.

Baginbox haben wir auch:
20220714_183135.jpg


Ist schon eine Reduzierung des Plastikmülls, aber jetzt versuche ich es mit Brita und kaltem Tee....
Das mit dem Quellwasser war mir zu unsicher, das haben meine Schwiegereltern eine Zeit lang so gemacht, aber da hatte ich dann Sorge, dass es zu unhygienisch ist immer wieder die gleichen Behälter zu nehmen...das war mir dann nix
 
Ich kaufe eh selten Plastikflaschen. Meistens trinke ich Leitungswasser oder mache mein Sprudelwasser selber. (Foto)

Und wenn ich Geschmack brauche, haue ich eine halbe Zitrone, ein paar Scheiben Gurke oder ein Minzestängel in die Flasche rein.

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@Iris_K: was kostet so eine Box denn? Hatte ich für nächstes Mal auch schon überlegt.
...dass es zu unhygienisch ist immer wieder die gleichen Behälter zu nehmen...
Wir sind ja nur ein paar Wochen da. Ab und an könnte man ja doch mal einen frischen nehmen.
Die alten sind ja auch praktisch für den Garten.
Oder Edelstahlbehälter. Mal sehen, was uns noch so einfällt.
 
Wasser fülle ich zwar immer an einer Quelle ab, aber mir ist im Pingo Doce vor einiger Zeit aufgefallen, dass man dort nun Wasserflaschen nachfüllen kann.
Nennt sich Eco:


Mülltrennungsmöglichkeiten gibt es in Portugal schon so einige Jahre im ganzen Land und wird meiner Meinung nach mittlerweile mehr oder weniger gut angenommen, aber man hat die Container halt nicht immer direkt vor der Haustür.
Da hat @Iris_K schon einen klaren Vorteil, freut mich, dass es nun auch "eigene" Tonnen gibt.

Und Take Away, warum nicht?
Auch da muss man sich das Essen nicht in Plastik einpacken lassen müssen, wird auch langsam angenommen, ist aber noch verbesserungswürdig in Sachen "mitmachen der Teilnehmer".
Sehe ich aber auch ab und an in Restaurants, dass da Leute mit Tupperware ankommen.

Intermarché weist extra darauf hin:

43998849dq.jpg


Die Müllberge sind noch immer viel zu hoch, klar, aber hier haben so lagsam immer mehr Menschen auch dafür ein Bewusstsein.
Reicht zwar noch nicht, aber wird langsam immer besser.

Ist jedenfalls, was ich so beobachte.
 
An der Algarve (und sicherlich auch woanders in Portugal) hatte ich einige verrostete Autos gesehen. Das war vorallem auf dem Weg von Faro nach Tavira. Gibt es denn in Portugal keine Autofriedhöfe oder warum lässt man die Autos verstauben und verrosten? Da waren sogar ein paar ausgeschlachtete Autos dabei. Wenn das Auto kaputt ist, sollte man es auf dem Autofriedhof entsorgen und nicht einfach z. B. auf einer Wiese stehen lassen. Klar kostet das vielleicht eine Entsorgungsgebühr, aber trotzdem...
 
@bunny,
Die Verschrottung eines Autos ist in Portugal bei den dementsprechenden Stellen kostenfrei. Das Problem ist aber, dass das Auto dort hin kommen muss. Da liegt das Problem. Der Abschleppdienst kostet Geld, nicht sehr teuer, aber kann bis zu 100€ kosten. Die Leute haben das Geld nicht. Portugal ist nicht das Land, wo man einfach so mal in ein Restaurant geht und ein paar hundert Euro liegen lässt oder Markeklamotten kauft, die man nach einigen Monaten dann in die Mülltonne schmeisst. Dann stellt man das Auto lieber irgendwo hin mit dem Gedanken, dass sich irgendwann mal jemand kümmert. Die Mentalität an der Algarve ist ja auch etwas 'sorgenloser' als im restlichen Portugal.
Johan

Das Problem dieses Threads ist, das der Thread-Eröffner eine Erfahrung, die er während seines Urlaubs gemacht hat auf das ganze Land projiziert. Das geht nicht, wie auch ein Verhalten der Einwohner in Memmingen nicht gelten muss für die Einwohner in Celle.
 
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