• Gäste können im PortugalForum zunächst keine Beiträge verfassen und auch nicht auf Beiträge antworten. Das klappt nur, wenn man registriert ist. Das ist ganz leicht, geht schnell und tut nicht weh: Registrieren. Und dann verschwindet auch dieser Hinweis ...

News Olivenöl 2015 um 30 Prozent teurer?

dazu:
 
P.S.: weiss jemand woher das PD-Eigenmarken Öl ist? Schmeckt sehr gut!
Kein Wunder, dass es gut ist, es wird von dieser Organisation hergestellt:


Vermutlich ist es genau dasselbe Öl, das sie auch unter ihrem eigenen Namen vertreiben.
 
Essen kochen wird im Jahr 2015 teurer werden...
Im Alto Alentejo ist die Olivenernte dieses Jahr Aufgrund widriger Umstände im Frühling fast komplett zusammen gebrochen.
Trotzdem kann man natürlich auch ohne Olivenöl kochen, was nicht unbedingt teurer sein muss.

Diese billigen Olivenöle sind sowieso nicht erste Wahl, die kann man eh immer irgendwie mit irgendwelchen Verschnitten hinbekommen.

Also wer nur auf den Preis guckt, der wird sicher noch weiterhin billiges Olivenöl kaufen können.
Solche Käufer kennen oftmals auch gar nicht den wirklichen Geschmack eines guten Ölivenöles.
 
Das glaube ich nicht, das Öl der Supermärkte ist auch nicht schlechter. Bei einem Vergleichstest der Deco schnitt das Öl von Dia/MiniPreço am besten ab.
Es geht schlicht um die Menge. PD etc. kaufen enorme Mengen ein und bekommen dafür natürlich einen ordentlichen Mengenrabatt, weil die Produzenten die Planungssicherheit zu schätzen wissen. Natürlich wird wohl auch Druck ausgeübt, denn so einen großen Kunden will man nicht durch zu hohe Preisforderungen verlieren.
Werden in Kalifornien keine Oliven angebaut? Wäre ja an sich ideal dafür geeignet, viel besser als für die meisten anderen Pflanzen, die sie dort anbauen, aber viel zu viel Wasser verschlingen. Kalifornien leidet ja unter einer katastrophalen Dürre ...
 
Lohnt sich da vermutlich nicht, die haben andere Sachen ...
Kai
 
Lohnt sich da vermutlich nicht, die haben andere Sachen ...
Das stimmt. Sensimilla zB
Das kann man im Gegensatz zu diesem ganzen Olivenzeugs wenigstens noch in der Pfeife rauchen:hurra.gif:und wächst auch auf kargen Böden.

LG
M
 
Im Alto Alentejo ist die Olivenernte dieses Jahr Aufgrund widriger Umstände im Frühling fast komplett zusammen gebrochen.
Also meine Oliven mochten scheinbar das Wetter auch nicht. Im Frühling hatten sie zwar viele Blüten, aber aufgrund des regenreichen Frühling/Sommers wurden dann doch keine Oliven gebildet, bloss vereinzelt, da lohnt sich aber die Ernte schon mal gar nicht. Nächstes Jahr vielleicht wieder.
 
hi,
dieses 'fenómeno mundial' aus dem artikel kann ich der aktuellen jetzt so gar nicht entnehmen; die portugiesische olivenoelrealitaet 2014 stellt sich z.zt. so dar

d.h. am besten vor ort, an der presse einen geschmacks test machen und dann einen literpreis zahlen der nach meinen beobachtungen in den letzten jahren ziemlich stabil bei 4-5€/liter liegt; ich denke das bleibt auch 2015 so.
grez
henry
Wir haben die beste Ernte 2015 gehabt , im Norden von Portugal , Viseu gegend , mitte Dezember um 300 Liter geerntet
beste Qualitaete 0.2% Fettsauren .
Gruesse aus Figueira Da Foz
 
Die Ernte von 2015 war landesweit recht gut.
in den obigen Beiträgen ging es um die Ernte von 2014.
 
Ich hole diesen Thread mal aus der Versenkung.

Was zahlt eigentlich derzeit der gewöhnliche :-) Portugiese, wenn er sich 5 Liter (oder so) Olivenöl direkt vom Bauern oder auf dem lokalen Markt kauft ? Also, Preis pro Liter.
Dann werden die Oliven auch aus Portugal sein.

Oder ist die Handelsmarke beim Pingo Doce bzw. beim Discounter billiger ? Falls ja, ist es vermutlich Importware, oder ?
 
Was zahlt eigentlich derzeit der gewöhnliche :) Portugiese, wenn er sich 5 Liter (oder so) Olivenöl direkt vom Bauern oder auf dem lokalen Markt kauft ? Also, Preis pro Liter
Ca. 4 Euro pro Liter.

Dann werden die Oliven auch aus Portugal sein.
Kann sein, aber eine Garantie gibt es nicht.

Oder ist die Handelsmarke beim Pingo Doce bzw. beim Discounter billiger ?
Nicht wirklich. 0,75 Liter für 2,99 €

Falls ja, ist es vermutlich Importware, oder ?
Muss nicht sein. Denn dank der EU ersäuft Portugal in Azeite, bei guter Qualität. Von daher gibt es eigentlich keinen vernünftigen Grund für Importe.
(Aldi fährt deutschen Wein nach Portugal):klatsch::hurra.gif::klatsch::hurra.gif::klatsch::hurra.gif::confused:
Der Marktführer GALLO gibt auf seinen Flaschen jedoch an, dass es sich um Öl aus Ländern der EU handelt.:shocked::pssst::klatsch:

Aber egal,man sollte jedoch bevor man 5 Litergebinde kauft das Öl zumindest im Mund und in der Pfanne probiert haben. Das kann nämlich voll schiefgehen. Kannst dich dann 1 Jahr lang täglich ärgern.

Gruss
Nassauer
 
hallo Roemer,

ich war von knapp drei Monaten in Andalusien. Dort kostete der Liter Olivenöl ab Presse ca. 4 €. Die Fünf-Liter Gebinde bei den Discountern lagen preislich mit unter 3,50 € noch ein Stück darunter. Auch hier nur spanisches Olivenöl.

grüsse

jürgen
 
Hallo allerseits,
eine kleine Episode zum portug. Olivenöl.

Wir sind Mitglied einer Cooperative im Alto Alentejo. Mit unseren 50 alten Bäumen sind wir natürlich nur ganz ganz kleine Lichtlein dort. Für uns ist es nur Hobby. Meines Wissens ist kein Mitglied der Cooperative dabei, der von den Oliven lebt. Die anderen sind Kleinbauern, Arbeiter mit Garten usw.
Die Oliven werden früh Anfang Nov. geflückt/geschlagen, wenn sie von grün auf schwarz übergehen. Aufgrunddessen erhalten wir typischerweise ein fruchtiges Öl, reich an Inhaltsstoffen. Die Presse ist älter, wurde vermutlich direkt nach der Nelkenrev. angeschafft. Das zur Ausgangslage:

Da wir nur ein paar Monate/Jahr in Portugal leben, nehmen wir das meiste Öl mit nach Deutschland. Dort gibt es im Bekanntenkreis etliche Liebhaber unserers Öls, sodaß wir zusätzlich von unserer Cooperative Öl dazukaufen, also ca. 100 l zusätzlich, die wir mit nach Deutschland nehmen und dort verkaufen für gut 9 Euro/Liter
Zu unseren treuen Kunden zählen übrigens auch griechische und ital. Restaurantbesitzer, die das Öl für zuhause (also nicht im Restaurant) benutzen.

letztens erzählte mir ein Griechischer Restaurantbesitzer, daß seine Schwiegermutter aus Griechenland zu Besuch war, das Öl probierte und meinte, Ihr Schwiegersohn solle doch, wenn er das nächste Mal nach Griechenland kommt, unbedingt von dem Öl mitbringen.

Letztes Jahr habe ich eine CooperativenPresse ca. 40 km weiter besucht und festgestellt, daß in der dortigen Gegend extrem viel Oliven angebaut wurden, und so wie es aussah, die Menschen dort auch von den Oliven leben mit der Konsequenz, daß sie auf regelmäßige Erträge angewiesen sind, was gleichbedeutend ist mit künstl. Bewässerung, Spritzung, Düngung. - und natürlich deutlich weniger Sortenvielfalt bei den Oliven, wie ich es bei uns gewohnt bin. Natürlich eine moderne Presse, usw. usw.
Das Öl dieser Cooperative hat übrigens schon reichlich Auszeichnungen in Portugal bekommen, gibt es in 3 Qualitätsstufen und kostet pro Liter zwischen 4 und 5,50 Euro. Aber ich möchte es nicht haben. Ich stehe auf das Öl unserer sehr kleinen Cooperative, auch wenn das Abliefern der Oliven etwas nervig und zeitraubend sein kann.

Gruß Joaquim
 
Danke für die Info Baumschuler. Ich erwähnte gerade gegenüber meiner Frau, daß wir auf alte ertragreiche Olivenbäume im Garten achten müssen falls wir doch mal in Portugal was kaufen oder langfristig mieten.
Eben wegen dem potentiellen Öl. :-)

Aber sie meinte, sie würde die Oliven zentnerweise roh wegfuttern bevor sie den Weg zur Mühle überhaupt schaffen könnten.
Außerdem wäre sicher das Mühlen / Pressen der Oliven für Kleinstmengen Öl viel zu teuer.

Der Roemer
 
urgs, damit bin ich als Oliven-Dilletant geoutet :-)

Ich mag Olive nur als Öl. Meine Frau kauft für sich ohne Ende Oliven eingelegt. Natürlich nicht roh, gibbet hier im Rheinland naturgemäß (noch) nicht. Habe gerade entsprechenden Einlauf bekommen :-(

Roh hat sie die Dinger mal im Urlaub selber gepflückt. Ich glaube es war in der Türkei. Dat war in der Tat nix.
 
Habe gerade entsprechenden Einlauf bekommen
Da spielt der Geschmack ohnehin keine Rolle und abführende Wrkung haben sie so oder so.
Das ist auch der Grund warum meist Frauen so auf Oliven und Pflaumen stehen.
Aber Spass beiseite, bei uns kostet beste Qualität eingelegt auf dem Markt das Kilo 3 €. Der Händler kauft die beim örtlichen Grosshändler für 8,-€ im 11 Kilo Eimer ein. Dieser zahlt in der Fabrik vielleicht 5€ für den Eimer.
Was glaubst du denn was da noch beim Olivenbauer ankommt?
Grossabnehmer wie Dittman, Kattus u.a. in Deutschland beziehen diese in 100 bzw.200 Liter Fässern. für deren Preise würdest du nicht mal bücken wollen.
Dem Olivenproduzenten ist das aber egal, denn der bekommt sein Geld von der EU.
Gruss
Nassauer
 
Die zunehmende Automatisierung bei der Olivenernte schreitet voran.

Die traditionelle Ernte mit alten/älteren Bäumen findet im Erwerbs-Olivenanbau praktisch nur noch als Nischenprodukt statt, bei Erzeugern, die sich einen Markt erschlossen haben für hochwertiges und sehr teures Öl.
Die Masse der Landwirte, die von den Oliven leben wollen/müssen, sind aufgrund des Preisdrucks der Großbetriebe längst gezwungen auf zunehmende Automatisierung zu setzen.
Das bedeutet, daß die alten Olivenbäume gerodet werden, neue 1jährige Veredlungen von ganz bestimmten Sorten von Olivensetzlingen in Reihe mit ca. 100cm Abstand gepflanzt werden. Diese neuen Sorten tragen schon nach einem Jahr recht viele Oliven. Im 2. Standjahr lohnt deren Ernte schon, die dann allerdings maschinell abläuft.
Hier mal ein paar Videos zur Verdeutlichung:
die traditonelle Methode, wie ich sie in unserer Gegend typischerweise antreffe:
Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.


Hier eine von vielen möglichen Zwischenstufen der Mechanisierung beim Erwerbs-Olivenanbau: Auch hier haben wir es noch mit Bäumen zu tun:
Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.


Und so sieht die heutige Massenproduktion aus, bei der auch Gewinn gemacht wird bei niedrigen Preisen.
Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.


Man kann in Spanien und Portugal zunehmend beobachten, wie ehemalige Großflächen mit Olivenbäumen gerodet und zu Brennholz verarbeitet werden und danach die Flächen mit den neuen Setzlingen zur vollmechanisierten Ernte bepflanzt werden. Natürlich hängen die Olivensträucher (Bäume werden das nicht mehr) am Tropf, werden versorgt mit Wasser, Dünger, systemisch wirkenden Schädlingsbekämpfungsmitteln.
Persönlich habe ich eine Abneigung gegen derartiges Öl. Aber der Preis wird genau dort gemacht.

Und wenn ich an eingelegte Oliven auch aus eigener Erfahrung denke, dann kann man günstig Ess-Oliven bekommen, die durch entspr. Spritzungen frei von Maden sind oder die Oliven wurden durch extreme Mehrarbeit mit geschultem Auge durchsortiert nach angestochenen und madenfreien Oliven (Olivenfruchtfliege).
Ich behaupte mal, daß ungespritzte und madenfreie eingelegte Oliven nicht unter 10 Euro/kg in Europa herzustellen sind und das auch nur in Jahren mit wenig Befall.
Bei den Oliven auf dem Markt für 3 Euro/kg bin ich gewohnt, mir jede einzelne Olive anzuschauen, bevor ich sie mir in den Mund schiebe. Stelle ich nach einer gewissen Zeit fest, daß sie alle keine Maden haben, dann weiß ich, sie wurden intensiv gespritzt. Lieber ist mir aber, ich stoße auf Oliven mit (totem) Inhalt.

Beim Einlegen in Salzlake kriecht ein Teil der Maden auch raus, aber in der Olive verbleibt der Kot der Maden, der m.E. den Geschmack nachteilig beeinflußt. Von daher sortiere ich lieber aus.

Gruß Joaquim
 
Dem Olivenproduzenten ist das aber egal, denn der bekommt sein Geld von der EU.
Gruss
Nassauer
Die EU-Subvention scheinen 1,30 pro Liter zu sein. Aber wohl auch nur wenn es über eine zertifizierte Mühle läuft. Und ich habe meine Zweifel ob so eine Holzmühle (aus dem Museum) zertifiziert ist :-)

In Portugal soll es etwa 1100 Ölmühlen geben. Ich denke, bei den allermeisten handelt es sich um Museumsstücke.
 
Zurück
Oben